Laie braucht Beratung für Cello

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Anno1989
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Erstmal ein freudiges Hallo allerseits! =)
Ich habe vor meiner Freundin zum Geburtstag ein Cello zu schenken, habe aber wirklich gar keine Ahnung worauf ich zu achten habe und welche Marken zu empfehlen sind ect, ect..Bin beim googlen auf euer Forum gestoßen und hab da ne Diskussion bei den Bläsern verfolgt, bei der sich über billige "Chinainstrumente" beklagt wurde. Jetzt habe ich natürlich muffen saußen, da ich als Zivi ja nur ein begrenstes Gehalt zur Verfügung habe und ihr auch nicht irgendwas schenken will. Zumal sie früher schon sehr gut und regional auch recht erfolgreich gespielt hat.
Ich bin also auf der Suche nach einem guten, aber preiswerten Cello, dass ihr den Wiedereinstieg erleichtert, allerdings auch die Möglichkeit zu "ernsthaftem" musizieren bietet. ^^"
Ja, ja ich weiß - ganz schön anspruchsvoll und dann noch sooooo ahnungslos. =P Ich würde halt nur gerne was bleibendes für die nächsten paar Jahre hinterlassen. Deshalb schon mal vielen Dank allen, die sich wegen mir die Mühe machen. ;) =)
 
Eigenschaft
 
Hi Anno1989,

Ich finde diese Aktion genial, aber auch gewagt..
Zunächst wären folgende Fragen zu klären: wie hoch ist dein budget?
-hat sie jetzt garkein Instrument?

Ich denke, das kann man auch so einfädeln, ohne daß man gleich ein ganzes Instrument kaufen muß.
Noten schenken, Musik auf CD (so ne Art Karaoke für Instrumentalisten), einen Schnuppergutschein
bei einem Cello-Lehrer.. (o.ä.)

Ein Instrument zu schenken ist mindestens genauso Intim, wie ner Frau ein tolles Abendkleid zu schenken.
Vor allem dann, wenn man noch nicht sicher ist, ob sie die Mutter deiner Kinder werden soll/wird.. :gruebel:

Ich denke so: N Instrument ist sowas wie ein fremder Lover. Und dieses/n sollte sie selber wählen können.
Stell dir mal vor, es hängt irgendwann mal der Haussegen schief, wieviele Lust sie an dem Instrument hat
wenn du es ihr mehr oder weniger aufs Auge gedrückt hast..

schwierig, schwierig..


cheers, fiddle
 
Keinesfalls kaufst du ihr einfach ein das Instrument! Mit Azubigehalt wird denke ich auch bei einem günstigen Cello das Wort "günstig" unter Anführungszeichen stehen müssen...

Warum hat sie eigentlich aufgehört?
 
@ fiddle:

Das stimmt natürlich. Vielleicht sollte ich da doch eher das Geld bereitstellen und an ihrem Geburtstag mit ihr los. Oder sowas in der Art. xD Allerdings sollte ich bemerken, dass wir bereits zusammen wohnen. Ich weiß, dass das auch keine 100%ige Sicherheit in der Beziehung gibt, aber ich finde es verändert die Situation trotzdem und lässt mich rechtfertigen, warum ich ihr ein Cello schenke. =P Aber wie erwähnt: Du hast natürlich recht. Sie sollte es sich wirklich selbst aussuchen. =)
Allerdings sind Schnupperkurse nicht notwendig. Wie erwähnt, sie spielte bereits und ist sich sicher. Und aufgehört hat sie, weil sie sich erst den Arm gebrochen hat und hinterher aus drei "Hobbys" wählen musste. Daher ist sie ja so unglücklich damit. Zumal sie halt wohl auch so weit war, dass sie ein paar Solokonzerte hatte - natürlich nix großes, aber dennoch erwähnenswert, finde ich. ;)
Tja, soweit. Hättet ihr vielleicht dennoch ein paar gute Tipps zum Kauf? Vielleicht kennt ja auch jemand einen guten und vertrauensvollen Händler im Raum Göttingen. =) Ach ja, mein Budget sind erstmal 150€. Hab aber vor noch Freunde und Familie ins Boot zu ziehen und hoffe so, noch 100€ mehr zu bekommen. Leider wird das dadurch immer noch nicht der Knaller, aber ich denke man findet in der Preisklasse immerhin schon mal besseres. =)
 
Hi Anno1989,

ich sehe das so, daß sie unter den Voraussetzungen schon was halbwegs anständiges braucht und würde daher
von einem Fabrikinstrument aus dem untersten Preissegment abraten.

