Was kann man unter "modernem Humor" verstehen?

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War letztens im Hangover, hat mir sehr gut gefallen! Gut gemachte Komödie, aber mit modernen Humor (Ein grauhaariger Mann vor mir hat kaum gelacht) ;)

Heute abend geh ich in Public Enemies, wird denke ich ganz gut!


Was kann man denn unter "modernen Humor" verstehen? :gruebel:

€: Bezugspost hinzukopiert und die Diskussion in einen eigenen Thread kopiert :) Peter
 
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Doofe Frage.

Natürlich solcher, den grauhaarige Männer vor dnkY kaum lustig finden.

Erst denken, dann den Mund öffnen. Mann, mann, diese Jugend...
 
Wahrscheinlich meint er diesen neumodischen Baukastenhumor ala Dr.House, Scrubbs usw. Kann ich auch nicht drüber lachen, obwohl meine Haare erst anfangen grau zu werden. :rolleyes:
 
Der Post gibt doch jetzt genauso wenig Aufschluss. Hättste auch sagen können "Ja, mit modernem Humor meint er dieses neumodische Zeug, was lustig sein soll."

1. Was ist denn jetzt bitte mit neumodisch gemeint? Mit Klettverschluss oder was?

2. Baukastenhumor? Du meinst, dass man sich was konstruiert, was lustig sein soll? Wie denn sonst...
Gerade in Bezug auf Dr House kann ich mir schwer vorstellen, dass damit sowas wie "Humor nach Schema 08/15" gemeint ist. (Ich kann mich noch an eine Folge erinnern, wo er seinen Untertanen da den Spruch erklären musste, weil man ihn auf Anhieb einfach nicht kapiert hat. :D

Irgendwie komm ich nicht ganz dahinter, was hier gemeint ist...
 
Also wenn House und Scrubs nicht lustig sind, das ist zum Glück alles andere als neumodischer Humor. (Der ist für mich dieser Fäkalhumor usw. auf den die Amis so abfahren, sprich die Ben Stiller Schiene usw.)

Egal, hab grade

The Killing Fields

gesehen, hat mir gut gefallen, musste mich sofort mal wieder über Angkor und die Roten Khmer belesen. Kambodscha, eigentlich ein beeindruckendes Land, wenn man sich mal vorstellt, dass die auch ein riesiges Reich hatten, zwischen 3. und 9. Jhr. Aber das es darüber kaum Aufzeichnungen gibt, naja und heute wird es halt einfach nur als Land der 3. Welt abgestempelt, damals ausgenutzt durch die Kolonialmächte, heute am Rande des Vergessens, ich schweife schon wieder ab, Fazit: Angucken!
 
2. Baukastenhumor? Du meinst, dass man sich was konstruiert, was lustig sein soll? Wie denn sonst...
Gerade in Bezug auf Dr House kann ich mir schwer vorstellen, dass damit sowas wie "Humor nach Schema 08/15" gemeint ist.

Genau das meinte ich. Humor muss für mich einen Überraschungsmoment oder Pointe bieten, um lustig zu sein. Je größer diese Überraschung desto größer normalerweise auch der Lacher. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die (gefühlte) Spontanität der Schauspieler, was dem ganzen eine natürliche und glaubwürdige Note gibt.

Bei den meisten dieser modernen Designerserien finde ich da aber kaum noch etwas überraschendes oder spontanes. Bei jeder Szene kann ich mit 95%er Trefferquote schon nach wenigen Sekunden sagen, mit welchem Gag sie endet, weil das meiste eben einfach streng nach Lehrbuch durchkonstruiert ist. Man merkt einfach, das die Autoren von einer Kalifornischen Drehbuchschule kommen und die Regisseure von einer Kalifornischen Regieschule. Geschichten und Bilder vom Reißbrett für die Werbewirtschaft rund um die Amerikanischen Fernsehsender. Allzu oft platt nach dem Baukastensystem - hier ein Marx Brothers Gag, da ein wenig Abott und Costello und zum Schluss etwas Laurel und Hardy um diese Zielgruppe auch noch zu bedienen. Man sieht dass das durchaus vorhandene individuelle humoristische Talent der Schauspieler sich da sehr oft dem Reißbrett unterordnen muss, wodurch für mich einfach die Natürlichkeit und Spontanität sehr stark leidet.

