Banjo Einstellungen

Yrr
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Hallo!
Ich habe ein 19-bündiges Tenor Banjo von Tennessee, dessen Einstellungen wohl nicht ganz optimal sind. Und da ich mich damit überhaupt nicht auskenne wollte ich lieber vorher Fragen, wie man sein Banjo ungefähr einzustellen hat, bevor ich noch irgendwas kaputt mache.

1. Hals: Die Seiten liegen sehr weit vom Griffbrett entfernt. Ich müsste also den Hals etwas weiter zurück kippen. Im Korpus sind zwei Metallstreben mit Schrauben und Gewinde. Kann ich davon ausgehen, dass diese genau dafür da sind? Ich bin da ein wenig bange, dass ich den Hals kaputtbreche.

2. Steg: Wo muss ich den standartmäßig platzieren?

3. Seitenhalterung: Auf welchen Anpressdruck muss ich den einstellen?

4. Fell: Das Fell ist glaube ich im Moment ziemlich laff. Jedenfalls sind die Spannschrauben locker. Gibts da irgendwas, an dem ich mich orientieren kann? (Ist ein Plastikfell)

Wäre super wenn mir irgendjemand weiterhelfen könnte.

PS: Gibt's eigentlich noch weitere Einstellungen, die man vornehmen kann?
 
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Yrr,

1) Du kannst mit den beiden Schrauben die Saitenlage in gewissen Grenzen einstellen. Wenn Du die untere Stange (die, die vom Fell weiter weg ist) verkürzt, kommen die Saiten näher ans Griffbrett heran. Allerdings leidet darunter der Ton, im Idealfall sind die beiden Stangen spannungsfrei und verformen den Kessel nicht. Bei einem einfacheren Banjo macht das aber nicht soviel Unterschied.

Alternativ könntest Du den Hals abschrauben oder zumindest lockern und zwischen Hals und Kessel oben (also Richtung Fell) ein dünnes Plättchen aus einem nicht zu weichen, flexiblen Material zwischenlegen (z.B. ein Stückchen Holzfurnier oder Plastik), das erzielt den selben Effekt. Natürlich danach den Hals wieder festschrauben ;)

Die mit Abstand einfachste Möglichkeit ist ein niedrigerer Steg, den muss man natürlich erstmal auftreiben.

Erwarte aber von einem Banjo keine Ibanez-Shredder-Flitzer-Saitenlage. 3-4 mm am 12ten Bund sind für ein Banjo durchaus normal.

2) Der Steg muss so platziert werden, dass ein Flageolet-Ton am 12. Bund die gleiche Tonhöhe hat wie der gegriffene Ton am 12. Bund. Ist der gegriffene Ton höher, muss der Steg weither nach hinten (Richtung Saitenhalter), ist der gegriffene Ton zu tief, muss der Steg Richtung Hals wandern. Es ist allerdings schwierig bis unmöglich, das für alle Saiten hinzubekommen, eventuell musst Du da einen Kompromiss eingehen, so dass alle Saiten halbwegs ok intonieren. Eventuell steht der Stag dabei dann ein wenig schräg, das ist aber kein Problem.

3) Ist Geschmackssache. An sich genügt es aber, wenn der Druck so groß ist, dass der Steg nicht verrutschen kann. Wenn Du weiter runtergehst mit dem Saitenhalter, wird der Ton in der Regel trockener, aber auch dünner. Wenn Du die Fellspannung anderst, kann auch eine andere Einstellung des Saitenhalters wieder besser klingen, die beiden Parameter beeinflussen sich etwas.

4) Lockere Spannschrauben sind auf jeden Fall schlecht. Das Fellspannen ist aber eine Sache für sich, da scheiden sich die Geister und es geht viel um Geschmacksfragen. Je fester, desto heller der Ton, mal so als grobe Richtschnur. Wenn Du das Fell in keinen Schritten anspannst (1/4-Umdrehung auf allen Schrauben), bemerkst Du, dass irgendwann der "Ölfass"-Ton weggeht und die Töne präziser werden und nicht so wild resonieren. Dann bist Du schon mal im richtigen Bereich und kannst in kleinen Schritten (1/8-Drehung) weitermachen, bis Du das Gefühl hast, der Ton wird irgendwie abgewürgt. Da lässt Du es dann, das Fell wird noch etwas nachlassen, dann sollte es passen. In diesem Zustand kann man das Fell mit dem Daumen nur ein paar Millimeter eindrücken.

