Schlechte Erfahrung mit NS Wave!

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maffyn
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maffyn hat sehr schlechte Erfahrungen mit der e-Geige gemacht und teilt sie uns hier in eindringlicher Form mit: - Neuer Titel und Vorsatz durch cello und bass/Moderator

die ns wave..... rein äußerlich sieht die geige ja aus, wie die "echte" ns, die aus tschechien kommt und sehr gut ist (zumindest was ich so bisher mitbekommen habe). die "wave" ist ein billignachbau oder eine billigproduktion aus china.

leider ist das instrument nur rausgeschmissenes geld. eine bekannte hat sich irrtümlicherweise so eine zugelegt und sie wird nicht glücklich damit. heut wollte ich ihr die saiten wechseln, da ja nur die absoluten billigstahlsaiten drauf sind.:

stahlsaiten raus. ok. das ging gut. dáddario helicor (empfehlung von fiddle) sollten rein. doch siehe da: die saiten werden ja von hinten reingesteckt- die löcher waren zu klein, die saiten gingen aufgrund der wicklung nicht durch! ok. gaanz vorsichtig etwas aufgebohrt (problem: solche feinen bohrer sind i.d.r. zu kurz...) nun gingen die saiten erstmal durch die "schnecke", aber sie steckten in dem schlitz, wo sie dann rauskommen müssen (sattel) fest, da dieser innerlich quasi eine kante hat, wo die saite anstößt, anstatt nach oben zu gleiten. bei diesen ganzen aktionen (versuch die saiten rauszupopeln etc.) brach dann auch noch tatsächlich ein stück des "ebenholzes??" von diesem sattelähnlichen teil ab.

fazit: für eine einmalwegwerfgeige zu teuer, für ein instrument wo saitenwechsel dazugehört, nicht zu gebrauchen. der klang war auch hinterher leider noch bescheiden. interessant für mich, daß anscheinend bei solchen billiginstrumenten das holz so schlecht ist, daß es normalen beanspruchungen im betrieb nicht gewachsen ist. bisher dachte ich, man könne so eine billiggeige "tunen", aber das scheint nicht zu funktionieren.

also: lieber etwas sparen, oder eine normale geige umbauen.

evtl. war/ist das ja ein montagsmodell gewesen (war aber schon wie gesagt, zur reparatur). wer also andere erfahrungen hat, gerne posten. den grad der serienstreuung festzustellen kann ja auch hilfreich sein. diese eine violine jedoch war/ist relativ unbrauchbar (meine meinung)
 
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Hi maffyn!

Danke für Deinen Bericht. Bei den EUBs war es so, daß die Wave-Teile derart grottig waren, daß sie aus dem Programm genommen wurden! Einsteigermodell ist nunmehr der NXT, der hat aber noch den gleichen Ständer wie der Wave, Gutes hat man von diesem aber noch nie gehört. Die CR- und EU-Serien sind aber wirklich gut, mit Glück und Geduld kann man sowas gebraucht finden, meinen CR5M habe ich aus der Bucht, der Verkäufer saß nur 10 km weg und bezahlt habe ich für ein neuwertiges Instrument mit nagelneuen Spirocore Saiten den halben Neupreis.

Grüße

Thomas

P.S. Wen's interessiert: Die "Tschechen" werden bei NBE gebaut: http://www.nbe.cz/index.php?option=com_content&view=article&id=5&Itemid=3&lang=en
 
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Ein Modell nennt sich ja "NS Design WAV 4 Violin", und wird unter dem Namen (also ohne "e" am WAV) auch von z.B. Thomann für 555.- Euro angeboten. Und dann gibt es die "NS Design NXT 4 Violin" für über 1.000.- Euro bei Thomann. Dazu die noch teurere CR-Serie

Die dazugehörige Webseite ist: KLICK

Und dann gibt es diese Marke auch noch zusätzlich irgendwo als Fake als nahezu gleich aufgemachte Billig-Kopie "Wave" ? Oder ist das einfach nur ein Vertipper, und es geht um diese anscheinend nicht in Tschechien gebaute "WAV"-Modellreihe von NS Design bei den Violinen?

