Workshop: Drums abnehmen

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Uuii, das wird nicht so einfach.......

Als erstes sollte man zu Beginn des Workshops auf die Grundvorraussetzung überhaupt hinweisen: Ein ordentlich gestimmtes und sinnvoll gedämpftes Set.
Da habe ich schon desöfteren nicht sooo tolle Sachen erlebt, da machst du dann auch nicht mehr allzuviel mit den tollsten Mikros.

Mein quasi Standard für die Live Abnahme sieht in etwa so aus:

Bass-Drum: AKG D-112 (auch D-12) mit Drawmer Gate oder/und SPL Transient Designer
Snare: SM-57 (einen kleinen Hallraum drauf und untenrum per EQ etwas anfetten).
HiHat: AKG C-535
Rack-Toms: AKG 418 Clipmikros (schön praktisch und klingt, Nachteil: müßen öfter mal zur Wartung :D ) im Insert Gates.
Stand-Tom: Electro Voice Tee-Ei oder Sennheiser MD-421, ebenfalls ein Gate oder/und Transient-Designer
Overheads: AKG C-1000, gerne auch mal Sennheiser MD-441 mit entsprechender Bassabschwächung. EQ mäßig untenrum ziemlich viel abschneiden, für die tiefen Töne sind ja schon genug andere Mics da.

Der nächste Bitte......:)
 
Drumworkshop

Hallo Kollegen, hier mal ein kleiner Beitrag von mir. Ist jetzt nur mal ein grober Überblick der am wochenende auf ner langen Truckfahrt mit vielen Staus enstanden ist. Sehts also als Vorschlag nehmts auseinander, verändert und verbessert was immer ihr wollt. Ich bin sicher das ganze lässt sich noch unendlich lange verbessern und verlängern...
Das ganze ist auf die live Situation bezogen. wie immer ist alles afaik und imho
Als ich das geschrieben habe war noch nicht klar das es bereits einen Freiwilligen gibt der den Workshop übernimmt. Ich hoffe das gibt jetzt kein böses Blut, aber wenn ichs schon geschrieben hab möchte ichs euch nciht vorenthalten. Vllt können ja Teile daraus doch verwendet werden...
here we go again:
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Grundsätzliches

Backline & Co
Das wichtigste bei der Drumabnahme ist wohl wie bei jeder anderen Abnahme auch die richtige Vorbereitung der Backline. Was ohne mics nicht klingt wird es mit auch nicht tun. Deshlab immer darauf achten: Ist das Drumset sauber gestimmt. Ist es wenn nötig gedämpft. Sind die Felle am Ende so das sie womöglich während des gigs strak ihren sound verändern. Wenns neue Felle
sind sollten diese auch eingespielt sein. Sonst sind auch hier starke Veränderungen zu erwarten. Wenn hier alle Punkte beachtet sind und ein Drumset vor euch steht das in sich stimmig rund und angenehm klingt dann ist ein guter Ausgangspunkt geschaffen
und es kann losgehen. Wir klatschen mics dran. Nur welche und wieviele?!

Was muss ich denn eigentlich Mikrofonieren
Hier sind wie so oft der kreativität kaum Grenzen gesetzt. Von 3 bis undenlich Kanälen ist hier alles drin, theoretisch zumindest.
Ich werde noch verschiedene Modelle aufzeigen, um einen Überblick zu verschaffen was es denn alles gibt. Aber wie wählt man
das für sich passende Modell aus? Recht einfach. Welches Budegt ist vorhanden? Wie groß sind die Gigs die gespielt werden?
Welches know how ist vorhanden? Die meisten user werden hier wohl schon durch das Budget zu einer der kleinen Lösungen
gezwungen werden. Aber auch für alle anderen ist die Lösung wohl schnell gefunden. Sind die gigs die ihr spielt wirklich groß?
Bei kleinen Venues ist es einfach übertrieben und unnötig eine Mikrofonschlacht zu starteten. Da gibt es kleine Lösungen die hier völlig ausreichen. Deshlab einfach etwas realistisch denken dann wird das schon. Das gleiche gilt für die ersten Schritte in der
Arbeit mit mikrofonierten Drumsets. 16 Kanäle sehen zwar toll aus wenn die alle so schön bunt blinken am Pult, aber kann man
sie auch alle handeln?! Ein schlechter Kanal (schlechte Eqt, inserts falsch etc) macht sehr oft mehr kaputt als ein fehlender.
Wenn man all diese Faktoren berücksichtigt und realistisch denkt sollte es leicht sein die für die Situation passende Mikrofonierung zu wählen.

