Wann eine Geige kaufen?

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Silverstring
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Ich schon wieder :>


Ich habe vor einem Monat angefangen, Geige zu lernen und bin mir sehr sicher, dabei bleiben zu wollen.

Mir ist bewusst, dass ich jetzt ( und die nächsten paar Jahre ;) ) noch kein hyper-dyper-Instrument brauchen werde.

Momentan leihe ich eine beim Geigenbauer und zahle insgesamt 11 Euro monatlich für Geige und Versicherung.

Sollte ich mich irgendwann zum Kauf (irgend einer oder explizit dieser, das hab ich nicht ganz verstanden) Geige entschließen, wird mir das erste halbe Jahr Miete auf den Kaufpreis angerechnet.

So und jetzt bin ich am überlegen:

Dass ich das erste halbe Jahr angerechnet bekomme, ist ein schönes Zuckerl und lässt mich denken, dass jeder Monat, den ich über das halbe Jahr hinaus noch miete, eigentlich verschwendetes Geld ist, da das nicht mehr angerechnet wird.
Außerdem gefällt mir der Gedanke nicht, die nächsten 6-10 Jahre Miete zu zahlen, das akkumuliert sich ja irgendwann derart, dass ich von dem Geld ein ganzes Instrument hätte kaufen können.

Deshalb überlege ich, nach dem halben Jahr meine aktuelle Geige zu kaufen. Es ist eine Alfred Stingl Geige und ich weiß schon mal, dass mein Geigenlehrer die Saiten mag, aber die kann man ja überall drauf spannen.
Die Geige kostet 350 Euro, der Bogen 40.

Einige von euch haben sicherlich schon Einwände: Ich kann momentan nicht wissen, ob ich die nächsten paar Jahre glücklich mit dieser Geige wäre. Ich habe absolut keinen Vergleich und weiß auch nicht, was ich von einer Geige erwarte. Vom Bogen ganz zu schweigen, zumal 40 Euro ja kein Preis für einen Bogen sind.

Also was würdet ihr tun? Weiter mieten und in einigen Jahren eine "richtige Geige" kaufen? Aber was ist eine "richtige Geige"? Ich traue mich kaum zu fragen. In meiner naiven Welt hatte ich irgendwas zwischen 1000 und 2000 Euro angesetzt aber langsam bekomme ich das Gefühl, mich da immernoch im "teureren Ramschniveau" zu befinden.

Was ratet ihr mir?


PS: Falls sich noch jemand fragt: Ich studiere bereits, dh. ich habe spät angefangen (ich bin 22) und habe auch nicht mehr vor, mit meinem Spiel Konzersäle zu füllen. In diesem Leben also keine Meistergeige für mich ;)
 
Eigenschaft
 
Bei Mietgeräten bin ich etwas vorsichtig. Das ist bei Dir also eine vom Geigenbauer rein zugekaufte Geige, die er vermietet. 11.- Euro sind eigentlich ja auch kein existenzbedrohender Mietpreis, davon ab.

Der geforderte Kaufpreis wäre also nach in etwa 2,5 Jahren Miete erreicht. Wobei es auch sein kann, dass die Geige keine 350.- wert ist, sondern beim Versender auch deutlich billiger zu bekommen ist. Man darf nicht vergessen, dass der Geigenbauer das Teil auch kaufen muss, und mit der Miete quasi einen Kredit gewährt, wenn er die ersten 6 Monate voll anrechnet. Irgendwo muss der seinen Gewinn ja auch her holen. Entweder also aus der längerfristigen Vermietung, oder aus einem Kaufpreis, der über dem Onlinepreis liegt.

Es ist ein reines Rechenexempel. Kaufst Du Dir eine Einsteigergeige bei Thomann oder so, kannst Du die nach 2-3 Jahren, wenn Du was Besseres haben willst, ja auch wieder verkaufen. Wichtig wäre zu wissen, was Du da für ein Modell gemietet hast. Sucht man nach Stingl-Geigen, findet man eigentlich nur Modelle, die 250.- kosten.

Zu bedenken ist auch noch, dass man beim Mietinstrument oft nicht der Erstmieter ist, also quasi ein gebrauchtes Instrument zum Neupreis kauft.