Also in dem Sinne kein in dem Sinne unauthorisierter Nachbau, sondern die offizielle Billiglinie von NS Design, die die WAV in China fertigen lassen?
 
da müßte ich direkt nochmal nachfragen, bei mir ist angekommen, daß es die offizielle waveserie war. eben die für 500 euronen beim großen t....
 
Hi kort!

Danke für den Hinweis und eine Entschuldigung meinerseits: Ich meinte den NS Design 4 WAV EUB, Made in PRC. :bang:

Grüße

Thomas
 
da müßte ich direkt nochmal nachfragen, bei mir ist angekommen, daß es die offizielle waveserie war. eben die für 500 euronen beim großen t....

Wie gesagt, es gibt doch gar keine offizielle "wave"-Serie, sondern Modelle die das Kürzel "wav" tragen ...

Übrigens hätte ich bei dem Problem mit den Saiten gesagt, dass eine Überarbeitung beim Geigenbauer nicht die Welt kosten dürfte, oder? Zumindest kostet die WAV an die 500.- weniger, da sollte eine Überarbeitung der Saitendurchführungen und des Sattels noch drin hängen, wenn man am Kaufpreis knapst.

Oder ist die ganze Saitenführung vollkommen vermurkst? Immerhin scheinen dünnere saiten problemlos zu passen ...


Danke für den Hinweis und eine Entschuldigung meinerseits: Ich meinte den NS Design 4 WAV EUB, Made in PRC. :bang:

War der echt so schrottig? Erstaunlich, dass sich eine Firma mit guter Reputation sich sowas antut.

Ich schiele als geplante Anschaffung immer auf das NXT Cello von NS Design, das ja relativ sehr stark verbreitet ist. Da wäre ich nicht auf den Gedanken gekommen, dass diese Firma miesen Chinamüll ins Programm nimmt, wenn es das auch als WAV-Modell gäbe.

So kann man sich täuschen. Bei den Violinen hätte ich aufgrund der bekannt ordentlichen Qualität der NXT und CR sicher auch die WAV als durchaus kaufbar eingeordnet.
 
Danke für die Hinweise zu den WAV-Instrumenten.

Ich werde mir das mal ansehen. Wenn ein Produkt Schwächen aufweist,
dann sind solche Informationen bei mir genau an der richtigen Stelle.

Da ich noch nicht so lange bei T arbeite, kann ich noch nicht alles kennen.


cheers, fiddle
 
Übrigens hätte ich bei dem Problem mit den Saiten gesagt, dass eine Überarbeitung beim Geigenbauer nicht die Welt kosten dürfte, oder?

nee... also ich meine, der geigenbauer hat dafür erstmal gar kein werkzeug, weil das ja völlig anders konstruiert ist. und, wenn schon bei einem simplem saitenwechsel solche probleme auftauchen, will ich gar nicht wissen, was sonst noch an problemen auftauchen kann. der preis kommt ja irgendwo her. isses bei der einen geige dann die saitendurchführung hinten, hängst bei der anderen womöglich an den feinstimmern etc..
das hat meines erachtens auch nciht viel mit schlechtmachen zu tun, als vielmehr damit, daß man anscheinend für diesen preis einfach keine e-violine erwarten kann, die für normalen spielbetrieb ausgelegt ist.

evtl. gibts ja bedarf für "wegwerfgeigen", das weiß ich nicht. aber für eine bühneshow mit anzünden und zertrümmern der geige, wäre das ja ausreichend. doch wenn ein instrument schon beim saitenwechsel versagt, da klingeln bei mir alle alarmglocken....