Die Verkabelung
Ist ein Punkt, an dem man gerade bei Anfängern oft ein Chaos vorfindet. Das muss nicht sein. Gerade wenn einige Mikrofone am
Start sind hat man hier schnell einen ganzen Haufen Kabel. Das macht den Einsatz von Subsnakes sehr sinnvoll. Es erleichtert
allen Beteiligten die Arbeit ungemein und sollte in der Budgetplanung zumindest einmal überdacht werden. Egal ob mit oder
ohne Snake, saubere Kabelwege an den Drums sind wichtig. Wer unter 16 XLR Strippen die eine zum tauschen herauspfriemeln
muss wird es merken. Und auch das beliebte "lass die kaputte liegen, steck ne neue" hilft nicht. Abends müssen trotzdem alle
wieder sauber gewickelt werden. Uns spätestens dann zahlt sich die saubere Arbeit des Mittags aus. Was für Bands und/oder
Produktionen die immer mit dem gleichen Material reisen sehr zu empfehlen ist sind loom. Ein Drumloom besteht im Prinzip aus
mehreren aneinandergetapten (Zumbel, kein Gaffa!!!!!) XLR Strippen die auf eine passende Länge gebracht werden. Soll heisen
man patcht den Loom auf der send seite (xlr male) in die Subsnake/Stagebox/was auch immer und legt dann den getapten loom am schlagzeug entlang. Die xlr female Stecker kommen jetzt an der jeweils passenden Stelle aus dem loom heraus und werden
direkt in die Mikrofone gesteckt. That's it. Nie wieder Einzelkabel, nie wieder Knoten und 100% schneller im Aufbau. Einmal Zeit
investiert, die nächsten 100 jobs gespart. Gerade bei Drumsets die aus einem Frame, nicht aus einzelnen Ständern bestehen
mehr als eine Überlegung wert.

Stands oder Clips
Ist eine Frage die ich schon einige male gehört habe und mir selbst schon das eine oder andere mal gestellt habe. Zu sagen
gibts dazu eigentlich nur das es akkustisch kaum bis keine Auswirkungen hat. Wer die passenden Stative hat kann mit denen
genauso sauber mikrofonieren und ausrichten wie mit clips. Clips haben jedoch den großen Vorteil das das Drumsets
mikrofoniert noch bequem bewegt werden kann. Gerade auf kleinen Festivals mit backline change ohne rollriser ein sehr großer
Vorteil. Einer der Gründe warum ich zum Clip Fetischisten geworden bin, und auch "normale" Mikrofone sehr gerne mit
Cliphaltern bestücke. Wichtig zu sagen vllt noch: sollte man OH, HH, Ride Mikrofone mit Klemmen an einem Drumframe
befestigen ist es von großem Vorteil für diese Mikrofonspinnen einzusetzten da recht viele Schwingungen über den frame
übertragen werden.

Das Panning
Sollte vllt auch noch kurz angeprochen werden, auch wenns dazu nicht allzuviel zu sagen gibt. Sehr beliebt, macht (fast) jeder,
macht auch (fast) immer Sinn. Gerne gepannt werden z.b. Toms, OHs, 2 Snares (leicht) evlt auch 2 bassdrums (leicht). Eine
Fasutregel gibt es wohl nicht. Sinn des ganze ist es das Drumset etwas über die PA zu dehnen, das ganze größer, luftiger, klarer
erscheinen zu lassen. Auch werden Tomläufe deutlich interessanter wenn sie diesen Stereoeffekt ausnutzen. Nicht vergessen
sollte man aber das einige Leute direkt vor einer Seite der PA stehen werden und auch diese sehr gerne alles hören wollen.
Deshlab mit Bedacht ins Panorama schieben, Zuviel ist auch hier oft mal wieder unangenehm. Hier sind die Ohren gefragt.