Ein Mietinstrument ist wie ein geleastes Auto. Eigentlich zu teuer, wenn man alle Kosten über ein paar Jahre zusammen zählt, aber man hat am wenigsten Ärger damit. Wenn Du also die 150.- Mehrkosten bei 2-3 Jahren Spiel nicht tragen willst, kauf Dir eine eigene Geige. Kannst Du die beim Mieten gegenüber Selbstkauf unterm Strich anfallenden ca. 5-6 .- Euro im Monat bezahlen, ohne Dich darüber zu ärgern, behalt die Mietgeige bis Du weißt, was Du möchstest.

Die Definition eines "richtigen" Instruments ist extrem subjektiv. Da wirst Du keine verlässliche Aussage bekommen, nur individuelle Meinungen je nach Spielerfahrung, Geldbörse und Einsatzzweck des Postenden. Die Frage kannst Du nur beantworten, wenn Du mit der billigen Geige Spielerfahrung sammelst, und dann diverse Preisklassen selber anspielst.
 
Hallo Penny Pigtails,
Du hast doch gerade erst mit dem Unterricht auf einer Mietgeige für ein halbes Jahr begonnen! Der Mietpreis ist okay, und für ein halbes Jahr mieten mit der Zusage, daß Dir beim Kauf der Geige die Miete angerechnet wird ist auch okay!
Meiner Meinung nach solltest Du nun aber erst einmal ein halbes Jahr Unterricht nehmen, denn bis dahin hat sich vielleicht Deine Frage von ganz allein geklärt, indem Du feststellst, daß das Geigen doch nicht Dein Ding ist. Wenn Du danach jedoch immer noch fest entschlossen bist das Geigen auch weiterhin erlernen zu wollen, dann hast Du vielleicht schon andere Ansprüche bezüglich der Klangqualität einer Violine. Denn die Anrechnung der Miete macht nicht den Kauf Deiner Mietgeige zwingend! An Deiner Stelle würde ich mich dann zu gegebener Zeit mit meinem Geigenlehrer beraten, Ihn nach Möglichkeit beim Kauf der eigenen Geige mitnehmen, damit er das Instrument auch einmal anspielen kann, so daß Du eine gute Klangvorstellung davon bekommst. Denn der Klang muß Dir gefallen, weil Du damit über viele Jahre hinweg spielen wirst!!!
Vom Preis her wäre meiner Meinung nach erst ab 800.-- bis 1000.-- € mindestens anzusetzen. Der Bogen sollte so ab 80.-- € mindesten sein. Dann kannst Du davon ausgehen, daß Du ein brauchbares Schülerinstrument hast, an dem Du lange Freude haben wirst. Allerdings heißt das auch, regelmäßig fleißig üben, üben, üben!!!:D
Nun wünsche ich Dir viel Spaß und Erfolg bei Deinem Vorhaben!:great:
Mit lieben Grüßen,
Etrawgew.;)
 
Kan ich denn in einem halben Jahr wissen, was ich von einer Geige will? Ich denke ja eher nicht?
 
Liebe Penny,
lass doch erst einmal ein halbes Jahr vergehen! Und lies mal meine früheren Postings ( Billig-Geigenerfahrungen!!!), vielleicht verstehts Du dann, wie ich es gemeint habe!
Nichts für ungut, die Entscheidung kann Dir sowieso keiner abnehmen. Abgesehen davon habe ich (vor 5 1/2 Jahren, 61-jährige Neueinsteigerin) die Erfahrung gemacht, daß Geigen süchtig macht, allerdings ohne schädliche Nebenwirkungen!
Einen wunderschönen Sonntag wünscht Dir,
Etrawgew.
 
Ich hab schon alle 13 Seiten in dieser Kategorie durchgelesen ;)

Gehen wir doch bitte einfach davon aus, dass ich dabei bleibe ;)


Die 400 Euro, um die Geige zu kaufen, hab ich nicht sofort locker, darauf müsste ich sparen. Deswegen wüsste ich einfach gern, ob das Sinn macht, bzw wie lange es sich lohnt zu leihen.
 
Hallo Penny,

ich würde die Geige ruhig noch eine Weile mieten.
Du bist ja noch bei den Grundlagen und 11 Euro / Monat scheint mir als Mietpreis o.K. zu sein. Sie ist zwar nicht dein Eigentum, aber du nutzt sie ja immerhin.

Kaufmännisch würde ich da nicht rangehen, weil diese Geige mit Sicherheit kein Instrument fürs Leben sein wird. Ich kann halt nicht glauben, dass es für 350 Euro halbwegs vernünftige Geigen gibt:) Und irgendwann ergibt sich bestimmt eine Gelegenheit für eine gute Geige.

