Spiele mit dem Gedanken Cello zu spielen

  • Ersteller gitarre1994
  • Erstellt am
gitarre1994
gitarre1994
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
19.04.24
Registriert
02.02.09
Beiträge
239
Kekse
5
Hi liebes Board,

ich spiele seit etwas mehr als 5 Jahren E-Gitarre und überlege seit einiger Zeit, ein neues Instrument anzufangen.
Ich bin dann irgendwann auf's (Jazz-)Cello gestoßen. Dazu kamen mir ein paar Fragen auf.

Wie viel Geld müsste man denn für ein Einsteigermodell hinlegen?
E-Cello oder akustisches Cello? (die E-Cellos von Harley Benton kosten nicht die Welt, aber ich weiß auch, dass Harley Benton ein Ü-Ei ist)
wenn ich ein E-Cello hätte, kann ich dann einfach meinen Gitarrenverstärker verwenden?
Gibt es überhaupt Literatur für Jazz Cello?
Bogen! Mit Bögen kenn' ich mich gar nicht aus. Was darf so einer kosten? Wie pflegt man einen Bogen?
Ist die Arbeit der linken Hand auf dem Cello ähnlich wie bei der Gitarre?
"Musik wird störend oft empfunden, weil stets sie mit Geräusch verbunden."
Wie laut ist ein Cello? Wäre dann die Wahl eines E-Cellos besser? Wie laut ist ein E-Cello akustisch?


Vielen Dank schonmal
Gruß
Christian
 
Eigenschaft
 
Hi Christian!

Viele Fragen! Zunächst mal meine ich: Fange auf einem akustischen Instrument mit Lehrer an, sonst wird daraus wahrscheinlich nicht viel. Vielleicht zunächst mal bei einer Musikschule reinschnuppern, da werden Deine Fragen beantwortet und Du kannst ein Instrument preisgünstig mieten.

Zunächst mal von hinten: Ein Cello ist schon ziemlich laut, bekommt man aber mit Dämpfer und Schallentkopplung deutlich leiser. Ein E-Cello gezupft kannst Du mit einer E-Gitarre unplugged vergleichen, gestrichen etwas lauter.

Nein, die Grifftechnik von Gitarre und Cello sind schon deutlich verschieden, schon alleine weil der Hals senkrecht steht und man zumeist Folgen von Einzeltönen, kaum Akkorde, spielt, außerdem hat das Teil ja bekanntlich keine Bünde, aber die Fingerkoordination, Kraft und Hornhaut hast Du schon, das Dazulernen sollte kein großes Problem sein. Ganz neu hingegen wird die Bogentechnik für Dich sein, unterschätze das nicht.

Bogen: Für den Anfang ein Carbonbogen zwischen 100 - 200 € reicht aus. Dazu brauchst Du ein Cello-Kolophonium, sonst bleiben die Teile stumm. Alles weitere solltest Du Dir zeigen lassen, richtige Spannung, Kolophonieren u.s.w.

Es gibt gar nicht mal so wenige Jazz-Cellisten, mal googeln, mit der Literatur weiß ich nicht so bescheid. Aber mal grob gesagt: Das Cello ist eine Sexte höher als ein Kontrabaß, wird genauso notiert (nur klingt der Baß eine Oktabe tiefer) und deshalb kannst Du eingentlich alles an Noten für Kontrabaß verwenden, was es so gibt.

Die HBs und sämtliche anderen billigen E-Celli müssen erst mal beim Geigenbauer spielfertig eingerichtet werden, das kann so viel wie das Instrument selbst kosten, mit guten Saiten wahrscheinlich sogar noch mehr; zu Cello und Verstärker gab's hier gerade einen Thread, Sufu bemühen.

Um mal zu schauen was es an preiswerten Celli gibt empfehle ich die Seiten von Thomann und Gedo Musik, ein Instrument mit massiver Decke und Sperrholzzargen und -boden reicht für den Anfang. Aber auch hier, trotz aller Versprechungen, rechne bei den aller preiswertesten Modellen nochmal 200,-- € fürs Einrichten und gute Saiten mit ein.

Ansonsten möchte ich Dich ganz ausdrücklich in Deinem Vorhaben bestärken! Nur mal am Rande: Ritchie Blackmore spielt auch Cello, er meinte mal das habe zwar nichts für seine Gitarrentechnik gebracht, aber viel fürs Komponieren.