Dynamikeffekte
Der wohl am meisten bei Drumsets benutze Dynamik Effekt ist das Gate. Es wird querüber alle Trommeln (Bassdrum, Snare,
Toms) benutzt, und dient dazu die Trommeln etwas knackiger wirken zu lassen und unerwünschtes Nachscheppern/ Nachschwingen zu beseitigen. Auch Kompressoren kommen zu Einsatz, um die Pegel der Trommeln innerhalb eines bestimmten
Rahmens zu halten (z.b. Snare). Andere Dynamikeffekte sind eher selten, gelegentlich kommen auch Psychoakustikeffekte zum
Einsatz. Diese sind meiner Meinung nach jedoch eher weniger für Anfänger zu empfehlen. Ich kann da nur raten sich erstmal mit
den basics zu beschäftigen um dann nach und nach in diese (sehr interessante!!) Welt vorzustoßen. Wie auch bei der Wahl der
Anzahl der Mikrofone sollte man auch hier Bedenken das man auch alles was man benutzt handeln muss. Deshlab nicht
übertreiben. Nur was man im Griff hat kommt in den insert. Da bei Drumsets oftmals sehr viel Dynamik im Spiel ist kommen hier
Geräte mit automatischen Attack und Releasezeiten (im Low Budget Sektor) oftmals an ihre Grenzen. Regelbare Zeiten sind
also mehr als nur Luxus. Gates und Kompressoren haben nichts in HH, Ride und OH Mikrofonen verlohren.

Reverb und Co- die Effektschlacht
Ist mittlerweile Standart beim Umgang mit Drummixen geworden. In den meisten Sideracks sind Effektgeräte dafür vorgesehen,
einen schönen Reverb etc für Trommeln zur Verfügung zu stellen. Klassiker ist hier wohl die Snare. Sie wird sehr gerne mit allen
Variantionen von reverbs, Plates etc versehen. Oftmal wird sogar mit Gates der natürliche Nachhall einer Snare kaschiert, um
dann wieder einenkünstlichen hinzuzufügen. Klingt komisch, ist aber so. Sinn des ganzen ist ein kontorllierbares Nachklingen zu
haben, das man klanglich nach eigenen Wünschen anpassen und auch von Stück zu Stück optimierten kann. Dies wird auch bei
Toms immer mal wieder angewendet. Als KLassiker unter den Geräten sei hier mal das SPX 990 angesprochen, das sich trotz
seines zwispältigen Rufes zu einem Standardgerät unter den DrumFx gemausert hat. Absolut ridertauglich, überall zu finden und
macht wofür es gabut wurde.
Weiter Effekte wären zum Beispiel Pitch Shifter, die ab und zu auf Bassdrums angewendet werden um bei etwas Bass
schwachen PAs dazu verwendet werden, noch ein paar Eier aus der Bassdrum zu kitzeln. Dazu werden gerade bei open airs
auch gerne mal Hall FX auf Bassdrums gelegt. Generell ist erlaubt was klint und gefällt, wichtig ist das der Anteil des dry Signal höher liegen sollte als der des wet um die Natürlichkeit nicht zu verliehren (es sei denn dies ist gewünscht). Ansonsten wie bei
allem anderen: wenns gut klingt ist es richtig, wenn mans nicht handeln kann oder nur nix vernünftiges rauskommt wars zuviel.
Hier geht mal wieder probieren über studieren.

Positionierung der Mikrofonen
Auch hier gibt was nur selten ein richtig und ein falsch. Jeder hat hier seine eigenen Tricks und Kniffe, je nach gewünschtem Sound. In den meisten Fällen kann man davon ausegehen das eine Mikrofonierung nah am Fell in einem steilen Winkel viel
Attack, Aggresivität, Knallen liefern wird. Eine flacher Winkel und ein etwas größerer Abstand hingegeb einen ehrer weicheren,
offenen, räumlicheren Sound. Hier ist es wohl wieder am einfachsten durch kurzes probieren herauszufinden was man benötigt.
Je weniger Mikrofone man benutzt, desto mehr Trommeln will man in der Regel mit jedem einzelnen Mikrofon erfassen. Dies
sollte man natürlich bei der Platzierung berücksichtigen. Entscheident ist hier nicht nur der Abstand, sondern auch die Charakteristik des jeweiligen mics. Diese kann man normalerweise an einem Aufdruck auf dem Mikrofon oder einen kurzen Blick
ins Handbuch oder auf die herstellerpage herausfinden.

