Rauschen auf der E-Saite - Test mit E-Saiten

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digait
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Hallo,

zunächst vorweg: Ich habe erst knapp drei Spieljahren hinter mir (mit 48 Jahren überhaupt erst mit Geige begonnen), aber mich schon ziemlich durchgebissen und bin jetzt erstmals in die fünfte Lage vorgedrungen.


Sehr wenig erfreut haben mich leider auf der E-Saite die höheren Töne: c und auch d geht noch, aber das e und vor allem das f ist mit einem so starken Rauschen verbunden, dass es mich doch sehr stört. Ok, meine Bogentechnik ist sicher alles andere als vollkommen. Hab so einiges mit dem Bogen (auch einem zweiten) ausprobiert, aber viel hat es nicht gebracht.


Ich dachte dann, dass dies mal der Anlass sei, ein paar verschiedene E-Saiten auszuprobieren, die ich schon vor einiger Zeit zum Testen besorgt hatte.

Drauf hatte ich gerade die


(0) Thomastik-Infeld Künstlerstahlsaite (feine Litzen, "superflexible"), die mir deutlich besser gefiel als eine übliche "Standard"-Stahlsaite. Zunächst gegen

(1) die Dominant (Stahl, Alu umwunden) getauscht.

(2) Dann die Infeld blau (Carbonstahl, Zinn beschichtet) und zuletzt

(3) die Larson Gold E getestet.


Fazit: Das Rauschen ist bei allen vorhanden, bei (1) vielleicht sogar noch stärker.


Und noch etwas: Ihr könnt mich ja jetzt schlagen; entweder höre ich das als Anfänger (noch) nicht, aber ich habe klanglich eigentlich keine großen Unterschiede zwischen den vier Saiten bemerkt, außer, dass (2) und (3) deutlich "lauter" sind. Liegt wohl an der höheren Spannung. Alle Saiten waren zwar in medium, aber es haben:0 - 7,8 kg, 1 - 7,2 kg, 2 - 8,0 kg, 3 - 8,1 kg.


Was ich noch ausprobieren will, ist die Kaplan Solutions.

An anderer Stelle hatte ich gelesen: "Im Zusammenspiel mit Ansprache, Kolophoniumsorte, Bogenhaare, Bogen, Saite, Steg, Stimme und Strich ist das Rauschen mehr oder weniger wahrnehmbar."

Na, schaun wir mal, da bleibt ja dann noch genug zum Ausprobieren ...
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Hi digait!

Ja, das ist ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren in der von Dir genannten Kette. Ich möchte empfehlen erst mal verschiedene Kolophonien auszuprobieren. Generelle Regel: Je härter, desto weniger Rauschen, allerdings auch schlechtere Ansprache. Ausnahmen bestätigen die Regel. Hast Du einen Lehrer oder Mitspieler oder einen Geigenbauer Deines Vertrauens? Was sagen die dazu?

Grüße

Thomas
 
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Hallo digait,

Die Spieltechnik sielt mindestens eine gleich große, oder wichtigere Rolle, als alles andere.
Wenn man nicht die Kontaktstelle in den hohen Lagen an den Steg verlagert, dann
kann auch kein sauberer Ton heraus kommen.
Dazu gehör auch: Druck und Bogengeschwindigkeit!

Das Rauschen der hohen E-Saite ist vom Spieler um ein Vielfaches deutlicher wahrzunehmen,
als von einem Zuhörer in mehreren Metern Entfernung.

Eine Bauart-bedingte, oder Einstellung-bedingte Überbetonung, in Bezug auf Rauschen, bei akustischen Geigen ist mir nicht bekannt.

Ich will sagen: es gibt mehrere Faktoren, die zu beachten sind.
Die Suche am Material ist in vielen Fällen unbegründet, wenn es kaum Reporter mit
ähnlichen Problemen gibt.


cheers, fiddle
 
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Das Rauschen kommt vom Bogenhaar. Es gibt synthetisches Haar, das das Rauschen start reduziert. Ich habe das wahrscheinlich schon irgendwo erwähnt, kann mich aber spontan nicht erinnern wo.

Ich habe einen "Incredibow" Bogen, der mit einem solchen Haar ausgestattet ist. Das ist ein Karbonbogen, der ähnlich wie ein Barockbogen gebaut ist, aber "stumpfer". Der Hersteller erlaubt viele Optionen, wenn man einen solchen Bogen bestellen möchte.

Nachteil: Man muß in den USA bestellen. Das Haar lässt sich einzeln bestellen und auf einen normalen Bogen bespannen. Bei mir ist ein Satz solcher Haare, aber zur Zeit müssen meine Bögen nicht neu behaart werden.

Diese Kunsthaare müssen nicht entspannt werden. Und sie sind ziemlich stabil. Tendentiell benötige ich mehr Kolofonium und muß aber öfters die Haare (mit Propylakohol) reinigen (bei Perdehaar eigtl. nie, außer evtl. unten, wenn sich viel Fett angelagert hat).

Ich habe in einem anderen Forum gelesen, daß es andere Kunsthaare gibt, hier in Europa scheint es aber keine (mir bekannten) Anbieter zu geben. Ob ein Geigenbauer bzw. Bogenbauer auf einen normalen Bogen so ein Kunsthaar aufzieht, wage ich allerdings zu bezweifeln. Aber ich lasse mich gerne überraschen.
 
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