Grüße

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Die HBs und sämtliche anderen billigen E-Celli müssen erst mal beim Geigenbauer spielfertig eingerichtet werden, das kann so viel wie das Instrument selbst kosten, mit guten Saiten wahrscheinlich sogar noch mehr; zu Cello und Verstärker gab's hier gerade einen Thread, Sufu bemühen.

Ich vermute, dass fiddle schon die HB vom T einstellen wird... Nicht umsonst baut Thomann grade ein größeres Servicecenter...
Gute Saiten kosten natürlich extra.

Den Tipp mit der Musikschule und dem Leihinstrument kann ich nur unterstützen!
Übrigens würde ich dann ein akustisches Cello NICHT im Vesandhandel kaufen, sondern vor Ort mit erfahrenem Cellisten.
 
Hi Mod!

Sorry, daß ich mich mit meinem Hinweis zu T. und G. vielleicht etwas zu kurz gefaßt habe, natürlich bin ich auch der Meinung man sollte ein Instrument nie blind und taub bestellen. War nur als Einblick in die Materie gedacht. Ein Kauf beim Geigenbauer vor Ort hat viele Vorteile, neben dem was man dann wirklich begutachten und anhören kann auch Garantie ohne ein Instrument durch halb Deutschland schicken zu müssen, Kulanz, Rücknahme im Verkaufsfall etc.

Das mit dem Einrichten von Versandhausinstrumenten der untersten Preisklasse habe ich kürzlich schon mal kommentiert. Ich weiß jetzt nicht ob es schlechter Stil ist sich selbst zu zitieren, ich mach's aber trotzdem: https://www.musiker-board.de/upright-kontrabaesse-bass/495164-beginner-kontrabass.html , Beiträge # 10 und # 17.

Grüße

Thomas

P.S. Und wenn's sich beim Üben holprig anhört, immer an Pablo Casals (berühmtester Cellist des 20. Jahrhunderts) denken, der im Alter von 90 gesagt hat: "Ich über täglich drei Stunden und langsam bemerke ich: ich mache Fortschritte."
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit dem Einrichten von Versandhausinstrumenten der untersten Preisklasse habe ich kürzlich schon mal kommentiert. Ich weiß jetzt nicht ob es schlechter Stil ist sich selbst zu zitieren, ich mach's aber trotzdem: https://www.musiker-board.de/upright-kontrabaesse-bass/495164-beginner-kontrabass.html , Beitrag # 10.

Da hast du sicher recht! (Und es gibt Leute, die mit sich selbst zitieren sogar Prof geworden sind...). Interessant finde ich auch fiddles ehrlich Antwort auf die Diskussion.
Bei mir ist es länger her, aber ich habe nur Celli und Bögen von Musikschulen geliehen oder beim GB gekauft - und stehts 1-2 Wochen (Instrumente) oder 2-3 Stunden (Bögen gegeneinander und mit Spielpause, dann "blinder" Favoritentest) gekauft. Anders würde ich es bei einem akustischen Streichinstrument auch nicht machen.

Grüße
Cello
 
Vielen Dank schonmal für die Antworten :)
Tendenziell fand ich E-Celli interessanter, einfach weil sie flacher sind, ähnlich wie bei E-Gitarren :D
Was spräche denn eigentlich gegen ein E-Cello?

Gruß
Christian
 
z.B., dass du mit einem e-Cello nur schwer in ein klassisches Ensemble kommst, ein akustisches Cello aber schnell mit Mikro oder Tonabnehmer in der Rockband Verwendung findet ;)
Auch wird es vermutlich schwerer sein, einen Lehrer zu finden - wir Streicher sind so wunderbar konservativ :) ;)


Gegenfrage: Welche Gitarren spielst du? Hast du "klassischen" Gitarrenunterricht erhalten? Hast du mal versucht, ein "klassisches" Stück auf einer Konzertgitarre zu spielen (z.B. um deine Freundin zu begleiten ;)?)
 
Hi Christian!

Ein akustisches Instrument gibt Dir ein ganz anderes "feedback" als ein E-Instrument, haptisch wie klanglich. Die Feinheiten in der Tonerzeugung wirst Du nur mit einem akustischen Instrument erreichen können. Und eben klanglich mögen sie eine gewisse Ähnlichkeit haben, aber das eine ist kein Ersatz für das andere. Klagen darüber halte ich für genauso sinnlos wie ein Klage, daß eine Strat nicht wie eine Konzertgitarre klingt. Es sind einfach verschiedene Instrumente, die zufällig die gleich Stimmung haben. Beim E-Cello braucht Du immer eine irgendwie geartete Verstärkung, die ist aber nicht für alle Stile geeignet. Da ist ein elektrisch verstärktes akustisches Instrument einfach vielseitiger. Spielen Apocalyptica E-Celli? Nein!

