Aktuelle Blaswandler

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Hallo,
kann mir jemand sagen welche Blaswandler es derzeit auf dem Markt gibt? Ich habe nur den AKAI EWI4000S gefunden. Ist das alles?
Ich habe den Yamaha VL70m, aber der ist wohl nicht mehr lieferbar.
Benötigt man zu dem AKAI einen Synthi, oder sind die Sound schon im Handteil drin?
Der Yamaha hatte ja eine eigene Synthi Technologie, damit Bläsersounds authentisch rüber kommen.
Nur einen üblichen Synthi anzusteuern macht ja keinen Sinn. Das klingt nicht.
Es müssen schon Sound sein die extra für Blaswandler konzipiert sind.
Gibt es so etwas zum AKAI dazu zu kaufen, oder ist das ohnehin ein All-In-One Blaswandler?
Gibt es Alternativen?

Danke für eire Info!
Wolfgang
 
Eigenschaft
 
Naja, ich spiele seit ca. 3 Jahren EWI und ich hab's nach kurzer Zeit aufgegeben damit authentische Bläsersounds zu erzeugen. Ganz einfach weil ich's nicht für sinnvoll halte, dazu gibt's ja Blasinstrumente. ;)
Man kann aber ein Midi-Instrument damit ansteuern, das ist wohl erfolgversprechender als einen Synth so programmieren zu wollen dass es wie ein Blasinstrument klingt.
Du brauchst (beim 4000s) keinen externen Synth mehr, ist alles schon enthalten. Mit dem mitgelieferten "Vyzex Editor" kannst du am Computer Sounds programmieren und dann auf das EWI übertragen. Du kannst auch Sounds kaufen.
Wenn man das EWI also mit Batterien spielt braucht man nur ein Klinkenkabel (und eine PA, DI-Box o.ä.) ...das ist schon ziemlich praktisch.

Beim Yamaha-Sortiment kenne ich mich nicht gut aus, hab mich seit dem EWI-Kauf auch nicht damit beschäftigt. ...aber soweit ich mich erinnere ist der VL70m nicht der Blaswandler sondern der externe Synth. Wenn du nach Blaswandlern suchst suche besser nach Yamaha Wx5 und Wx7.
 
Danke für deine Info.
Ich programmiere keine Sounds die wie Bläser klingen. Im Yamaha Tongenerator (ich habe Wx5, Wx7 und VL70m) sind Sounds die werksseitig genau für den Blaswandler und dessen Sensorik abgestimmt sind. Auch Geigen klingen besser als wenn man sie am Keyboard einspielt. Dass die Instrumente original (meistens) besser klingen ist klar. (Bin selbst Trompeter :) )
Mein Freund hat mich angesprochen ob ich mein Teil verkaufe, will ich aber nicht, daher helfe ich ihm bei der Suche nach einem aktuellen Gerät.

Was mich noch interessieren würde (falls es jemand weiß).
Gibt es noch andere Alternativen, oder ist das Angebot so dünn gesäht, dass man eh um den AKAI nicht herum kommt?
(Ich vermute, dass es die Yamaha Geräte nicht mehr zu kaufen gibt.)
 
kennst du diese Sample Modeling Geschichten ? (Tommasini/Siedlazcek)
fand ich überraschend 'nah dran' bei moderaten Preisen (im Vergleich zu den 'grossen' Bibliotheken)

für nicht-Sax/Klarinetten Vorbelastete kann man durchaus das Casio DH100 bzw 200 empfehlen.
die Umsetzung des Blasdrucks ist wirklich gelungen, es ist kein Spielzeug - auch wenn's so aussieht. ;)
Neben note on/off wird velocity und aftertouch erzeugt, also recht spartanisch - dafür mit vielen Synth Programmen direkt einsetzbar.
Griffschema 1x spezifisch und 1x ähnlich Blockflöte.

cheers, Tom
 
Ich spiele seit den 80 Jahren einen Yamaha WX7 Blaswandler + MIDI Expander Yamaha 81Z+Roland U110. Die sounds mische ich wie ich sie gerade brauche. Authentische "Bläsersounds" sind damit aber nicht zu erzeugen, dafür klingen sie mir zu synthetisch, ich nutze ihn vielmehr für anderes z.B. strings oder zusätzlich zum Keyboard für andere Effekte. Normalerweise spiele ich Sax o. Klar. es gibt aber gerade in der Tanzmusik Titel ohne irgendwelche Bläser dafür aber andere sounds die unser Keyboarder allein mit seinen 10 Fingern so nicht hinbekommt. Wir müssten da auf MIDI files zurückgreifen, was wir aber nicht möchten, da hilft dann der WX7 schon weiter. Nutzen tue ich den WX7 noch in einer lockeren Jazzformation aber fast nur um gewisse Effekte zu erzeugen.