evtl. kann fiddle sich ja mal die unterschiede zwischen ns und ns wave genau anschauen und hier das ein bißchen erläutern. angefangen von der elektronik, dem holz, der stimmechanik (die machte z.b. bei der wave einen gant ordentlichen eindruck) bis hin eben zu den monierten saitendurchführung, der sattelverarbeitung udn auch die stütze. die schien mir seehr wackelig und schlecht gearbeitet.
man muß ja unterscheiden zwischen schlechter konstruktion udn schlechter ausführung. leider kenne ich keine "echte" ns, um zu sehen, wie das dort gearbeitet ist. auch insbesondere die tonabnahme an sich. das ist für mich nicht einschätzbar, wie diese vergleichbar ist, oder wo hier an der wave gespart wurde.

was ich sehen konnte, war, daß bei der wave der steg auf einer art kupferblech auflag, die saiten werden nicht einzeln abgenommen (?) und so richtig konnte man den klang der geige auch nicht per equalizer formen. hier fände ich aber einen vergleich hochinteressant, da die NS ja eigentlich klanglich seehr sehr gut rüberkommt (was im netz so hörbar ist)!

fiddle: ja, würde mich interessieren: nimm doch mal so ne wave und zieh mal andere saiten drauf (ich habs ja mit den von dir empfohlenen dáddario helicore probiert...) . mich interessiert auch, obs evtl. ein montagsmodell war, was der lehrling gefertigt hat, oder ob generell die serie zu schlecht ist. ggfs, kann man ja auch einen umtausch noch einleiten. (?) gibts garantie auf geigen ?
 
Hi,

Im Fiddleforum gibt es einen 4-"saitigen" Thread (englisch) zur WAV. Da sind jede Menge Details zur WAV erläutert (von Saitenwechselproblemen habe ich bei der kurzen Durchsicht nichts gelesen, Montagsmodell ?)

Von zwei WAV-Varianten habe ich bisher nichts gelesen, das hätte ja dort mal erwähnt sein müssen (NXT ist aber gelegentlich erwähnt, aber nach meiner Kurzsuche ohne große weitere Details).

Am besten mal dort nachhaken, die Leute dort kennen die WAV(E).

Gruß
 
Ich könnte mir schon vorstellen, dass sich ein interessierter Geigenbauer durchaus der handwerklichen Herausforderung stellt.

Aber auch wenn Du jetzt nach der Verschlimmbesserung der Geige gefrustet bist, so liest sich das trotzdem ein bisschen heftig. Als Wegwerfgeige zum Zertrümmern würde ich das Teil nun nicht unbedingt bezeichnen, nur weil die dickeren Saiten da jetzt nicht durchpassen.

Grundsätzlich heißt das erstmal nur, dass dickere Saiten halt mit Vorsicht zu genießen sind. Vielleicht müsste man da vorsichtig mit einer Reibahle die vorhandenen Löcher und Schlitze aufweiten, wenn es diese Saiten sein sollen.

Zumindest liest sich das nach ziemlich heimwerkender Brachialgewalt (zu kurze Bohrer, "rauspopeln") mit untauglichem Werkzeug, was Du da gemacht hast.

Es kann ja durchaus sein, dass sich dieses Modell nicht für diese oder jene Saiten lohnt, man noch etwas Überarbeitung reinstecken muss, so wie es bei vielen Instrumenten der Fall ist. Das kann man erst beurteilen, wenn sich ein kundiges Auge das Teil mal angeschaut hat. Vielleicht kann fiddle da ja die Tage Näheres zu sagen.

Diese Chinainstrumente der unteren Preisklasse sind eben so eine Sache für sich. Eins muss man allerdings als dringenden Rat geben: bevor man sich mit seinen Bastlerwerkzeugen und null Instrumentenbauerahnung an so ein Teil ranbegibt, sollte man den Verkäufer vielleicht besser vorher kontaktieren. Jetzt mit aufgebohrten Löchern und ausgebrochenem Sattelschlitz, dürfte das schon eine sehr sehr kulante Methodik sein, wenn Du/Deine Bekannte da einen Umtausch angeboten bekommt ...
 