Grüße

Thomas

Edit: Überschneidung mit Mods Beitrag.
 
wir Streicher sind so wunderbar konservativ

Hahahaha, gut, ich gestehe, dass ich Jazzgitarre gelernt habe. Allerdings kann ich auch Noten lesen und hab' mich mal (ohne Lehrer) an Bourreé in E-Moll von Bach gewagt ;), oder aus Sonaten und Partiten für Violine hab' ich mal eine Seite von G-Moll im Presto gemact (aber langsam...). Ganz unvertraut mit klassicher Musik bin ich nicht...:D

Kleines OT: Kann es sein, dass es eine Art "Kleinkrieg" zwischen Jazzern und Klassikern gibt? Mein Gitarrenlehrer (Jazzer durch und durch) hat auch mal irgendwie fallen gelassen: Ja, Klassiker, sind ja nur Notenleser... Was sagen denn Klassiker zu Jazzern?

Back To Topic: Ok, das stimmt, das kann ich nachvollziehen, dass die Feinheiten eines Cellos wirklich nur durch ein akustisches durchkommen.

Das Apocalyptica Argument hat mic überzeugt, haha :D

Vielen Dank und lieben Gruß
Christian
 
Dieser "Kleinkrieg" ist nach wie vor ebenso präsent wie sinnlos. Jede Musik hat ihre Musiker, ihre Fans und ihre Bedeutung. Die ernsten Klassiker bekommen halt ihre staatlichen Förderungen und Orchester, dafür sind die Jazzer einfach cooler und bekommen die geileren Schnitten ins Bett ;)

Ich persönlich würde die überlegenen Ausdrucksmöglichkeiten des akustischen Cellos nicht überbewerten. Erstens dauert es schon recht lange, bis Du dort tatsächlich ankommst und zweitens stehen dem die elektronischen Ausdrucksmöglichkeiten des E-Cellos gegenüber. Leiseres Üben ist je nach Wohnsituation durchaus ein sehr gewichtiges Argument aber letztendlich geht es um die Ziele, die Du Dir selbst setzt. Wenn es wirklich "Klassik" werden soll, dann geht das nicht ohne akustisches Instrument. Jazz, Rock und Pop ist egal, wie der Sound hergestellt wurde.
 
Kleines OT: Kann es sein, dass es eine Art "Kleinkrieg" zwischen Jazzern und Klassikern gibt? Mein Gitarrenlehrer (Jazzer durch und durch) hat auch mal irgendwie fallen gelassen: Ja, Klassiker, sind ja nur Notenleser... Was sagen denn Klassiker zu Jazzern?

Jazz ist, wenn eine Bluesband die Treppe runterstürzt :D
 
Hi Stollenfiddler!

Also von "Kleinkrieg" kann ich hier absolut nichts sehen, nur sachliche Argumente für das Für und Wider der beiden Instrumente. Nun bin ich zwar Basser, z. Zt. mehr klassikorientiert, aber ich spiele - neben E-Baß loud 'n' heavy - sowohl akustischen Baß als auch einen EUB, von daher kann ich mir schon ein Urteil erlauben.

Der erste Fehler ist ja ein E-Instrument mit Jazz gleich zu setzen. Es gibt zwar etliche Jazzbassisten die gleichermaßen E- und Kontrabaß auf Spitzenniveau spielen, ein EUB ist aber die große Ausnahme, außer Eberhard Weber fällt mir gerade niemand von Rang ein, wobei Weber den EUB ganz bewußt als eigenständiges Instrument eingesetzt hat und nicht als Ersatz für einen akustischen Baß. Und es ist eben auch beim Cello nicht egal, welche Variante nun für Jazz, Pop oder Rock eingesetzt wird, die mir bekannten Jazz-Cellisten spielen alle akustische Instrumente.

Mit Ausdrucksmöglichkeiten meinte ich nicht Feinheiten auf höchstem Niveau, sondern daß man es gerade als Anfänger auf einem akustischen Instrument z.B. viel eher wahrnimmt ob der Bogen rechtwinklig zur Saite geführt wird oder eben nicht. Außerdem ist der "rebound" des Bogens auf einem E-Instrument ein anderer als auf einem akustischen Instrument, das kann man nach ein paar Monaten schon deutlich wahrnehmen.