Neuerdings nehme ich ein notebook mit, habe darauf den "contact-player" install. und steuere damit vst-Stimmen an, die sind klangmäßig wesentlich näher an den Originalsounds und ich habe auch Stimmen zur Verfügung, die ich auf den alten MIDI Expandern nicht habe z.B. Akkordeon. Hier habe ich auch schon mal Saxophon und Trompetenstimmen ausprobiert, klingen auch ganz gut aber wie oben schon gesagt ich spiele Sax, einen Trompeter haben wir auch also warum dann diese Stimmen mit dem WX7.

Ich habe inzwischen verschiedene andere neuere Teile, die ich über MIDI ansteuern kann ausprobiert, so richtig gefunden habe ich noch nichts, was einmal zu dem Blaswandler passt und zum andern die nötigen sounds hat. Das letzte waren der Ketron SD4, Roland BK7m. Ich wollte mal sehen o hören ob die als Ersatz für die beiden alten TX81Z un U110 taugen, haben aber beide mich nicht so begeistert. Ausprobieren will ich noch den HDS Pro. Sound. 1

Direkt das notebook ansteuern geht nicht, man braucht da noch ein MIDI Audio Interface. Ich habe dafür das ECHO AUDIOFIRE 2, nutze dafür die Firewire Schnittstelle und auf dem notebook WIN XP. Geht sehr gut, Latenz ist eigentlich nicht merkbar. Man muss an den Einstellungen etwas rumprobieren.

Die AKAI-Teile sowohl die alten wie die neueren auch mit USB Anschluß habe ich ausprobiert, kommen aber meiner Ansicht nach bei weitem nicht mit dem Yamaha WX7 mit, besonders bei dem "Bläserfeeling" ansonsten kann man damit natürlich alles ansteuern was eine entsprechende MIDI Schnittstelle hat und auf velocity Signale reagiert, ist das nicht der Fall hat man ein Problem mit der Lautstärkeregulierung. Ev lässt sich das mit einem Fußpedal so leidlich in den Griff kriegen.

Die WX7 und WX5 werden meiner Kenntnis nach nicht mehr hergestellt, ich habe vor einem halben Jahr im Internet rumgesucht, bin dabei auf eine amerikanische Seite gestossen die die Teile repariert o. einstellt. Habe jetzt leider nicht mehr in Erinnerung ob man da auch gebrauchte kaufen kann, konnte auf die Schnelle die Seite nicht mehr finden.

Mein Teil hätte ich wiederholt für einen sehr ordentlichen Preis verkaufen können, es ist mir aber irgendwie ans Herz gewachsen.

Ich hoffe ein bißchen geholfen zu haben.

Grüße

atrofent
 
Hallo an alle erstmal und ...

...um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen: In Deutschland wird eigentlich nur das Akai EWI4000s mit internem Analog-Synthesizer und das EWI-USB verkauft. Das EWI-USB lässt sich leider nur mit einem Hardware-Modul direkt betreiben ansonsten mit dem Computer und Softwareinstrumenten.

Das Yamaha WX5 ist noch lieferbar, darf aber in den EU-Ländern nicht verkauft werden, da es einigen Bestimmungen nicht entspricht.

Aus der Schweiz (Bern) kommt das Synthophone. Das ist ein richtiges, midifiziertes Yamaha Alt-Saxophon, das sehr hochwertig ist und sich als Saxophonist praktisch sofort spielen lässt.

Für die Blechbläser gibt es aus Australien die MDT ein Wind Controller mit Trompeten-Mundstück und -Griffweise.
Für die Trompeter gibt es auch noch das Steiner EVI aus den USA. Das ist im Übrigen der Erfinder der ganzen EWI Instrumente.

Die Eigenharp hat auch einen Breath Controller aber ist für typische Bläser-Emulationen nicht unbedingt die erste Wahl.

Außer dem EWI4000s hat keines der Instrumente einen eigenen Tonerzeuger. Das EWI4000s hat einen analogen Synthesizer, der eben halt nach Synthie klingt, aber nicht nach Naturinstrumenten. Ansonsten benötigt man entweder Software oder Hardware-Synthesizer. Das EWI4000s kann natürlich auch externe MIDI Instrumente oder Software-Instrumente ansteuern.


