Noch Kontrabass lernen?

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Viobass
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Hallo, ich bin neu hier im Forum. Ich komme aus der Schweiz, bin 14 Jahre alt und spiele Geige und Klavier. Nun habe ich noch die Möglichkeit Kontrabass zu lernen, aber ich bin mir unsicher. Behindert das zusätzliche Kontrabassspiel die Geige oder ergänzen sich diese beiden Streichinstrumente gut? Sind drei Instrumente vielleicht zuviel ( bis jetzt bin ich gut klar gekommen und ich habe viel Freizeit :))

Danke schon im Vorraus.

Mit freundlichen Grüßen
 
Eigenschaft
 
( bis jetzt bin ich gut klar gekommen und ich habe viel Freizeit :))
Dann MACHEN!!! ;) :)

Hallo Viobass,

willkommen hier im Musiker-Board, insbesondere bei und Streichern! M.E. sind Geige und Kontrabass so weit voneinander entfernt, dass sich beide Instrumente gegenseitig nicht behindern sollten. Im Gegenteil, die Intonation wird dir beim KB wahrscheinlich leichter fallen.

Viel Erfolg wünscht Cello und Bass
 
Danke, so eine bestätigende Antwort hatte ich mir erhofft :D.

Den Bassschlüssel kann ich vom Klavier her. Geht der Kontrabass auch in den Violinschlüssel bei gewissen höhreren Tönen über?

Die Stimmung lautet ja E-A-D-G (oder?^^)... ich vermute mal die A- und D-Saite werden am häufigsten gebraucht?
Wieviel sollte man täglich üben? ( habe mit 30 min gerechnet, was ist das Minimum... würde gerne irgenwann das Dittersdorfkonzert spielen können... das ist aber sicher ziemlich schwer :rofl:)

Deinem Nicknamen nach (cello und bass) kannst du Cello und Kontrabass spielen? Cello ist ja ein bisschen höher als Kontrabass, würdest du sagen, dass die Intonation bei einem so tiefen Instrument im Vergleich zu höheren Instrumenten (Violine, Viola, Cello) leichter ist?

Mit freundlichen Grüßen
 
Hallo und Willkommen im Forum!

Naja, es gibt Saiten für Orchesterstimmung EADG und welche für Solostimmung (Halbton hoch).

Das die Intonation auf einer langen Mensur sicher leichter ist als auf einer kleinen Mensur, liegt in der Natur der Sache.:D
Bei einer 4/4 Violine macht ein falsch gesetzter Finger um wenige Millimeter sicherlich mehr aus als auf einem 3/4 Kontrabass mit 106cm Mensur.
 
Naja - Cello und E-Bass (aber auch mal frettless).

Die Intonation ist bei tieferen Intrumenten kaum leichter, als bei höheren - wenn man genau hinhört (und nicht nur Rock'a'billy Dumm Dumm Dumm macht ;) :p :D) Mit 30 min täglich solltest du schon was schaffen ;)

Viel Erfolg und halt uns auf dem Laufenden C&B
 
So, ich war vor zwei Tagen in der Musikschule und sage euch nun die Neuigkeiten gemäß
Viel Erfolg und halt uns auf dem Laufenden C&B
: Also: Mein Geigenlehrer meinte, dass mich der Kontrabass beim Geigenspielen stören würde, weil meine Finger zu unsensibel und zu krampfhaft werden. Mein Klavierlehrer hingegen sah kein Problem darin. Was haltet ihr davon?

Mit freundlichen Grüßen
 
Geigenlehrer haben manchmal seltsame Ansichten..

Ich denke, es ist einfach etwas anderes, weiter nichts.
Solange du die Geige nicht großartig vernachlässigst und
regelmäßig wechselst, sehe ich da kein Problem.

Mit vekrampftem Spiel kommt man jedenfalls beim KB auch nicht weit.
Ich würs einfach machen. Zugegeben kenne ich eigentlich keinen Geiger,
der auch Kontrabass spielt, aber das heißt ja nicht, daß das eine dem
anderen schadet. Damit wärst du jedenfalls n Exot unter den Streichern.

Ich kauf mir bald nen E-Bass, aber auch nur, weil ich sowas schon immer
mal haben wollte und für so ne dicke Kiste bei mir zu wenig Platz ist :D.