Beim Brett-Cello müssen beide Arme etwas stärker zum Spieler angewinkelt werden, das macht das Spielen nicht unbedingt einfacher, das ist ebenso wenig ein Vorteil wie ein cutaway beim Baß für das Spiel in den hohen Lagen.

Natürlich, wir sind freie Menschen und jeder kann machen was er möchte. Z.B. das hier, ein wundervolles Stück wirklich sehr schön gespielt, nur klingt es weder nach Cello noch nützt es das Potential eines E-Instruments aus: http://www.youtube.com/watch?v=pRQeO7vorF4 . Bevor jetzt noch Fragen zum 5-saiten Cello kommen: Diese waren schon zu Bachs Zeiten viel verbreiteter als heute, ich meine seine 5. Cellosuite ist explizit für so ein Instrument geschrieben. Und die 6. für eine Viola pomposa - aber das ist eine andere Geschichte.

(Und beim nächsten Jazz-Konzert werde ich mal Ausschau nach den Horden williger, kreischender Groupies Ausschau halten, sind mir bisher noch gar nicht so aufgefallen...)

Grüße

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant bei einem elektischen Instrument ist ja auch, dass es gegenüber einem akustischen Instrument durch den fehlenden Klangkörper nahezu keine Nebengeräusche fabriziert.

Ich persönlich mag zum Beispiel außerhalb der Klassik (!!) gerade diesen hohlen Klang eines akustischen Instrumentes nicht besonders. Ob Gitarre, Bass oder Streichinstrument, ist da egal. Es ist aber verständlich, dass es auch die klassische Strömung gibt, die gerade die akustische "Verstärkung" lieben, mit den elektrifizierten Instrumenten nichts anfangen können.

Was mich interessieren würde: es gibt wenig bis gar keine Cellos mit Bundmarkierungen. Warum? Es gibt zwar Anleitungen, wie man sich Klebepunkte usw. als Fingermarkierungen anbringt, aber eigentlich wäre es ja recht sinnvoll, auf Anfängerinstrumenten als Hilfe Markierungen anzubringen, oder? Ist ja bei Fretless-Instrumenten wie dem E-Bass auch Normalität, und auch bei dem ein oder anderen saftig teuren Cello zu sehen ...
 
Hi kort!

Lagenmarkierungen in der Klassik: Aufs Griffbrett schauen, in die Noten, zur schönen Fagottistin, zum Dirigenten - mit zwei Augen - - schweeer. Außerdem ist so ein Punkt ja keine absolute Orientierung wenn man schräg drauf blickt, Stichwort Parallaxe. So ein Streichergriffbrett bekommt man mit Übung der Motorik und dem Gehör schon in den Griff, das haben schon genügend Leute bewiesen. Was ich persönlich ohne Lagenmarkierungen nicht in den Griff bekomme, ist der Hals eines frettless E-Basses, der doch sehr lang und ohne topographische Hilfen wie z. B. der Halsfuß ist.

Generell scheiden sich ja die Geister darüber, ob Lagenmarkierungen besonders für Anfänger hilfreich sind. Da ich nicht unterrichte kann ich dazu nichts sagen, ich glaube aber schon, daß ich sie dezent einsetzten würde. Fahrradfahren kann man mit und ohne Stützräder lernen, es gibt zumeist mehrere Wege. Für kritische Fälle in den Daumenlagen beim Kontrabaß mache ich mir schon mal einen Bleistiftstrich aufs Griffbrett - und nein, der wurde mir noch nie wegradiert und durch einen anderen Strich ersetzt... Letztlich ist in der Musik alles legal was hilft und klingt.

Grüße

Thomas
 
@ Bassstreichler: hey, das war jetzt echt keine Attacke oder sonstwie negativ. Hier in diesem feinen Forum wird das auch alles sehr kompetent und gleichwertig behandelt - und das ist auch gut so.

Wenn Du aber mal versuchst, ein komplett ausnotiertes komplexes Streichquartett mit "Swingkomponenten" bei der GEMA in die "ernste Musik" einzustufen, spätestens dann wirst Du feststellen, dass es immer noch an wichtigen Stellen Menschen gibt, welche die Werte der Klassik so hoch halten, dass es schon an Engstirnigkeite grenzen könnte. Ist hier an dieser Stelle aber OT.

