Musikrichtung > Stimme oder Stimme > Musikrichtung?

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Sollte man die Musikrichtung passend zur Stimme auswählen oder die Stimme zur gewünschten Musikrichtung hinformen?

Das ist die Frage, die ich mir momentan immer und immer wieder stelle, denn es geht nichts mehr voran! Persönlich war ich erst im Sopran und bin dann im Musical-Gesang gelandet. Abgesehen von den Tonhöhen, empfinde ich zwischen Sopran und Musical schon ein paar Ähnlichkeiten, aber darum gehts mir gerade nicht. Mein Problem ist, dass ich den Musicalgesang, zumindest von der Gesangsart und Höhe etc. als "für mich passend" empfinde. Aber meine Stimme geht einen ganz anderen Weg. Mich könnte man beispielsweise gut in den "Alt" Gesang stecken, aber das will ich nicht singen.
 
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Auweia, so viele Fragen und Infos, das muss ich jetzt erstmal auseinander sortieren: Du wirfst da imho diverse Begriffe in einen Topf und rührst kräftig um, was das Beantworten deiner Fragen etwas knifflig macht.

Als Musikrichtung würde ich jetzt Dinge wie Pop, Rock, Klassik, Jazz, Schlager, usw. bezeichnen. Und da würde ich uneingeschränkt sagen: Jeder soll das Singen was ihm gefällt und Spaß macht! Mir könnten hundert Experten bescheinigen, dass ich mit meiner Stimme zu einem Halbgott unter den Volksmusiksängern werden könnte, ich bliebe trotzdem 1000x lieber der mittelprächtige Gospel- und Popsänger, der ich bin.

Das meinst du aber eigentlich gar nicht, oder? Ich vermute, dir geht es um die Unterschiede in den Gesangstechniken von Klassik und Musical. Denn zum einen singen ein klassischer Alt und ein klassischer Sopran im wesentlichen mit der gleichen Technik (naja, zumindest vereinfacht gesagt), nur eben mit unterschiedlichen maximalen Höhen und Tiefen. Zum anderen singen nicht alle Rollen in einem Musical automatisch in der Tonlage eines Soprans - aber mit einer anderen Technik als die klassischen Sängerinnen, nämlich dem Belting

In Verbindung mit deinen Problemen beim langen Halten von Tönen bringt mich das zu folgender Vermutung: Was du fühlst, wenn du es auch noch nicht so recht greifen kannst, ist deine naturgegebene Veranlagung zum Belting. Darum liegt dir natürlich der Musicalgesang mehr. (Mit schlechter Technik zu belten haut - neben anderen Problemen - btw Luft raus wie verrückt, darum nahm ich das als Indiz)

Da ist jetzt jede Menge Spekulation dabei, klar. Aber es könnte mehrere deiner Probleme zumindest ansatzweise erklären. Du fühlst dich zu etwas hingezogen, das du noch nicht richtig beherrschst. Der nächste Schritt wäre also, dir in dieser Hinsicht sicher zu werden und dann gezielt in diese Richtung zu trainieren. Da du mit dem alleine Üben so deine Probleme hast, wirst du wohl um Gesangsstunden kaum herum kommen. Wäre ja wirklich schade, wenn der Wille und der Aufwand da sind, du aber trotzdem nicht voran kommst.

Wie du dir bezüglich obiger Spekulation sicher werden kannst? Hmm, da müssen wir jetzt mal die Profis hier im Board ranlassen... :)
 
Ohne Hörprobe ist es immer verflixt schwierig in so einem Fall einen Ratschlag zu geben.