verschiedene Beispielsetups

na was wohl,so billig wie möglich bitte
Alles klar, wie bestellt, so geliefert, Die billigste ist wohl ein Setup mit 3 Mikrofonen. Einmal die Bassdrum und 2 mal die
Overheads. Mit dem Bassdrum mic werden etwas Kick und ein paar Eier aus der Fußpauke geholt. Nicht zuviel, sonst geht der
Rest des Sets zu schnell unter. Hier wird eher unterstützend gearbeitet, Mit den beiden OHs werden sowohl die Becken als auch
alle Toms und die Snare abgenommen. Beim Ausrichten deshlab sehr präziese vorgehen, schauen das wirklich all dies
innerhalb der Charakteristik des Mikrofones liegt. Ruhig etwas Richtung Toms ausrichten, Snare HH und Backen sind laut genug,
die werden sicher nicht verlohren gehen.

etwas mehr bitte
also gut, der nächste Schritt. Man nehme das obrige Setup und füge ein weiteres Mikrofon für die HH hinzu. Auch dieses wird ein
"Kompromiss Mikrofon und darf noch ne gute Portion Snare mit abnehmen. Am besten ein HH Mikrofon benutzen und
ganz leicht daneben zielen, das sollte schon in die gewünschte Richtung gehen. Ziel ist es das Set bei immer noch kleinen
Kosten etwas zu erweitern. Obwohl Snare und HH jetzt schon abgenommen sind sollten diese nicht komplett aus dem Bereich
der OHs verschwinden. Der Hauptbestandteil des OH Mixes werden jetzt zwar wohl Toms und Becken werden, jedoch soll ja mit
diesen auch immer die Räumlichkeit des Set wiederbegeben werden.

eine eher seltene Lösung
ist es zu der obrigen noch ein einzelnes Snare Mikrofon hinzuzufügen. Das ganze passiert live wohl eher selten. In kleinen
Venues ist das oft einfach nicht nötig. Da kommt genug Snare über HH undOHs. Sinn macht es beispielsweise trotzdem wenn
schöne Hallräume für die Snare gefordert sind oder diese aus Monitoringgründen auch in kleinen Clubs verstärkt werden muss. Gerade in Zeiten des jedermann In Ears kommt das hin und wieder vor.

auch Toms bitte
Das ist jetzt wohl der Standard für Drumabnahmen. Mikrofoniert wird Bassdrum, Snare, HH, jede Tom und 2 Overheads. Neu
hinzugekommen sind also die Toms. Jetzt wird auch das Panorama wieder recht interessant. Hiermit lassen sich Tomläufe
sehr schön wiedergeben. Aber Achtung, es sollte sich nciht mit dem Panorama der Toms beissen. Auf den Toms werden auch
recht häufig Gates verwendet, gerade wenn diese recht schnell gespielt werden und extrem knackig sein sollen. Speziell bei
tiefen (Floor) Toms führt oft kein Weg daran vorbei. Da jetzt alle Trommeln direkt mikrofoniert sind dienen die OHs nur noch dazu
das Blech und den Gesamtsound des Sets wiederzugeben. Aus diesem Grund nehme ich sie hierzu meistens etwas Höher.

mehr fürs Blech
auch hier kann man das Spiel ewig weitertreiben und noch einige Mikrofone hinzugfügen. Als erstes währe wohl ein zusätzliches
Ride Mikrofon fällig. Das macht vor allem dann Sinn wenn extrem viel und sehr dynamisch damit gespielt wird oder es auf
Bühnen mit sehr lautem Bühnensound sonst zu schnell untergehen würde. Hier werden wie auch für HH und OHs normalerweise
Condensatormikrofone verwendet. Recht interessant ist beim Ride eine Abnahme von unten ins Becken hinein. Interessant
z.b. auch bei der Arbeit mit In Ear Monitoring. Ein Sänger steht beispielweise mit geschlossenen Vollschaalenhörern in der
Frontline, weit weg vom Drumset, will sich aber an leisen Off Beat Tippings des Ride orientieren.
Ab und zu sieht oder hört man auch komplett einzeln abgenommene Becken. Dies ist aber wohl eine echte Ausnahme und macht
nur in den seltensten Fällen Sinn. Hierzu wird jedes Becken einzeln (meist von unten) abgenommen. Auch hier ergeben sich
dann viele Möglichkeiten mit dem Panorama zu arbeiten. Ich würde zusätzlich trotzdem noch OH Mikrofone stellen um den
Gesamtsound des Sets nicht zu verlieren, hier ist jedoch sehr auf Phasenprobleme zu achten. Diese Lösung wird wohl aber für über 90% aller Produktionen uninteressant sein. Ein bekanntes Beispiel hierzu wäre beispielweise Metallica, deren FOH-Tech
Mik Hughes für eine Tour alle Becken von unten mit Audio Technica ATM35 Clips mikrofoniert hatte.