An Software sind die Sample-Moddeling Instrumente und Wallander Instrumente zu empfehlen. Für Reason gibt es spezielle Refills (eher Richtung Synthesizer), die gerade erst von Bernie Kenerson für Wind Controller angepasst wurden. Sample Tank lässt sich auch ganz gut anpassen. Hier gibt es auch von Bernie Kenerson angepasste Preset Bänke. NI Kontakt ist natürlich auch sehr geeignet, aber da muss man nach den enstprechenden Libraries suchen, wenn man nicht sehr fit im programmieren ist. Auch für den NI Reaktor gibt es von Silverwood Physical Modeling Ensembles, die recht gut klingen.

Aktuelle Hardware gibt es nicht mehr viel. Es gibt den neuen Yamaha Motiv XS der von Patchman ganz gut programmiert wurde und den DynaSample XPression, der als einziger aktuell verfügbarer Synthesizer wirklich auf (alle) Wind Controller spezialisiert ist.
Da ich das Gerät zufällig selbst entwickelt habe, weiß ich darüber auch ganz gut Bescheid. Das ist im Übrigen der einzige Hardware-Synth, der auch das EWI-USB direkt (ohne Computer) per USB unterstützt und auch vollständig editieren kann.

Für den Yamaha VL70m (,der leider nicht mehr gebaut wird) würde ich übrigens unbedingt den Patchman Chip mit besseren Sounds empfehlen. Ebenso für das EWI4000s.
Bei Patchman.com gibt es neben vielen Infos auch einen ganzen Haufen Soundbänke für ältere Hardware-Synthesizer.
Wer des englischen mächtig ist, sollte sich dort unbedingt mal informieren!

Ingo
 
Hallo,
kann man so einen Blaswandler eigentlich als Nursaxer recht schnell bedienen und einfache Parts spielen, ohne es lange vorher zu üben? Mein Bandleader möchte sich so einen Teil leihen bzw. zulegen damit ich Songs zum Keyboard zusätzlich unterstütze. Es gibt einige Titel ohne Sax wo ich nichts zu tun habe, elektronische Sounds aber evt schon eingefügt werden könnten. Aktuell ist hier ja momentan nur der Ewi 400 zu haben. Ich könnte damit nämlich dann nicht üben, sondern müsste quasi direkt in der Probe probieren und spielen. Ich habe grosse Bedenken ob dies Sinn macht, ohne Unterricht oder Erfahrung auf solchen geräten. ich siele nichtmals Keyboard nur Sax.

LG

cubachen
 
also als Midi-Controller zum Sounds 'einfliegen' ist so ein Teil etwas überdimensioniert...
würde (teilweise) auch merkwürdig aussehen, wenn du da mit dem (für den Zuschauer) flötenähnlichen Teil stehst...
und ein Orchestersound setzt ein... :D
technisch ist es kein Thema, da gibt's irgendwo einen Programmwahlschalter, der den anderen Klang 'aktiviert'
wenn du dann mit dem Wandler Noten erzeugst, erklingen die in dem neuen Sound.
Der Sound kann prinzipiell alles sein, was sich per Midi ansprechen lässt.
Du bläst - man hört eine Pauke. (je nachdem was eingestellt ist)

cheers, Tom
 
Hallo Tom,
es geht um eine Rock Pop Coverband die Versionen in eigenen interpretationen spielt. Also keine Bigband oder ähnliches. Um den Ewi400 zu spielen muss dieser doch dann an an Keyboard angeschlossen werden oder? Der kleinere Ewi USB würde nur einen PC benötigen, wäre dieser überhabt Bühnentauglich?
Also wenn ich es richtig verstehe:
-Ewi400 braucht ein Keyboard zum spielen/betreiben
-Ewi Usb benötigt einen PC, der dann in irgendeiner Form an die Anlage angeschlossen werden muss, wenn dieser live verwendet werden kann.

LG
cubachen
 
Hallo Cuba,

ich wäre da sehr vorsichtig, wenn's darum geht, ein EWI on Stage zu spielen. Ich spiele zwar "nur Flöte" und kein Sax, aber ich hab schon ziemiich mit den Oktavrollern zu knabbern, und genau gleich wie beim Saxophon werden die Griffe wohl auch nicht sein. Auch die Blastechnik ist mit ziemlicher Sicherheit eine andere.

Schon allein die Beherrschung der Compi-Technik ist für jemand, der noch nicht mit dem Teil gearbeitet hat, eine gewisse Herausforderung - zumindest, wenn man die zahlreichen Diskussionen um Latenzzeiten, Betriebsverhalten des vewendeten Synthi-Programms, Einstellung der Blaswandler-Verstärkung usw. in Betracht zieht.