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...brachial war da nix... ich hab schon gutes werkzeug und kann auch damit umgehen.. sorry, aber das lass ich mir nicht unterstellen. und wie man ebenholz bearbeitet und wie fest das ist, weiß ich auch. deshalb meine vermutung z.b., daß der sattel dort kein ebenholz ist, sondern gefärbtes holz.

die frage ist, ob man allen ernstes so eine geige irgendwie verteidigne muß oder schönreden? das sage ich mal so ganz aus der absoluten bühnenpraxis!!!! wo sind wir denn im musikinstrumentenbau, wenn man bei einer geige keinen saitenwechsel durchführen kann?? also da hört mein verständnis auf, wenn man meinte: nun gut, die wave geht halt nur mit dünnen stahlsaiten.
jeder, der weg will vom eierschneiderklang, wird als erstes plärrende stahldrähte gegen vernünftige saiten austauschen wollen und das sollte jede (!) auch die billigste fabrikgeige mitmachen.
mal sehen: evtl. war es ja wirklich ein ausrutscher: ich kann mir schon vorstellen, daß evtl. ein lehrling hier einfach dei löcher zu klein, oder einen arbeitsschritt vergessen hat, aber trotzdem darf das nicht passieren. 500 euro sind auch geld.

meine aufregung gilt ja hier vor allem dem, wenn ein instrument nicht "wartbar" ist. also es muß immer möglich sein, zu reparieren, teile auszutauschen etc... und das scheint hier konstruktiv aber nicht vorgesehen zu sein (also von der holzwahl, stabilität, verarbeitung)
und da hört bei mir der spaß auf, weil das unsäglichen frust schafft, gerade bei anfängern- oder wie im falle meiner bekannten- die das kapitel "e-geige" eigentlich schon abgeschlossen hatte...soooviel teurer ist ja die original ns ja nun auch nicht.

musikinstrumentenbau darf kein spielzeugindustriezweig werden! das muß ich echt mal so sagen... daß die elektronik keine wunder abliefert ist ja klar bei dem preis, aber stütze, saitenhalter, griffbrett etc.- die grundfunktionen einer geige sollten schon für 500 euro bühnentauglich sein.
 
Das sollte keine Unterstellung sein, sondern war eine Vermutung bezüglich Deiner Wortwahl über zu kurze Bohrer und das holzbrechende Rauspopeln. Also bitte nicht angepinkelt sein, das war nicht die Absicht, Dir da Unfähigkeit zu unterstellen. Das Holz der Sattelschlitze bekommt an eigentlich eher nur weggebrochen, wenn man in der Tat versucht, die Saite mit einem untauglichen Gerät aus dem Schlitz zu ziehen, anstatt die Schlitze vorsichtig mit dem passenden Werkzeug aufzuweiten.

Ebenholz ist nicht gleich Ebenholz. Das knüppelharte afrikanische dürfte es von der Maserung her eher nicht sein. Ich würde wenn überhaupt eher auch asiatisches Ebenholz tippen. Allerdings verfallen viele schnell in die Vermutung, dass die große Härte des Ebenholzes auch gleichbedeutend mit großer elastbarkeit ist, was aber nicht der Fall ist. Im Gegenteil, es neigt sogar ziemlich zum Splittern und Reißen. Nicht umsonst brechen Sättel aus Ebenholz gerne an den Kanten weg, wo billiges Färbeholz sogar oft recht stabil zeigt.

Schönreden muss man eine untaugliche Geige sicher nicht, aber man muss sie auch nicht unbedingt in Richtung Brennholz herunterziehen, oder?

Allerdings sieht die Verarbeitungsqualität wirklich nicht berauschend aus. Bilder vom Sattelbereich zeigen die bei Billiginstrumenten typische aisatische Nachlässigkeit bei den Spaltmaßen, leichte Sägeausrisse, und mies verarbeitete Kanten. So wie das aussieht, könntest Du aber auch recht einfach die ausgebrochenen Sattelböcke gegen vernünftige Qualität austauschen. Immerhin kein hoher Schaden, wenn ein Umtausch nicht mehr machbar ist.