Was Du nicht ändern kannst, ist die Grundveranlagung Deiner Stimme - also das Stimmfach (Sopran oder Alt) und den Grundklang (lyrisch oder dramatisch), das ist in Dir drin und da kann ein geübter Sänger zwar was drehen, aber das tut auf der Dauer der Stimme nicht gut.
Es gibt auch Soprane, die mühelos im Alt mitsingen könnten (ich gehöre dazu), aber wir werden niemals wie Altistinnen klingen, weil wir eben Soprane sind.
Was Du dann mit der Stimme singst bleibt Dir überlassen ;) Ich habe das Glück dass meine Stimme für Musical sehr geeignet ist und gut klingt, was ich auch leidenschaftlich gerne singe. Ich hätte gerne eine röhrigere Rock-Stimme weil ich supergerne Rock singe, aber die hab' ich nicht. Singe trotzdem Rock und habe mir eben mit einigen Tricks einen Stimmklang im Rock erarbeitet der authentisch klingt ohne die Stimme zu schädigen. Ich klinge trotzdem nicht wie Ann Wilson (die Mezzo ist) oder Bonnie Tyler (die Sopran war) sondern wie ich.

Ansonsten muss ich Mario Recht geben mit der Vermutung, dass Dir der typische Musical-Beltklang gut gefällt (obwohl mich das nicht dazu gebracht hat, Sopran zu singen ;)) und dass Du Deine Stimme aktuell wahrscheinlich etwas verschreist.
 
Ich habe bei mir selbst schon gemerkt, dass es deutlich besser klingt, wenn ich leiser singe. Also nicht, weil man mich dann nicht mehr hören würde, aber weil ich dann die Töne nicht so heraus blöke und es dadurch nicht so krumm und schief wird. Mit Musikrichtung meine ich jetzt nicht "Pop, Rock etc." Sondern eigentlich die Gesangsart/richtung (was weiß ich wie man das nennt). Ich hab auch in einem anderen Thema schon angemerkt, dass ich mich selbst höher singen höre, als es bei dem Anhören der Aufnahme klingt.

Das Enfachste wäre in den Alt-Gesang zu gehen, da würde dann alles ganz gut passen. Aber das will ich einfach nicht. Bevor ich das machen würde, würde ich lieber komplett mit Singen aufhören! Der Alt-Gesang ist einfach nicht "meins" das harmoniert nicht mit mir und da fühle ich mich auch nicht wohl mit, unabhängig davon, wie der Alt-Gesang allgemein klingt.

Gesangsunnterricht ja, würde ich auch sehr gerne wieder nehmen. Aber die einzige Lehrerin hier in der Nähe hab ich schon ein halbes Jahr ausprobiert und es war einfach nichts. Nicht, weil sie nichts konnte, sondern weil sie nicht auf mich und dem, was ich konnte/nicht konnte individuell eingegangen ist. Da ich auf Bus/Bahn angewiesen bin, habe ich in der Nähe leider niemanden mehr und als Schülerin stehts finanziell auch nicht so üppig, da sich meine Eltern weigern, mir irgendwas zu bezahlen, weil sie meinen, ich solle arbeiten gehen, nachdem ich jeden Tag bis mittags in der Schule sitze.

Also bleibt mir, wenn ich singen will, momentan nichts anderes übrig, als in Eigenaktion zu Hause zu üben...
 
Das hilft mir schon etwas weiter.
Ich selbst habe obwohl hoher Sopran jahrelang Chor-Alt gesungen weil das mühelos ging und das hohe Singen eben nicht so.
Du scheinst eine von den wenigen Frauen zu sein, die wie ich automatisch in der Bruststimme singen - das sind gute Anlagen zum Naturbelter.

Leider ist es nicht einfach, in so einem Fall die Kopfstimme zu wecken - also hoch zu singen ohne zu brüllen.
Was mir geholfen hat waren Übungen die bewußt relativ leise (relativ! nicht wirklich piano, nur ohne das Ziel möglichst Laut zu sein) und gut gestützt gesungen wurden, und auf den Vokal "u" oder "o" - irgendwann hatte ich den weichen Kopfklang und die hohen Resonanzen entdeckt. Wenn der Grundklang erst mal stimmt und Du dieses "Schalten" in Deiner Stimme spüren kannst, kannst Du die höheren Töne allmählich auch lauter aussingen ohne viel Luft zu brauchen.
 