Ohne zumindest ein bis zwei Wochen ordentliches Üben wird da nach meiner Vermutung nur akustischer Murks bei rauskommen.

Lieben Gruß,

Petra
 
zu der USB Version weiss ich keine Details, aber üblicherweise ist das tatsächlich für einen Rechneranschluss gedacht.
Damit man zB etwas direkt in Cubase oder ähnliche Programme einspielen kann.
Falls der Controller ohne speziellen Treiber arbeitet (class-compliant genannt), lässt er sich höchstwahrscheinlich auch an IOS Geräten wie iPhone und iPad betreiben.

Die klassische Version mit dem Midi Anschluss braucht einen Midi-Tonerzeuger.
Das muss nicht unbedingt ein Keyboard sein. Es gehen auch Rack-Synthesizer und Sampler.
Was besser geeignet ist, hängt von den konkreten 'Tonwünschen' ab.

was die eigentliche Wandlung angeht, unterscheiden die Versionen sich vermutlich gar nicht.
Midi-zu-USB sind auch nur 1-2 chips, das passt heute in einen Stecker rein.

cheers, Tom
 
Das EWI-USB lässt sich sowohl am Laptop als auch am iPad über ein Connection Kit anschließen. Die Stromversorgung ist dabei etwas problematisch. Die Leute, die im Patchman Forum das EWI4000s oder EWI-USB benutzen raten im Allgemeinen von der Bühnennutzung ab, da sowohl die Softwares noch nicht auf einem brauchbaren Stand sind als auch auch die Absturzgefahr zu groß ist.

Von Bernie Kenerson habe ich allerdings gehört, dass er schon Gigs damit gespielt hat. Allerdings gibt's da aktuell wie gesagt nur ein oder zwei Softwares die brauchbar sind. Ein Restrisiko bleibt aber immer.

Neben einem Computer lässt sich das EWI-USB auch am XPression, den ich selbst verbrochen habe, anschließen. Ich selbst spiele alle meine Gigs mit dem EWI-USB und XPression. Meistens lasse ich sogar das Saxophon zuhause.

Ich würde es mir allerdings, wie Petra schon erwähnte, abschminken, ein EWI ohne üben zu spielen. Ich persönlich habe ungefähr 3 Monate gebraucht, bis ich so gut damit zurecht kam, dass ich mich auf die Bühne damit gtraut hätte.
Insbesondere die Oktav-Roller und die Touch-Sensoren (ohne bewegliche Klappen) sind gewöhnungsbedürftig.
Der Blasdruck ist auch deutlich niedriger als beim Sax. Wenn man Bending benutzen möchte, muss man das auch erst mit dem rechten Daumen lernen.

Sollte man als Saxophonist ein Instrument suchen, das (fast) sofort spielbar ist, bleibt eigentlich nur das Synthophone. Für den Luxus muss man allerdings auch etwas Geld hinblättern.

Ich habe dieses Jahr auf der Frankfurter Musikmesse zum ersten mal ernsthat mit dem Synthophone gespielt. Nach nur fünf Minuten bin ich fast perfekt damit klargekommen. Mal abgesehen von den Einstellungens-Tastenbefehlen.
Im Gegensatz zum EWI hatte ich damit fast keine Lernkurve. Die Griffe sind identisch zum Saxophon. Nur das Pitchbend mit dem Blatt benötigt eine gewisse Erfahrung, damit man das Zentrum findet. Der VL70 und XPression haben dazu Anzeigen auf dem Display. Da kann man sich anfangs an der Optik orientieren. Besonders, wenn man in der Band kein perfektes Monitoring hat.

Das Yamaha WX5 ist im Übrigen für meinen Geschmack deutlich schwieriger zu spielen als das EWI. Mit den Griffen kommt man als Saxophonist zwar schnell klar, aber die Oktavschalter sind eine Qual. Das WX5 kriegt man hierzulande sowieso nur über's Ausland oder eventuell gebraucht.

Man muss sich eben bewusst machen, dass das EWI ein eigenständiges Instrument ist und kein Saxophon.