Mehr Gedanken würde ich mir um die Qualität der Elektroverdrahtung machen. Diese versteckten Teile sind bei günstigen Chinainstrumenten gerne sehr grob zusammengelötet.
 
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kort: ja, die wortwahl;-) zum ebenholz/sattel: eben deshlab bewzweifelte ich weiter oben, daß ein geigenbauer hier hätte helfen können: die erweiterung der schlitze in dieser dort nötigen tiefe, bekommt man eigentlich nur hin, wenn man den sattel (falls das bei der wave überhaupt geht) erstmal herausmacht. aber das sa sehr festgleimt aus. mit normalen werkzeugen besteht jedenfalls fast keine chance die schlitze weiter zu machen. man bekäme sie evtl. bis zu einer tiefe von 3 mm etwas weiter (fräser, oder diamantscheibe etc.) aber über die ganze länge (ist ja bei der wave eben auch ein ganz schönes stück!) wirds richtig schwierig.

brennholz: schwierige frage... ich sage mal: doch!
wie schon geschrieben, im geigenbau gibt es bis jetzt, gottseidank, einen gewissen qualitätsstandard, der es bisher verhinderte, daß auch billige fabrikinstrumente unbrauchbar waren. die chinesischen unbrauchbaren klassikgeigen (jeder geigenbauer kann dir hier WIRKLICH die storys vom brennholz erzählen!) spielen zum glück keine rolle, da es genug günstige normale fabrikgeigen gibt.
bei sowas, finde ich, muß man auch mal prinzipiell sein und eine untere grenze festlegen. diese Wave lag jedenfalls unter meiner schmerzgrenze. und ich denke das hat NS auch nicht verdient, bzw. hier sollte die firma dann auch mal auf ihren ruf achten. das original ist eigentlich gut. warum also ohne grund die billigkopie zu schlecht machen?

oder mal anders ausgedrückt: im gegensatz zu klavier oder gitarre, steckt ein geigenschüler soviel arbeit und energie in die erlernung des instruments, bis überhaupt irgendetwas brauchbares herauskommt, daß so eine fidel wie die dortige, einfach unangemessen ist und sinnlos ist. in meinen augen ist es brennholz;-) der markt braucht diese geigen nicht. jede billige (brauchbare) fabrikgeige mit tonabnehmer ist besser, als so ein teil, wo man für 500 euro kein dauerhaft spielbares instrument bekommt.

die frage ist natürlich, wieso eigentlich die qualität so billig ist: bauen die in china so schlecht? warum bekommt ns kein einstiegsmodell in tschechien oder mit der musima hin? ansonsten: da muß die qualitätskontrolle ran. andere berichte im netz (hier war ja was verlinkt) klingen nicht so schlimm. auch die elektronik: es rauschte jetzt z.b. nicht abartig, oder klang gaanz furchtbar. da wäre was drin. idee ist gut, nur umsetzung nicht geglückt, bzw. serienstreuung zu hoch.
an "rettung" denkt die bekannte übrigens nicht. eher neukauf.
 
Hallo maffyn,

Deine Enttäuschung lässt sich gut nachvollziehen. Brauchbar sind anscheinend die wenigsten Streichinstumente in der bis 500.- Klasse.

Allerdings: mein Cello-Lehrer spielt auch ein solches Cello aus China. Die Frage ist bei solchen Teilen eher, ob man bereit ist, noch Geld rein zu stecken. Die Probleme, die Du beschreibst, sind typisch. Zu enge Maße hat man da eigentlich immer. Krumme Bohrlöcher sind auch sehr beliebt. Elektroverdrahtungen sind mit der heißen Nadel gestrickt, und es fehlt eben der letzte Schliff.

Mein Lehrer hat dann nochmal 300.- in das Teil reingesteckt. Ein Geigenbauer hat es an den typischen Punkten Wirbel, Saiten, und Stimmstock nachgearbeitet. Das Ergebnis ist erstaunlich! Ein Klang, der auch einem deutlich teureren Cello nahe kommt.