Die Positionen der Werbeblöcke innerhalb einer Folge sind auch kein Zufall sondern von den Fernsehsendern exakt vorgegeben. Und wenn man weiß, dass vor jedem Werbeblock die Spannungskurve angezogen und nach der Werbung wieder gelockert wird, macht das den dramaturgischen Aufbau der Folgen auch nicht wirklich spannend oder gar abwechslungsreich. Auch die Besetzung ist meist so zusammengestellt, dass sie eine zu erwartende Werbekundschaft am besten reflektiert und nicht so, damit sie der Geschichte am besten dient. Die Serien sind allzu offensichtlich für eine bestimmte Zielgruppe designed, ähnlich wie Jamba, iPhones oder Chartsmusik. Und es scheint zu funktionieren.

Die Schauspieler reißen es dann manchmal doch noch raus (vor allem bei Dr. House) aber für drei Lacher in zwei Folgen ist mir dann die Zeit doch zu schade.

Kurz gefasst: Der Grund, warum ältere Leute bei "modernem Humor" nicht lachen, hat nicht unbedingt etwas mit alt und stockig sein zu tun. Es ist einfach so, dass man das alles halt schon sehr oft gesehen hat und je älter man ist, desto öfter hat man das auch gesehen. Gags werden dadurch leider nicht besser. Ich zähle mich zwar jetzt nicht zu den alten Leuten aber ich bin ein Filmfreak, der mit den Klassikern bzw Originalen aufgewachsen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Frage, hast du jemals ne Dr-House-Folge oder Scrubs-Folge gesehen? Kommt mir nach deinem Post eher unwahrscheinlich vor.

Bei den meisten dieser modernen Designerserien finde ich da aber kaum noch etwas überraschendes oder spontanes. Bei jeder Szene kann ich mit 95%er Trefferquote schon nach wenigen Sekunden sagen, mit welchem Gag sie endet, weil das meiste eben einfach streng nach Lehrbuch durchkonstruiert ist. Man merkt einfach, das die Autoren von einer Kalifornischen Drehbuchschule kommen und die Regisseure von einer Kalifornischen Regieschule. Geschichten und Bilder vom Reißbrett für die Werbewirtschaft rund um die Amerikanischen Fernsehsender. Allzu oft platt nach dem Baukastensystem - hier ein Marx Brothers Gag, da ein wenig Abott und Costello und zum Schluss etwas Laurel und Hardy um diese Zielgruppe auch noch zu bedienen. Man sieht dass das durchaus vorhandene individuelle humoristische Talent der Schauspieler sich da sehr oft dem Reißbrett unterordnen muss, wodurch für mich einfach die Natürlichkeit und Spontanität sehr stark leidet.

Ich finde Dr House wunderbar gut geschrieben mit Liebe zum Detail, zum Realen und zu den Charakteren. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du dasitzt und genau vorhersagen kannst, was er jetzt sagt.

N Held biste nicht, weil du weißt, dass n Spruch kommt, weil House immer n Spruch bringt. Genau wie Dr Cox bei Scrubs. Der Witz liegt aber darin, was sie sagen und nicht, dass du weißt "aha, jetzt kommt wieder Ironie.".
Bei Scrubs gehts bei den meisten Witzen auch nicht um Echtheit. Dafür sind die Charaktere zu skuril. Das ist doch das tolle an Fiktion, oder?
Wenn ich echtes Leben haben will, kann ich doch auch in den Park gehen, oder?

Ähm, Marx Brothers Gag? Ich glaube Marx-Brothers-ähnliche Gags gabs das letzte mal bei Rainer-Brandt-Synchros (Terence Hill und Bud Spencer Zeugs oder "Die Zwei").

Laurel and Hardy. Du meinst Slapstick, oder was?
Es wird die Zielgruppe bedient, die das lustig findet. Und weiter?
Wenn ich etwas humoristisches mache, bediene ich damit die Zielgruppe, die den Humor lustig findet. Und worauf willst du jetzt hinaus?