Grüße
Ingo
 
Hallo,

danke schonmal für die reichlichen Infos. Genau das Problem sehe ich auch, denn selbst wenn ich es zum Üben mitbekommen könnte, habe ich zuhause nichts zum anschliessen und üben - geht also nicht. Hab nur einen Uralt PC für Web, kein Keyboard....
Wenn ich es live spielen soll möchte ich dies auch überzeugend tun, und die Möglichkeit sehe ich da nicht, und werde versuchen es meinem Bandleader auszureden. Er meinte es gut, dass ich was zu machen habe, wenn Titel ohne Sax kommen und ohnehin Unterstützung brauchen könnten, aber so hats keinen Wert.

cubachen
 
Ihr solltet Euch auch im Klaren darüber sein, dass das Soundmodul, Keyboard oder Laptop Presets haben muss, die für Wind Controller ausgelegt sind.
Ein EWI einfach mal an einen Roland Sound Canvas oder Yamaha Tyros anschließen funktioniert nicht so ohne weiteres.

Entweder man programmiert die Sounds selbst um oder man kauft sich Soundbänke dazu. Patchman bietet z.B. eine Menge an Bänken auch für viele ältere Module wie den Roland JV1080 und auch andere Expander an.

Wenn man's aber richtig macht, kann man viele Dinge spielen, die man sonst als Bläser nicht kann. Ich spiele auch schon öfters mal Akustik-Gitarren Akkorde oder Synthie-Soli, die auf dem Keyboard nie so klingen würden. Streicher, Cello Solo-Linien oder ganze Bläser-Sätze kann man weder auf einem Saxophon noch auf dem Keyboard so dynamisch oder überhaupt spielen.

Ich würde Dir also nicht grundsätzlich vom EWI o. ä. abraten. Aber die Sache sollte schon etwas durchdacht sein. Dann macht's auch richtig Spaß beim spielen.

Ingo
 
Hallo Ingo,
wie muss ich mir als absolut unerfahrener die Presets vorstellen? Nur Softwear Habe keine Ahnung davon, geht das auf jedem Keyboard? Wie kann ich die Voraussetzung an der Technik die vorhanden sein muss genau definieren?
LG
cubachen
 
Claus hat ja bereits Links eingestellt mit den Infos von Akai.

Für externe Hardware Synthesizer gibt es eigentlich keine Vorraussetztungen. EWI mit MIDI oder USB (falls als MIDI Input vorhanden) verbinden das war's schon. Bei Software solltest Du mit jedem halbwags aktuellen Rechner oder Laptop klarkommen.

Allerdings benötigt man mit einem Windows Computer spezielle ASIO Soundkartentreiber (z.B. ASIO4ALL für interne Soundkarten) oder noch besser eine zusätzliche Soundkarte (intern oder extern) mit ASIO Treibern. Bei Windows sind die Systemeinstellungen nicht ganz ohne. Bei falschen Einstellungen oder Treibern tritt eine Latenz (Verzögerung) von über einer halben Sekunde auf, was das EWI praktisch unspielbar macht.
Der Mac ist normalerweise nicht so zickig. Bei Linux sollte man sich schon ernsthaft mit dem System auseinandersetzen, sonst kommt man nicht weit.


Als Presets bezeichnet man die gespeicherte Summe aller Parameter der Instrumentenstimme.
Darin sind z.B. die Sample-Zuordnungen (z.B. Trompete, Klavier, Cello oder Synth, etc.) oder Filtereinstellungen, Hüllkurven, Transposition, usw. gespeichert. Diese lassen sich über MIDI Programmwechsel abrufen. Im Prinzip funktioniert das wie ein Senderspeicher im Autoradio mit denen man dann per Knopfdruck zwischen verschiedenen Radiostationen hin- und herspringen kann.

Ein wichtiger Bestandteil dieser Presets ist die Zuordnung der eingehenden MIDI-Befehle auf die verschiedenen Parameter.

Beispiel:
ein Pianist ruft die Lautstärke über die Anschlagdynamik ab. Danach tut sich i.d.R. nichts mehr.
Ein Bläser ändert kontinuierlich den Blasdruck und steuert damit die Lautstärke. Dazu benutzt er nicht die Anschlagdynamik, sondern den MIDI Controller 2 (Breath Control) meist auch CC2 genannt (CC steht für Continious Controller).

Wenn das Preset für ein Keyboard programmiert wurde kannst Du blasen soviel Du willst. Das Instrument reagiert nicht auf Deine Dynamikänderungen.

Daher müssen diese Einstellungen zuerst zugeordnet werden, bevor der Synthesizer mit einem EWI sinnvoll spielbar ist. Je mehr man dabei ins Detail geht desto besser und natürlicher reagiert der Sound logischerweise auf's EWI.