Ich hatte damals auch eine "Schnarchschachtel" und nach ca. 1,5 Jahren Glück. Man muss manchmal nur etwas warten und wenn sich dein Spiel entwickelt hat, kannst du auch selber ein Instrument viel besser beurteilen als in der Anfangsphase, denke ich. Z.B. eine Gebrauchte oder eine aus´m Laden oder vom Geigenbauer.....
 
Hallo Penny,

ich schließe mich Etrawgew an.....

Wie lange "lohnt" es sich zu leihen? Das ist keine Frage, die man so allgemeingültig beantworten kann (wie so oft) ;) Die Frage ist, wie lange lohnt es sich für Dich? Du musst wohl oder übel abwägen.

Fakt ist, Du hast im Moment keine 400,00 Euro - geschweige denn mehr Geld - für ein eigenes Instrument locker.

Fakt ist auch, 11,00 Euro Miete monatlich inklusive Versicherung ist sehr angenehm verträglich. Und in keinem Falle rausgeschmissenes Geld. Abgesehen davon, dass es bei Kauf angerechnet wird (zumindest 6 Monate) hast Du ja auch *für* diese Miete das Instrument frei zur Verfügung. Und sofern Du Dich zu einem Kauf bei dem GB entscheidest, musst Du nicht den Stingl nehmen. Die Miete wird auf jedes beliebige Instrument angerechnet ;)

Ich in Deinem Fall würde so lange mieten, bis ich ein Sümmchen für ein schönes Instrument zusammen hätte. Ich gehe nicht konform mit der Meinung, lieber schnell billig kaufen als mieten. Meiner Meinung nach hat man an den Preisknaller-Instrumenten nicht wirklich lange Freude. Mit der Zeit wirst Du eines feines Gehör bekommen, Du wirst eine eigene Klangvorstellung entwickeln.... Du wirst schlicht eine Idee zu *Deiner* Geige haben. Schlußendlich muss das dann kein exorbitant teures Instrument sein, aber mit einem Billigkracher wirst Du - zumindest langfristig - ganz sicher nicht glücklich.

Der Instrumentenkauf ist außerdem auch keine Sache wo man einfach schnell zum GB geht und sagt: Oh ja, die sieht hübsch aus, kostet nur 400,00, die nehme ich. Du wirst viele Instrumente anspielen, hinhören, anfassen, halten wollen. Wie fühlt sie sich an? Wie klingt, wie schwingt sie? Welcher Bogen passt zu ihr? Welche Saiten?

Zum Argument von kort, ruhig preiswert kaufen und beizeiten wieder verkaufen: Ich persönlich habe bisher die Erfahrung gemacht, das Instrumentenverkäufe ungemein schwierig sind. Instrumente und Musiker - beide sind sehr empindliche Wesen ;-) Ein so preiswertes Instrument wirst Du sicher auch nur mit Verlust verkaufen, wenn Du es überhaupt los wirst. Kort rechnet, und die Rechnung mag vlt. aufgehen, wenn ich im Monat eine wesentlich höhere Instrumentenmiete habe. Aber bei nur 11,00 Euro?

Ich selber - Cellistin - habe damals ein volles Jahr gemietet. Vor Allem um mir Zeit zu lassen. Zeit zu schauen, ob ich am Cello tatsächlich dran bleibe, und Zeit um eine eigene Klangidee zu entwickeln.

Also mein Rat: Sparen und - so vorhanden - Dinge verkaufen, die ich eh' nicht mehr brauche/möchte. Und die Erlöse ab ins Sparschwein :)


P.S. Ups.... da habe ich zu lange mit meinem post gebraucht. Vester war schneller als ich ;-)
 
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Ok, na das klingt doch nach was :)

Gut, ich glaube, ich habe mir das auch irgendwie so ausgerechnet, dass ich die Stingl-Geige in 10 Jahren oder was dann auch wieder verkaufen kann.
Dass ich mit der 400 Euro so gar nicht weit komme, war mir nicht bewusst :) Ich ging davon aus, da eine "anständige Schülergeige" zu haben und das nächste Jahrzehnt bin ich wohl noch Schüler :>

Würdet ihr die Geige auch über mehrere Jahre mieten? Das ist nämlich mein Hauptgedanke. Nach einem halben Jahr oder einem Jahr könnte ich mir diese (oder eine andere günstige) Geige leisten, aber 1000+ sind nicht drin.