Ich halte die Bedenken für unbegründet. Es ist nur ne "Sportart" mit nem
anderen Bewegungsablauf. Solange du deinen Körper (Finger) nicht überanspruchst,
geht auch beides. (ist aber jetzt auch keine Neuigkeit..)


cheers, fiddle
 
Hallo, danke für deine Antwort, so sehe ich das auch ^^.
Desweiteren hat er irgendwie gesagt, dass Hornhautbildung nicht vorteilhaft für die Intonation ist?

Mit freundlichen Grüßen
 
Ich glaube, dein Geigenlehrer übertreibt mir seiner Vorstellung, was den
Kraftaufwand angeht.

Ein Kontrabass muß, genauso wie ne Geige, leicht zu spielen sein.
KBs kann man auch angenehm einstellen (Saitenlage) und dann sind die
Druckkräfte, um die Saite aufs Griffbrett zu setzen, nicht größer, als bei nem
Cello.

Ich spiele auch Mandoline. Hier kann ich sagen, daß die Kräfte deutlich höher sind,
als bei nem Cello. Als ich in der Anfangszeit sehr viel M gespielt hatte, habe ich
Hornhäute auf den Fingerkuppen bekommen, daß ich auf ner Tischplatte damit
klappern konnte.
Das fühlt sich, in der Tat, sehr ungewohnt an, wenn man mit solchen Hornhäuten
auf ner Geige spielt. Heute spiele ich nicht mehr soo viel Mandoline und die Finger
haben nur moderate Hornhäute. Ich merke keine Behinderung mehr.

Übrigens: wenn man sehr viel Geige übt (4 Stunden +/Tag), dann bekommt man
auch dicke Hornhäute.. (und es ist auch ne Veranlagungs-Sache..)


cheers, fiddle
 
Ein Freund von mir hat als Kind jahrelang Geige gespielt, jetzt studiert er Kontrabass. Er meinte mal, das ginge gar nicht parallel. Ich habe aber auch von jemandem gehört, der Cello studiert hat und im Nebenfach Kontrabass hatte. Soll sogar noch ein passabler Bassist geworden zu sein, er braucht allerdings ein paar Tage zur Umstellung, wenn er mal wieder ernsthaft Kontrabass spielen will. Ich glaube, ab einem höheren Niveau wirds echt problematisch.

Naja, es gibt Saiten für Orchesterstimmung EADG und welche für Solostimmung (Halbton hoch).

ganzton hoch.
 
Ich glaube, ab einem höheren Niveau wirds echt problematisch.

Das seh ich ähnlich. Allerdings entscheiden sich die wenigsten für die ganz
große Liga. Wenn das eintritt, dann hat man in der Regel eh nicht mehr die
Zeit sich 2 Instrumenten voll und ganz zu widmen.
Mit 14 gehe ich mal davon aus, daß die Spezialisierung noch ne Weile dauern
wird (falls überhaupt). Da ist sicher noch Zeit den KB auszuprobieren..

2 oder 3 Instrumente auf gehobenen Level zu betreiben halte ich aber schon für machbar.
Wahrscheinlich ist das bei anderen Instrumenten-Paaren das selbe, z.B. Trompete und Tuba..


cheers, fiddle
 
2 oder 3 Instrumente auf gehobenen Level zu betreiben halte ich aber schon für machbar.

Ja, aber Kontrabass und Geige...ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Und er spricht schon von Dittersdorf, das ist schon die ganz große Liga. Ausprobieren auf jeden Fall, ich will ihm nichts ausreden!
 
Und er spricht schon von Dittersdorf, das ist schon die ganz große Liga.

Habs mir gerade angehört.. stimmt. Naja, mal sehn. Ist schon n Projekt :D


cheers, fiddle
 
Hallo Viobass,

vorab: Ich selbst spiele weder Kontrabass noch Geige. Aber eine meiner Musikerkolleginnen hat sich vor ein paar Jahren mit Mitte 50 noch entschieden, nach über 40 Jahren Geige einen Kindheitstraum zu erfüllen und endlich Kontrabass zu lernen. Lt. ihren Erfahrungen sind beide Instrumente so unterschiedlich, dass es da keine Konflikte gibt. Die Kraft in den Fingern bzw. die "Hornhaut" fürs Bassspielen hat sich mit der Zeit gebildet, und beides behindert das gefühlvolle Geigespiel nicht - jedenfalls habe ich als Mitmusiker da keine negative Veränderung feststellen können. Im Gegenteil: Ich freue mich darüber, dass sich unser Klangspektrum durch das zusätzliche Instrument erweitert hat (meine Kollegin wechselt je nach Stück zwischen Geige und Bass - Repertoire: europäische Folklore).
Insofern spricht meiner Ansicht nach nichts dagegen, zusätzlich noch Kontrabass zu lernen :great:.
 