Wenn man einen Klang dann optimal bearbeitet hat speichert man ihn als Preset ab und kann ihn jederzeit wieder identisch abrufen. Das Einstellen erfordert zwingend gewisse Kenntnisse über MIDI und Synthesizer. Das ist der Grund, warum viele Leute sich Soundbänke kaufen, die von Profis wie z.B. Patchman erstellt wurden oder auf Instrumente zurückgreifen, die speziell für Wind Controller entwickelt wurden. Ebenso wie sich die meisten Leute, die mit Midifiles arbeiten, diese kaufen und nicht unbedingt selbst erstellen (oder vielleicht nur gelegentlich).

Leider gibt es nur eine begrenzte Anzahl von MIDI-Bläsern. Daher ist das Angebot auch vergleichsweise gering. Man sollte sich also unbedingt umhören, welche Synthesizer besser oder weniger geignet sind oder ob es für dieses Gerät bereits fertige Soundbänke gibt.
Unter diesen sollte man dann abwägen, ob sie einem die Klänge zur Verfügung stellen, die man tatsächlich benötigt. Beim EWI4000s sind sehr gute analoge Synthesizer-Klänge schon intern vorhanden aber Naturinstrumente kann man damit nur mit Hilfe eines MIDI-Kabels über ein externes Soundmodul spielen.

Gruß
Ingo
 
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Hallo Ingo,

einige Zeilen aus deinem Beitrag möchte ich kommentieren und noch eine Frage anschließen.

Bei Software solltest Du mit jedem halbwags aktuellen Rechner oder Laptop klarkommen.
...
Bei Linux sollte man sich schon ernsthaft mit dem System auseinandersetzen, sonst kommt man nicht weit.

Nuja - bei mir hat auf einem mittlerweile eher alten Core2Duo/2,1 GHz Rechner ein Standard-Ubuntu gereicht, zu dem ich einen wohl dem ASIO-System für Windows vergleichbaren Jack-Daemon eingespielt habe. Danach lag die Latenzzeit bei ca. 10 ms. Der ebenfalls frei verfügbare FluidGM3-Soundfont lässt dann durchaus ein relativ nettes Spielen mit vielen Instrumenten zu, auch wenn davon viele für Blaswandler nicht sonderlich attraktiv sind. Alle Sachen, die ich hier gerade erwähnt habe, sind in der Ubuntu-Standardvariante schon drin und erfordern nicht mehr Installationsaufwand als irgendein anderes "mitgeliefertes" Paket. Sie sind halt nur nicht bei der Grundinstallation eingerichtet, so dass man wissen sollte, nach welchen Paketen man suchen muss.

Da ich mir aber ein möglichst lange netzunabhängig laufendes System zusammenstellen wollte, habe ich auch erfolgreich mit einem Lenovo Ideapad experimentiert, das in seiner Leistungsfähigkeit wohl nur bei ca. 1/5 bis 1/10 selbst gegenüber dem ollen ThinkPad liegt. Auch hier hat es mit vergleichbaren Latenzzeiten funktioniert, aber dann wirklich mit deutlicherer Auseinandersetzung mit dem System: Low-Latency-Kern, externe USB-Soundkarte Soundblaster X-Fi, abschalten von Netzverbindungen während des Spielens. Aber das System steht nun soweit. Bis auf ...

[zu Soundbänken:] Leider gibt es nur eine begrenzte Anzahl von MIDI-Bläsern. Daher ist das Angebot auch vergleichsweise gering. ...

Hier komme ich dann zu meiner Frage: Ich habe mir schon etliche freie Soundfonts aus dem Internet besorgt und bin da durchaus auf einige akzeptable (klassische) Instrument-Renderings gestoßen, die ich mir mit einem Soundfont-Editor erst mal in eine kleine Kompilation zusammengegrabbelt habe. Aber das ginge wohl wirklich noch besser, und ich bin (mittlerweile ;) ) bereit, auch ein paar Euro in einen kommerziell aufbereiteten Soundfont zu investieren. Der Rest des Systems steht aber nicht zur Disposition. Das heißt also: Ich brauche einen sf2-Soundfont, damit ich den problemlos mit der jetzt aufgebauten Infrastruktur nutzen kann.

Kulminierend also die Frage:

Gibt es einen Soundfont im SF2-Format, der wirklich gute Naturinstrumente (und vielleicht noch einige andere) für Blaswandler bietet?

Ich habe bislang leider noch keinen gefunden!

Lieben Gruß,

Petra
 
Hi Petra,

die Dinge, die Du bei Deiner Linux-Version geändert hast, sind für die meisten Linux-Anfänger wahrscheinlich schon nicht mehr nachvollziehbar.