Also würde es wirklich Sinn machen, sie auch wirklich über mehrere Jahre zu leihen? Ich nehme an, mir erst nach meinem Studium (also so in 5, 6 Jahren) eine gute Geige kaufen zu können und bis dahin hätte ich halt 600 Euro für die Miete gezahlt. Daher habe ich überlegt, die Mietgeige zu kaufen.

Was meint ihr?

Oh und danke für die Antworten :) Ich bin sicher nicht das ungeduldige Kind, das sofort das Billigste kaufen möchte. Ich bin nur am Überlegen, weil ich mir halt für die nächsten 6-10 Jahre keine Aussicht auf eine bessere Geige ausmale und ich dann eben hadere wegen der Miete bis dahin.
 
Ich weiß nicht warum, aber irgendwie bin ich optimistischer als Du ;) Ich glaube nicht, dass Du 5 - 6 Jahre und länger auf eine schöne Geige warten musst :)

Wie Vesper sagte: Er hatte Glück nach 1,5 Jahren.

Sieh' es doch erst einmal so: 1 Jahr mieten "lohnt" sich allemal. Da machst Du keine Verluste. Du kannst nach diesem Jahr schauen, was Dein Sparschweinchen so hergibt. Und dann noch einmal neu überlegen. Wer weiß, was bis dahin ist? Vielleicht hast auch Du Glück und Dir begegnet eine gute gebrauchte Geige? Oder Du hast einen GB Deines Vertrauens bis dahin, der Dir ein schönes Instrument auf Kredit verkauft? Also 400,00 gespartes anzahlen, den Rest abstottern? Ich habe so im letzten Jahr meinen neuen Bogen finanziert (bekommen). Auf einen Schlag hätte ich den nicht bezahlen können. Aber da ich meinen GB schon lange kenne, war Ratenzahlung überhaupt kein Problem.

Ist alles möglich! Mach' Dich nicht nervös. Du brauchst jetzt noch nicht darüber nachdenken, was in 5 Jahren sein wird. Alles Step bei Step.

LG,

Sabine
 
Hi Penny,

das mit dem Kaufen ist so ne Sache:
wenn man einmal angefixt ist, ein eigenes Instrument haben zu wollen, dann ist das zwar verhängnisvoll,
aber auch weder schlecht, nocht gut - es ist eine ganz normale Krankheit und die heißt: Ethusiasmus.
Kein Mensch wird dir sagen können, wie gut und häufig du in 3 Jahren spielen wirst.

Ich weiß, aus eigener Erfahrung, daß die Anschaffung eines Instrumentes, einerseits Wunder, aber auch
Ernüchterung bringen kann. Wunder sind dann der Fall, wenn man sich derart intensiv damit beschäftigt,
daß man nach einiger Zeit sagen muß: "hö, ich brauche da was besseres!" (Optimalfall)

Ernüchterung dann, wenn man nach einiger Zeit zu sich selbst sagt: "hm, das, was ich vor hatte zu erreichen,
werde ich nicht schaffen, da mir die Zeit (..oder sonst was) fehlt - das Instrument kann ich nie voll ausschöpfen."

Wenn man ein tolles Instrument besitzt, dann gibt es keine Ausreden mehr: dann liegt es nur noch an einem selbst!
Das kann eine schmerzliche, aber auch gesunde Erfahrung sein.
Es hängt halt davon ab, wie ehrlich man zu sich selbst ist und zeugt von Charakter, wenn man downgraded.

Ich würde, an deiner Stelle, zunächst ein moderates Preislimit veranschlagen und danach entspannt Ausschau nach
einem Instrument halten. Es muß dich ansprechen, nein, anspringen!

Ich bin selbst ein emotionaler Mensch und kenne die Versuchung bei Instrumenten. Man muß mit der Auswahl glücklich
werden und da steht der Preis oft nur an zweiter Stelle. Das ist zwar irrational, aber, in Anbetracht der menschlichen
Denkweise, volkommen in Ordnung.

Soll heißen: du bist erst dann zufrieden, wenn du das Instrument hast, was du haben wolltest.
(ein Teufelskreis.. :D)

cheers, fiddle
 
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Zum Argument von kort, ruhig preiswert kaufen und beizeiten wieder verkaufen

Das ist nicht mein "Argument" ;) Das ist nur die eine Seite der beiden Möglichkeiten.

