Waldzither restaurieren

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Iberion
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Hallo zusammen,

ich habe von meinem Großvater eine Waldzither geerbt.
Nach kurzer Internetrecherche habe ich herrausgefunden, dass es sich dabei um eine sog. Hamburger Waldzither handelt.
Der Aufkleber im Inneren zeigt den Hersteller C.H. Böhm in Hamburg. Leider ist das Instrument in einem sehr schlechten Zustand und ich möchte dieses Erbstück gerne restaurieren lassen.

Nun meine Frage:
Kann mir jemand etwas über den Hersteller sagen ? (Ich befürchte die Firma gibt es nicht mehr)
Und kann mir jemand eine gute Firma nennen, die solche Instrumente restaurieren ? (möglichst in Norddeutschland)

Schon mal vielen Dank im Vorraus
Grüße aus Hamburg
 
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Sorry, hab erst jetzt deine Frage entdeckt.
Ich kenne mich mit Waltdzithern nicht aus, sehe aber, dass es da eine Verwandtschaft zu 1. Lauten und 2. Mandolinen gibt, die ja wiederum auch einen gemeinsamen Stammbaum haben.
Ich kann dir eigentlich nur einen Tipp zur Restauration geben. Du kannst an sich bei jedem Gitarrenbauer und vielleicht auch bei einem Geigenbauer anklopfen und nachfragen, gehe doch einfach mal online oder über die gelben Saiten auf die Suche, wer da in deiner Region in Frage kommen könnte.
Du kannst im https://www.musiker-board.de/mandoline-ukulele-banjo-etc-git/260167-lauten-userthread.html mal nachlesen, was für Erlebnisse man haben kann, wenn man so eine Restauration in Auftrag gibt, und wie in etwa die Kosten sich gestalten könnten.

Kennst du diese Seite schon? http://www.waldzither.de/start.html
 
Ja, das drüfte für die meisten Gitarrenbauer weder ein Problem noch ungewöhnlich zu sein.
Ich bringe meine Mandoline auch zu jemand, der sich Gitarrenbauer nennt, aber auch alle möglichen anderen Zupfinstrumente mit Korpus und Hals im Stall hat oder sogar baut.

Selbst wenn mit Zitter ein Hackbrett gemeint wäre (sollte es bei Waldzitter aber nicht), ist der Weg zu einem Gitarrenbauer nicht so schlecht, ich war auch schon bei einem, das welche gebaut hat, so weit ist das mit Kasten und Saiten drauf nicht entfernt.

P.S.
Wir freuen uns bei so einem Instrument natürlich über ein Bildchen. ;)
 
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Böhm war m.W. einer der besseren Hersteller von Waldzithern, so dass sich grundsätzlich eine Restauration lohnen dürfte. Ich würde mit dem Ding mal zu Schalloch (bzw. die Werkstatt daneben) in die Karolinenstraße gehen und fragen, ob sie's selbst restaurieren können/wollen; wenn nicht, können sie Dir mit Sicherheit jemand nennen, der kompetent ist.
 
Ja, ein Gitarrenbauer, den ich kenne, baut sowieso auch Mandolinen, ud der andere hat zumindest eine Mandoline gebaut. Die habe ich übrigens gerade hier zuhause...

Hier noch etwas zu C.H. Böhm
Der Hamburger Mandolinenfabrikant C.H. Böhm griff den Namen als eigenes Markenzeichen auf und übertrug die Bezeichnung „Wald” im gleichen Zug auf seine Flachmandolinen, die er „Walddoline” nannte. Unter Marketingaspekten war der Name durchaus geschickt gewählt, in einer Zeit, wo durch die Wandervogelbewegung Singen und Musizieren in freier Natur einen starken Aufschwung bekam.
C.H. Böhm wählte als Stimmvorrichtung eine Schraubenfächermechanik, deshalb spricht man bei deren Verwendung von „Hamburger Waldzither”. Für Instrumente mit Embergher Wirbelmechanik, die wir von der Gitarre kennen, ist der Name „Thüringer Waldzither” gebräuchlich. Gebaut wurden beide Modelle allerdings vorwiegend im Vogtland, im sächsischen Musikwinkel und sind auch heute noch dort erhältlich. Die spezifisch in Thüringen gebauten Waldzithern werden im Gegensatz dazu traditionell bis heute mit von hinten durchgesteckten Stimm-Mechaniken ausgestattet.


Kann also sein, dass die Waldzither im Auftrag von Böhm im Vogtland gebaut wurde, vergleicbar mit der Situation, das heute im Auftrag von Gibson Saiteninstrumente ganz woanders gebaut werden ;)
 
Vielen Dank euch für eure Antworten. Das hat mir sehr weitergeholfen.