Man muss entweder den (etwas älteren) Realtime Kernel installieren, mit dem aktuelle Hardware wie meine nicht mehr richtig läuft oder man muss die entsprechenden Einstellungen bei den aktuellen Kernels ändern. Der Realtime-Kernel ist nicht mehr nötig, da alles bereits in die neuen Kernels integriert ist, aber man muss wissen, wo man was ändern muss. Das kann zu einer unendlichen Sucharbeit führen, da man bei den entsprechenden Suchanfragen ständig auf widersprüchliche Angaben trifft, die sich eventuell auf eine ältere Kernel-Version beziehen.
(Ich kenne das schon - LOL!)

Auch für die internen Soundkarten werden oft nicht die optimalen Treiber installiert. Hier mus man dann oft selbst suchen und die Treiber ersetzen. Da geben die meisten schon auf.

"Ubuntu Studio" wäre übrigens die Version, die ich für Audiosysteme empfehlen würde. Hier sind die meisten Optimierungen bereits integriert und man kann sich bei der Grundinstallation gleich eine Menge an Audiosoftware mitinstallieren.

XPression läuft auch auf einem Linux-System. Ich musste den Kernel neu kompilieren, da ich als Audiosystem OSS anstatt ALSA benötige, was aktuell nicht mehr verfügbar ist. Die älteren Kernels, die OSS noch integriert hatten, waren mit dem Mainboard nicht mehr benutzbar. Ich musste extrem viel Zeit für ein optimales System aufwenden, das zusätzlich noch schreibgeschützt (und trotzdem updatebar) sein muss, um auf der Bühne keinen Ausfall zu riskieren.


Zum Thema "Wind Controller - Soundfonts" kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Mir ist da bislang noch keiner bekannt.
Es gibt allerdings im Patachman Forum jemanden, der gerade ein VST-Instrument für Bläser geschrieben hat, welches Soundfonts benutzt. Er versucht momentan eine Freeware-Bank zusammenzustellen, die er für sein Instrument benutzen kann. Ich kann ja mal eine Updatemeldung machen, wenn's da was neues gibt oder Du schaust Dich einfach selbst mal im Patchmanforum um.

Wenn man "Wine" auf Linux installiert kann man übrigens auch Windows-Software benutzen - also auch viele VST-Instrumente.
( ... nur für die, die das noch nicht wissen sollten)

Viele Grüße
Ingo
 
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Hallo Ingo,

die Dinge, die Du bei Deiner Linux-Version geändert hast, sind für die meisten Linux-Anfänger wahrscheinlich schon nicht mehr nachvollziehbar.

Das will ich nicht ausschließen - schließlich wird man auch als (im Wesentlichen) nur-Anwenderin nach vielen Jahren ausschließlichen Linux-Gebrauchs etwas betriebsblind. :redface:

Der Realtime-Kernel ist nicht mehr nötig, da alles bereits in die neuen Kernels integriert ist, aber man muss wissen, wo man was ändern muss. Das kann zu einer unendlichen Sucharbeit führen, da man bei den entsprechenden Suchanfragen ständig auf widersprüchliche Angaben trifft, die sich eventuell auf eine ältere Kernel-Version beziehen.

Das war auch der Grund, warum ich diesen relativ aktuellen Low-Latency-Kernel vorgeschlagen hatte, der schon standardmäßig über die Distribution einzuspielen ist. Dann kann man auch beim Booten überlegen, was man gerade braucht, wenn irgendwelche Eigenschaften des Ll-Kernels was Anderes blockieren sollte. Hab ich aber beim Ubuntu 12.04 noch nicht erlebt.

Auch für die internen Soundkarten werden oft nicht die optimalen Treiber installiert. Hier mus man dann oft selbst suchen und die Treiber ersetzen. Da geben die meisten schon auf.

Würde ich wahrscheinlich auch, wenn ich das machen müsste. Aber da bin ich ja bislang netterweise drumrum gekommen: Entweder interne Karte beim ThinkPad oder externes USB-Modul beim IdeaPad.

"Ubuntu Studio" wäre übrigens die Version, die ich für Audiosysteme empfehlen würde. Hier sind die meisten Optimierungen bereits integriert und man kann sich bei der Grundinstallation gleich eine Menge an Audiosoftware mitinstallieren.

Im Prinzip ja, aber U-S hat bei mir zu Hängern z.B. beim Booten geführt, die ich beim normalen Ubuntu nicht hatte. Auch die Distribution als Solche war für meinen Geschmack irgendwie nicht so gut eingerichtet wie das Original, von dem sie sich ableitet. Daher bin ich wieder reumütig zum Hardcore-Ubuntu zurückgekehrt. Mag aber auch sein, dass ich da selber noch nicht so weit war, das ordentlich einzurichten - denn das habe ich direkt euphorischerweise auf dem IdeaPad gemacht, der aufgrund seiner Leistungsschwäche zugegebenermaßen etwas schwieriger in der Anpasserei war.