Was ist damit gemeint, dass man merkt, dass sie von kalifornischen Wasweißichschulen kommen? Dass sie ihr Handwerk können? Dass es in Serien ein -und desselben Formats Ähnlichkeiten gibt, liegt doch wohl daran, dass es gut ankommt, dem Zuschauer also wohl gefällt. Wenn man weiß, wie man n dramaturgischen Spannungsbogen erzeugt, warum soll man's dann nicht auch machen?
Ich gucke mir halt gerne Sachen an die mir gefallen.

Die Positionen der Werbeblöcke innerhalb einer Folge sind auch kein Zufall sondern von den Fernsehsendern exakt vorgegeben. Und wenn man weiß, dass vor jedem Werbeblock die Spannungskurve angezogen und nach der Werbung wieder gelockert wird, macht das den dramaturgischen Aufbau der Folgen auch nicht wirklich spannend oder gar abwechslungsreich.
Was hat das jetzt mit dem Humor zu tun?

Ich gucke zB House nie im Fernsehen, also ohne Werbung, und ich fands bisher immer abwechslungsreich bzw. spannend bzw. interessant.

Auch die Besetzung ist meist so zusammengestellt, dass sie eine zu erwartende Werbekundschaft am besten reflektiert und nicht so, damit sie der Geschichte am besten dient. Die Serien sind allzu offensichtlich für eine bestimmte Zielgruppe designed, ähnlich wie Jamba, iPhones oder Chartsmusik. Und es scheint zu funktionieren.
Ich habe bei den beiden Serien, um die es gerade geht, mit eigentlich keinem Schauspieler ein Problem. Müssen nicht unbedingt top sein, aber reicht ja, dass sie spielen können. Wenn sie hervorragend sind, ist das eben ein Plus.

Ich empfide gerade House jedenfalls nicht als eine 08/15 Serie, die für ne bestimmte Zielgruppe designt ist. Die Autoren sind nicht ganz so Extraklasse wie die von Six Feet Under oder Dexter, aber doch sehr gut.

Einiges von dem, was du gesagt hast, trifft auf diese ganzen beliebten wie Smallville, Prison Break oder Heroes zu. Die sind in der Tat irgendwann langweilig geworden.


Die Schauspieler reißen es dann manchmal doch noch raus (vor allem bei Dr. House) aber für drei Lacher in zwei Folgen ist mir dann die Zeit doch zu schade.
Die Serie trifft nicht deinen Geschmack. Wolltest du das die ganze Zeit sagen?

Kurz gefasst: Der Grund, warum ältere Leute bei "modernem Humor" nicht lachen, hat nicht unbedingt etwas mit alt und stockig sein zu tun. Es ist einfach so, dass man das alles halt schon sehr oft gesehen hat und je älter man ist, desto öfter hat man das auch gesehen. Gags werden dadurch leider nicht besser. Ich zähle mich zwar jetzt nicht zu den alten Leuten aber ich bin ein Filmfreak, der mit den Klassikern bzw Originalen aufgewachsen ist.
Also sollte man, damit es dir gefällt, sich neue Sachen ausdenken, die Menschen lustig finden (Viel Spaß beim Forschen...), oder gar nichts Neues mehr machen?

Also ehrlich, nur weil es sarkastischen Humor oder Slapstick schonmal gegeben hat, muss das nicht heißen, dass es deswegen nicht mehr lustig.
Was bei den Pionieren dieser Dinger allerdings der Vorteil ist, ist, dass sie von ihrem Fach echt was verstanden haben.
 
Hi Jungs,

wenn ihr dieses Thema "Moderner Humor" weiter diskutieren möchtet, dann mache ich euch gerne einen eigenen Thread draus ... (bitte PMs an mich)

Aber hier in diesen Thread passt die Diskussion ja wohl nicht so ganz ;)
 
So, Thread erstellt - viel Spaß bei der Diskussion :D
 
Danke :)

Eine Frage, hast du jemals ne Dr-House-Folge oder Scrubs-Folge gesehen? Kommt mir nach deinem Post eher unwahrscheinlich vor.

Doch, so einige, sowohl im Fernsehen als auch auf DVD. Die Personen waren ja eine Weile ganz witzig und schön skuril aber das ganze wurde mir sehr schnell langweilig, denn...

