mehrere Tonleiter/Tonarten im Song verwenden ?!

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Grüße Euch,

ich wollte gerne von euch wissen ob man mehrere Tonleitern/Tonarten nutzen kann ohne ,dass der harmonischen Kontext "abreißt" und sich das Ganze stimmungsmäßig schlagartig verändert ?!
Kann man zB. 2 Takte in C-Dur fahren und dann die restlichen 2 Takte in Moll ?
 
Eigenschaft
 
Das macht man sogar ziemlich häufig, denn sonst wär's ja langweilig. ;)

Es gibt mehrere Varianten seine diatonische Komposition farbiger zu machen:

1.) Zwischendominanten - vor (fast) jede Stufe der zugrundeliegenden Tonart kann man eine Zwischendominante einfügen.
zB: ||: C | A7 | Dm | G7 :|| ... A7 ist hier die Zwischendominante zur 2. Stufe (Dm)

2.) Dominanten alterieren - zB: | A7 | D | wird zu | A7b9b13 | D |

3.) Modulation - da kann man sich in die verschiedenen (klassischen) Modulationsarten reinlesen. Man wechselt im Stück die Tonart, aber der Wechsel wird durch eine Kadenz vorbereitet.

4.) Modal Interchange (modaler Austausch) - Hier "borgt" man sich Akkorde aus einer anderen Tonleiter. Das ist für gewöhnlich sehr effektvoll:

||: C | Am | Dm | Dbmaj7 :|| ... C, Am, Dm sind jeweils aus C-Dur, Dbmaj7 ist geborgt aus C-Phrygisch.
||: C | C/E | F | Fm/Ab Bb :|| ... C, C/E, F aus C-Dur. Fm/Ab und Bb aus C-Aeolisch

Natürlich kann man sich auch entscheiden, erst gar nicht an diatonische Muster zu benutzen. Man kann zB auch Akorde als Constant Structure wild durch die Gegend schieben. Wichtig ist, dass man sich nicht von irgendwelchen Regeln einschüchtern lässt. Was gut klingt ist erlaubt.

Gruß.
 
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Vielen Dank für eure Antworten :great:
 
beim komponieren selbst mache ich mir gar keine gedanken über die tonart. die grundidee entsteht rein nach gehör und gefühl. beim ausarbeiten der anderen stimmen merke ich dann recht häufig, daß im lied tonartwechsel vorkommen. aber eben nicht geplant. solange es so klingt, wie ich es mir vorstelle, ist es auch richtig.

das ist auch mein rat an Dich: mach einfach und denk dabei erst mal nicht so viel ! das soll nicht heißen, daß man sich nicht mit den hintergründen auseinandersetzen soll. gerade wenn es ans ausarbeiten geht, oder wenn man mal gar nicht weiter kommt, erleichtern einem diese hintergründe die sache enorm. aus "try and error" wird damit ein gezieltes arbeiten. aber genau das kann für den kreativen teil auch hinderlich sein. die richtige balance ist mmn entscheidend.

gruß
 
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Für formale Abschnitte und ein gutes formales Gerüst, darf man die formgebende Kraft der Tonalität nicht unterschätzen. Deswegen ist es auch wichtig, im Vorfeld über Tonarten, Tonartenbereiche und Modulationen nachzudenken. Allein schon identische Formteile, die einfach in einer anderen Tonart erklingen, als die vorherige können für die nötige Abwechslung sorgen.
 
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Meine Herangehensweise ist eine Synthese aus MOBs und LordAbstellhakens.
Vor der ersten Idee mache ich mir selten Gedanken um ein Gerüst. Wenn ich diese Idee jedoch ausarbeite kommen dann viele Überlegungen bezüglich formaler Abschnitte, Modulationen, etc.
Aber ich glaube es gibt auch keine richtige Herangehensweise wie man eine Komposition anfertigt. Wichtig ist es dennoch über einen gewissen Grundstock an Theorie verfügt, um sich kompositorischen
Problemstellungen zu nähern.
 
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