Doppelmikrofonierung
So bezeichnet man die Abnhame einer Trommel mir 2 Mikrofonen. Der Klassiker hier ist wohl die Snare. Ein Mikrofon wird von
oben aufs Schlag- eines von unten aufs Resonanzfell gerichtet. Da diese beiden Felle einen völlig unterschiedlichen Sound
erzeugen kann so mit den Signalen der beiden Mikrofone ein sehr präziser Snare Sound erstellt werden. Der Kreativität
sind kaum Grenzen gesetzt und auch während des Sets kann durch ein leichter Griff an den jeweiligen Fader die Snare
kurzfristig anderst betont werden. Ein anderes Beispiel ist die Bassdrum die gerne mit einem dynamischen und einem
Condensatormikrofon abgenommen wird. Hier teilt man meistens den tiefen voluminösen Sound und den klickenden Attack auf
die beiden Mikrofone auf. Die Vorteile davon sind recht ähnlich wie bei der doppelnden Snare Mikrofonierung, wenn auch der
Unterschied zur EInzelmikrofonierung nicht so drastisch ist wie bei der Snare. Durch die doppelte Mikrofonierung enstehen
recht schnell Kammfiltereffekte und andere Phasenschweinereien. Eine Konsole mit Phase reverse oder die entsprechenden
Wendeadapter sollte also vorhanden sein, auch mit dem geziehlten EInsatz von Dynamikeffekten kann man hier entgegen
wirken. Geschieht dies nicht, ist der Effekt der doppelten Mikrofonierung recht schnell verlohren und das Ergebniss oft nicht
überzeugend.

Triggern

Allgemeines
Oft wird in Zusammenhang mit der Abnahme von Drumstes über Triggern gesprochen. Dies bezeichnet die Abnahme einer
Trommel mittle eines Sensors. Dieser erkennt die Schwingung eines Schlagfelles und leitet diese in einen Klangerzeuger
weiter. Dort wird ein zur jeweiligen Trommel passender SOund abgefeuert und an das Mischpult geschickt. Es wird also nicht
der Sound des Drumsets wiedergegeben sonder ein abgespeicherter, der nur vom Drummer agberufen wird. Moderne Trigger
Systeme kommen mitterlweile recht nahe an den Sound von Naturdrums, da sie recht viele Möglichkeiten der Sounderzeugung
bieten. Auch die Dynamik des Spielens kann mittlerweile berücksichtigt werden. Den echten natürlichen KLang können sie
allerdings noch immer nicht perfekt wiedergeben. Getriggert werden können echte Natrufelle wie auch spezielle Triggerfelle
Diese sind extrem leise und erzeugen keinen eigenen Klang, da dieser ja nciht benötigt wird. Vorteil ist ein sehr leises
Drumset das sich gut auf sehr kleinen Bühnen oder zum üben eignet. Es kann aber der "Naturlook" der Drums erhalten bleiben. Desweiteren gibt es auch Pads oder spezielle E-Drumsets. Diese haben auch äußerlich nichts mehr mit einem klassichen
Drumset zu tun, sondern bestehen nur noch aus Kontaktflächen die angespielt werden.

das vollgetriggerte Set
Wird hier nur sehr kurz angesprochen da es kaum noch etwas mit der eigentlichen Mikrofonierung zu tun hat. Alle Trommeln
werden ausschließlich per Trigger abgenommen. Gestellt werden nur noch Condensatormikrofone für OH HH Ride. Doch sogar
für die Becken gibt es mittlerweile Triggerlösungen.

Teiltriggerung
Die Trommeln werden mikrofoniert, einige zusätzlich getriggert. Dies kann verschiedene Zwecke haben. Z.b. als Effekt. Es wird
Beispielweise eine Bassdrum zusätzlich getriggert. Mit dem Miktofon wird der eigentliche Sound für das KOnzert erstellt. mit dem
Trigger ein sehr tiefer Infra Sound. Dieser kann nun als Effekt beispielweise bei Mitklatschanimationen hinzugefügt werden.
Oft passiert das auch bei der Snare um einen "Sicherheitssound" in der Hinterhand zu haben, sollte sich die Snare einmal heftig
verstimmen oder wenn der Sound für den Monitorbereich starl verändert werden muss.