Pauschal würde ich also Deine Geige weniger als Brennholz bezeichnen, sondern als überarbeitungswürdig.

China kann alles, das ist das Problem. Von Müll bis exzellent ist da alles drin. Was die richtig gut können, ist grundlegende Arbeit, wo es auf eher geringere Präzision ankommt, aber was massig Arbeitsstunden verzehrt.

Das merkt man an den Geigenbauern hierzulande. Es ist erstaunlich, wieviele Geigenbauer sich darauf verlegt haben, den Korpus als Rohling aus China zu beziehen, und den dann zu veredeln. Mein bevorzugter Geigenbauer macht das auch so. Meisterinstrumente im kompletten Selbstbau hat der naturgemäß wegen des Preises eher selten. Er macht das Hauptgeschäft damit, dass er diese Chinateile aufbaut.

Man kann in China sämtliche Qualitätsstufen bestellen. Ok, die Qualitätsschwankungen sind teils erheblich, wie man an Deiner Geige sieht. Ich würde also sagen, wenn Du die Geige zu einem Geigenbauer bringst, wird der nochmal ein paar Taler kosten, aber dann wird die Geige sicherlich voll nutzbar sein. Die Elektronik ist bei anderen Qualitäten oft auch nicht viel besser, siehe das bekannte Rauschen bei Yamahas Silent Violinen.

Obwohl ich auch sagen würde, dass NS Design sich nicht den Ruf durch solche Teile versauen sollte. Aber wie gesagt: der erste Schritt vor dem Basteln sollte der Kontakt mit dem Verkäufer sein ...
 
Hi!

Zitat aus einem anderen Forum über den Ständer (auf dem das Instrument während des Spielens steht!) des WAV- und noch immer des NXT-EUBs:

"Habe jetzt denn Ständer auseinandergebaut, zwei 8mm Bohrungen in das Stativ, Schrauben mit Unterlegscheiben eingesetzt, festgeschraubt. Fertig. Wackelt nicht mehr und hat nix gekostet. Übrigens ist mir beim auseinander bauen aufgefallen, dass der chinesiche Kollege wohl reichlich Reiswein o. ä. genossen haben muß. Da waren ein paar ganz besonders schiefe Extrabohrungen zu sehen."

Und so war der gesamte WAV-EUB: Schlechtes Material (z.B. Mechaniken!!!), schlechte Konstruktion, schlechte Verarbeitung von wohl ungelernten Arbeitskräften, die sich möglicherweise mehr für Alkohol als für Streichinstrumente interessieren - wobei in China vor allem Bier konsumiert wird. - Gut, den klapperigen, verbohrten Aluständer kann man durch die Stahlkonstruktion der CR- und EU-Serie ersetzen - für satte 222,-- €. https://www.thomann.de/de/ns_design_tripod_stand.htm

Grüße

Thomas
 
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Mein Lehrer hat dann nochmal 300.- in das Teil reingesteckt. Ein Geigenbauer hat es an den typischen Punkten Wirbel, Saiten, und Stimmstock nachgearbeitet. Das Ergebnis ist erstaunlich! Ein Klang, der auch einem deutlich teureren Cello nahe kommt.

Pauschal würde ich also Deine Geige weniger als Brennholz bezeichnen, sondern als überarbeitungswürdig.