Ein so preiswertes Instrument wirst Du sicher auch nur mit Verlust verkaufen, wenn Du es überhaupt los wirst.

Bis auf die ein oder andere Millionengeige wird man wohl alles an Instrumenten mit Verlust verkaufen. Allerdings sehe ich den Verlust ähnlich groß, wenn man eine evtl. schon mehrfach vermietete Stingl Geige mietet, dann für anscheinend 100.- über Marktpreis kauft, und auch irgendwann wieder verkaufen will.

Aber bei nur 11,00 Euro?

Ob 250.- Geige und 11.- Miete, oder 1.000.- Geige und 40.- Miete - da ist doch bei der Rechnung zu Selbstkauf und Verkauf kein prinzipieller Unterschied.


@ Penny Pigtails

10 Jahre oder auch nur 5-6 Jahre mit einer einfachen Mainstream-Geige des unteren Preissegments, das ist schon ein gewagtes Vorhaben, wenn Du das Geigenspiel als ernsthaftes Hobby führen willst.

Wie gesagt: finde heraus, was Du da eigentlich für ein Modell hast. Dann vergleiche das mit den Marktpreisen. Ich habe überschlagen gesucht, nur Stingl-Geigen für 250.- am Markt gefunden. Sollte das also so ein Teil sein, und sie soll 350.- kosten, ist das gegenüber einem Neukauf schlichtweg zu teuer, es sei denn da sind schweineteure Saiten drauf. Den Bogen für 40.- solltest Du gleich abhaken, und z.B. einen Carbondix Carbonbogen für 90.- in Betracht ziehen. Das macht in Punkto Spielgefühl und Klang schon mal vergleichbar den Sprung wie auf eine deutlich teurere Geige aus.

Um die Qualität, das Sinnvolle, den besten Kauf zu beurteilen, frag Deinen Lehrer. Der kann am besten beurteilen, wie lange Du mit Deinem Lernfortschritt mit so einem Instrument zurecht kommst. Letztlich geht es ja auch "nur" um den Klang bei einer besseren Geige, wenn die grundsätzliche Ergonomie ok ist. Lass Deinen Lehrer mal ws Ordentliches auf Deiner Geige spielen, und entscheide selber, ob Dir der Klang gegenüber dessen sicherlich nicht Einsteigergeige, auch in ein paar Jahren noch gefallen würde.
 
Ich habe überschlagen gesucht, nur Stingl-Geigen für 250.- am Markt gefunden. Sollte das also so ein Teil sein, und sie soll 350.- kosten, ist das gegenüber einem Neukauf schlichtweg zu teuer, es sei denn da sind schweineteure Saiten drauf.

Hi kort!

Ich nehme mal an, daß die Situation bei Billiggeigen genauso ist wie bei größeren Streichinstrumenten: Ab Werk - und wie sie i.a. im Versandhandel angeboten werden - sind sie unspielbar. Also muß ein GB Material (Steg, Saiten) und mindestens eine bis zwei Stunden Arbeitszeit investieren, da sind doch 100,-- € Aufpreis für ein spielfertiges Instrument doch mehr als gerechtfertigt - oder?

Grüße

Thomas
 
Also muß ein GB Material (Steg, Saiten) und mindestens eine bis zwei Stunden Arbeitszeit investieren, da sind doch 100,-- € Aufpreis für ein spielfertiges Instrument doch mehr als gerechtfertigt - oder?

Wenn das denn so passiert ist - vielleicht. Das wäre der beste Fall. Worst case wäre, dass das ein nur unwesentlich z.B. mit billigen Schülersaiten überarbeiteter Zukauf ist, der schon durch diverse Hände gegangen ist, und jedes mal nur grob spielbereit gemacht wurde. Dass sich da ein Geigenbauer 1-2 Stunden an eine 250.- Vermietgeige setzt, wage ich dann doch zu bezweifeln. Bei den Vermietteilen ist das doch oft so, dass die entweder ruckzuck wieder zurückgegeben werden, oder aber in einer Ecke vergammeln, weil die 11.- Euro nicht weh tun. Wie man hier sieht, kommen vielen Mietern nach sehr kurzer Zeit Zweifel, ob das so das beste Verfahren ist.

