Anschlag mit der Nagelkante - warum twangt es nicht mit einem Plektrum?

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Joachim_H
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Hallo, Leute!

Gibts eigentlich noch andere Spieler, die mit der rechten Nagelkante vom Mittelfinger anschlagen?:confused: Ist Twang eine Sache des Anschlags.

Ich habe mich das schon tausendmal gefragt, warum ich so anschlage - nur, weil alle anderen es eben nicht machen - die besser mit einem Normalo-Plektrum oder Daumen-Plektrum auskommen ??? Aber die Sache läuft bei mir nicht, der Anschlag ist mir viel zu flau und unpräsize. Und was kann man bei Verwendung eines Plektrums schon falsch machen.:screwy:
Für meine Zwecke bekomme ich nen sauberen und knackigen Anschlag mit der merkwürdigen Technik hin. Halb Nagel und halb Fleisch, wenn man so will - perkussiv oder Palm Mute, no problem. Eine Kante (nicht gerundet) sollte der Nagel an der betreffenden Stelle aufweisen, damits funktioniert - Alternate Picking in beachtlicher Geschwindigkeit.

Aber doch ist Vorsicht geboten:eek:, denn so ein Nagel hält nicht ewig und er muß gestutzt werden ab und an. Bei handwerklichen Arbeiten sollte man schon aufpassen, daß nichts einreißt. Die fetten Saiten einer Akustik sollte man damit auch nicht bearbeiten, der Verschleiß wäre zu hoch. Für 9er, 10er und auch noch 11er Saiten ists perfekt.

Warum twangst nicht mit dem Plektrum?

mfG, Joachim
 
Eigenschaft
 
Was für Plektren benutzt Du denn? Wenn die aus Nylon sind, würd's mich nicht wundern...

Nach meinen Erfahrungen: nahe beim Steg anschlagen; kräftig anschlagen, fast schon anreißen; mitteldickes Plekrtum mit nicht zu abgerundeter Spitze - mit Nylon-Picks oder so labbrigen ultradünnen wie manche sie zum Akkordschrummeln benutzen geht twangen eher nicht; sehr dicke Jazz-Stubbies sind andererseit auch nicht ideal.
Ich spiele normalerweise mit D'Andrea SpectraSharp-Plektren mit 1,5mm Stärke, die sind schön für etwas gedämpftere Höhen und "runde", warme Sounds mit nicht zu deutlichem Attack - dementsprechend nix zum twangen, da taugen die Stinknormalen Dunlop Delrin-Pickups (die mit der Schildkröte drauf), in mittelharter Stärke (0,96 oder 1,14mm) viel besser.

Deine Methode klingt interessant, aber schmerzhaft... :D
 
Die dicken Plektren wie das "lila Dunlop 500" oder ein 2mm "207 USA" steht drauf, keine Ahnung, welche Marke, benutze ich ja schon - schleife sogar die runde Spitze zu einer richtigen Spitze, aber den Knack im Anschlag bekomme ich damit nicht hin. Daumenplek geht da besser, gefällt mir aber auch nicht so richtig, weil Schrammeleinlagen damit nur was für Experten ist.

Wie nennt man das beim Country Picking. Man preßt die Saite mehr als das man sie anreißt beim Anschlag. Genau das ist für mich mit einem Plektrum nicht möglich. Und ich kapier nicht, warum.
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Die Methode ist kein bißchen Schmerzhaft. Versuchs mal.
Leg die Kuppen von Mittelfinger und Daumen zusammen, als würdest Du dort ein Plektrum halten.
Die Bewegung ist absolut identisch der beim Plektrumanschlag.
 
Ich nehme auch die von RomanS erwähnten ganz normalen Delrin-Pleks von Dunlop. Meist spiele ich die ganz dicken (2mm), manchmal aber auch die 1,14mm.

Wenn's mit dem Plek richtig "knallen" soll, habe ich eine Technik, die ein wenig den im Metal allseits beliebten Pinch harmonics ähnelt: Saite mit dem Plek anschlagen und gleichzeitig mit der Seite des Daumens leicht abdämpfen. Allerdings eben NICHT an den hot spots, die die harmonics erzeugen würden bzw. allenfalls am Rande derselben, wenn ein höherer Oberton-Anteil gewünscht ist.

Ich muss aber zugeben, dass ich gerade in lezter Zeit auch verstärkt mit den Fingern spiele - vor allem "claw"-Technik für perkussive doublestopps, die ich dann eben mit zwei Fingern "anreiße".
 
Also, ich spiele sowohl Klassik-, Western- und E-Gitarre stets ohne Plektrum; Akkorde mehr oder weniger mit dem Nagel des Zeigefingers, und Soli mit dem Daumenfingernagel.
Hab' mir halt alles selbst beigebracht und konnte mit Plektren nie umgehen.

Nach Aussage von Gitarrenkollegen gibt es wohl sonst keinen, der das so macht
(ich habe allerdings auch nur recht bescheidene technische Fähigkeiten auf der Gitarre und verwende sie vornehmlich als Begleitung für meinen Gesang).
 
Hallo, ihr beiden,

für Doublestops kenne ich nichts besseres als sie mit den Nägeln zu zupfen, denn nur so können die Saiten gleichzeitig gezupft werden. Eine gezupfte Saite doch ganz anders als eine angeschlagene Saite.
Als ich das Gitarrespielen vor 9 Jahren begann, hatte ich nur eine alte Konzertgitarre und meine Fingernägel - ich wußte nicht, wie ein Plektrum aussieht geschweige wie man es buchstabiert.

@Blue Gator: Du beschreibst einen Anschlag mit Plektrum, den man beim Chicken Picking verwendet. Wahrscheinlich lugt Dein Plek nur noch einige Millimeter zwischen den Fingern heraus, sodaß ein Dämpfen durch den Daumen unumgänglich ist.

@kalan: Mit dem Daumennagel hat man einen erstaunlich genialen Anschlag, aber es ist ermüdend. Schrammelen mit Daumennagel funktioniert auch, klingt besser als mit einem Plek, aber man bekommt nie die Härte des Plekanschlags hin.

Na jedenfalls macht es sich schon extrem bemerkbar, womit und wie man spielt bei cleaner Einstellung. Verzerrt spielt es kaum noch eine Rolle, aber im Country ist eben clean angesagt und somit ein qualitativ besserer Anschlag erforderlich. Oder liege ich da falsch.

Jetzt finde ichs schwierig, eine Technik ohne Plektrum zu finden, die Picking und Schrammeln ermöglicht. Mit Plektrum kein Problem, aber das Picken kommt wie gesagt mit dem Plektrum immer etwas schlechter weg. Bei Plek + Finger fehlt mir die Feinmotorik. Daumennagel + Finger geht klar, aber der Anschlag ist mir nicht knackig genug sowie Speed ist schwer zu erreichen.

Ok, im Endeffekt wollte ich nur wissen, ob noch jemand da draußen die Nagelkante benutzt.
 

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