Ich finde Dr House wunderbar gut geschrieben mit Liebe zum Detail, zum Realen und zu den Charakteren. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du dasitzt und genau vorhersagen kannst, was er jetzt sagt.

...genau das! Dafür braucht man ein oder zwei Folgen gesehen zu haben. Man sieht ungefähr die Rahmenhandlung und betrachtet die anwesenden Personen und/oder Requisiten und dann kann man ziemlich genau sagen, was da kommt. Nicht genau den Wortlaut aber auf jeden Fall das Thema, die Art des Vortrages und das Ziel des Spruches.

Was ist damit gemeint, dass man merkt, dass sie von kalifornischen Wasweißichschulen kommen? Dass sie ihr Handwerk können? Dass es in Serien ein -und desselben Formats Ähnlichkeiten gibt, liegt doch wohl daran, dass es gut ankommt, dem Zuschauer also wohl gefällt. Wenn man weiß, wie man n dramaturgischen Spannungsbogen erzeugt, warum soll man's dann nicht auch machen?

Weil das schon quadrillionen andere Filmemacher aus diesen kalifornischen Wasweißichschulen ganz genau so gemacht haben. Damit meine ich gar nicht die Personen oder die Rahmenhandlung einer Serie sondern den immer gleichen Szenenaufbau und die immer gleiche Hinleitung zur Pointe. Immer fein nach Schema F und bloß nicht mal aus diesem Schema ausbrechen. Ich finde das auf Dauer todlangweilig. Das betrifft jetzt nicht nur Sitcoms sondern viele aktuelle US-Serien.

Was hat das jetzt mit dem Humor zu tun?

Nicht direkt mit Humor, aber mit der Konstruktion einer Serienfolge rund um die Werbeblöcke. Ich habe auch schon einige Folgen von verschiedenen Serien auf DVD gesehen und obwohl ich es besser weiß greife ich trotzdem instinktiv bei gewissen Stellen zur Fernbedienung, weil genau an diesen Stellen im Fernsehen die Werbung kommen würde. Die Abstände zwischen diesen Stellen kann man mit der Uhr stoppen. Vorhersagbarkeit des Spannungsbogens -> Langeweile.

Die Serie trifft nicht deinen Geschmack. Wolltest du das die ganze Zeit sagen?

Ich finde sie nicht im Grunde schlecht und kann auch nachvollziehen, dass viele Leute diesen iHumor sehr mögen. Ich finde das meiste aber vorhersagbar und damit langweilig. Auf DVD mit mehreren Leuten und ein paar Bierchen mag das ja trotzdem noch Spaß machen aber im Fernsehen mit (mittlerweile) fünf Werbeblöcken ist das für mich unnötige Zeitverschwendung.

Also sollte man, damit es dir gefällt, sich neue Sachen ausdenken, die Menschen lustig finden (Viel Spaß beim Forschen...), oder gar nichts Neues mehr machen?

Natürlich nicht - nur mal aus dem 08/15-Schema ausbrechen. Im Kino ist das ja auch kein Problem. Die Witze sind dort ja auch nicht neu; allerdings gibt es da keine Vorgaben, wie viele Witze in die 8:22 Minuten zwischen zwei Werbeblöcke müssen.
 
Auf einer DVD gibt es keine Werbepausen. Aber da du dir das ja auch noch angewoehnt hast, offenbar bei DVDs nach deinem Gutduenken Pause zu druecken - ok! :D
Ne mal im Ernst: Ich finde Scrubs (Dr. House mag ich nicht, das aber eher wegen dem Protagonisten, finde das einfach ueberhaupt nicht lustig) ziemlich gut. Was jetzt aber daran "schlechter" oder "vorhersehbarer" sein soll, mag sich mir nicht erschließen. Als ob bei Slapstick oder sonstwo nicht vorher erkennbar waere, wo der Sketch endet, was dem Protagonisten als naechstes wiederfaehrt usw. ? Jetzt mal von irgendwelchen Monty Python Sachen und allgemein skurrillem Humor abgesehen (denn da weiß man wirklich nicht was als naechstes passiert ;) ) sind doch allgemein alle humoristischen Sachen schon darauf ausgelegt, dass man sich als Zuschauer ungefaehr vorstellen kann, was als Naechstes passiert. Ansonsten koennte man auch ein Witzebuch lesen.