Beim Fellspannen ist viel Erfahrung dabei, wenn Du jemand findest, der das machen kann (die meisten Gitarrenwerkstätten haben da auch kein Erfahrung), wäre es optimal. Sonst hilft nur selbst Erfahrung sammeln, ein Plastikfell geht nicht so leicht kaputt. Nur einem ausgesprochenen Grobmotoriker würde ich davon abraten, da selbst Hand anzulegen.

Viel Spass mit dem Banjo!

Banjo
 
Hej,
tausend Dank für die schnellen Antworten! Da hab ich heute Abend wohl noch einiges zu tun. ;-)
 
Ich hab mir auch ein total verstelltes Banjo (Ozark Tenor) gekauft. Der Hals stand leicht schräg. Also um seine Längsachse verdreht. Es gibt eine einzelne Schraube auf der Rückseite (ungefähr da wo ein Gitarrenhals auch geschraubt wäre) und das Gestänge im Kessel. Ich möchte den Hals zunächst entfernen, reinigen und dann wieder anschrauben. Kann man da was falsch machen? Welche Schraube verhindert das verdrehen?

Mfg
 
Hallo ich habe ein 6 saitiges Banjo vom Flohmarkt günstig gekauft nun habe ich neue Saiten aufgezog nun ist mir aufgefallen dass die obere Saite etwa im 12 Bund den Hals verlässt kann man dass wieder richten schonmal vielen Dank an euch alle
 
Banjos, auch Gitarrenbanjos, haben einen schwebenden Steg, den kann man verschieben - und nach einem Saitenwechsel muss man das i.d.R. auch, weil sich die Intonation bei verschiedenen Saitenarten verschieden veraendert.
 
Danke für die schnelle Hilfe jetzt sitzen die Saiten besser jetzt habe ich aber schon das nächste Problem die Saiten stehen total weit vom Griffbrett ab ich kann meine Hand fast durchstecken ist dass normal kann es sein dass der Steg falsch ist vielen Dank schon mal im Voraus
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hiernach mal Fotos dazu
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Diese Saitenlage ist definitiv nicht normal. Aber durchaus typisch für einen Flohmarktfund;)

Einen Steg, der so niedrig ist, dass diese Saitemnlage wieder gut wird, gibt es leider nicht. Da müsste man schon etwas am Halswinkel machen, sieh mal nach, ob da vielleicht etwas locker ist oder eingestellt werden kann.

Allzuviel Hoffnung mache ich mir aber nicht. Kannst Du mal ein Gesamtfoto von dem Instrument machen, damit man sieht, was das für eines ist?

Banjo
 
Danke hier ein gesamt foto
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Tut mir leid, aber da dürfte Hopfen und Malz verloren sein. Ich sehe für dieses Instrument eine Zukunft nur noch im Bereich Dekoration.

Banjo
 
:eek:
Entweder ist das Banjo eher im Bereich "Bausatz" oder das ist komplett durch.
:eek:

Ich waere hier gewillt, das Ding komplett auseinander zu nehmen und versucht, das dann wieder zusammen zu setzen, aber so wie das aussieht, ist mindestens Halswinkel, Fellspannung und Halshoehe ueber der Rim problematisch. die Frage ist, passt das alles ueberhaupt zusammen, oder hat da ein "freundlicher" Zeitgenosse mal in die Teile- Grabbelkiste gegriffen und mal 'was zusammengeschraubt.

Ich wuerde mir das aber dennoch gern mal ansehen und waere bereit, Portokosten zu uebernehmen um mir das mal anzusehen.
 
Tja. So ein Banjo ist ein Wunderding.
I ch hab ein altes Framus Gitarbanjo mit 6 Saiten.

Ständiges Nachstimmen.. immer und immer wieder.

Allerdings immer noch ein geiler Sound
 
Wie man auf den Fotos sowohl in der Seitenansicht als auch in der Draufsicht und an den Wellen im Fell sieht, ist da der Kessel selbst komplett verbogen. So etwas hab ich noch nicht gesehen. Mit diesem Kessel ist da nichts mehr zu retten.

Hoffnungsloser Fall, außer man fände einen komplett neuen Kessel, der zur Hardware dazupasst und der dem Saitenzug einer Gitarrenbesaitung besser standhält. Ob der Aufwand dann im Verhältnis zum Resultat steht, wäre natürlich egal, wenn es sich jemand aus Liebhaberei in den Kopf setzt, dieses Instrument noch einmal zum Leben zu erwecken.

Banjo
 

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