Sorry, aber ich versteh nicht worum es hier geht. Was ist für dich bitte Sopran- und Altgesang? Für mich sind Sopran und Alt Stimmcharakteristika und hat mit Singweise so gut wie nichts zu tun. Meinst du klassischen Gesang? Soprangesang: runde, hohe Kopfstimme? Altgesang: Bruststimme? Musicalgesang: Belting?
Poste doch mal besagte Aufnahme, sonst bleibt das hier ein ewiges im Dunkeln rumgetappe.
 
Das Enfachste wäre in den Alt-Gesang zu gehen, da würde dann alles ganz gut passen. Aber das will ich einfach nicht. Bevor ich das machen würde, würde ich lieber komplett mit Singen aufhören! Der Alt-Gesang ist einfach nicht "meins" das harmoniert nicht mit mir und da fühle ich mich auch nicht wohl mit, unabhängig davon, wie der Alt-Gesang allgemein klingt.
Was ist bitte "in den Altgesang gehen"?:confused: Ich versteh's ned.
 
Evtl meint sie den Bereich in der ein Alt eher tätig ist, vlt will sie nicht tief singen sondern lieber Sopran. Vlt bildet sie sich das auch nur ein, weil ihre Recordings wg evtl schlechtem Equip sich dumpf und tief anhören.
 
Susanna, wenn man deine Aussagen aus mehreren Threads zusammenfasst, ergibt sich folgendes Bild:

- Die Sopranstimme im Chor liegt dir nicht, weil dir dieses hohe Singen erst nach langem Einsingen gelingt und dich sehr anstrengt. Deine Stimmfarbe scheint ja auch eher dunkel zu sein
- Die Altstimme liegt dir aus eher vage angedeuteten Gründen nicht.(Vermutlich aus dem gleichen Grund wie bei den meisten Chorsängerinnen: Der Sopran singt nunmal fast immer die Hauptmelodie und ist damit letztendlich die am leichtesten zu erlernende Stimme, weil sie am besten ins Ohr geht)
- Richtig gut liegt dir Musicalgesang, was vermutlich an deinem Beltingtalent liegt. Dies übst du aber bisher nur zuhause allein für dich.

Das mit dem Chor ist ein echtes Dilemma. Gemischte Chöre bieten in der Regel nunmal nur diese beiden Stimmen für Frauen. Wenn du dich nicht vielleicht doch noch mit einer der beiden anfreunden kannst, wirst du somit auf Dauer in einem solchen Chor nicht glücklich. Aber auch wenn du nichts darüber sagst, was du eigentlich längerfristig mit deinem Gesang anstrebst, denke ich doch, dass dir das ausschließliche Singen zuhause auch nicht auf ewig reichen wird. Also was tun?

Ich lasse mich da gerne korrigieren, aber Musicals singt man afaik im nennenswerten Maße im Musical - aber nirgends sonst. Eine entsprechende Profikarriere strebst du aber nicht an, oder? Somit bleibt eigentlich nur, dass du dir etwas ganz anderes suchst, wo du dann ungebremst belten kannst. Als Sängerin einer Band; in einem passenden Ensemble oder einer ähnlichen Gruppierung. Problem dabei: Dazu muss man schon ein gewisses Niveau mitbringen, das du wohl noch nicht hast. Was'n Mist aber auch...

Mein simpler Rat: Mach vorerst weiter das, was du seit einiger Zeit tust. Also im Chor singen und gleichzeitig zuhause Musicals üben. Sieh den Chor als Sprungbrett für irgend etwas richtig Tolles, was dir dann uneingeschränkt liegen und Spaß machen wird.