Wenn du deine Energie auf das Zusammen-Sammeln eines vernünftigen Geldtopfes konzentrierst, ist das immernoch
ein wahnsinns Geschenk. Ich denke an eine Endsumme zwischen 400-600 Euro. Da läßt sich eventuell doch schon
"ein bischen" was anständiges auftreiben. (mehr wäre natürlich besser..)

Vielleicht hast du noch ein paar Verwante, die sich noch beteiligen würden. Außerdem kann man ein Cello auch in
Raten abstottern. Geh doch einfach mal zu einem Geigenbauer und frage, wie und was da so möglich wäre.
Schildere einfach die Situation. Wenn man nicht so viel Geld hat, ist das keine Schande.

Wenn du am Ende einen Finanzierungsplan in der Hand hast, ist das doch schon ne tolle Sache.
Das, kombiniert mit ner "Sponsoren-Party" die dann stattfindet, wenn das Cello da ist, fänd ich klasse.

Ich hab mal etwas geschaut: beim T gibts ja schon Celli ab 250 Euro, aber das is nix.
Es wird interessant, wenn die Instrumente keine Sperrholzdecken mehr haben. Da sind wir dann
bei 420 Euro. Ich will da nix beschönigen: das sind immernoch Instrumente, die maschinell gefräst
werden und in China zusammen gebaut werden. Der Lack wird gespritzt.

Eventuell kann so ein Instrument sogar einen ganz passablen Ton erzeugen, aber das ist vermutlich
eher ne Glückssache, da große Produktions-Streuung.
Außerdem muß man damit rechnen, daß man dann trotzdem Nacharbeiten bei einem Geigenbauer
durchführen lassen muß. T kann das nicht.

Von Celli aus der Bucht rate ich generell ab. Hier sollte man schon Ahnung haben und selbst dann
kann man auf die Schnautze fallen. Beim Versandhaus hast du wenigstens Rückgabe-Recht.

Möglicherweise bietet ein Geigenbauer auch solche Instrumente an, denn die Nachfrage für den kleineren
Geldbeutel muß schließlich auch berücksichtigt werden. Das, was hier den Laden verläßt, ist jedenfalls
einwandfrei und gut spielbar eingestellt. Da gibts keine Zusatzkosten. Und eine Garantie auf ein Instrument
bekommt man dort auch. Den Bogen nicht vergessen! Der kostet nämlich auch nochmal ab 100 Euro.
Eine Cellohülle oder Koffer kann man in der Bucht kaufen. Danach würde ich aber später erst suchen.

Marken kann ich dir keine nennen.


cheers, fiddle
 
Alles klar. Das sind dann mal ein paar deutliche Worte, mit denen ich arbeiten kann. ;)
Dann werde ich erstmal persönliches zurückstellen und vielleicht komme ich alleine auf 300€. Ich sehe das nämlich genauso wie von dir beschrieben. Sie braucht was vernünftiges, woran sie noch länger ihre Freude haben wird. Immerhin werden wir auch bal studieren und dann ist die Chance für einen vernünftigen Kauf erstmal vertan.
Das mit den Marken ist nicht schlimm. Ich werde wohl auch eher weniger nach Namen kaufen.
Vielen Dank auf jeden Fall für den Tipp mit dem Geigenbauer und der Finanzierung. Werde nächste Woche direkt mal los tingeln. =)
 
In den letzten Jahren hat meine Frau als Geigenlehrerin 2-3 neue Celli für ihr Schülerstreichorchester im Preisbereich zwischen 300 und 500 Euro gekauft.
z.B. so eins http://www.mezzo-forte.de/Cellogarnitur-Cremonia-E-alle-Groessen-i_1875.html
oder http://www.mezzo-forte.de/Cellogarnitur-Sonatina-Gr.-34-u.-44-i_2071.html