Ich habe auch schon die Empfehlung bekommen, ein zweites Instrument hinzuzunehmen, das andere Prioritäten setzt als das Hauptinstrument. In diesem Fall ging es um die Kombination Gitarre und E-Bass, und diese Instrumente habe ich beide gespielt, auch längere Zeit parallel. Außerdem habe ich Geige gespielt, allerdings nie parallel zu den anderen Instrumenten. Auch mein Eindruck ging in die Richtung, dass das Spielen mehrerer Instrumentengattungen die Spieltechnik eher verbessert, als dass sie sich in die Quere kommen.
 
Hi Viobass!

Mein Beitrag kommt ein bischen verspätet, weil ich ganz neu hier bin. Zunächst mal: Solostimmung ist ein Ganzton höher als Orchesterstimmung, also Fis H E A. Ist aber sehr speziell und viele Bassisten mögen sie nicht, mich eingeschlossen.

Ich sehe überhaupt kein Problem, sowohl Geige als auch Kontrabaß zu spielen. Ich glaube auch nicht, daß man vom Baßspiel dickere Hornhaut als vom Geigenspiel bekommt - Geigensaiten sind dünner, deswegen ist der Druck an der Kontaktstelle der Fingerkuppe viel höher, schau Dir mal Fotos von den Händen berühmter Violinvirtuosen, etwa der Oistrach-Brüder, an, die sehen schon ziemlich "hart" aus. In meiner Jugend habe ich selbst etwas Geige gespielt, heute spiele ich einen Baß mit 108er Mensur und relativ harten Evah Pirazzi mittel Saiten so zwei bis drei Stunden täglich - und ich habe so gut wie keine Hornhaut, natürlich sind die Fingerkuppen härter als an der rechten Hand, das liegt an verdicktem Bindegewebe. Sensorisch sind die Kuppen aber noch immer sehr sensibel.

Daß die Intonation auf dem Baß "einfacher" als auf einer Violine ist, halte ich für ein weit verbreitetes Gerücht. Gut, 1mm "daneben" macht auf dem Baß in tiefen Lagen nicht so viel aus wie auf der Violine in hohen Lagen - dafür hat man auf dem Baß die ständigen Lagenwechsel und dann bleibt's nicht bei nur einem Millimeter.

Und wenn Kraft der Geschwindigkeit entgegenstehen würde, müßten alle schnellen Sportler (Sprinter u.s.w.) Hänflinge sein, das Gegenteil ist aber der Fall.

Baß wird sowohl im Baß- also auch im Tenor- sowie im Violinschlüssel gespielt - was im übrigen eine ziemliche Eselei ist. Der Baß klingt ja eine Oktave tiefer als notiert, genau genommen müßte unter dem Baßschlüssel immer eine "8" als Oktavierungszeichen stehen. In höheren Gefilden wäre dann der Baßschlüssel ohne "8" richtig, also auch das, was die Cellisten spielen. Warum man das so kompliziert macht? Darauf kann ich Dir selbst als Musikwissenschaftler keine Antwort geben.

Die meistgespielte Saite, zumindest in der Klassik, ist mit Abstand die G-Saite - rauf und runter.

Auch ich kann Dir empfehlen, Dich an den "Großen" zu wagen, Du wirst es bestimmt nicht bereuen.

Grüße und viel Spaß und Erfolg!

Thomas
 
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Hallo, also ich freue mich über jeden Beitrag :D

Nun: Ich habe mich schon entschieden: Ich werde mich auf Kontrabass und Klavier spezialisieren und Geige einfach weitermachen (und schauen wie weit ich es bringe ^^).

Es freut mich, dass du da auch kein Problem siehst :). ... Aber wegen der Notenschlüssel: Ich werde 3 Notenschlüssel lesen können müssen? :eek::rolleyes:

Mit freundlichen Grüßen
 
..Daß die Intonation auf dem Baß "einfacher" als auf einer Violine ist, halte ich für ein weit verbreitetes Gerücht. Gut, 1mm "daneben" macht auf dem Baß in tiefen Lagen nicht so viel aus wie auf der Violine in hohen Lagen - dafür hat man auf dem Baß die ständigen Lagenwechsel und dann bleibt's nicht bei nur einem Millimeter.