Aber mach bitte eines nicht: Wegen der momentanen Durststrecke das Singen aufgeben (wie du das in bezug auf das "Alt-Singen" ja bereits angedroht hast. Du hast diesen Gedanken also im Kopf)
Man merkt deinen Statements an, dass es dir wichtig ist, also mach keinen Blödsinn. Du würdest es sicher irgendwann sehr bereuen.

Sing long and prosper! :great:
 
Nein nein, Profikarriere habe ich im Gesang allgemein nicht vor. Richtig, um in einer Band o.ä. zu trällern, fehlt mir deutlich das Niveau dazu. Also aufgeben werde ich das Singen nie, nur wenn ich wirklich die Alternative "entweder Alt oder gar nix" hätte, dann würde ich lieber "gar nix" wählen. Aber an sonsten wird mich nichts und niemand vom Singen abbringen können, egal welche Hürden ich auch immer noch zu nehmen habe, jeder hatte ja wohl seine Probleme am Anfang.

Was mir noch eingefallen war: Als ich noch Gesangsunterricht hatte, zeigte sich das Problem, dass ich hohe Töne zwar problemlos und klar getroffen hatte, allerdings nicht während dem Singen. Kam an einer Stelle z.b. ein e und ich sang durch, kam ich nicht bis zum e nach oben, egal ob das e nun in der Mitte oder am Ende der Linie stand. Allerdings erreichte ich das e als Einzelton problemlos. Und so ist es auch weiterhin noch. Ich weiß, dass ich die hohen Töne gut treffen kann, deswegen auch der Sopran, aber während dem Singen mitten im Lied aufhören, den einen Ton seperat singen und dann weiter machen? Nicht gut.
 
Wenn du jetzt noch beantworten würdest, was du mit Alt und Sopran meinst, können wir verstehen wovon du überhaupt redest und dir besser weiterhelfen.
Was den einen hohen Ton betrifft, kenne ich das. Erst mal darfst du nicht denken "Oh, jetzt kommt ein gaaanz hoher Ton" und erst recht nicht "Den treffe ich jetzt bestimmt nicht". Denke stattdessen, dass der letzte Ton in der Linie der wichtigste ist und nicht der eine hohe Ton irgendwo in der Mitte. Der letzte Ton, daaa will ich hin. Dann singst du auch einen schönen Bogen und du hast noch genug Spannung für den einen hohen Ton. Außerdem wirst du etwas abgelenkt und bist was den einen Ton angeht etwas lockerer. Ansonsten bei hohen Tönen tief oder weit denken, dich auf den hohen Ton draufsetzen als würdest du auf das Sahnehäubchen eine Kirsche platzieren, oder was für Vorstellungen auch immer.
Dass die Höhen noch nicht wollen, obwohl man Sopran ist, ist ein weit verbreitetes Phänomen bei Anfängern. Mit gutem Training kommen die aber eines Tages und man gewinnt eines Tages die Kontrolle über die Höhe. Ich habe zu Anfang auch nur Bruststimme singen können und man hat mich im Chor immer in den Alt gesteckt. Inzwischen ist die hohe Kopfstimme meine Stärke. Also nicht verzagen.
 
Mit "Alt" und "Sopran" meine ich die Gesangsstimmen, wie beispielsweise in einem Chor. Könnte ich nicht zum Beispiel anfangs im Musical-Gesang bleiben und da üben, bis sich meine Stimme entsprechend gestärkt/gekräftigt hat und dann in den Sopran-Gesang gehen, oder wäre da die Umstellung zu groß? Gerade wenn ich ja nur "selfmade-Gesangstraining" mache, wäre es doch bestimmt besser, ich übe erst einmal in die Richtung, die ich auch hin bekomme und wo ich auch realistisch zu erreichende Fotschritte machen könnte? Sopran mit den höheren Tönen verlangt doch bestimmt von der Stimme mehr ab, als Musical-Gesang? (bezogen auf die Tonhöhen) Und wenn ich mir dann eine gute Basis an Stimmkraft "antrainiert" hätte, wäre es doch bestimmt auch im Sopran einfacher voran zu kommen? Ich finds eben nicht einfach, da ganz ohne Gesangslehrer brauchbar voran zu kommen. Wenn das so eben gehen würde, bräuchte man Gesangsunterricht ja nicht.