Genau davon rede ich. Es gibt Geigen in einem Qualitätsstandard, wo man mit Nachbearbeitung etwas retten kann und das Instrument in einem spielfähigem Zusatnd halten kann. dáccord. aber jeder Geigenbauer kann dir auch die Storys erzählen (zumindest tun das meine...) wo mit einem chinesischem Instrument oder bogen einfach NIX mehr zu machen ist, außer Brennholz. Wo die Überarbeitung nicht lohnt, weil das Instrument bezüglich Holzqualität z.b. so schlecht ist, daß nix damit gewonnen wäre.
Und so kommt mir die Wave vor. Ich weiß schon was du meinst und genau dies war ja auch mein Ansatz, als die bekannte mir ihr leid klagte! ich ging davon aus: naja, neue saiten, alles mal durchschauen, evtl. mal was nachzieehn etc. und dann gehts schon. ich war froh, daß die schrauben vom elektrikteil beim wieder rienschrauben hielten...so mehlig wirkte das gewinde.
also ich hoffe du verstehst. ich unterscheide zwischen billig, aber überarbeitbar (wie du auch) und : brennholz (leider...)
und die kategorie brennholz sollte im geigenbau nicht vorkommen!
dazu muß man sagen, daß ich genügend billigste vogtländische geigen kenne, die früher von sonstwem aus dem stand gedrechselt wurden, also es gibt genug billige geigen zu kaufen. alle überarbeitbar/reparierbar. brennholz muß nicht sein.
hier muß man echt aufpassen, da china da anders tickt.

lg
 
Eine gewisse Grundqualität muss vorhanden sein, das gebe ich zu. Das kann aber nur ein Fachmann entscheiden. Vielleicht kann fiddle dazu ja mal was sagen, wenn er sich das Teil angeschaut hat. Wenn, dann hat er von uns die meiste Ahnung auf dem Gebiet, Geigen gangbar zu machen ...
 
dazu muß man sagen, daß ich genügend billigste vogtländische geigen kenne, die früher von sonstwem aus dem stand gedrechselt wurden, also es gibt genug billige geigen zu kaufen.

Hi maffyn!

Im Grunde machen die Chinesen heute das, was wir vor gut 100 Jahren machten: http://www.kontrabassblog.de/?page_id=416 . Und warum? Weil wir diese Instrumente kaufen! Nun ist die WAV-Serie ein Sonderfall, weil sie einerseits einen großen Namen trägt, andererseits preislich weit oberhalb von Billiginstrumenten angesiedelt ist - umso schlimmer und ausschließlich in der Verantwortung des Steinberger Konzerns.

Grüße

Thomas
 
Hallo alle,

ich hatte versprochen, mir das anzuschauen - das habe ich heute getan.

Zunächst mal: es gibt namhafte Gitarren-Firmen, die in China unter ihrem Namen produzieren lassen
und da klebt noch nicht einmal ein Etikett drauf "Made in China".
Es gibt Gitarrenfirmen, die haben die Produktion in China eingestellt, weil die Chinesen die Qualität
der eigenen, inländischen Produktion übertroffen hatten - sie waren einfach zu gut.

Es ist nicht so, daß die Chinesen das nicht könnten! Das können sie nämlich.

NS-Design WAV 4/5 (und zwar ohne e):

Die Korpusse sind aus durchweg gutem Holz gefertigt.
Die Lackierarbeiten sind alle samt ordentlich.
Die Griffbretter haben eine anständige Holzqualität (Ebenholz) und die Obersättel auch.
Die Griffbrett-Ausführung (konkaver Längsverlauf) ist bei NS-Design durch die Bank gut - zwar eher flach, aber gut.
Die Mechaniken sind sehr gut! Ein einfacheren Saitenwechsel habe ich noch nie durchgeführt.
Es ist denkbar, daß man durch die Klemm-Mechanik irgendwann mal eine Saite schrottet. Ich sage denkbar, ne?
Ich bin da jetzt nicht mit einer Lupe reingekrochen.. (nächstes mal)

Der Obersattel:
Die Kerben verlaufen, wie Schlitze, diagonal von der Vorderkante nach hinten-unten zum "Wirbelkasten" ab.
Bei e-, a- und d-Saite sehe ich da kein Problem mit dickeren Saiten.
Die g-Saite ist etwas an der Grenze, korrekt!
Ich hatte eine Pirastro-Tonika-g-Saite als Testobjekt. Die sind auch schon recht "fett" im Durchmesser, aber es gibt auch dickere.
Die Helicore g ist im Durchmesser+Wicklung schon im größeren Bereich unterwegs und da kann es durchaus zu eng sein.

