215 Jahre alte Geige von Johann Andreas Doerffel

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32helmut
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Hallo Helmut,

willkommen im board. Danke für die Bilder, das hilft.

Mein Wissen dazu: Doerffel in Sachsen um 1800 stimmt schon mal. Die Bauart ist sehr typisch.
Also das ist jetzt kein Instrument, bei dem man seinen Job kündigen und nach Malibu auswandern kann.
Auf der Decke habe ich etliche Risse entdeckt - nicht gut. Da ist u.a. ein Stimmriß und ein Bassbalkenriss. So wie diese Risse verworfen sind, schließe ich auf eine schlechte bis mäßige Reparatur, oder sie sind garnicht repariert worden. Wenn die Decke repariert werden muß, dann wirds teuer. Ich schätze grob die Reparatur der Decke auf mindestens 500 Euro. Genaueres kann man aber erst aus der Nähe sagen. Zu den Rissarbeiten kämen noch: neuer Steg, neuer Stimmstock, wahrscheinlich neue Wirbel, wahrscheinlich neues Griffbrett, neuer Saitenhalter. Alles zusammen nochmal 250 Euro (grob geschätzt). (wahrscheinlich liege ich zu tief mit den Kosten)

Einen Wert zu schätzen ist sehr schwierig. In diesem Zustand würde kaum jemand etwas dafür bezahlen wollen. Wäre sie in einem guten Zustand, dann würde ich sagen: zwischen 200-400 Euro, aber so keine 100.

Klanglich geben diese Instrumente in der Regel nicht so viel her. Von daher ist es eher fraglich, ob sich eine Reparatur lohnt.


Tut mir leid, wenn ich nichts gutes berichten kann. Falls du bei einem Geigenbauer vorbeigehst, lass mich wissen, was er gesagt hat. (ich glaub ja nicht, daß ich sehr stark daneben liege) ;)


cheers, fiddle
 
Hi,
Danke für die schnelle Antwort.
Ich bin etwas überrascht das du sie auf nur 200-400€(restauriert) schätzt.
Vor ca. 30 Jahren wurde sie von einem Geigenmacher auf 6000DM(restauriert) geschätzt,
obwohl damals die säsischen Geigenbauer noch nicht so bekannt waren (wegen der DDR).
Und in einem anderen Forum wurde sie auf weit über 10.000€ geschätzt.^^
Mir wurde geraten sie im Wiener Dorotheum schätzen zu lassen,
was sich nicht lohnen würde wenn sie nur 400€ wert ist.
Ich bin ein wenig verwirrt.:confused:

mfg 32helmut
 
hi Helmut,

durchaus möglich, daß ich mich hier mal bösartig verrannt habe. :redface:
Ich habe keinen Lütgendorff hier und weiß deshalb nicht, ob das ein Geigenbauer der ersten Stunde war - somit Rarität.
Ich kann nur von dem ausgehen, was ich gesehen habe und von Geigen dieser Bauart habe ich durchaus etliche gesehen / besitze selbst eine, die dieser sehr ähnelt. Davon war jetzt nie eine dabei, die auch nur annähernd in Preisregionen von über 1500 Euro vordrang.

An 10.000 Euro kann ich beim besten Willen nicht glauben. 3000 ist möglich, wenn es ein nahmhafter Vertreter seiner Familie war. Dazu braucht man aber a) ein Nachschlagewerk (z.B. Lütgendorff), b) ein trainiertes Fachwissen aus speziell dieser Ecke und c) einen aktuellen Überblick über die Marktlage.

Mir scheint, daß Geigen (speziell sächsische) in den letzten 10 Jahren sehr schwer zu verkaufen sind. Der Wert eines Instrumentes ist immer der, den jemand bereit ist, dafür auszugeben. Für eine treffsichere Beurteilung muß man außerdem das Instrument in der Hand haben.

Da es sich möglicherweise um ein höherwertiges Instrument handeln könnte, solltest du bei einem Geigenbauer vorbei schauen, der sich das mal genauer anschaut. Da nutzt dir eine Forenumfrage leider auch nicht viel.

Ich tippe generell lieber tief, weil es auch nichts bringt, wenn man irgendwelche absurd-hohe Schätzungen abgibt.
Ich habe auch ein leichtes Problem mit der Preispolitik, was die Wertsteigerung bei alten Geigen angeht - da will ich eigentlich garnicht mitspielen.
Fakt ist halt auch, daß ein zunehmendes Alter einer Geige sie nicht zwangsläufig teurer macht.
In diesem Zustand würde sie wahrschinlich eh nur ein Geigenbauer nehmen, oder ein Museum.


naja, viel Erfolg bei weiteren Ermittlungen.


cheers, fiddle
 

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