Cello Bauform??

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instumententaxi
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Wir werden in der nächsten Zeit ein großes Cello für unsere Tochter kaufen und sie hat auch schon viele angespielt (ohne bisher etwas wirklich Überzeugendes in unserer Preisklasse zu finden).

Müssen wir beim Cello-Kauf bei der Bauform irgendwas beachten? Wenn ich auf den Homepages einiger Cellohersteller nachschaue, sehe ich da immer mal wieder die Bezeichnungen nach den alten Vorbildern (Montagnana, Stradivari, Maggini) oder wird gekauft was vom Ton her am Besten gefällt? Unsere Tochter möchte am liebsten ein breites Montagnana-Modell, weil ihr da mal eines gut gefallen hat und die schmaleren Celli die sie danach gespielt hat ihr alle nicht so richtig mithalten konnten. Oder schränkt sie sich mit diesen m.E. doch etwas dunkleren Tönen sehr ein? :gruebel:
 
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Hi instrumententaxi!

Eine gute Frage, die gar nicht so leicht zu beantworten ist. Ein Instrumentenkauf ist ja immer eine sehr subjektive Angelegenheit, bei der verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, nicht zuletzt Preis, Klang, Bespielbarkeit und auch das Aussehen, kann mir jemand sagen was er will. Hat jemand eine bestimmte Instrumentenform mit einer bestimmten Klangcharakteristik für sich als Annäherung an ein Ideal erkannt, wird er - oder in diesem Falle Deine Tochter - nur sehr schwer davon abzubringen sein. Ich kenne das von mir selbst: Bis zum Erwerb meines 4/4 5-Saiters (Baß) hatte ich eine ziemlich genaue Vorstellung von Klang und Aussehen des Instruments - und das, obwohl ein 4/4-Baß "eigentlich" zu groß für mich ist - die Hauptschwierigkeit war dann Wunsch und Budget in Einklang zu bringen.

Deine Tochter darf das Instrument spielen und soll sich damit wohlfühlen, insofern finde ich, daß ihr Urteil den letzten Ausschlag für einen Kauf geben sollte. Ich weiß jetzt nicht wie alt Deine Tochter ist und wie lange sie schon spielt, aber ich nehme mal an, daß ihr jetzt kein Solisteninstrument sucht, mit dem sie bei einem Cellokonzert gegen ein ganzes Orchester bestehen kann.

Grüße

Thomas
 
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Deine Tochter darf das Instrument spielen und soll sich damit wohlfühlen, insofern finde ich, daß ihr Urteil den letzten Ausschlag für einen Kauf geben sollte.

Ich gebe da Thomas voll und ganz recht! Sie muss sich in "ihr" Instrument "verlieben". Es muss nicht, kann aber "Liebe auf den ersten Ton/Blick" sein.

aber ich nehme mal an, daß ihr jetzt kein Solisteninstrument sucht, mit dem sie bei einem Cellokonzert gegen ein ganzes Orchester bestehen kann.

Und auch da kann ein erfahrener Geigenbauer mit Einstllung und Saiten eine ganze Menge (nicht alles) tun. Über die Saiten kann man schon ein Instrument auf "laut" oder "Kammermusik" trimmen ;) - Bessere Instrumente können vielfältiger, kein Instument (m.E.) kann alles ;)
 
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Ich schließe mich den Vorredner an :great: Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Du fragst gezielt nach "Bauform". Sie mag zwar einen Hinweis geben, in welche Richtung der Celloklang des Instrumentes gehen könnte/möchte. Dennoch hat jedes Cello seinen ganz eigenen Klang. Selbst innerhalb gleicher Bauform;) Wie immer, gibt es hier leider (?) keine pauschale Antwort.

