Seether / One Cold Night / 2006 / CD + DVD

messi
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Seether - One Cold Night

S1CD04.jpg


Genre: (Nu)Rock
Label: Smi Win (Sony BMG)
Format: Doppel-CD (1 x CD, 1 x DVD)
Voraussichtlicher Erscheinungstermin: 14.07.2006
Anzahl der Songs: 13 (plus 16 Videos auf der DVD)


Tracklist:

Disk 1 (CD):

1. Gasoline - Live Version
2. Driven Under - Live Version
3. Diseased - Live Version
4. Truth - Live Version
5. Immortality - Live Version
6. Tied My Hands - Live Version
7. Sympathetic - Live Version
8. Fine Again - Live Version
9. Broken - Live Version
10. The Gift - Live Version
11. Remedy - Live Version
12. Plastic Man - Live Version
13. The Gift - Alternate Mix

Disk 2 (DVD):
1. Gasoline - Live Video
2. Driven Under - Live Video
3. Diseased - Live Video
4. Truth - Live Video
5. Immortality - Live Video
6. Tied My Hands - Live Video
7. Sympathetic - Live Video
8. Fine Again - Live Video
9. Broken - Live Video
10. The Gift - Live Video
11. Remedy - Live Video
12. Plastic Man - Live Video
13. 45 minute Q&A with Seether - Video
14. The Gift - Video Version
15. Behind The Scenes on "The Gift" Video Shoot - Album Version
16. The Gift - Audio Bed-Acoustic Version


Ganz im Sinne der MTV-Unplugged-Konzerte, in denen unter Anderem Bands wie Nirvana, Staind, Alice In Chains & Die Toten Hosen ihre bekanntesten Songs in der "sanfteren" Gangart präsentiert haben, hat sich nun auch die US-amerikanische Band "Seether" dazu entschieden, ein ganzes Album ohne ihre E-Gitarren und Overdrive Modeler aufzunehmen.
Nachdem sie schon bei einer Session im Zuge eines Interviews bei der Underground-Online-Redaktion (kurz auch "UGO" genannt) zu ihren Akustik-Gitarren gegriffen haben und die Songs "Broken", "Fine Again" & "69 Tea" (Videos zu dieser Performance liegen übrigens online auf der UGO-Homepage zum Anschauen bereit) präsentiert haben, wurde nun am
22.02.2006 in der "Philadelphia’s Grape Street" - übrigens der Ort, an dem die Band einige Jahre zuvor ihre endgültige Konstellation erreicht hat - die Sound- & Videoaufnahmen zu "One Cold Night" vollbracht.

Die Unplugged-Aufnahmen sind das Werk von zwei Akustik-Gitarren, einer e-Bass-Gitarre und einem vollwertigen Drumkit. Dabei tut der e-Bass dem ganzen in s
Sachen Unplugged-Feeling keinen Abbruch, da er recht bedacht und sparsam eingesetzt wird.
Anders wirkt das Schlagzeug. Gewöhnlich erwartet man heutzutage bei dem Begriff "Akustik-Session" eine abgespeckte Minimalausgabe eines Drumkits oder gar gleich ein Cajon usw. Doch in dieser Hinsicht wird man "enttäuscht". Zwar hält sich der Drummer teilweise sehr zurück, ab und zu verschwindet er gar ganz vom Hörfeld, doch erhalten die Felle und Becken das Schlagzeugs in manchen Situationen einen gewaltigen tritt in den Allerwertesten.
Bei all dieser Drum-Aktion gehen die Gitarren aber nicht unter. Deutlich zu hören sind sie die ganze Zeit über und der Mann am Mischpult zeigt ein Händchen für das
"Verwurschteln" der beiden A-Gitarren untereinander, sodass das Picking, die Slides und die Solies immer klar und voll rüber kommen.
Im Allgemeinen sind die Aufnahmen als erstklassig zu bewerten, da man ja davon ausgehen muss, das sie nicht in einem Studio entstanden sind, sondern im Rahmen eines intimen Konzertes mit Publikum. Dabei fällt nicht nur die Professionalität am Mischer auf, sondern auch die gute Akzentuierung und Betonung der einzelnen Riffs und auch die nahezu vollkommene Unterbringung der Singstimme in das ganze Soundgebilde.

