E-Violine für Anfänger, diverse Fragen

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dorian.gray
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Hey allerseits,

ich würde gerne lernen, ein Streichinstrument zu spielen und habe mich in die Idee verliebt, Violine als Drittinstrument neben Piano und Gitarre zu lernen.

Mir ist klar, dass das Instrument wesentlich weniger zugänglich ist als Gitarre und vor allem Piano (bei dem man ja schon nach wenigen Spielminuten erste Melodiechen hinbekommt).

Daher ein paar Fragen zur E-Geige:

1. wie laut ist der rein akustische Sound der E-Violine? Da kein Klangkörper vorhanden ist, sollte der ja ziemlich leise sein, andererseits sind die Saiten ja nur ein paar cm vom Ohr entfernt, hört man die trotzdem?
Ich frage, weil ich Mitmenschen nicht mit schiefen Tönen belästigen will und im Anfängerstadium immer etwas introvertierter spiele.

2. Was für einen Amp braucht man? Kann ich meinen normalen Gitarrenverstärker nehmen und einen Kopfhörer anschließen?

3. Wie viel sollte man mindestens ausgeben, um ein für den Anfänger angemessenes Spielerlebnis zu haben?
Stimmstabilität und Bespielbarkeit sind mir da am wichtigsten, aber ich möchte nicht zu viel für das Instrument ausgeben, da bin ich etwas geizig. Für Vorschläge bin ich sehr offen.

Vielen Dank!
 
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Hi Dorian,

zu 1. Ja, die E-Geige macht auch noch leichte Geräusche, aber extrem leise. Vergleichbar mit einer E-Gitarre.
zu 2. Das kann funktionieren. Bei einigen E-Geigen ist ein Vorverstärker mit drin und man kann einen Kopfhörer direkt an die Geige anschließen.
Einen Gitten-Amp halte ich aber generell nicht so geeignet für Geige. Nur für zuhause würd ich mir aber auch keine extra Box kaufen, wenn der Gitten-Amp schon da steht.
zu 3. das ist immer so ne Frage mit dem Geld :) . Bei den meisten E-Geigen sind die Wirbel nicht so passgenau gearbeitet, daß man problemlos stimmen kann, so daß man die Wirbel in den meisten Fällen erst noch bei einem Geigenbauer nachpassen oder erneuern lassen sollte. Solange sie einigermaßen halten (und nicht rutschen) kann man das auch vorerst lassen. Nur das grobe hinstimmen ist dann eine Tortur. Wenns dann mal einigermaßen paßt, kann man über die Feinstimmer den Rest machen. Mit einer schlechte Stimmstabilität habe ich jetzt noch nie Probleme gehabt. Das hängt mehr von den Saiten ab. Die wohl am unkompliziertesten Saiten dafür sind wohl einfache Stahlsaiten.

Bespielbarkeit: auch das würde ich in jedem Fall bei einem Geigenbauer erstmal prüfen lassen. Obersattel und Steg. Keine große Sache, aber für Gitarren-Selbstbastler eventuell doch eine Nummer zu hoch.

Yamaha liefern von vorneherein eine ganz brauchbare Einstellung. (meine Erfahrung)
Bei anderen, billigeren Geräten ist das oft ein bischen schlampiger ausgeführt und bedarf einer Nachjustierung.

Die Yamaha E-Geigen kann ich empfehlen, obwohl ich kein großer Fan bin (spiele selber eine).
Finger weg von: Fender F1 (F2), Stagg und dem meisten anderen billig-Schrott aus der Bucht.

Auf Verdacht und unter Vorbehalt!
-die Gewa-E-Geige macht einen ganz ordentlichen Eindruck
-möglicherweise gehen die Harley-Benton E-Geigen auch ganz gut.
Bei diesen beiden setze ich einen Geigenbauer-Eingriff als notwendig voran. Ob das nacher dann alles so toll ist, kann ich nicht wirklich sagen.

Die mitgelieferten Bögen sind meistens nix. Das ist eine separate Geschichte.

Für den Anfang solltest du irgendwie einen Lehrer auftreiben. Das ist viel wichtiger, als das Instrument.
Bevor du dir eine E-Geige zulegst, solltest du mit deinem potentiellen Lehrer/in abklären, ob er/sie bereit ist, dich auf nem elektrischen Instrument überhaupt zu unterrichten. Da gibt es eine große Schar Konservatisten, die das generell ablehnen. Ich persönlich denke darüber etwas liberaler.


cheers, fiddle
 
Vielen vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!

Sagst Du mir noch, welche Gewa-Geige Du meinst? Die im 300€-Bereich?

Das mit dem Lehrer ist schwierig, als Student geht das meiste "Übergeld" für Gitarrenstunden drauf.
 
Hallo Allerseits!

Ich bin selbst neu hier und habe eine Frage zum Thema e-Violine. Dieses Thema ist zwar schon ein paar Tage älter aber für meine Frage lohnt es sich nicht ein neues aufzumachen, glaube ich. Thematisch schließt es sich an Punkt 1. an.
Ich habe eine Harley Benton HBV 840 erworben und bin glücklich mit dem Instrument, finde sie aber noch recht "laut". Natürlich ist sie eher leise, aber da ich bald in eine äußerst hellhörige Wohnung ziehen werde habe ich mich gefragt, ob man mit einem Übungsdämpfer den Klang noch mehr dämpfen kann, bzw. ob jemand schon Erfahrungen in dem Bereich gemacht hat.
Ich hoffe die Frage ist nicht all zu dumm, nur ich mache mir sehr viele Gedanken deswegen und würde mich freuen, wenn mir jemand etwas dazu sagen könnte (^-^)//
 
Hallo Susanoo,

wilkommen im board! :)

Ich mußte erst etwas grübeln - "laut, eine 840, akustisch??"
..aber dennoch eine spannede Frage!

Also, ein Hoteldämpfer kann sicher noch etwas/schwach reduzieren.
Aus meiner alten Tätigkeit weiß ich, daß viel Geräuschdämmung entstehen kann, wenn man glatte
Gehäuseoberflächen auf der Außenseite mit Dämmaterial versieht.

Solches wird z.B. bei Waschmaschinen und Kühlschränken gemacht.
Ich könnte mir vorstellen, daß ein dünner Filzbezug auf den Vollholzkorpus der 840 (Mittelbereich) den gewünschten Effekt
hervorbringen könnte. Ein dünner Schaumstoff-Polster-Dings.. könnte das Gleiche, bis mehr. (Stärke 1 mm)
- Mossgummi-Kosistenz, oder Ähnliches..

Glatte, harte Flächen strahlen ordentlich ab -> das Prizip von Streichinstrumenten und Lautsprechern.

Es würde nicht viel helfen, aber etwas bestimmt - interessantes Projekt.

Was du nicht abstellen kannst: die frei schwingende Saite und ihre Abstrahlung.


cheers, fiddle
 
Vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ja, wirklich laut ist sie ja nun nicht, aber ich weiß, dass man sie ein paar Zimmer weiter in der jetzigen Wohnung noch hören kann und da wollte ich mich schon mal informieren um die zukünftigen Nachbarn zu schonen, falls es zu laut sein sollte ^_~
Ich denke die Tipps sind sehr brauchbar, Danke nochmals!
 

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