Dieses "unspielbar" mag vielleicht bei den 89.- Teilen von ebay hinkommen, da muss man in der Tat erstmal so ziemlich alles austauschen, was die da an Brennholz verbaut haben. In der etwas höheren Klasse dürfte das aber schon recht annehmbar auch ab Werk sein, wenn auch eher mieses Tonholz verbaut sein dürfte.

Es ist ja nun nicht so, dass günstig grundsätzlich gleich falsche Steghöhe usw. bedeuten muss. Ich denke, da ist viel subjektives Internetgeposte und Klientelbedienung mit dabei, was sich dann als angebliche Wahrheit verfestigt. Was aber keine Aufforderung zum Billigkauf sein soll, nur etwas Abmilderung der oft gehörten Meinung, dass man unter xxx Euro nichts Spielbares bekäme.
 
Ich glaube nicht, dass die Einstellung den hauptsächlichen Unterschied zwischen teuer und billig ausmacht.

Meiner Meinung nach spielen Verarbeitung und Materialien da auch eine recht große Rolle. Wie schnell der Ton anspricht, welche Lage, und überhaupt wie das Teil auf die jeweilige Spieltechnik reagiert (mal unabhängig vom Können....).

Wie weit die Komponenten noch aufeinander abgestimmt wurden oder was da an optimierenden Arbeitsschritten getätigt wurde, die bei einem günstigen Instrument vielleicht eingespart wurden?

Ich kenne auch nur den Unterschied bei mir: das Spielen selber ging wesentlich leichter als auf der preiswerten Geige, dazu natürlich noch Klang, Lautstärke usw.
Internet/Mojo/Werbung gabs damals ja noch nicht und gute Geigen vorwiegend beim Geigenbauer.
 
@ Penny Pigtails

10 Jahre oder auch nur 5-6 Jahre mit einer einfachen Mainstream-Geige des unteren Preissegments, das ist schon ein gewagtes Vorhaben, wenn Du das Geigenspiel als ernsthaftes Hobby führen willst.

Oh, das wusste ich nicht! Ich kenne Geige ja nur als das "Es dauert 3 Jahrhunderte, bis du was Ordentliches kannst"-Instrument, daher habe ich die Zeitspanne so groß ausgelegt. Ich hätte nicht gedacht, dass man durchschnittlich doch relativ früh aus den Billiggeigen rauswächst.

frag Deinen Lehrer. Der kann am besten beurteilen, wie lange Du mit Deinem Lernfortschritt mit so einem Instrument zurecht kommst.

Das ist so logisch, dass ich nicht drauf gekommen bin xD


Ok, dann werd ich erst mal davon absehen, meine Mietgeige zu kaufen. Eigentlich habt ihr auch Recht und 11 Euro monatlich sind nicht viel. Ich muss einfach aufhören mir auszurechnen, "wieviel Geige" ich mir damit monatlich kaufen könnte, also wie sich das über die Zeit aufsummiert.
 
Ich hätte nicht gedacht, dass man durchschnittlich doch relativ früh aus den Billiggeigen rauswächst.

Gerade in der Anfangszeit wirst du wahrscheinlich schnell große Fortschritte am Instrument machen. Die Grenze eines "billigen" Instrumentes ist schneller erreicht, als deine spielerische Grenze ;-) Du wächst ja laufend an deinem Lernen und Können - das Instrument bleibt jedoch....... das Instrument. Das ist irgendwann schlicht ausgereizt.

Ich muss einfach aufhören mir auszurechnen, "wieviel Geige" ich mir damit monatlich kaufen könnte, also wie sich das über die Zeit aufsummiert.

Ja, die Rechnerei macht wirklich keinen Sinn. Sieh' es doch einmal so rum: Wenn wir mal davon ausgehen, dass eine qualitativ gute Geige wenigstens 1000,00 Euro kostet, dann müsstest du mindestens 7,57 Jahre auf Miete spielen, bis deine Mietzahlung rausgeschmissen wäre ;) Und denk dran: Die Versicherung ist in den 11,00 Euro auch mit drin! Die musst du von einem "gedachten Instrumentenabtrag" auch noch abziehen. Du kannst also entspannt eine ganze Weile auf Miete spielen, bevor es - kaufmännisch gesehen - ein Minusgeschäft wird ;)

Mein Rat, wie gehabt: Spiele jetzt einfach erst mal ganz entspannt auf der Mietgeige, und in einem Jahr schaust du weiter.
 
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