Wenn du jetzt noch beantworten würdest, was du mit Alt und Sopran meinst, können wir verstehen wovon du überhaupt redest und dir besser weiterhelfen.

Dann hoffe ich mal, dass meine Erklärungen jetzt besser/verständlicher sind :)
 
Susana, ich würde Dir ja auch gerne ein paar Tipps geben, aber ich habe nach wie vor keine Ahnung, wovon Du sprichst.

Zunächst einmal: der Begriff "Soprangesang" bzw. "Altgesang" existiert eigentlich nicht. Sopran ist die höchste Stimmlage bei einer Frau und bezeichnet das Stimmfach. Die Veranlagung dazu ist anatomisch bedingt - wärst Du z.B. ein Alt, dann könntest Du auch durch noch soviel Übung nicht zum Sopran mutieren, Du würdest Dir nur deine Stimme ruinieren.

Kann es eigentlich sein, daß Du mit "Soprangesang" klassischen Gesang meinst ?

Das Musicalfach würde ich nicht unterschätzen. Gerade die neueren Musicals verlangen einer Sängerin (von der Stimmlage her sind die meistens Sopran oder Mezzo) eine Menge ab. Großer Umfang, ständiges Belten - da finde ich klassischen Gesang mitunter weitaus gesünder.

Was man im Chor singt, ist fast schon egal, weil die gängige Chorliteratur vom Tonumfang her gesehen von jedem Stimmfach singbar ist. Extreme Töne kommen kaum vor, zumindest nicht bei Laienchören. Ich bin z.B. Sopran, könnte aber die Alt-Partien eines Laienchores meistens locker mitsingen (bzw. umgekehrt). Das sagt also nicht viel aus !
 
Susana, ich würde Dir ja auch gerne ein paar Tipps geben, aber ich habe nach wie vor keine Ahnung, wovon Du sprichst.

Ich glaube, sie bezieht es auf den Chor. Ich wäre übrigens vorsichtig, was die Range angeht - Haydn z.B. verlang von Sopränen schon mal lange a'' oder gar b'', das wäre mir zu anstrengend auf Dauer. Es hängt doch auch vom Chorleiter ab, was der so auswählt...

Was ich aber gar nicht verstehe, ist, was so schrecklich ist am Alt im Chor. Der ist doch die wichtigste Stimme :cool:;)
 
Ah, es ist also die Einteilung im Chor gemeint. Also das sagt tatsächlich wenig aus. Bei den meisten Laienchören kann man locker in beiden Gruppen singen. Was da an Stimmumfang gebraucht wird (bei Laienchören) ist recht übersichtlich. Ich kann auch sehr gut im Alt singen, aber trotzdem bin ich kein Alt und klinge auch nicht so, denn Sopran bleibt Sopran. Die Anatomie ändert sich dadurch nicht. Ansonsten geht es mir ähnlich wie moniaqua. Ich weiß nicht, aber irgendwie macht mir Alt auch mehr Spaß *g* Ich liebe es einfach Harmonien zur Hauptmelodie zu singen. Dass andere lieber die Hauptmelodie, also Sopran singen wollen, kann ich aber gut nachvollziehen.
Musical würde ich auch nicht unterschätzen. Manche Musicals erfordern einen enormen Stimmumfang und vor allem bei den neueren wird in unmenschlichsten Lagen gebeltet, dass die Ohren platzen. Vielleicht gehörst du zu den Sängerinnen, die hohe Töne lieber belten und nicht gut mit der Kopfstimme umgehen können. Vielleicht ist deine Kopfstimme einfach noch nicht trainiert und röhrst momentan nur in der Bruststimme. Was davon letztendlich zutrifft, können wir nur erfahren, wenn wir dich hören könnten. Dann kann man eher Tipps geben wie du an deinem Gesang arbeiten kannst.
 