Ein Millimeter und die Intonation:

Mensur 4/4 Kontrabass: etwa 107 cm
Mensur 4/4 Geige: etwa 33 cm

Ein Halbton vom Obersattel weg:
KB: 60 mm
Geige: 18,5 mm

Halbtonabstand 4.Lage = 1.Finger auf der Quinte:
KB: 40 mm
Geige: 12,3 mm

Fazit: wenn ich mich bei ner Geige um 6 mm verhaue, dann ist das ein Viertel Ton -> das
Maximale der Gefühle, was einem die Fußnägel aufrollt.
Bei einem KB machen 6 mm so gut wie nichts aus. Das ist angesichts der tiefen Frequenzen
sogar schon schwer zu hören.

Wenn Bassisten damit angeben, daß sie viel durch die Lagen wechseln und aufgrund großer/
weiter Bewegungen mehr Toleranz brauchen.. das haben sie. Wenn es dann schief klingt, werde
ich in Zukunft sagen: "na, bei dem Ton hast du dich aber mal um mindestens 2 cm verhackt."

Für die Basser: 12 mm wird so eng, daß man mit Wurschtfingern bereits keine Halbtöne
liegend mehr setzen kann. Vgl. Izaak Perlman mit seinen Metzger-Pranken.

N Basser kann mir jedenfalls nichts über Päzision erzählen :D


cheers, fiddle
 
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Hi fiddle!

Das Problem der Intonation ist ja, daß in der Musik häufiger mehr als zwei Töne aufeinander folgen, wie ich aus langjähriger Erfahrung bestätigen kann. Mal 'ne G-Dur Tonleiter auf der G-Saite rauf und runter spielen und bei jedem Lagenwechsel nur 2mm zu hoch gegriffen - eigentlich kaum hörbar. Beim Wechsel vom vorletzten Ton "A" zum G (Leersaite) kommt dann aber manchmal die ganz große Überraschung, selbst nach Jahren: Warum ist denn das G plötzlich sooooooo tief? Also ganz so groß ist die Toleranz dann doch nicht im musikalischen Kontext.

Da ich ein großer Sammler von Bassistenwitzen bin, paßt dazu folgender: Eine Musikerfamilie hat seit Generationen nur Bassisten hervorgebracht. Ist der Schock groß, als der jüngste Sproß unbedingt Geige lernen möchte! Ratlos tagt der Familienrat. Irgendwann ruft aus dem Hintergrund der Uropa aus seinem Zimmer: "Laßt ihn doch, er ist halt Feinmotoriker und wird die Töne schon auf 2 cm genau treffen."

Und Viobass: Gratulation und willkommen! Und mach Dir nicht zu viele Gedanken wegen der Schlüssel. Baß- und Violinschlüssel kennst Du ja vielleicht schon vom Klavier. Und zunächst mal brauchst Du nur den Baßschlüssel. Der Violinschlüssel kommt im allgemeinen erst oberhalb der 7. Lage vor, das ist die Oktave auf der jeweiligen Saite und dabei wird dann auch mit einem anderen Fingersatz gespielt. Bis dahin 1-2-4, dann Daumen-1-2-3. Und da wird der Lernfortschritt auch deutlich langsamer, Du wirst das Greifen bestimmt langsamer lernen als das Notenlesen. Und zu allermeist weiß man dann auch gleich: Baßschlüssel: normal greifen, Violinschlüssel: Daumenaufsatz. Und wenn man mal vier oder mehr Hilfslinen in einem Schlüssel hat, sind die Noten ja auch nicht mehr einfach zu lesen. So ein Baß hat als 5-Saiter ja einen Tonumfang von über fünf (!) Oktaven (ohne Flageoletttöne), der Viersaiter eine Quarte weniger, das läßt sich halt nicht ohne weiteres in einem Notensystem darstellen. Etwas doofer ist der Tenorschlüssel. Aber mach Dir auch darüber keine Gedanken, anfangs schreibt man halt den Notennamen mit Bleistift über die Note und Du brauchst ja auch nicht gleich vom Blatt irgendwo vorspielen. Solltest Du weitere Fragen zum Baß haben, kann ich Dir noch www.geba-online.de empfehlen.

Grüße

Thomas
 
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