Außerdem finde ich gerade Scrubs gut, weil es eben nicht so eine typische 08/15 Comedy ist.
Die Schauspieler brillieren in ihren Rollen, die verschiedenen "Verruecktheitsgrade" machen fuer mich viel aus. Außerdem lebt die Serie davon, dass man langsam seine Pappenheimer dann kennt und sich eben schon auf den naechsten lustigen "Flashback" der Hauptperson freut, oder die naechste Standpauke vom Oberarzt erhaelt. Natuerlich ist das alles repetiv, wie soll man sonst eine zusammenhaengende Staffel produzieren und die Leute bei der Stange halten?
Das gibt es auch nicht erst seit Scrubs, Dick & Doof haben's genauso vorgemacht dass sie in jedem Sketch in aehnliche prekaere Situationen gerieten.
 
Auf einer DVD gibt es keine Werbepausen. Aber da du dir das ja auch noch angewoehnt hast, offenbar bei DVDs nach deinem Gutduenken Pause zu druecken - ok! :D

Ich drücke ja nicht zu ;) Aber die Finger zucken schon in die Richtung.:rolleyes:
 
Also wenn ich "moderner Humor" höre, denke ich da an Mittermeier, Mario Barth, solche Gestalten... also eher niedriges Niveau, anstößige Inhalte (Sexismus?, Fäkalhumor), so Sachen, die eher die pubertierende Menge zum Schreien findet.

Vor kurzem lief auf 3sat ja die Filmographie der Marx Brothers... mann, das war noch genial. Sieht man heute ja leider nicht mehr, sowas.

btw, wer House guckt um zu lachen, sollte das mal überdenken :gruebel:
 
...genau das! Dafür braucht man ein oder zwei Folgen gesehen zu haben. Man sieht ungefähr die Rahmenhandlung und betrachtet die anwesenden Personen und/oder Requisiten und dann kann man ziemlich genau sagen, was da kommt. Nicht genau den Wortlaut aber auf jeden Fall das Thema, die Art des Vortrages und das Ziel des Spruches.
Eben das ist keine große Heldentat. Dass, wenn jemand eine dumme/überflüssige/unüberlegte Bemerkung macht, House dann nicht von Vanilleeis mit Erdbeeren redet, weiß dann glaube ich jeder Zuschauer.
Die Art des Vortrages: sarkastische Rede. Ist immer so.

Ich finde es jedenfalls lustig, weil ich nicht weiß, was er jetzt genau sagt.
Wenn er zB ein kleines Mädchen unter Druck setzt, sie müsse ihrem Vater ne Niere abtreten, damit er nicht stirbt, und Dr Cuddy ihn mahnt, er solle nicht so viel Druck auf sie ausüben, dann weiß ich persönlich nicht vorher, dass er sagt "Ok, deinem Vater geht's wunderbar. Wir wollen nur, dass du ihm ne Niere abgibst, weil's total cool wäre, wenn er drei hätte." Eben deshalb finde ich das dann lustig, weil ich sarkastische Sprüche mag.


Weil das schon quadrillionen andere Filmemacher aus diesen kalifornischen Wasweißichschulen ganz genau so gemacht haben. Damit meine ich gar nicht die Personen oder die Rahmenhandlung einer Serie sondern den immer gleichen Szenenaufbau und die immer gleiche Hinleitung zur Pointe. Immer fein nach Schema F und bloß nicht mal aus diesem Schema ausbrechen. Ich finde das auf Dauer todlangweilig. Das betrifft jetzt nicht nur Sitcoms sondern viele aktuelle US-Serien.
Also zu House habe ich ja was gesagt. Bei Scrubs kommt sehr viel Witz aus den Charakteren, von daher ist es nicht nach Schema F oder B'.
Außerdem lebt die Serie davon, dass man langsam seine Pappenheimer dann kennt und sich eben schon auf den naechsten lustigen "Flashback" der Hauptperson freut, oder die naechste Standpauke vom Oberarzt erhaelt. Natuerlich ist das alles repetiv, wie soll man sonst eine zusammenhaengende Staffel produzieren und die Leute bei der Stange halten?
Eben. Wäre doch schade, wenn sie den Charakteren nicht treu bleiben würden.