Triggern gegen Fellabnutzung
Eine Lösung die wohl nur wenigen Großproduktionen möglich ist, allein schon aus Kostengründen. Alle Trommeln werden
mikrofoniert und getriggert. Zu Beginn des Sets ist fast nur der Mikrofonsound zu hören. Nutzen sich jetzt während des Sets die
Felle ab oder verstimmen sich stark (extremes Spielen, starke Klimaeinflüsse z.b. durch Pyro) so wird nach und nach der
Triggersound hinzugefügt um die Klangänderung auszugleichen. Dieses Vorgehen ist nicht nur sehr kostenintensiv sondern
auch sehr Zeitaufwändig. Der Klang der einzelnen Mikrofone und Trigger muss über die ganze Show hinweg kontorlliert und
entsprechend gemischt werden. Deshlab passiert das normalerweise nicht an den FOH oder MOnitopulten selbst sondern wird
direkt auf der Bühne von einem zusätzlichen Ton Tech oder einem Drum Backliner mit enstprechenden Kentnissen
vorgenommen.

Klicktrack

was ist das
Oftmals wird bei der Abnahme von Drumsets von Klicktracks oder kurz "dem Klick" gesprochen. Damit ist ein elektrisches
Metronom bezeichnet, das meist am Drumset (oder beim Drumbackliner) positioniert ist. Dieses gibt ein klicken von sich, das
der Drummer zur Orientierung in Punkto Geschwindigkeit und betonung nutzt. Dieser Klick muss zwar nciht mikrofoniert werden,
aber muss u.U. auch auf dem Mischpult anliegen, um auf das entsprechende Drummonitoring verteilt zu werden. Meist bieten
diese Geräte zusätzlich zum Kopfhörer noch einen Line out, der dafür bestens geeignet ist. Bei älteren Geräten ist dieser aber
manchmal unsymmetrisch deshlab sollte man immer eine DI Box parat haben. Auf den FOH Mix hat der KLick keinen Einfluss, er
soll fürs Publikum nciht hörbar sein, sondern ist ein reines Monitorsignal. Deshlab wird er meistens mit In Ear oder Kopfhörermonitoring kombiniert.

Submix

Allgemeines
Als Submix bezeichnet man einen Mix, der direkt auf der Bühne erstellt wird und dann nur noch eine Stereosumme an die FOH
Konsole weiterleitet. Sehr beliebt und auch sinnvoll ist das ganze z.B. Bei Keyboards. Auch bei Drums wird es hin und wieder
angewendet, jedoch halte ich es hier für keinen guten Lösungsweg. Die Nachteile liegen auf der Hand. Auf der Bühne muss
der jeweilige Drummer einen sehr komplexen Mix mit vielen Dynamikeffekten usw. erstellen. Dies ist recht anspruchsvoll und
benötigt Zeit, hält also somit von der eigentlichen Aufgabe, dem Spielen ab. Auch ist es ihm nicht möglich den FOH unter echten
Bedingungen zu kontorllieren und so bleiben Patzer wie falsches Panning, ein unsauberes Gate, ein schlechter Snare Hall oft
von ihm unbemerkt. Der FOH Tech dagegen bemerkt das zwar, hat aber kaum eine Möglichkeit einzugreifen, da sich die
entsprechenden Geräte ja auf der Bühne und somit auserhalb seiner Reichweite befinden.

Warum haben dann Drummer trotzdem oft ihr eigenes Pult
Aus Monitogründen. Wie für eine getrennte Monirotkonsole die von einem Techniker bedient wird werden hier alle Signale der
Drummikrofonierung gesplittet. Sie gehen einmal an das FOH Pult an dem ein Techniker daraus den SaalSound erstellt und
einmal in das Pult des Drummers. Dieser kann sich damit seinen eigenen Monitorsound erstellen und völlig autark eingreifen
wenn ihm etwas an seinem Bühnensound nicht gefällt.

