Probleme mit Tonhöhenbestimmung bei Stimmen

[LeonardThompson]

Hallo zusammen,
ich habe begonnen mich ein wenig mehr mit Stimmen zu beschäftigen und habe ein großes Hauptproblem mit dem Raushören von Tonhöhen und möchte erfragen was für Erfahrungen und Erkenntnisse ihr dazu habt.
Wenn ich ein Schlaginstrument beschlage entsteht nicht nur ein Ton, das ist offensichtlich. Ich bin mir aber nicht sicher ob es ein Ton mit regelmäßigen Obertönen ist oder ob es einfach ein Geräusch ist mit verschiedenen unabhängigen Frequenzen.
Jedenfalls wenn ich stimmen möchte und nahe den Schrauben schlage (ich habe alles ausprobiert: Finger, Stick und Schraubschlüssel das Problem entsteht immer) höre ich mehrere Töne und es fällt mir schwer zu bestimmen nach welchem ich gehen soll. Außerdem wenn ich öfters genau an die gleiche Stelle schlage im gleichen Abstand zum Rand hört sich das Gehörte irgendwann anders an. Noch ärgerlicher ist dieser Effekt wenn ich zwei Stellen bei zwei Schrauben vergleiche. Nach 4-5mal merke ich plötztlich, dass der den ich für den höheren gehalten habe, der tiefere ist. Und dann nach wieder 5 Schlägen dreht es sich wieder um.
Ich habe als Übung versucht die Reihenfolge nach der Höhe aller Schrauben (also die Stelle am Fell unmittelbar bei der Schraube) herauszufinden (bei meiner Snare Drum) damit ich dann eine aufsteigende Tonleiter spielen kann. Aber das treibt mich in den Wahnsinn, nachdem sich manche Verhältnisse einfach umdrehen. Es hat mir auch nicht geholfen, als ich meine Hand in der Mitte aufgelegt habe um das Nachklingen zu dämpfen. Habe das ganze übrigens über ca. 1 Woche probiert/geübt und das Problem hat sich nicht gebessert.

Meine Fragen sind also wie weiß ich an welchem Ton ich mich orientieren soll? Und hat noch jemand die Erfahrung gemacht, dass sein Gehirn plötztlich einen anderen Ton aus dem Geräusch als Leitton rausnimmt und sich Höhenverhältnisse umdrehen? (ich habe dabei wirklich die Stellen immer gleich bespielt, extra acht gegeben). Gibt es Erfahrungen dazu?
Danke im Voraus!

PS: ich möchte das ganze eigentlich ohne technische Hilfsmittel bewältigen

 

[kusi]

hi,

orientiere dich für die Grundstimmung am tiefsten Ton, der neben der angeschlagenen Stimmschraue entsteht.
Je nach Felltyp können die Obertöne ziemlich ablenken. Als Hilfe kannst du ein Moongel o.ä. in der Mitte des Felles platzieren, damit die Obertöne temporär einwenig gedämpft werden und du dich besser auf den tiefsten Ton konzentrieren kannst.
Was helfen kann bez. der Tonhöhe: Schlage neben 2 Stimmschrauben abwechselnd nebeneinander an. Nun stell dir vor, du würdest abweselnd Kick-Snare-Kick-Snare-Kick-Snare anschlagen. welche der Schraube ist die Kick, welche die Snare? Vielleicht etwas blöd beschrieben, aber ich hoffe, du verstehst wie ichs meine hat schon bei einigen Drummer-Freunden geholfen, die Probleme damit hatten.
Mit ein bisschen Übung kann man so schnell alle Stimmschrauben gegeneinander vergleichen und gezielt an den richtigen Scherauben drehen.

