Mandoline gefunden

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Mahlzeit.
Ich hab mal eine Frage an die Instrumentenspezialisten / Instrumentenbauer unter euch.

Folgende kleine Geschichte: Ich bin neulich mal unvorsichtigerweise auf dem Dachboden meiner Schwiegeromma rumgestöbert. Nach einigem Husten und einer halben Staublunge bin ich neben geilen Büchern und einem Grammophon auf etwas gestoßen. Eine kleine grüneTasche, in der sich tatsächlich eine Mandoline befunden hat. Auf dem Label innen steht ein Italienischer Hersteller, der mir so erstmal nichts sagt. Die Jahreszahl ist 1909.
Schwiegeromma sagt, dass damit der Uroppa meiner Frau in den ersten Weltkrieg gezogen ist, und das Teil dabei hatte.
Ich hab mir das Teil mal angesehen und habs letztenendes geschenkt bekommen, da das gute Stück auf dem Dachboden sowieso nur rumoxidiert.

Zu Hause hab ich es untersucht. Leider hat der Zahn der Zeit etwas dran genagt. Die Saiten waren verrostet, eine davon ist beim ersten leichten über die Saiten streichen gerissen. Hinten ist ein kleiner Riss im Corpus. Kann man der guten bei dem Alter und der schlechten Lagerung leider nicht zu verdenken.

Da ich will, dass das Holz wieder singen kann, würde ich die Mandoline gern reparieren lassen. Leider sieht der Riss hinten echt nicht grad toll aus. Der Korpus besteht so aus kleinen Leisten, bei dem eine halt durch ist.

Jetzt also meine Frage:
Kann man den Korpus reparieren, oder ist das ein Totalschaden?
Was würde das Kosten?
Was würde man veranschlagen müssen, wenn man dem Erbstück wieder Töne entlocken will?
 
Eigenschaft
 
Hi,

das ist ja toll, was man da noch so findet ;)
Zu deinen Fragen:

Reparieren kann man auf jeden Fall. Es kommt halt leider drauf an,
wieviel man dafür ausgeben will. Beim Instrumentenmacher kostet das schon ein
Stück Geld (etwa 200-300 €, je nach Schadensfall auch mehr), traust du dir
das allerdings zu selbst zu machen, ist's entsprechend günstiger :great:.

Um dem Teil Töne zu entlocken, ist wohl erstmal ein Satz Saiten fällig,
der aber gering zu Buche schlägt (etwa 10€ pro Satz, bei Bedarf mehr:D)

Ich hoffe, ich konnte helfen ;)

mfg
 
Falls du es selbst machen willst: Bitte möglichst mit Knochenleim, das kann man leicht wieder rückgängig machen. Kostet auch nicht die Welt, ist nur schwerer zu erhalten (ggf bei Dick). Ponal oder Titebond als zweite Wahl.
 
aaalso ich hab grad das Teil nochmal in der Hand gehabt.
Es ist eine: "Fernando del Perugia" S/N 5208 aus Trieste.

was ich beim ersten mal begucken noch gar nicht gesehen hab. Da sind Perlmutt-Inlays und Verzierungen drauf. Das Holz ist zwar schon total dunkel, aber das Teil sieht echt schick aus. Der Riss ist nicht so, dass irgendwas fehlt. Ist wirklich nur ein Riss. Schade dass das so teuer ist. Selber machen trau ich mich nicht.
Selbst die Saiten wechseln würd ich selber nicht machen wollen. Ich kenn Saiten bisher nur von der Western und der Egitarre. Die haben nen Ball oder nen Bullet hinten dran. Die auf der Mandoline sind verdrillt.

Hab grad leider keinen Fotoapparat zur Hand. Aber ich werd mal ein paar Bilder machen.
 
Hab den Namen mal in meine Suchmaschine eingegeben. Gratuliere!
 
Selbst die Saiten wechseln würd ich selber nicht machen wollen. Ich kenn Saiten bisher nur von der Western und der Egitarre. Die haben nen Ball oder nen Bullet hinten dran. Die auf der Mandoline sind verdrillt.
Mandolinensaiten sind i.d.R. Loop End. Die hakst Du hinten nur ein, das ist einfacher als bei fast allen Gitarren.
Nimm für so eine italienische Mandoline eher ein dünnen Saitensatz, keinen dicken Bluegrass-Satz.

Hab grad leider keinen Fotoapparat zur Hand. Aber ich werd mal ein paar Bilder machen.
Ja, Bilder hätte ich jetzt auch vorgeschlagen.
Fernando del Perugia scheint ein bekannterer Baumeister zu sein (wenn das Label echt ist).
Für ein Mandolinenspieler ist das allerdings weniger relevant, der interessiert sich mehr für die Bespielbarkeit.
Du müsstest da auch Bilder vom Zustand der Bünde und von der Saitenlage machen.
Es ist entscheidend, ob auch was am Hals gemacht werden musss.
Zum Sammlerwert italienischer Baumeister kann ich auch wenig sagen.
Der Markt ist zumindest nicht besonders groß.
Bei einer amerikaischen Gibson aus demselben Jahr wäre das einfacher.
 
Der Hals sieht noch sehr gut aus. Die Bünde sind null korrodiert und auch nicht besonders abgespielt. Man sieht, dass sie mal gespielt wurde, aber sie ist halt noch nicht runter.
Was mir Sorgen macht ist eben der Korpus. Der Riss in der Decke muss schon mindestens 60 Jahre alt sein, der Riss hinten ist etwas neuer.
Scheiss Lagerung halt.
Ich bin jetzt auch mal durch die Suchmaschinen gegangen. Fernando del Perugia scheint relativ bekannt gewesen zu sein in der Zeit. Ich hab in Stuttgart einen Spezialisten gefunden (Woll heisst der gute Mann), der exakt diese Mandolinen restauriert. Mal sehen, wie hoch er die Kosten einschätzt. Hab ihn angeschrieben.

Heut abend setz ich mal ein paar Bilder hier rein.
Auf jeden Fall erstmal Danke für die ersten Hinweise.
 
Geht der Riss denn durch das Holz durch? Ich habe eine Gitarre, die in der Zarge einen "nicht durchgehenden Riss" hat, also eher eine Delle auf der Oberfläche. Da hat sich in den letzten 21 Jahren (so lange ich habe das Instrument, hatte den Riss schon beim Kauf) nichts geändert.
 
Der Riss hinten geht durch. Das hab ich mir genau angesehen. Der Riss in der Decke ist schon so alt, da hat sich alles mögliche drin gesammelt. Ich weiss nicht, ob er durch geht. Er geht auf jedenfall längs der Holzmaserung.
 

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