Links zu den obrigen Themen

Backline und Co
http://www.tamadrum.co.jp/world/products/accessories/tension_watch/index.html <-- ein Tool zum Stimmen von Drumsets

Verkabelung
http://www.licht-technik-haus.de/gaffa/zumbel.htm <-- Zumbeltape zum erstellen von Looms

Stands und Clips
https://www.thomann.de/de/km_2405_mikrohaltevorrichtung.htm <--Klemmhalter, toll für Bassdrums
https://www.thomann.de/de/km_237_sw.htm <-- Klemmhalter, toll für Toms und Snare

Dynamikeffekte
http://www.drawmer.com/ds201.html <-- gate
http://www.bssaudio.com/includes/product_sheet_include.aspx?product_id=21 <-- gate
http://www.dbxpro.com/1074.htm <-- gate
http://www.soundland.de/catalog/product_info.php/products_id/207637 <-- gate
http://www.drawmer.com/dl251.html <-- compressor
http://www.bssaudio.com/includes/product_sheet_include.aspx?product_id=19 <-. compressor
http://www.bssaudio.com/includes/product_sheet_include.aspx?product_id=18 <-- compressor
http://www.bssaudio.com/includes/product_sheet_include.aspx?product_id=20 <-. compressor
http://www.dbxpro.com/1066.htm <-- compressor+gate

Effekte
http://www.musik-service.de/Yamaha-SPX-990-prx1566de.aspx <-- Standart Drum FX
http://www.musik-service.de/Yamaha-SPX-2000-prx395739557de.aspx <-- Nachfolger des 990er
http://www.lexiconpro.com/pcm91/index.asp <-- reverb der Oberklasse
http://www.lexiconpro.com/mpx110/index.asp <-- selber Hersteller, aber günstiges Einsteigergerät
http://www.lexiconpro.com/mpx550/index.asp <-- der elegante Mittelweg der beiden oberen.

Mikrofone

Bassdrum
http://www.shure.com/microphones/models/beta52.asp <-- trifft man recht häufig an, gutes Mic für alle Musikrichtungen bestens geeignet. Sehr ausgewogenes Verhätniss zwischen Kick und Bassbereich. Leider etwas schwer geraten.
dynmaisches Mikrofon mit Supernierencharakteristik

http://www.shure.com/microphones/models/beta91.asp <-- die alternative von Shure. Condensator Grenzflächenmic.
Wohl der Standard unter den Grenzflächen Kick mics.

http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/04521 <-- eine alternative von Sennheiser, konnte sich jedoch nie so
ganz durchsetzen, imho aber ein tolles Mikrofon. Dynamisches Mikofon mit Nierencharakteristik

http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/500199 <-- der Nachfolger des 602er und wohl der direkte Konkurrent
zum Beta 52. Ein tolles neues Produkt das meinem persöhnlichen Geschmack nach das Beta52 noch übertrifft. Sehr
runder warmer angenehmer Sound. Auch hier wieder eine dynamische Niere.

http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/500198 <-- die halbnieren Grenzfläche von Sennheiser. Die optimale
Ergänzung (oder auch Alternative) zum 902 und direkter Konkurrent zum Beta91. Imho kaum ein Unterschied zur
Konkurrent von Shure, einen kleinen Tick aggresiver vllt.

http://www.audio-technica.com/cms/wired_mics/7b8d70d8aea6ebde/index.html <-- eine geniale Erfindung!
Auf dem deutschen markt noch nicht so sehr verbreitet, aber langsam im kommen. Dieses Mikrofon verbindet 2 Membranen
(dynamisch und condensator) in einem Gehäuse. Durch die saubere Ausrichtung der beiden Kabseln zueinander enstehen
so nur noch minimale Phasenprobleme bei der Doppenmikrofonierung. Ein echter Geheimtipp und sein Geld mehr als wert.
Beide Membranen verfügen über Nierencharakteristik.

http://www.akg.com/products/powerslave,mynodeid,15,id,261,pid,261,_language,EN.html <-- sehr beliebt im Heavy Bereich
aggersiver Klickender Sound, recht günstig. Eines der wohl meist umstrittenen, mal liebt oder hasst es.

http://www.beyerdynamic.de/cms/Schlagzeug_Perkussi.73.0.html? &tx_sbproductdatabase_pi1[showUid][showUID]=4&tx_sbproductdatabase_pi1
[showUid][backPID]=73&cHash=090baabab8 <-- das M88 ist ein echter KLassiker. Oft im Jazz Bereich verwendet, sehr
warmer weicher luftiger Sound. dynamische Hyperniere

http://www.electrovoice.com/Electrovoice3/products.nsf/pages/RE20 <-- eigentlich aus der (rundfunk) Sendewelt kommend.
Trotzdem schnell zu einem KLassiker der Bassdrumabnahme geworden.