XPression läuft auch auf einem Linux-System. Ich musste den Kernel neu kompilieren, da ich als Audiosystem OSS anstatt ALSA benötige, was aktuell nicht mehr verfügbar ist. Die älteren Kernels, die OSS noch integriert hatten, waren mit dem Mainboard nicht mehr benutzbar. Ich musste extrem viel Zeit für ein optimales System aufwenden, das zusätzlich noch schreibgeschützt (und trotzdem updatebar) sein muss, um auf der Bühne keinen Ausfall zu riskieren.

Oh je - erst mal herzliches Beileid für die viele Arbeit, die du neben der eigentlichen inhaltlichen Entwicklung reinstecken musstest! Ich geb ja zu, dass ich bei weitem nicht so tief da drinstecke, aber nach meiner ALSA-Erfahrung bleibt doch die Frage im Hinterkopf, ob ein Wechsel zu ALSA nicht letztlich praktischer wäre?

Was die Betriebssicherheit angeht: Reicht da nicht die normale Rechteaufteilung in SysAdmin, der weiß was er tun und lassen darf, und normalem, krachmachendem User?

Zum Thema "Wind Controller - Soundfonts" kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Mir ist da bislang noch keiner bekannt.
Es gibt allerdings im Patachman Forum jemanden, der gerade ein VST-Instrument für Bläser geschrieben hat, welches Soundfonts benutzt.

Nachdem ich die generelle Soundfont-Idee jetzt so einigermaßen kapiert habe (bzw. zu haben glaube: n-dimensionale Matrix mit abgelegten Samples, die je nach n-Tupel-Zusammenstellung der Spielparameter [momentaner Blasdruck, Aftertouch, Hall, ...] andere Samples Richtung Soundkarte schicken), verschließt sich mir diese VST(i)-Geschichte noch vollends. Hast du da aus der La-Meng evtl. ein Web-Zitat, auf das man als Erklärung direkt zum Einlesen zugreifen könnte? Ich habe selber noch nicht gesucht, weil ich jetzt erst mal mit dem Konzept der SF2-Bänke ganz glücklich war - wenn ich dann passende für mich finden würde.

Er versucht momentan eine Freeware-Bank zusammenzustellen, die er für sein Instrument benutzen kann. Ich kann ja mal eine Updatemeldung machen, wenn's da was neues gibt oder Du schaust Dich einfach selbst mal im Patchmanforum um.

Hab ich schon ein wenig gemacht. Dort habe ich aber nur eine recht große Liste von Hardware-Modulen gefunden, auf denen die Patchman-Sounds genutzt werden können. Ein genereller SF2-Export zur Verwendung mit allgemeinen Compi-Synthesizern war da aber nicht bei. Oder meinst du was Anderes? Oder habe ich da was nicht verstanden?

Wenn man "Wine" auf Linux installiert kann man übrigens auch Windows-Software benutzen - also auch viele VST-Instrumente.
( ... nur für die, die das noch nicht wissen sollten)

Hmm. Um mein EWI-USB ohne viel Gedöns in seinen Parametern ändern zu können (ich experimentiere z.B. noch ziemlich mit der zu mir passenden Blasdruckverstärkung rum) habe ich erst mal probiert, das Garritan-System unter Wine ans Laufen zu kriegen. Ging auch - aber das hat das EWI nicht gesehen. Und da ich auf dem virtuellen Keyboard mit der Maus spielend ca. 'ne halbe bis eine Sekunde Latenzzeit hatte, habe ich diesen Ansatz nicht weiter verfolgt. Stattdessen hab ich dann lieber eine VirtualBox genommen, wo zumindest das Ansprechen des EWI zum Parametereinstellen soweit funktionierte. Aber die Latenzzeiten sind ebenfalls in der genannten Größenordnung und damit selbst für meine bedächtige Spielweise nicht so ganz geeignet. :nix:

Hinsichtlich der Parametereinstellerei werde ich mich aber in Zukunft wohl eher an Jasons (<= EWIUSB.com) rausbekommene SysEx-Einspielungen per "amidi" halten und diese etwas praktischer für meine Zwecke adaptieren.

Bleibt also trotzdem noch die Frage nach guten Soundfonts über ... :gruebel:

Lieben Gruß,

Petra
 

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