Also die meisten Sitcoms funktionieren schon so, wie du beschrieben hast, Don Rollo.
Es gibt einige, die zwar immer das gleiche Schema haben, aber trotzdem gut geschrieben sind, sowas wie Two and a half Men oder Big Bang Theory. Da kann ich mir auch nicht viel hintereinander ansehen, finde es aber, wenn ich es nur ab und zu sehe, sehr witzig. Wahrscheinlich, weil es Witze sind, die man vorher noch nicht gehört hat.
Ich mein, man hat doch früher auch über jeden Ostfriesenwitz gelacht, den man nicht kannte, und nicht gesagt "Ja toll, n Wortwitz habe ich schon mal gehört, ist ja immer das gleiche." Wenn man Wortwitze lustig findet, lacht man eben über jeden, den man noch nicht gehört hat.



Nicht direkt mit Humor, aber mit der Konstruktion einer Serienfolge rund um die Werbeblöcke. Ich habe auch schon einige Folgen von verschiedenen Serien auf DVD gesehen und obwohl ich es besser weiß greife ich trotzdem instinktiv bei gewissen Stellen zur Fernbedienung, weil genau an diesen Stellen im Fernsehen die Werbung kommen würde. Die Abstände zwischen diesen Stellen kann man mit der Uhr stoppen. Vorhersagbarkeit des Spannungsbogens -> Langeweile.
Was einige der sehr beliebten Serien, die ich mal geguckt habe, angeht, kann ich dir nur zustimmen. Aber das ist eben speziell bei Scrubs oder Dr House nicht der Fall. Jedenfalls unterhält mich die Serie wunderbar, während andere, bei denen ich eben das Schema, welches du hier kritisierst, entdecke, mich eben deswegen langweilen.

Entweder gibt es da einen Unterschied oder die Produzenten der Serien hypotisieren mich nachts immer.

Was Hangover angeht, da kam der Witz auch meistens von dem einen Typen, der einfach immer nur dumme Sachen gesagt hat. Aber es gibt unendlich viele dumme Sachen, die man in einer Szene sagen kann und die lustig sind.
Du kannst mir nicht erzählen, dass du im Kino sitzt und sie ins Caesar's Palace reingehen siehst und sofort weißt "OK, der dumme fragt gleich beim Einchecken, ob das das echte Caesar's Palace ist und meint damit, dass im echten Caesar gewohnt haben muss." Dafür gibts in der jeweilige Situation einfach zu viele andere Sachen, die im Vordergrund sind, mit denen man einen Witz bringen könnte. Und eben, weil man nicht weiß, welche der 20 Möglichkeiten jetzt verwendet wird, überrascht es.



Natürlich nicht - nur mal aus dem 08/15-Schema ausbrechen. Im Kino ist das ja auch kein Problem. Die Witze sind dort ja auch nicht neu; allerdings gibt es da keine Vorgaben, wie viele Witze in die 8:22 Minuten zwischen zwei Werbeblöcke müssen.
Ich finde, es gibt genug Sendungen und Filme, die ihre orignellen Elemente haben oder, sagen wir mal, komplett originell sind.


btw, wer House guckt um zu lachen, sollte das mal überdenken :gruebel:
Nee, wir betrachten ja nur den Humor der Serie. Sagt ja keiner, dass das Comedy ist.

Also wenn ich "moderner Humor" höre, denke ich da an Mittermeier, Mario Barth, solche Gestalten... also eher niedriges Niveau, anstößige Inhalte (Sexismus?, Fäkalhumor), so Sachen, die eher die pubertierende Menge zum Schreien findet.
Die Könige sind für mich Stefan Raab und Oli Pocher.
Das schlimme an denen ist, dass man jedesmal spontan auf n zehnmal besseren Witz kommt und den, den sie gerade gebracht hatten vorher verworfen hat bzw. hätte, weils einfach viel zu peinlich ist.
 

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