Die Bohrung durch den "Wirbelkasten" ist weniger das Problem - eher der Sattel bei dicken Saiten.
Der Sattel ist in das Griffbrett eingesetzt und ich denke, man kann ihn Problemlos entfernen. Habe ich jetzt nicht gemacht.
Mit einer Spezial-Feile könnte man diese Schlitz-Kerbe präzise erweitern.

Zusammenfassung:
Teueres Brennholz kann ich so nicht stehen lassen, nö.
Produktionsschwankungen gibts bei jedem Hersteller und dazu gibt es das Garantie-Prinzip.
Ich sehe in der Tat eine Schwachstelle bei dicken Saiten bezüglich der g-Saiten und werde das mit
unserem Produktmanager auch besprechen.

Diese E-Geigen sehe ich in einer zwar gehobenen, aber noch gerechtfertigten Preisregion.


cheers, fiddle


p.s.
Elektrik:
Ich habe die Rückseite aufgeschraubt.
Die Lötstellen sind ordentlich verlötet.
Sehr simpele Verdrahtung wie bei einer E-Gitte.
Ein zusätzlichem Kondensator - müßte ich nachschauen, wie das genau funktioniert..
Is möglicherweise gegen einen Höhenabfall bei 1/2 Volumenregler. Sowas gibts bei Gitten und ich habe das bei meiner Tele auch reingelötet.

Bei den Potis habe ich noch keine Langzeit-Erfahrungen. Ich habe in meiner Mandoline teure US-Potis verbaut,
die ich jetzt, nach 2 Jahren schon austauschen sollte, da sie kratzen. Bei der Tele das gleiche.
Das sind einfach Verschleißteile und ich erkenne keinen gravierenden Unterschied zu billig-Potis.
 
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danke erstmal für den bericht! eins interessiert mich jetzt aber doch noch brennend: du schreibst, daß die kerben vom sattel zum "wirbelkasten" diagonal verlaufen- genau das wäre ja auch nötig, damit sich die saite von hinten eingeschoben, dann diagonal nach oben schiebt, bis sie wieder rauskommt. und genau das schien mir bei dem von mir begutachteten exemplar nicht so zu sein. dort gab es eine kante, also keinen gleichmäßigen diagonalen verlauf, wo die saite aneckte und eben nicht hochkam.

interessant deine "bohrungscheck" bei mir waren alle bohrungen (außer e-saite) zu dünn (also beim eintritt in den sattel).
also gut zu sehen, daß hier anscheinend wirklich die serienstreuung absolut zu beachten ist und gegebenenfalls man eher umtauschen statt rumbasteln sollte. so sehe ich es zumindest grad. besonders die von fiddle für gut befundene holzqualität gibt mir da zu denken.

fiddle: da die hauptprobleme bei dem von mir besehenen exemplar im prinzip gänzlich dem obersattel zuzuordnen sind (wenn ich dihc jetzt richtig verstanden habe, wie es eigentlich bei der wave ist): das würde mich jetzt genauer interessieren, wie gut der austauschbar ist. evtl. wäre es ja vorstellbar, eben genau jenen sattel an dieser geige auszutauschen, um die geige wieder in einen normal wartbaren zustand zu bringen.

jedenfalls danke für die relativierung! das ist schon wichtig, damit man unter den kollegen klarere aussagen weitergeben kann...
ich ziehe den brennholzvorwurf zurück, würde aber in zukunft jedem empfehlen, genau hinzuschauen .

ist doch klasse, wenn man erfahrungen gegenchecken kann.


ich trage auch nochmal nach, da das evtl. jetzt nicht so rausgekommen ist: die helicore sind ja nun in diesem wav-exemplar drinnen (mit etwas mühe;-)) und die geigerin spielt auch auf der geige momentan.
und auch dieses noch: das exemplar der geigerin ist schon etwas älter, also nicht aus der zeitnahen produktion. könnte es sein, daß es anlaufschwierigkeiten gegeben hat?
 

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