Susannah, wir helfen dir ja wirklich gerne, es wäre allerdings extrem hilfreich, wenn du uns mal nennen würdest, was du eigentlich mit deinen Gesangsübungen anstrebst.

Was ich mir bisher so zusammenreime, sieht so aus (mit viel Spekulation dabei): Du willst im Grunde auch längerfristig "nur" in einem Chor singen, willst dort aber einfach viel besser werden als du jetzt bist. Dort allerdings nicht im Alt, obwohl das physiologisch wohl dein Fach wäre. Dir ist der Alt absolut zuwider, leider sagst du uns nicht, was du daran so schrecklich findest. Sopran willst du singen, kannst es aber nicht besonders gut. Du erhoffst dir nun, durch "Musicalgesang" deine Stimme so zu trainieren, dass du ein besserer Sopran wirst. Stimmen diese Fakten bis hierhin?

Zuerst mal: Zum besseren Chorsopran zu werden, indem man Musicals übt, ist imho ziemlich sinnlos. Wie bereits mehrfach erwähnt, wird hierfür mit dem Belting eine völlig andere Technik verwendet, die zudem für Fortgeschrittene ist. Man sollte also schon eine ganz gute "Chorgesangstechnik" (ich nenn das jetzt mal so) drauf haben, bevor man sich mit der korrekten Technik an Musicals wagt. Klar kann man Musicals auch einfach mit Normalsstimme nachträllern, aber außer dass es Spaß macht, bringt dies als Übung relativ wenig

Um diesem lustigen Rätselraten ein Ende zu machen, beantworte bitte möglichst klar folgende Fragen:

Stellen wir uns jetzt mal vor, du hättest deine momentanen Probleme bereits überwunden. Wo siehst du dich dann mit deinem Gesang in einem Jahr? In fünf Jahren? Was willst du also mit deinen Gesangsübungen eigentlich anfangen?

Warum ist dir der Alt so verhasst?

Eine weitere extrem wichtige Frage wirst du leider nicht selbst beantworten können: Benutzt du beim Musicalsingen überhaupt Belting? Das wäre nur mit der bereits mehrfach erbetenen Hörprobe endlich definitiv klärbar.

Ohne diese Antworten stochern wir hier relativ unproduktiv im Nebel und trotz unserer Mühen bringt es dir nicht allzu viel. Also komm schon, nimm eine Probe auf und schieb sie auf irgend einen Gratisuploader. Hier wird niemand ausgelacht oder sonstwie fertiggemacht. Es muss auch keine tolle Qualität sein. Nur Mut! :)
 
Du willst im Grunde auch längerfristig "nur" in einem Chor singen, willst dort aber einfach viel besser werden als du jetzt bist. Dort allerdings nicht im Alt, obwohl das physiologisch wohl dein Fach wäre. Dir ist der Alt absolut zuwider, leider sagst du uns nicht, was du daran so schrecklich findest. Sopran willst du singen, kannst es aber nicht besonders gut. Du erhoffst dir nun, durch "Musicalgesang" deine Stimme so zu trainieren, dass du ein besserer Sopran wirst. Stimmen diese Fakten bis hierhin?

Einerseits im Chor besser werden, andererseits aber auch einfach, wenn ich für mich zu Hause singe und ich finde, dass es toll klingt. Der Alt-Gesang mag ich von der Tonlage einfach nicht. Zumindest bei uns im Chor singt der Alt bezogen auf die Noten etwas tiefer als der Sopran. Unabhängig vom Klang - ich mags einfach nicht. Aber an sonsten hast du soweit alles richtig interpretiert.

