Alte Geige wieder spielbar machen. Mechaniken Problem

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LonelyHeart
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Hallo,
also ich spiele seit 10 Jahren E-Gitarre und da ich jetzt aus einem Erbnachlass eine Geige bekommen habe möchte ich diese wieder spielbar machen und damit etwas rumdudeln ( nur so zum Spaß)
Jetzt habe ich folgendes Problem:
Ich habe einen neuen Steg und neue Saiten gekauft.
Habe die Seiten auch aufgezogen bekommen aber wenn ich versuche die Seiten in Stimmung zu bringen oben an den Wirbeln dann rustschen diese immer wieder zurück und die Saite bleibt nicht in der Stimmung. Heißt also ich drehe die Wirbel an das sich die Saite strafft aber sobald etwas spannung aufliegt und ich den Wirbel loslasse rutscht der Wirbel wieder zurück und die Saite liegt schlaff auf der Geige.
Feinstimmer hat das Instrument noch nicht. Dazu ist es zu alt. ( Produktionsdatum ist 1913!!)
Es ist also schon ein richtig altes Teil. Kann mir jemand sagen was ich da machen kann das die Wirbel ihre Position halten??? Mit etwas fester reindrücken hab ichs schon probiert...aber dann knarrt es gefährlich deshalb hab ich das schnell gelassen.
Hat jemand eine Idee was ich machen kann??? Auf der Gitarre hatte ich solch ein Problem noch nie.

Danke im Vorraus

Greets
 
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hallo, LonelyHeart,
am besten bringst du die geige zu einem geigenbauer, damit er sich das instrument mal genauer anschauen und ihre gängigkeit überprüfen kann! möglicherweise müssen die wirbel erneuert, bzw. mit kreide bearbeitet werden, damit sie nicht mehr so rutschen. :rolleyes:
abgesehen davon rate ich dir, nicht zu viele selbstmontagen daran vorzunehmen, weil dir im schlimmsten fall der stimmstock in der geige umkippen kann, und dann wird eine rep. erst richtig teuer.:eek:
also, gehe sorgsam mit der geige um, die entscheidung liegt jedoch ganz bei dir.
viel erfolg und viel spass beim spielen wünscht dir,:great:
etrawgew.;)
 
abgesehen davon rate ich dir, nicht zu viele selbstmontagen daran vorzunehmen, weil dir im schlimmsten fall der stimmstock in der geige umkippen kann, und dann wird eine rep. erst richtig teuer.:eek:

... ein Glück, dass sie Rutschen! Etrawgews Einwand ist GOLD WERT! Ohne Stimmstock können die Saiten durch den Steg die Decke ruinieren! -> Müllwert trotz 1913...

Auch von mir :great: viel Spaß beim Spielen (und nimm dir einen Lehrer ;))

Grüße C&B
 
Keine Sorge das der Stimmstock nicht beschädigt wird darauf gebe ich schon acht.
Also habe gestern die Wirbel oben ausgebaut und etwas mit Kreide eingerieben.
Es hat zwar leicht was gebracht aber es ist nach wie vor eine Verstimmung da und die Wirbel gehen unter Belastung schon wieder zurück in ihre schlaffe Position.
Was nun???? Bringt es was die Wirbel etwas anzurauhen oder was kann man noch machen???

Greets
 
Das der Stimmstock im Instrument zwischen Decke und Boden steht weißt du?!

Zu deinem Problem:
Versuche es vorsichtig mit mehr Kraft - drück die Wirbel beim Stimmen in den Wirbelkasten.
Das Knarren macht nichts.

Und kontraproduktiv: denk dran: nach zu kommt ab...
 
Bei älteren,besonders wenn einige Zeit nicht benutzt,Wirbelen ist dies völlig normal. Da das Holz des Wirbelkastens und das Holz aus welchem die Wirbel sind unterschiedlich arbeitet. Das heist das kreisrunde profiel von Loch und Wirbelquerschnitt wird oval. Zudem kommen noch mechanische abnutzungen dazu.
Hier wird man nicht umhinkommen diese vom Geigenbauer richten,bzw. erneuern zu lassen! Auch ein moderner Saitenhalter mit integ.Feinstimmern ist sehr sinnvoll.
Es gab auch mal patente mit Mechanikwirbeln analog der gitarrenmechanik jedoch setzen diese sich nicht durch,da es oft zu stöhrnden Resonanzen kommt. Andere patentwirbel laufen auf speziellen festmontierten Hülsen usw. jedoch ist der traditionelle Wirbel wenn er fachgerecht eingepasst wird immernoch die Beste und preiswerteste Lösung des Problems.