Snare
http://www.shure.com/microphones/models/sm57.asp <-- der Standard zur Snareabnahme. dynamische Niere.

http://www.shure.com/microphones/models/sm57.asp <-- der Nachfolger, etwas aggresiver, dynamische Superniere

http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/500201 <-- alternative der KOnkurrenz, dynamische Niere.

http://www.audio-technica.com/cms/wired_mics/ce2374684211c62f/index.html <-- recht günstig eines der AT Einsteigermodelle, dynamische Niere.

http://www.audio-technica.com/cms/wired_mics/6bc24d1293af442f/index.html <-- genialer AT Allrounder der sehr
interessante Snare Abnahmen ermöglicht. Leider recht groß und teuer. Condensator Niere

Toms
http://www.shure.de/produkte_mikrofone/product-Shr-472-56-2.htm <-- schönes Tom Mic con Shure, kein Clip, zusätzliches
Stativ oder Clip notwendig. dynamische Superniere.

http://www.shure.de/produkte_mikrofone/product-Shr-472-56-57.htm <-- Shure Schwanenhals Clip, Condensator
Superniere

http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/04519 <-- sehr oft anzutreffen, im Verleihbetreib sehr beliebt, billig
gut und kaum verwüstbar. dynamische Niere.

http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/500200 <-- der Nachfolger des 604er, behält alle Vorteile des alten,
setzt aber klanglich noch einen drauf. Auch ist die Bauform noch kompakter geworden. dynamsiche Niere,

http://www.audio-technica.com/cms/wired_mics/d1f4fc8b34690921/index.html kleiner kompakter allroundclip, der sich
sehr gut für die Tom Abnahme eignet. Da er aber recht empfindlich auf das Nachschwingen reagiert kommt man hier ohne
gate kaum aus. condensator niere.

Condensator für HH, Ride, OHs
http://www.shure.com/microphones/models/sm81.asp <-- Condensator Niere
http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/500206 <-- Condensator Niere
http://www.sennheiser.com/sennheiser/icm.nsf/root/products_microphones_mkh <-- Condenastor Serie der Oberklasse.
http://www.akg.com/products/powerslave,mynodeid,186,id,759,pid,759,_language,DE.html <-- wahweise Niere/Superniere
http://www.akg.com/products/powerslave,mynodeid,186,id,230,pid,230,_language,DE.html <-- Wechselkopfsystem
http://www.schoeps.de/D-2004/cardioids.html <-- modularsystem der oberlkasse
http://www.rode.com.au/?pagename=Products&product=NT5 <-- als paar im stereo x/y setup verwendbar

Trigger
http://www.musik-service.de/E-Drums-Yamaha-DTXP-3-Drum-Trigger-Modul-prx395742804de.aspx <-- Triggermodul zum
erstellen von Sounds
http://www.musik-service.de/roland-rt-10k-kick-trigger-prx395754182de.aspx <-- Trigger
http://www.musik-service.de/E-Drums-DDrum-Trigger-Kit-3-1-1-Pro-prx10593de.aspx <-- Trigger
http://www.musik-service.de/E-Drums-Roland-PD-8-Drum-Pad-prx395740123de.aspx <-- Pad

Klicktrack
http://www.tamadrum.co.jp/world/products/accessories/rw105/index.html <-- Klicker, Elektronisches Metronomi zum erzeugen
des Klicktracks.

Persöhnliche Lieblinge
Falls es jemand interessieren sollte noch meine persöhnliche Lieblingsmikrofonierung:

- Bassdrum dynamisch: Audio Technica Artiste Elite 2500 (dynmasiche Membran)
- Bassdrum condensor: Audio Technica Artist Elite 2500 (condensor Membran)
- Snare Top: Shure Beta 57
- Snare bottom: Shure SM 57
- HiHat: AKG C391
- Toms: Sennheiser E904
- Ride: Shure SM 81 (von unten)
- Overheads: Rode NT5


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