Das sind Instrumente, die man Anfängern so in den ersten 1 bis 3 Unterrichtsjahren geben kann.
Allerdings sind da die Saitenlagen teilweise nicht so toll und stimmen ist manchmal auch recht schwierig.
Bei einem 300 Euro Teil ist auch mal der Hals abgebrochen, da sehr minderwertiges Holz verbaut wurde.
Das war dann ein Totalschaden. Obwohl schon keine Garantie mehr, haben wir dann aber in dem o.g. Laden
ein neus Cello für den halben Preis bekommen.

Für den Eigengebrauch hat sie sich ein 3/4 Cello so um 900 Euro zzgl. einer vernünftigen Tasche gekauft.
http://www.mezzo-forte.de/Top-Artikel-Violoncello-von-David-Lien-alle-Groessen-i_1869.html
Das unterscheidet sich schon deutlich von den vorher genannten Instrumenten und wurde von einem
befreundeten Orchestercellisten als durchaus brauchbares Instrument eingeschätzt.

Heute würden wir wahrscheinlich keins mehr von den billigen Instrumenten kaufen, wenn es die Finanzen irgendwie hergeben.

Für die beschriebene Interessentin wird es m.E. für ein 4/4 Cello nicht viel unter 1.000 Euro etwas werden
z.B. so etwas http://www.mezzo-forte.de/Top-Artikel-Violoncello-von-David-Lien-Gr.-44-i_1979.html
Dazu sollte man sich gleich noch eine gescheite Schutzhülle oder einen Koffer besorgen,
wenn man das Cello transportieren möchte.

Und man soll sich nichts vormachen. Die Instrumente, von denen hier die Rede ist, stammen alle aus China.
Aber Bau von Streichinstrumenten ist nun mal nicht Hochtechnologie sondern Handwerk
und da gibt es inzwischen auch in China eine ganze Reihe von Geigenbauern, die ihr Handwerk verstehen.
 
Hi Anno,

möglicherweise ist die Grundsubstanz ganz brauchbar, mit Betonung auf möglicherweise.
Für mich sind solche Instrumente, wenn sie direkt vom Versand kommen, nicht fertig eingerichtet.
Bei solchen Preisen wird keine Zeit in Klangeinstellungen investiert. Andere Punkte sind: Wirbel,
Obersattel, Griffbrett, Saitenlage. Auch hier geht meistens noch viel mehr. (Stimmbarkeit, Bespielbarkeit)

Steg und Stimme sind oft aus mäßigem Holz und nur schnell (und nicht so exakt) angepasst worden.

In Bezug auf Klang und Bespielbarkeit geht meistens deutlich mehr, aber das kostet Zeit und somit Geld.

Die mitgelieferten Saiten sind unterste Schublade.
Den mitgelieferten Bogen kann man meistens direkt in den Mülleimer werfen.

Das Instrument kann was werden, aber nur in Kombination mit dem Tuning eines Geigenbauers.
Bevor du sowas kaufst, frag zuerst bei nem Geigenbauer. Oft haben die ähnliche Bezugsquellen
für niedrigpreisige Instrumente und machen die wichtigen Arbeiten selber. Eventuell fährst du
da sogar finaziell besser. Also erst mal erkundigen.

cheers, fiddle
 
Mir wird auch bei der Preislage unwohl, da würde ich lieber wie schon erwähnt auf Raten zahlen und dann mindestens 700-1000€ investieren (für den Preis bekommt man dann Sets mit Bogen und Koffer oder Tasche/Hülle), z.B. Paganino (Stuttgart) oder Arc-Verona). Und das Instrument muß natürlich unbedingt ausprobiert werden, am besten mehrere ausprobieren.

Eine Alternative wäre ein Leihinstrument, das ist wesentlich preisgünstiger und ihr könnt bei Gefallen, euch dann die Leihgebühren auf einen potentiellen Kauf anrechnen lassen. Das hat außerdem den Vorteil, daß ihr über einen wesentlich längeren Zeitraum das Instrument spielen könnt, als bei einem Neukauf.
 

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