Zu erwähnen ist auch, dass "One Cold Night" kein eigenständiges Album ist. Die meisten Songs des Albums stammen aus den zwei bzw. drei Vorgänger-LPs. Diese LPs heißen "Disclaimer I" (2002, Debutalbum), Disclaimer II (2004, Neuauflage der LP "Disclaimer I" mit einigen Neukompositionen) und "Karma & Effect" (2005).
Dennoch lassen die Stücke auf "One Cold Night" nicht nur Vertrautes erkennen. Neben einigen Abänderungen in Sachen Riffs (vor allem bei der Leadgitarre), neu dazugekommenen Intros und weiteren Geschichten ist vor allem die Verarbeitung des Pearl-Jam-Covers "Immortality" ein akustischer Leckerbissen.

Die beiliegende DVD bietet neben dem Mitschnitt der Konzertes auch noch einen Video-Clip, ein dreiviertelstündiges Interview im "Question & Answer"-Stile und ein "Behind The Scenes".

Auf der Homepage von Seether kann man sich auch einige Lieder & Videos (die Videos werden als "Sony PSP Special" angekündigt, laufen aber unter der Vorraussetzung, dass man die nötigen Codecs für seinen Videoplayer installiert hat, auch auf dem PC ) aus diesem Album in Form von Samples anhören.

Fazit: Alles in allem ist "One Cold Night" ein sehr schön abgemischtes, wohlklingendes und eher etwas ruhigeres Werk, das eher für die stilleren und etwas "weicheren" Tage gemacht worden ist. Als Kontrast zu den sonst eher verzerrten Riffs bietet diese LP Abwechslung, die durchaus ihr Geld wert ist.
Allerdings sollte man keine Neuschöpfung erwarten. Alle Songs auf dieser CD (Immortality mal ausgenommen) sind und bleiben typische Seether-Songs. Jemand der Seether vor diesem Album nicht gemacht hat, wird sie jetzt wohl auch kaum lieben. Auch die DVD kann nicht darüber hinwegtrösten. Zwar ist sie liebevoll gestaltet, aber man bekommt zum größten Teil auch nur das zu Hören, was man schon auf der CD vorgefunden hat.
Für mich persönlich ist diese LP ein Silberling mit hohem Suchtfaktor. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich schon die Alben davor geliebt und immer und immer wieder gehört habe. Natürlich kommt da mit der Zeit dann ein Sättigungsgefühl auf. Genau in diesem Moment kam nun "One Cold Night" raus und somit die Neuauflage vieler meiner absoluten Lieblinksongs. Dadurch ist mein Appetit auf Seether wieder gestiegen.


By the way: Da die meisten Leute im diesem Forum ja musikalisch aktiv sind sollte ich vielleicht auch auf den "Einleg-und-Mitspiel"-Fator eingehen. Leider kann ich hierzu nur was aus Gitarristen-Sicht beitragen. Und zwar kann man mit zwei Gitarren (eine im regulärem Tuning (E,A,D,G,B,e) und eine mit einem Halbton tiefer auf jeder Saite (Eb,G#,Db,F#,Bb,eb)) das ganze Album nachspielen.
Für etwas geübte Musiker sollten die verschiedenen Riffs auch keine Probleme darstellen und man kommt auch gut an vollständige und richtige Tabs ran. Allerdings sind diese wiederum meist für die Stücke auf den älteren Alben und entsprechen so nicht immer den Tunings. Als kleinen Tipp kann ich hier sagen, wenn der Sänger im Video eine schwarze Gitarre benutzt ist das droped Tuning angesagt, bei der orange-roten ist's das Standart-Tuning.
Um alles jetzt perfekt zu spielen benötigt man nur noch etwas Begabung, um die Änderungen an der Riffs rauszuhören und auch umzusetzen und schon hat man meiner Meinung nach sein eigenes Repatoir um ein paar schöne und doch nicht allzu schwere Stücke erweitert.


Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich hoffe, dass dieses Review einigen von euch gefällt und ihr euch auch mal die Samples anhört und dieser Band eine Chance gibt. Ihr werdet es nicht bereuen....
 
Eigenschaft
 
Man sollte erwähnen, dass die Plattenfirma OCN als eigenständigen Release ansieht.
Seether eher als "in between" (jedenfalls Shaun) Release, zwischen zwei Alben...
 
JA stimmt, hätte ich erwähnen können - aber meiner Meinung nach macht das in Sachen Hörerlebnis & Qualität keinen wirklichen Unterschied. Jeder sollte für sich selbt entscheiden, ob man das Album jetzt als "Brückenfüller" ansieht oder als eigenständiges, in sich abgeschlossenes Werk. Ich persönlich würde eher zu letzterem tendieren. Es ist find ich einfach ein ganz andere Art die Stücke von Seether zu hören.
Aber trozdem hast du Recht und der Vollständigkeit halber müsst es ergänzt werden.
 

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