Bezüglich meiner Gedanken zu A/E-Cello: ich spiele selbst nicht Cello, aber sowohl akustische wie elektrische Geige. Beide Instrumentenarten haben Vorteile wie auch Nachteile. Für die grundlegenden Techniken ist es aus meiner persönlichen Sicht dabei unerheblich, womit man anfängt - der Umstieg später ist immer ein großer Schritt. Ja, normal ist es akustisch zu starten, warum ist mir jedoch zunehmend unklar.
 
Ja, normal ist es akustisch zu starten, warum ist mir jedoch zunehmend unklar.

Das hat mir auch irgendwer mal gesagt, nachdem ich Jahre lang schon E-Gitarre gespielt hatte, ohne auch nur einmal eine Akustikgitarre "ernsthaft" angefasst hatte. Ich hatte es nicht verstanden, was dem entgegensteht erst E-Gitarre zu lernen...
Heißt jetzt nicht, dass ich unbedingt E-Cello lernen muss :D
 
Hallo Basstreichler,

stimmt. So ein Streichergriffbrett ist ja doch je Lage deutlich kleiner als beim E-Bass. Interessant ist aber trotzdem, dass es Lagenmarkierungen auch bei den sündhaft teuren E-Cellos gibt. Gerade die typischen Käufer müssten da ja eigentlich als erstes drauf verzichten können. Ich meine, dass ich dieses Punktkleben mal beim Durchblättern eines "xxx für Dummies" (Violine?) gesehen habe.
 
Hi kort!

Also, z. B. bei den NS Design Instrumenten ist diese Punkteinflation auf dem Griffbrett echter Mist. Seitlich hätte ich mir noch ein paar Dots gefallen lassen, aber guckt man bei normaler Haltung eines Cellos oder Basses aufs Griffbrett, muß man schon den (eigenen!) Hals verrenken oder Stielaugen haben. Gut, die Teile haben keine für die Orientierung der Hand so wichtige Markierung des Halsfußes, ein gravierender Mangel an diesen Instrumenten. Ich spiele ja einen CR5M EUB und habe mir da etwas improvisiert, bei Gollihur Music (und wohl nur dort) gibt es für dieses Instrument für $ 65,-- auch einen "neck heel" zum Aufkleben. Vielleicht überpinsle ich sogar die Markierungen wenn ich mir sicher bin das Instrument längerfristig zu behalten. Warum ich ihn trotzdem spiele? Weil er klanglich für einen gestrichenen EUB überragend ist (aber trotzdem nicht wie ein Kontrabaß klingt) und gebraucht zum halben Neupreis der einzige gute 5-Saiter war, den ich mir leisten konnte - und alle anderen vergleichbaren Instrumente auch irgendwelche konstruktiven Macken haben. Solche Teile werden jetzt seit ca. 75 Jahren gebaut (Rickenbacker Upright 1938), da haben die akustischen Vettern schon mal lässig 400 Jahre Entwicklungsvorsprung.

Es sind halt trotz allem Kleinserieninstrumente bei denen jeder Hersteller ein gewisses Marktsegment bedienen möchte und meint, daß es genau so richtig sei. Und dabei eine Menge Geld absahnen möchte. Vom Spielgefühl etwa sind die Yamaha EUBs - und das dürfte sicher auch für das Silent Cello gelten - unerreicht. Aber aberwitzig teuer, nicht als 5-Saiter erhältlich und was dort an PUs und Elektronik eingebaut wird, ist bestenfalls als Unverschämtheit zu bezeichnen.

Grüße

Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Kann man eigentlich, wenn man Cello spielt auch mit ein bisschen Gewöhnungszeit Kontrabass spielen?
 
Hi!

Habe da einen schönen Thread für Dich: http://geba-online.de/forum.php4?action=viewtree&id=3110&pagi_start=86&instanz=0&search=cello . Da dürften so ziemlich alle Unterschiede aufgezählt sein - und das sind nicht wenige! Eigentlich kommt der Baß als Quartstimmer ja von den Gamben und hat deswegen nur bedingt etwas mit den Quintstimmern (Geige, Bratsche, Cello) zu tun. Klar, viele Bassisten haben mal mit Cello angefangen, aber ein Baß ist eben nicht nur ein etwas größeres Cello. Letztlich liegt's immer am eigenen Talent und am Fleiß. So gibt es Pianisten, die ganz gut Trompete spielen. Und Schlagzeuger, die ganz gut Harfe spielen. Und Cellisten, die ganz gut Kontrabaß spielen...:D

Letzte und ultimative Erkenntnis: "Kontrabaß brennt länger!!!"

Grüße

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben