Wie viel kostet im Schnitt ein "gutes" Cello?

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Wie viel kostet im Schnitt ein gutes Cello?

Auch in unserem Streicher-Forum entstehen immer wieder ähnliche Anliegen von Usern, die sich um das erste Instrument oder Kaufempfehlung für “günstigere” Instrumente drehen.
Insbesondere Instrumentenbauer, die klassische Instrumente herstellen, werden häufig gesucht. Deshalb gibt es u.a einen Thread für Streichinstrumentenbauer, indem User ihre deutschlandweiten Empfehlungen gesammelt haben.

Hier kann man sich nach Cellos umschauen und Cellos kaufen.

was-kostet-ein-gutes-cello.jpg
 
Eigenschaft
 
Hallo Leute!

Die Frage ist wahrscheinlich sehr banal und plakativ, aber ich hab absolut keine Vorstellung, was ein einigermaßen gutes Cello in etwa kostet.

Als Gitarrenlehrer empfehle ich meistens Instrumente, die im mittleren Preissegment um 500/600 EUR,- daran haben die Schüler auch noch in 2/3 Jahren Spass . Gute Instrumente kosten zwar reichlich mehr, sind aber für die Schüler nicht relevant. (Preisregion ab 1300 EUR )

Was erwartet mich ungefähr, wenn ich nach einem guten Cello im mittleren Preissegment suche?
 
Hallo Kooper,
meiner Meinung nach bekommst du ein brauchbares Cello schon in der Preisgruppe ab 1100-2000 Euro. Ich habe auch relativ lange gesucht und bin dann durch einen Glückstreffer an ein vollmassives Instrument aus Mittenwald gekommen, die Probleme hielten sich insgesamt in Grenzen und das bleibt jetzt bis zum Ende.. . Ist aber schon lange her. Ich hatte immer etwas Sorgen, was das Ansprechverhalten , Klang und die allg. Verarbeitung angeht.
Nur kurz ein Link zur weiteren Info, es schreiben bestimmt noch mehr....
https://www.thomann.de/de/cat.html?gf=celli&oa=prd
 
Hallo,

für ein brauchbares Cello solltest du mal mit 1000 Euro planen.
Hierfür bekommt man zwar noch nix komplett handgebautes, aber doch schon recht ordentliche Manufaktur-Instrumente. Der Grund für den höheren Preis liegt an dem deutlich höheren Arbeitsaufwand im Vergleich zu ner Gitarre. Hier spielt auch der Holzpreis ne Rolle. Aus einem Baumstamm bekommt man viele gute kleine Stücke (z.B. für Geige/Bratsche heraus), aber eben nur wenige gute Stücke für ein Cello. Also: ein doppelt so großes Brett kostet nicht einfach nur das doppelte, sondern schnell mal das vierfache (bei gleicher Qualität). Je seltener das Holz, umso weiter geht die Schere (Größe/Preis) auseinander.
Bei Celli und Kontrabässen spielt der Rohstoffpreis eine deutliche Rolle. Ich habe mal einen Kontrabassboden+Zargen, Kanadischer Ahorn 1. Qualität, tief geflammt für 3500 Euro gesehen - also nur die rohen Bretter.

cheers, fiddle
 
Hallo,

für ein brauchbares Cello solltest du mal mit 1000 Euro planen.
brauchbar ja, aber ein "gutes Mittelklasse-Cello" dürfte das noch nicht sein. Dafür kann man noch den einen oder anderen Tausender drauflegen. Wenn man bei einem Geigenbauer nach einem Cello im mittleren Preissegment fragt, wird man wohl eher Cellos ab 5000 EUR gezeigt bekommen.

Viele Grüße
Wolf
 
Hi Wolf,

schon klar. Ich will die Leute ja auch nicht gleich erschrecken, wenn ich nen höheren Preis nenne. Hier im board versuche ich immer an der untersten, gerade noch erträglichen, Preisgrenze zu operieren, da die meisten nicht so viel Geld ausgeben wollen, oder erstmal ein Instrument ausprobieren wollen (und oft autodidakt).

Das ist schon was anderes, wenn jemand definitiv vor hat, ein Instrument lernen zu wollen, mit Lehrer, erst leiht und später dann was anständiges kaufen will. So jemand hat von vorneherein auch schon ne ganz andere Preisvorstellung im Kopf.

Bsp.: Ich finds gut wenn jemand ein Streichinstrument lernen will. Jetzt will er ne Geige für 150,- Euro kaufen. Ich sage: hmm, das ist n bischen eng bemessen und du solltest nochmal 100 Euro für ne Generalüberholung beim Geigenbauer einplanen. Das ist noch im Rahmen.
Wenn ich aber sage: Vergiss die China-Geige. Kauf dir was für 1500 Euro, dann kommt das eventuell so rüber: "ha, was fürn arroganter Schnösel. Wieso soll ich so viel Geld ausgeben, das ich noch nichtmal habe?"

Ich bin kein Fan von so billigen Instrumenten (never ever!), aber manche Leute haben eben einfach nicht mehr Geld. Geige/Bratsche/Cello sollte jeder lernen können, wenn er es will. Und dafür gibt es halt diese Billig-Instrumente. Man kann darauf lernen und spielen, aber man darf halt keine großen klanglichen Wunder erwarten. Ich versuche nur zu helfen, damit diese Dinger technisch soweit in Ordnung gebracht werden, daß man auch anständig darauf lernen und spielen kann.

Außerdem plädiere ich am Anfang generell für ein Leih-Instrument. Billiger und besser gehts einfach nicht. Aber wenn einer unbedingt gleich was kaufen will.. ..ja, was soll ich dann noch unnötig auf nem Leih-Instrument rumreiten?

Also: ich habe schon einen aktuellen Überblick über die Preisstaffelung bei Streichinstrumenten, aber ich versuche meinen Senf auf das board und die Leute anzupassen, so gut ich das halt hinbekomme.


cheers, fiddle
 
Hallo fiddle,

ich gebe Dir in vollem Umfang recht. Ich wollte kooper nur davor bewahren, mit der Vorstellung für 1000 EUR ein gutes (Mittelklasse-)Cello zu bekommen, zum Geigenbauer zu gehen. Dann kommt das große Erschrecken nämlich beim Geigenbauer.

Also zusammenfassend für kooper: Für ein gutes Mittelklasse-Cello muss man einige Tausend-Euro anlegen, aber das braucht man für den Einstieg gar nicht. Das günstigste brauchbare Cello, das ich kenne, ist das von meiner Nichte und das hat ca. 850 EUR gekostet. Allerdings würde auch ich vorschlagen, für die Anfangszeit ein Cello beim Geigenbauer zu leihen (so habe ich es selbst gemacht). Wenn man ein bisschen spielen kann, kann man sehr viel besser beurteilen, was man braucht und was man haben möchte.

Ach ja: Zum Einsteigen braucht man zumindest auch noch einen Bogen und eine Tasche. Bei den Billigsets und bei den Leihangeboten der Geigenbauer sind sie meistens dabei. Bei den Billigsets darf man von den Bögen jedoch nicht zu viel erwarten: Der Bogen meiner Nichte war nach einem 3/4-Jahr Spielen völlig unbrauchbar (verbogen).

Viele Grüße
Wolf
 

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