Es Klarinette Keilwert

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cybernc
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Hallo Klarinettenfreunde
Ich habe eine Es Klarinette geerbt, die mein Onkel professionell in einer böhmischen Musik gespielt hat!
Mein Klarinettenlehrer hat sie angespielt, war schlichtweg begeistert und wollte sie sofort kaufen.
Leider kennt sich in meinem Bekanntenkreis mit Es Klarinettenpreise keiner aus, und übervorteilen wollte ich mich nicht lassen!
Spiele selbnst nur Bb!

Wer kann mir helfen??

Es ist eine Keilwert, böhmisches System , Grenadilleholz, generalüberholt, Baujahr 1952, super Zustand

LG
Markus
 
Eigenschaft
 
hi!

nachdem ich es schwierig finde, so alte instrumente (noch dazu Es, spiele ja selbst Bb) im wert zu schätzen, habe ich ein bisschen recherchiert.
etwas interessantes war das hier:

"Preis eines Gebrauchtinstruments (theoretisch) ermitteln:

Dieser Absatz erklärt, wie man den Preis einer gebrauchten Klarinette bestimmen kann. Natürlich läßt das wesentliche Faktoren (wie klingt die Klarinette?) ausser acht, und in der Realität funktioniert das viel weniger rational; aber ich glaube, dass das als Anhaltspunkt hilfreich sein kann. Klarinetten verlieren mit der Zeit an Wert (anders als Top-Streichinstrumente, deren Wert mit dem Alter steigen kann).

Allein durch das Älterwerden an sich wird ein Instrument nicht schlecht - beim Liegen im Koffer gibt es keine Belastungen (Temperaturschwankungen, mechanisch). Die Mechanik leidet nicht; ausser, dass eventuell zu viel vorhandenes Öl in der Mechanik verharzt. Die Mechanik ist das, was beim Gebrauch am ehesten verschleisst. Polster werden nur durch Gebrauch schlechter, also spröde und dichten dann nicht mehr. Neuwertige Polster fühlen sich an der Oberfläcke weich an. Natürlich kann das Holz bei sehr langem Lagern austrocknen - ein Instrumentenbauer würde das Instrument noch mal ölen.

Ob ein Instrument viel gespielt wurde, erkennst Du auch am Zustand der Bohrung des Oberstücks: bei neuen Instrumenten spiegelt sie wie Klavierlack, später zeigen sich die Spuren des ständig sich hier sammelnden Kondenswassers und der Spucke als mattere Stellen. Auch die Korkverbindung der Zapfen leidet unter dem Zusammenbau und Auseinandernehmen ein bisschen. Im Neuzustand muss sie satt passen (weder wackeln noch klemmen).

Wie ermittelst Du also - formal - den Wert eines Instruments?

Du gehst vom Neupreis aus.
Da das Instrument nicht mehr völlig neu und unbenutzt ist, ziehst Du gleich 10 % ab.
Dann ziehst Du 2 Prozent für jedes Jahr seit Herstellung ab, bis das Instrument 5 Jahre alt ist,
für Jahre danach ziehst Du 1 Prozent für jedes weitere Jahr ab, bis das Instrument bei 50% des Wertes angekommen ist. Denn danach nimmt das Instrument durch weitere Alterung als solches nicht mehr nennenswert an Wert ab.
Dann untersuchst Du das Mundstück:
Bei Verletzungen auf der Bahn (den Flanken) muss das Mundstück ersetzt werden, es ist wertlos, ziehe 20 Euro ab.
Bei Bissdellen oben auf dem Mundstück ziehst Du 10 Euro ab.
Dann untersuchst du das Instrument auf Kratzer und Risse:
Für jeden flachen Kratzer im Holz ziehst Du ab: 20 Euro
Für jeden geflickten Riss, der kein Tonloch erreicht (also nur oberflächlich): -10% vom Neupreis
Für jeden geflickten Riss, der ein Tonloch erreicht hatte: -20% vom Neupreis
Für jede Klappe, die neu versilbert werden müßte, ziehst Du 2 Euro ab
Für jede Klappe, die gebrochen war und gelötet werden musste: 15 Euro Abzug
Für jede Klappe und jede Lagerung, die zu viel Spiel hat, also wackelt, was Klappern erzeugt, 10 Euro Abzug.
Neue Polster nötig? Pro Polster 5 Euro.
Muss die Mechanik insgesamt gewartet und überholt werden: -150 Euro.
Wenn der Koffer nicht mehr ansehnlich ist, ziehst Du noch mal 50 Euro ab.