Was ich für mich selbst mit meinem Gesang anfangen möchte, ist einfach selbst mit dem Klang meiner Gesangsstimme zufrieden zu sein. Ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn jemand z.B. bei Liedern im Radio mit singt und es ist krumm und schief und klingt einfach bescheiden. Und ebenso wenig kann ich es bei mir ausstehen, wenn ich finde, dass mein Gesang nicht gut klingt. Ich singe für mein Leben gerne aber ich hasse es, wenn es nicht schön klingt.

Den Sopran-Gesang würde ich ja hin bekommen, ich treffe auch gut die hohen Töne. Seid ich damals noch im Gesangsunterricht war, hatte sich das Problem heraus kristallisiert, dass ich zwar wunderbar und auch schön klar die höheren Töne heraus bekomme, zum Beispiel ein e, aber nicht flüssig während dem Singen, sondern nur deb Ton seperat. Bei tieferen Tönen habe ich das Problem jedoch nicht. Und mitten im Lied anzuhalten, den hohen Ton zu singen und dann weiter zu singen ist ja auch nicht Sinn der Sache. Das ist der eigentliche Grund, warum ich nicht am Sopran dran bleibe, sondern momentan in die Musical-Gesang-Richtung gehe, weil ich dort dieses Problem nicht bermerkt habe.
 
meinst du, dass du einen hohen Ton nicht in einer Linie singen kannst , weil er dann nicht schön klingt oder meinst du, dass du in einem Stück die hohen Töne nicht auf der korrekten Tonhöhe treffen kannst (sondern nur in seperaten Übungen)?
Wenn ich deine Erläuterungen richtig interpretiere, hört sich das für mich wie ein Problem der Atmenführung an. Wenn du die Töne einzeln gut bekommst und sie auch schön klingen, ist das schon mal sehr gut. Hohe Noten in einer Linie zu singen ist aber immer schwerer als sie einzeln zu singen. Das ist dann größtenteils eine Sache der richtigen Atemführung.
Korrigiert mich, falls ich da falsch liege ;)
 
Also du wirfst da immer noch ein paar Begriffe durcheinander. Sopran und Alt sind einfach Bezeichnungen, die aussagen, in welcher Lage die Sängerin am besten klingt, sie ihre schönsten Töne produzieren kann. Im Laienchor allerdings wird mehr danach eingeteilt, wer hoch und wer tief singen kann. Ob du Alt oder Sopran im eigentlichen Sinne (also nicht in der Laienchordefinition) bist, hängt zum großen Teil von deinen anatomischen Voraussetzungen und bis zu einem gewissen Grad auch von deinem Ausbildungsstand fest. Aber wenn du anatomisch gesehen ein Sopran bist, dann wirst du niemals ein wirklicher Alt sein und andersherum. Das ist mitunter schwer zu akzeptieren, aber im Gegensatz zu jedem anderen Instrument kann man sich seine Stimme nicht aussuchen.
Die Stimmeinteilung Sopran und Alt gibt es im Musical genauso wie im klassischen Gesang oder im Chor. Allerdings gibt es, wie Mario ja schon sagte, im Musical eine bestimmte Gesangstechnik, die sich Belting nennt. Mit dieser Gesangstechnik klingst du auch in den höheren Lagen sehr bruststimmig und für deine Ohren vielleicht auch in Richtung Alt. Ob du diese Technik anwendest, das können wir dir ohne Hörprobe nicht sagen. Aber es gibt auch im Musical die Möglichkeit, nicht zu belten und in der Kopfstimme oder im so genannten Mixbelt zu singen. Bei den Profiaufnahmen hört man das grade bei den neueren Musicals äußerst selten. Seit einigen Jahren schon geht der Trend zum Extrembelter (wie schon gesagt wurde). Ein Sopran im Musical muss also extrem hoch und über weite Strecken hinweg belten können. Mir persönlich ist das zum Teil einfach gar nicht möglich und zum Teil auch zu anstrengend. Ich singe lieber im Mixbelt, eine Stimmqualität, die mehr in Richtung Kopfstimme geht, aber noch nicht klassisch klingt.
Das Problem mit dem hohen Ton innerhalb einer Linie ist mir auch nicht unbekannt. Einige Tipps wurden dir ja schon genannt, ich mache auch nochmal einen Vorschlag: Sing erstmal den hohen Ton (also in deinem Fall e''), so allein geht der ja ganz gut. Dann sing einen Ton davor und den hohen Ton, gibt es vielleicht da schon Probleme, weil es ein großer Sprung ist zum Beispiel? Dann sing den hohen Ton mit mehr Energie und ganz wichtig: Nicht nach oben herausdrücken, sondern lass den Ton "in den Boden fallen". Manchmal hilft es, wirklich die Arme fallen zu lassen. Der hohe Ton sollte so einfach gehen, wie wenn du ihn direkt singst. Hast du das auch raus, dann nimmst du noch einen Ton dazu. Und dann nimmst du vielleicht den Ton nach dem e'' dazu. Erweitere die Phrase nach und nach und vielleicht kriegst du den Dreh ja raus. Allerdings ist eine Gesangsanleitung schriftlicher Art immer eine sehr beschränkte Sache (weswegen ich auch nicht auf diese ganzen Bücher stehe, die es so gibt).
 