Gruess kusi

 

[Charvelniklas]

Noch eine Idee: Wenn du glaubst, die Schraube gefunden zu haben, die von den anderen abweicht, dann überprüf noch mal die gegenüberliegende. Manchmal sitzt der "Übeltäter" auf der anderen Seite

 

[Pearl Flo]

Moin Leonard,
ich hab mich da auch lange mit schwer getan und heute weiß ich, dass ich viel Zeit verschwendet habe. Estmal würde ich unterscheiden wie ich mein Schlagzeug einsetzte dh. spiele ich für mich alleine, in einer Band, welchen Musikstiel, wird es abgenommen ...?
Natürlich möchte ich das mein Schlagzeug, für mich bzw nach meinen Vorstellungen bestmöglichst klingt. Aber, spiele ich mit anderen Instrumenten zusammen bzw wird mein Set vielleicht sogar abgenommen (selbst im Proberaum nehme ich mein Set ab da wir mit InEar spielen), lege ich mehr oder weniger Augenmerk auf den, sagen wir mal, komplett entstehenden ersten Ton, den meine Trommel Produziert. Schlage ich eine Trommel, höre ich erst (so nenne ich es mal) den primär Ton und die Obertöne (falls vorhanden) und dann das Ausklingen (Sustain). Letzteres spielt im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten egentlich keine Rolle, da man es nicht hört. Das führte dazu, das ich mich immer nur auf den ersten, entstanden Ton, konzentriere. Was da hinten dran kommt ist für mich nicht mehr wichtig da man es ja nicht mehr hört. Auch habe ich früher mein Drumset wie wild abgeklebt und gedämmt, was ich heute nicht mehr mache. Da ich mich seid einigen Jahren mit dem Tonmischen beschäftige weiß ich, dass das Schlagzeug auf den CD´s oder Live so klingt da viel mit Gate´s gearbeitet wird. Also kann ich mir die ganze Abkleberei sparen, und wenn ich mal nur für mich alleine spiele, klingt mein Set eben besser ohne dem ganzen Gaffa und Taschentücherzeug.
So, nach dem ganzen bla bla nun zu meiner Stimmtechnik:
Das Schlagfell stimme ich immer erst auf den Grundton meines Kessels. Das Resonanzefell hab ich immer einen Tick tiefer als das Schlagfell gestimmt. An dem Schraube ich auch in der Regel, bis zum Wechsel nicht mehr rum.
Schau mal auf Youtube nach "webinar von D&W mit Thomas Lang" da wird super erklärt wie man den Grundton eines Kessels findet.
Ich ziehe alle Stimmschrauben einigermaßen gleichmäßig an, so das sich das Fell faltenfrei spannt. Hab ich einen er unpräzisen und unschönen Sound, suche ich die Schraube mit der gerinngsten Spannung. Mit dem Stick klopfe ich die einzelnen Schrauben am Fellrand "ab". Dazu lassen ich den Stick einfach nur fallen. Schlägt man mal fester mal leichter, erzielt man das von dir beschriebene Problem, dass sich das jedesmal anders anhört. Nun ziehe die Schraube mit der gerinngesten Spannug etwas weiter an. Wird der Ton "schöner" bingo, das wars. Ändert sich nichts zum positiven, nehme ich die Schraube mit der höchsten Spannung und nehme etwas die Spamnnung raus. Alle anderen Schrauben die da zwischen liegen, beachte ich garnicht.
Nach meiner Erfahrung, ist immer nur die Schraube mit der größten "Abweichung", der Übeltäter. Manche spielen da mit diversen Meßwerkzeugen rum um die Fellspannung exakt gleichmäßig hinzu bekommen, und ändert sich die Raumtemperatur ist alles für den A....
Wenn ich in den Proberaum komme, stimme ich immer zu erst, mit meinen noch frischen Ohren, mein Set. Mit der "ein Schrauben Technik" ist das eine Sache von einer Minute. Dann lasse ich es auch meistens so. Unser Gehör verändert sich mit der Zeit, so das sich nach 3 Stunden Proben, alles einwenig anders anhört. Das ist normal da unser Gehör ermüdet.

Zusammengefasst:
- Stimme dein Set so wie es Dir gefällt
- Schau dir verschiedene Stimmtechniken an und finde die für dich richtge raus
- Mach keine Doktorarbeit draus ( es müssen nicht alle Schrauben die 100% gleiche Spannung haben)
- Bekommst du nicht den gewüschten Sound wechsel mal die Felle (von doppellagig auf ein einlagig oder umgekehrt, oder deine Felle sind einfach)
- Deine Ohren sind das wichtigste "Meßinstrument"


Ich hoffe es hilft einwenig.


Gruß der Pearl Flo