Kommt drauf an, was Du unter "gut" verstehst.
Es gibt ca. vier Klassen bei den Einsteiger-Celli (als Komplett-Set):
1)
die Brennholz-Klasse: Billigst-No-Name Teile auf Ebay und den typischen Versendern. Kosten bis 250.- Euro. Laminierter Korpus, alles krumm und schief, Klang eher so, dass man sich schon anstrengen muss, um da ohne teures Nacharbeiten beim Geigenbauer, einen halbwegs ordentlichen Ton zustande zu bringen. An sich nur für Leute empfehlenswert, die nur mal ein bisschen rumfideln wollen. Aber eigentlich das Zeug, das nach ein paar Wochen wieder auf ebay für 50-100.- vertackert wird.
2)
die 400.- Klasse: schon gar nicht übel. Versprochen wird Massivholz statt Sperrholz. Für normale Schüleransprüche ausreichend. Werden von 2-3 Firmen im Internet angeboten, die die nackten Bodies in Asien kaufen, und selber endbearbeiten. Nicht der Bringer, für den Anfang aber ausreichend.
3)
die 600.- Klasse: der große Bruder von Nr. 2). Grundsätzlich gleiche Ausstattung, aber besseres Tonholz. Dort findet man bereits geflammten Ahorn usw. - also nicht das Schlechteste. Diese Bodies kommen teils sogar aus tschechischer oder rumänischer Produktion. Immer noch kein zig Jahre abgelagertes Superholz, aber diese Klasse nehmen gerne Musiklehrer und Musikschulen für ihre Schüler. Auch örtliche Geigenbauer nehmen sowas, um darauf ihre Mainstream-Instrumente aufzubauen.
4)
die 800.- Klasse: wie vor, nur nochmal bessere Qualität.
Mit dem Preis steigt die Tonqualität. Als Einsteiger wirst Du (aus eigener Erfahrung gesprochen) ab dem 600.- Instrument keine signifikanten Unterschiede mehr hören. Das kommt erst, wenn man einige Zeit dabei ist, und das Streichen nicht nur aus Gequieke besteht.
Beispiel: GEDO oder
Voss
Sowas bekomme ich die Tage. Vielleicht stelle ich mal ein Review ein. Bekanntlich werden Celli in dieser Preisklasse in Foren pauschal als nicht sinnbringend und schrottig bezeichnet.
Ich habe aber das Gefühl, dass diese Meinung etwas überholt ist. In der letzten Zeit hat sich das ziemlich gewandelt. Diese Sperrholzbretter mit miesen Saiten, die in der Preisklasse früher normal waren, scheinen Vergangenheit. Ich war zumindest sehr erstaunt, dass mein bevorzugter Geigenbauer trocken sagte, er würde diese Bodies ebenfalls einkaufen, wenn es um Schülerinstrumente für den Verleih geht. Also nix mit Selbstbau.
Mein Cellolehrer (!) hat genau sowas wie dieses verlinkte Teil, und es klingt top. Er hat es aber noch mit teuren Saiten aufgerüstet.
Bei manchen Anbietern kannst Du sogar Sonderwünsche über die Saitenwahl, und die Einstellung des Cellos äußern. Dann wird das Cello für Dich fertig gemacht, Dir zugeschickt, und Du kannst es ausprobieren, bei Nichtgefallen zurückschicken. Optimal ist natürlich, wenn man so wohnt, dass man vor Ort ausprobieren kann.
Mein vorsichtiges Fazit also: 600.- anlegen, dann hast Du erstmal was für eine längere Zeit. Näheres über etwaige Qualitätsschwankungen kann ich vielleicht mal nächste Woche sagen.
Nur bitte: nimm keins von diesen 189.- Teilen. Das Zeug landet so und so nach ein paar Tagen gefrustet auf ebay.