Gruß Lyc. (Geigenbauer)
 
So liebe Leute,
war gestern bei einem Geigenbauer und habe dem das Instrument gezeigt.
Also an sich ist das Instrument ok ( Stimmstock usw usw ist alles noch in Ordnung) und der hat mir jetzt neue Wirbel verkauft und hat die Löcher oben am Wirbelkasten etwas ausgearbeitet so das sie wieder schön rund sind.
Er meinte das das mit den neuen Wirbeln funktionieren sollte.
Naja kaum war ich zuhause hab ichs natürlich gleich ausprobiert. ( Die neuen Wirbel sind allerdings aus Plastik statt aus Holz) Naja jetzt ist es so das es schon deutlich besser ist als vorher ABER ab und zu rutscht es trotzdem noch. Ich habe bei dem Geigenbauer bereits angerufen und der meinte das es anfangs noch normal wäre das es etwas rutscht ( habe auch neue Saiten gleichzeitig draufgezogen) und der meinte sobald die neuen Saiten sich gedehnt haben und die Wirbel etwas eingelaufen sind sollte es funktionieren...
Ist das wirklich so oder sollte ich ihm da nochmal etwas genauer auf den Zahn fühlen???
Weil irgendwie glaub ich langsam das das irgendwie einfach nicht klappen wird.
Kann mir da bitte jemand nen Rat geben was ich nun machen soll???

Greets
 
je nach Saite hat es bei mir 1-2 Wochen gedauert (bei ca. 1h Üben/Spielen je Tag), bis die Saiten nicht mehr rutschen. Trotzdem verstimmt sich mein Instrument je nach Wetter hin und wieder ein wenig. Außerdem ist das aktuelle feucht-kalte Wetter (Du lüftest ja sicher auch Dein Zimmer von Zeit zu Zeit ;) nicht gerade ein Stimmstabilisator.

Gruß,

Reinhard
 
ich hatte das gleiche problem, dass ich da unglaubliche kraft aufwenden musste, damit überhaupt was passiert, und ich da einfach auch schiss vor dem "nach fest kommt ab"-prinzip hatte. ;)

allerdings hat mein geigenbauer die wirbel wieder gängig gemacht, und mir keine neuen verpasst. der eine wirbel steckt zwar schon sehr weit drin nun, aber bis ich mir da mal einen ersatz holen muss, dauert das schon noch einige jahre, und alles klappt wieder wunderbar.
ich hatte auch direkt neue saiten drauf, und die brauchten ebenfalls knapp eine woche, bis sie "stimmfest" waren. allerdings haben die wirbel direkt super funktioniert und gehalten..
 
Hallo LonelyHeart
als kleine Ergänzungen zur Info:
Saiten für Streichinstrumente gibt es inzwischen aus sehr unterschiedlichem Material: das älteste ist der (Schaf-)Darm, heute fast immer mit dünnen Metalldrähten umsponnen. Die brauchen etwa zwei Wochen, bis sie sich soweit gedehnt haben, dass die Stimmung hält. Da rutscht also NICHT der Wirbel wieder runter, sondern man muss die halt ausdehnen. Da bringen auch die Feinstimmer nix, weil die viel zu wenig Länge bringen. Dann gibt es die Saiten mit Stahlkern (entweder ein Draht oder - besser - ein Seil aus vielen dünnen Drähten), bei der E-Saite blank, die tieferen umsponnen. Diese Saiten halten die Stimmung fast von Anfang an, weil sie sich kaum ausdehnen (ca. 1/2 Stunde nachstimmen oder weniger, je nach Aufbau). Die moderneren Saiten haben aber einen Kunststoff-Kern aus ganz verschiedenen Materialien. Die sind haltbarer als Darmsaiten und klanglich meist weicher als Stahlsaiten und werden heute bevorzugt. Bei ihnen hält die Stimmung meist nach ein paar Tagen oder weniger schon ohne "Nachdehnung". Was bei dir drauf ist schreibst du nicht.
Die Wirbel kannst du durchaus mit Kreide fester und mit (trockener) Seife rutschiger machen wenn du noch nicht ganz zufrieden bist. Aber mach die Saiten nicht gar zu oft runter und wieder rauf. Tut denen nicht so gut. Und noch eins: beim Wiederaufziehen immer zuerst im Wirbel ein paar Windungen aufspulen un dann unten einhängen - sonst können sie evtl. verdrillt werden und das stört den Klang.
Viel Erfolg beim Üben!
 

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