Kommt das in die Nähe des geforderten Preises?
Hast Du im Internet recherchiert und andere Instrument ähnlichen Alters kosten ähnlich?
Dann scheint der Verkäfer zumindest eher im seriösen Bereich anzubieten.
Privatverkäfer haben eher psychologische Preise (500 Euro, 1000 Euro) - liegst Du in Deiner Werteinschätzung drüber und hast Du bei der Untersuchung, wie oben beschrieben, nichts gefunden, klingt das Instrument gut und kommst Du fast auf Anhieb damit zurecht - dann kauf es! Ansonsten - noch mal nachdenken, verhandeln, weiterziehen..."


quelle:
http://www.die-klarinetten.de/content/deutsch/klarinette-kaufen.html

mir erscheint das teilweise etwas "hart" gerechnet.
aber so hast du vielleicht einen anhaltspunkt.
sollte das eine profi-klarinette sein, mit der dein lehrer z. b. noch im orchester spielen würde, dann ist sie schon noch was wert. taugt sie mehr als deko-stück (z. b. aufgrund intonation, ansprache, klang, evtl. handling), dann natürlich wesentlich weniger.

meine 1. Bb klarinette hatte ich vor jahren mal auf etwa 40 geschätzt. gaaaaaaaaaaaanz grob und ohne beweis.
die hatte damals 900 mark gekostet, inkl. überholung.
war allerdings deutsches system und hatte nur die grundausstattung von klappen. das waren laut verkäufer 17 + 4 ringe.
dazu kommt, dass böhmsystem anschaffungstechnisch billiger ist.

hier noch was interessantes dazu:
http://www.die-klarinetten.de/content/deutsch/faq.html

alles liebe!
 
Ich komme mal von einer etwas anderen Weise:

Vor 2 Jahren habe ich mir eine Es-Klarinette (Böhm-System) gekauft. Eigentlich brauche ich sie nur gelegentlich (was bei einer Es-Klari sehr tückisch ist, schön und stimmig klingt sie nur wenn man häufig spielt ;) ).

Ich habe 4 zur Auswahl angespielt: neu : Selmer 2.600 Eur, Leblanc 1.100 Eur, Amati für 850 Eur daneben eine Yamaha gebraucht, 3 Jahre alt: 1.600 Eur (neu ca 2.500).

Grundsätzlich war bei meinen Preisvergleichen festzustellen, daß die gebrauchten Es- Klarinetten teurer waren als B-Klari. wenn man die Neupreise mit den Preisen für die gebrauchten Instrumente verglich.
Gute gebraucht Es-Klarinetten waren richtige Mangelware. Ich habe über ebay, vioworld etc, Fachhandel so alles abgeklappert was in meiner Reichweite lag.

Eine generalüberholte gute gebrauchte Es-Klarinette bekam ich so gut wie nie unter 1.000 Eur zu Gesicht, egal in welchem System, da ich beide Systeme spiele wäre mir auch eine mit deutschen System recht gewesen, wobei die Priorität schon auf Boehm lag.

Das zu den Preisen.

Gekauft habe ich mir die Leblanc, sie ist für mich ausreichend. Vom Ton und auch der Haptik gefielen mir die Selmer und auch die gebrauchte Yamaha am besten, da hätte ich schon ein Problem gehabt - welche nehme ich. Die Amati war kratzig und dünn im Klang.

Deine Keilwerth hat wohl schon einige Jahre hinter sich, wenn sie aber techn. in Ordnung ist würde ich sie unter 800 nicht verkaufen.

Grüße

atrofent
 
Hallo

ich kann dir aus meiner Erfahrung als Holzblasinstrumentenerzeuger sagen, dass sie alten Instrumente leider nur noch einen sehr geringen Wert haben. Meist bekommt man für diese nur noch 50- max. 200€, wenn man Glück hat findet man einen Sammler der etwas mehr bezahlt. Aber das ist die preisliche Situation an der du dich orientieren kannst, aber ich würde dir empfehlen, das Instrument nicht zu verkaufen, da es ja wahrscheinlich einen hohen persönlichen Wert besitzt.
 

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