dass du in einem Stück die hohen Töne nicht auf der korrekten Tonhöhe treffen kannst (sondern nur in seperaten Übungen)?

Genau das ist es. Ich habe mal eine Notenline als Beispiel hinzu gefügt, denn genau bei diesem Lied ist das Problem das erste Mal aufgefallen. (dieses Lied ist in dieser Form zum kostenlosen Download im Internet. Nur, falls jemand meckern würde, wenn ich hier so etwas ins Internet stelle, es ist also vom Anbieter der Noten erlaubt...)

Morning_has_broken1 - Kopie.jpg

Zum Beispiel komme ich ohne Probleme bis "bro" aber der Ton bei "ken" schaffts dann nicht, klar heraus zu kommen. Singe ich den Ton aber seperat, erreiche ich ihn. Genau das gleiche ist es auch, wenn ich die Tonleiter rauf und runter singe, was wir im Gesangsunterricht oft gemacht hatten. In den höheren Bereichen gab es immer einen Ton (manchmal auch mehrere, je nach Höhe) der einfach nicht heraus wollte. Danach habe ich den "nicht geschafften" Ton nochmals seperat gesungen und es klappte problemlos auf Anhieb. Die Gesangslehrerin sagte dann immer "da ist er ja, es geht doch". Ich weiß also, dass ich den Ton erreichen kann, aber zum größten Teil eher, wenn ich den Ton für sich seperat singe und eben nicht flüssig während einem Lied oder ähnlichem.

Im Gesangsverein hatten wir auch mal "Ave Maria" gesungen, wo es an ein paar Stellen noch etwas höher ging, als bei "ken" in dem Morning has broken Lied. Auch hier hatte ich das gleiche besagte Problem genau so, wie beschrieben. Die hohen Töne einzeln gesungen klappten dann mal wieder problemlos. Während ich für mich selbst übe oder die Tonleiter hoch und runter singe um mich aufzuwärmen und die Stimmbänder zu lockern, ist das ja eher kein Problem. Nur eben, wenn ich ein Lied durchsingen möchte, egal ob für mich oder im Gesangverein, ist das eben schon entsprechend nervend, wenn man doch genau weiß, man erreicht und trifft den Ton, aber während dem Singen klappts nicht...

Und es klingt doch auch so schön, wenn man hohe Töne klar singen kann, nur ist das nur Ton für Ton zu können größtenteils eher unpraktisch.
 

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