Vorher- / Nachherfotos kommen dann :D
 
... achte auf den bei Böhm typischen Steg aus Glas; den habe ich bisher nur dort gesehen (sonst Holz); ich weiß aber auch nicht, ob Böhm alle Instrumente damit ausgestattet hat.
 
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Ich habe noch zwei Glasstege, wenn Interesse besteht bitte per PN melden.
 
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Hallihallo,
Ich bin gerade dabei, eine böhmische waldzither zu restaurieren. Jetzt ist mir bei einem ungeschicktem Unfall die glasbrücke zerbrochen und ich habe überhaupt keine Ahnung, wo ich einen Ersatz herbekomme. Kann mir da vielleicht jemand helfen?

Musikalische Grüße
Daniel
 
Hallo, Daniel,
ich nehme an, du meinst "Böhm-Waldzither", denn soweit ich weiß gibt es keine böhmischen Waldzither! Die Zither stammt aus dem Thüringen Wald und wurde vom Hamburger Unternehmer C.H. Böhm populär gemacht. (Siehe Beitrag von @Liederbolt oben.)
Ich habe 2 Waldzithern, zwar keine Böhms aber doch hamburger Modell, also mit Fächermechanik zum Stimmen. Eine davon is nicht mehr bespielbar, und gerade die hat einen Glassteg! Könnte dein, dass der zu deiner Zither passt. Wie hoch ist dein alter Steg, bzw. wie hoch müsste er sein, um eine gute Saitenlage zu gewährlisten? An Glas kann man nicht so herumschmirgeln, wie an Holz! Mein alter Glassteg ist 16,5 mm hoch.
Und wie sieht's ansonsten aus? hast du einen Stimmschlüssel für die Fächermechanik?
Viel Spaß bei der Restaurierung!
Cheers,
Jed
 
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Hallihallo Jed,
Danke für die Aufklärung ^^^ Es ist natürlich keine böhmische waldzither, sonder einfach eine waldzither :p

Die waldzither ist nahezu fertig mit einem wirklich wundervoll, glattem Hals, den ich mir gern bei meiner E-gitarre wünschen würde. Es fehlt nur noch dieser doofe steg.

Ich werde nscher mal die splitter von steg ausmessen ubd würde dir dann nochmal bescheid sagen. Es wäre wirklich unfassbar grandios, wenn das passen würde.

Danke dir für deine Antwort und Expertise, ich schreibe später nochmal :)
 
Falls noch jemand einen Glassteg hat wäre ich interessiert.
Ich habe das gleiche Problem vielleicht etwas größer.
Ich habe die Waldzither für einen fairen Preis erstanden und dachte daß sich das entweder richten läßt oder zur Not ein Ukulelenresonator eingebaut wird.
Der Steg ist aus Holz, unten gerade und sitzt zu hoch.
Die Decke ist gerissen und auch schon bearbeitet.
Mir scheint das verdrückt worden zu sein von gewölbt auf gerade.
Links ist die Decke lose.
Da werd ich mal ansetzen und versuchen die Decke ganz zu lösen.
Möglicherweise wurden die Holzstege unter der Decke verändert.
Am Schalloch wurde ausgeklingt und sieht man daß da mal irgendwas draufgesessen hat.
Für einen Resonator ist sie mir im Moment zu schade.
Mal sehn was geht.
DSCN0008.jpg
 
IMG_20220615_184634080[1] b.jpg

Da scheint mir mal jemand einen Egitarrentonabnehmer unschön reigefummelt zu haben.
Das wurde auf jeden Fall auch rumgeleimt aber mit deutlich sichtbaren Versätzen.
IMG_20220615_212842072[1]b.jpg

Um das zu ändern mußte die Decke runter.
Die sitzt mit den umlaufenden Intarsien in einer ca 2mm Nut.
Unter den Intarsien ist noch etwa 1mm der Decke.
Zum öffnen scheint mir das nicht gedacht hat aber mit etwas Intarsienschwund und Glück geklappt.
Ich habe unter heißem Wasser geöffnet.
Was besseres viel mir nicht dazu ein.
IMG_20220616_020001380[1]b.jpg

100 % sind meine Versätze auch nicht aber ich bin froh daß es überhaupt geklappt hat und gut klingt.
IMG_20220616_193943517~2[1]b.jpg

Die Decke ist flach und ich denke auch so gedacht.
Vielleicht ist es eine Waldoline von Boehm.

Sie ist etwas kleiner als die beidseitig gewöbte und sonst ähnliche Hamburger Waldzither von Becker.

IMG_20220612_175337880[1]b_bearbeitet-1.jpg
 
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Die ist richtig toll geworden!
 

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