Also... ja.... ! Es wird bestimmt gekauft, was vom Klang/Ton gefällt ;)

Vielleicht eine Idee: Ich selber spiele ein Cello von Meister Nüssel. Zu beziehen hier (Link zum hiesigen Thread)

Teichmann Bremen


Die Nüssel-Celli sind generell etwas tiefer gebaut als "normale" Celli. Damit sind sie klanglich sehr voluminös, kraftvoll und warm. Mein Cello liegt zwar in einer anderen Preisklasse, aber ich weiß nicht was Herr Nüssel noch so an Auswahl hat. Und Fragen kostet ja nix.
 
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Vielen Dank für die vielen Antworten. Das hat mich dann doch etwas beruhigt, dass ich da mit der Bauform nicht auch noch etwas beachten muss.
Also unsere Tochter ist 14 und sie spielt einfach hobbymäßig und mit großer Begeisterung Cello. Und sie hat viel Spaß im Schulorchester und kein Interesse an "Jugend musiziert" usw.
(Wir brauchen also kein Instrument für die Hochschule oder eine Solistenkarriere.)
Glücklicherweise haben wir bei der ganzen Ausprobiererei bemerkt, dass sie ganz gut feststellen kann was ihr gefällt und was nicht.
Wir werden jetzt aber schon erst mal nicht ein ganz teures Instrument kaufen. Erstens weiß man ja doch nie zu 100% ob die Kinder dabei bleiben und zweitens ändern sich sicherlich mit dem Alter nochmal die Ansprüche an das Instrument.
 
"Gute Schülerware" reicht vollkommen aus, wenn "es" stimmt. Ich habe mein Schülercello noch, obwohl ich das Meisterinstrument dazu besitzte - und ich kann mich von keinem trennen... (OK das bessre Cello hat Darmsaiten, da macht es Sinn, das Stahlsaitencello zu behalten)

Normalerweise verlieren Streichinstrumente aber kaum an Wert, auch über länge Zeiträme nicht.
 
Hallo instrumententaxi,

die verschiedenen Modelle weichen optisch zwar ab, stimmen aber meistens bei den entscheidenden Außenmaßen überein.
Das wichtigste Maß ist die Mensur und das Verhältnis des Halsfußes - das sollte ein erfahrener Spieler prüfen, wobei man sich
auch an eine, zunächst ungewohnte, Haptik auch gewöhnen kann.

Es gibt eine Ausnahme: die Montagnana-Modelle.
Hier stimmen die Mensuren und das Hals-Korpus-Verhältnis zwar auch, aber die Außenmaße sind spürbar breiter -
vor allem die Zargenhöhe. Größer -> der Klang hat Potential für behr "Bums" (Bässe und Volumen).
(Das hängt von der Einstellung ab. Auch kleine Celli können abgehen!)

Es geht um die Koffer für den Transport.
Bei soft-cases gibt es wenig Probleme, aber bei Hartschalenkoffer passen Ms. selten hinein.
Ich habe vor nicht allzulanger Zeit im Katalog von Gewa geblättert.
Es gibt zwar Übergrößen in sehr hochwertiger Ausführung von der Firma Jäger.
Preis: über 1000,- Euro.

Ich habe zum Fall Montagnana alle Taschen und Koffer bei Thomann durchgeschaut - Koffer null, Hüllen mehrere
und gepolsterte soft-cases nur eines in medium Qualität. Für ein teueres Instrument ist der Schutz grenzwertig.

Das sollte man beim Kauf immer im Hinterkopf behalten.


cheers, fiddle
 
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:nix: ich vermute (!), dass ein Celloverkäufer eine passende Hülle haben wird - auch für ein Montagnana-Cello, wenn er es verkauft. Sonst ist fiddles Einwand goldes Wert - oder man lässt sich eine maßgeschnederte Hülle bei der freundlichen Änderungsschneiderei um die Ecke anfertigen.
 
Das mit den Taschen ist wirklich ein wichtiger Hinweis. Denn wir brauchen eine etwas festere Hülle für das Cello. Auch wenn es sicherlich kein Meisterinstrument wird .... sonst überlebt das gute Stück schon die erste Fahrt zur Orchesterfreizeit nicht ohne größere Blessuren.
 

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