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In Anlehnung an den Thread "Was lest ihr im moment?" habe ich mir gedacht, gerade in dem Moment als ich mich wieder in Stuart MacBrides "Blut und Knochen" vertiefen wollte, dass man hier vll auch, wie in den Musikgenre-Unterforen, eine Art Rezensions oder Review-Thread für Bücher einrichten könnte.
Ich werde auf jeden Fall etwas zu dem obigen Buch schreiben, da es mich bisher doch ein wenig enttäuscht hat und dem Aufkleber "Bestseller" doch nicht ganz gerecht wurde :redface:

Der oben genannte Thread ist denke ich mal auch kein wirklicher Rezensions Thread, sondern eher sowas wie "Was hört ihr gerade?", von daher...

Was haltet ihr davon?
 
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Ich weiß zwar nicht, obs okay ist, aber ich gebe hier jetzt einfach mal meine Meinung zu einem Buch ab, das ich gestern fertig gelesen habe.
"Der Zorn der Wölfe" von Jiang Rong habe ich vor einigen Monaten angefangen und war von Anfang an begeistert. Ich habe es aber ab und zu für ein paar Tage zur Seite gelegt, weil es nichts ist, was man so oberflächlich lesen kann. Man sollte sich schon gut darauf konzentrieren, denn das ist es wirklich wert!
Es geht um den jungen Studenen Chen Zhen der aus Peking in die Mongolei kommt und dort das Leben der Nomanden kennenlernt. Das Leben ist nicht gerade ein Zuckerschlecken, man muss für jede Saison auf eine andere Weide umziehen, da das Grasland sehr empfindlich ist. Pferdehufen zerstören es, deshalb müssen die Pferdehirten, die in der Mongolei wegen ihres schwierigen Alltags am meisten respektiert werden, immer weiterziehen und ständig auf der Hut sein, da manche Pferde sich von der Herde entfernen und ganze Wolfsrudel angreifen können, vor allem im Winter, wenn die Wölfe an Hunger leiden. Murmeltiere graben ihre Löcher in das empfindliche Land, Mäuse wühlen es auf, Gazellen zerstören es mit ihren Hufen u.s.w. Damit ein Gleichgewicht herrscht, das wird man von Anfang an im Buch von Chen Zhen`s Mentor, dem Viehhüter, Bilgee gelehrt, hat Tengger (der Himmel, der von den Mongolen verehrt wurde) die Wölfe geschickt. Die Wölfe passen auf, dass die Mäuse nicht zu einer Plage werden und dass die Gazellen das Grasland nicht zerstören. Wären die Wölfe nicht mehr da, würde das Grasland zerstört werden.
Chen Zhen ist so begeistert und fasziniert von den Wölfen, dass er eine Wolfsmutter tötet und mit einem anderen Student aus Peking, die sechs Wolfswelpen aus dem Bau raubt. Fünf müssen sie zu Tengger schicken, nur eins darf Chen Zhen behalten und raubt ihm somit die Freiheit. Chen lernt viel von dem kleinen Wolf, der starrsinnig und klug ist, der eher sterben würde, als sich hinter einem Ochsenkarren herziehen zu lassen.

Das ganze Buch ist einfach nur wunderschön und erzählt gleichzeitig die Geschichte vom Untergang des Graslandes, durch die Beamten, die immer mehr haben wollen und vorhaben die Wölfe auszurotten, da sie denken, die Wölfe wären der Grund allen übels.
Ich habe mir das Buch vor allem gekauft, weil ich Wölfe liebe und ich wurde nicht enttäuscht. Man lernt viel Wissenswertes, an deren Wahrheitsgehalt ich nicht zweiflen will. Aber es geht nicht nur um Wölfe sondern auch um das (über)Leben als Nomade, Viehhüter und Pferdehirt.
Sehr empfehlenswert!

LG
Lynn
 
Natürlich ist das ok, Lynn, ich hatte schon befürchtet, dass es keine Reviews geben würde :great:
 
Daaanke, dass du mich drauf gebracht hast, hätts fast vergessen: hier kommt noch mein Review zu:

Stuart MacBride - Blut und Knochen
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Zum Inhalt:

Schauplatz ist hier Aberdeen in Schottland, die Hauptfigur ist ein DS McRae (DS steht für Detective Sergeant, es gibt noch mehr verwirrende Abkürzungen in diesem Buch, die in meinen Augen teilweise nur lückenhaft geklärt werden). McRae ist der typische Hauptcharakter, in den sich kein Leser reinversetzen kann, der ein stinklangweiliges Leben führt und der einfach nur da ist, zu dem ein Leser nie eine Verbindung aufbauen wird, wie zu anderen Figuren in guten Romanen (da habe ich zu so einer Pfeife wie Harry Potter noch mehr Verbindung).
Die Handlung ist anfangs (die ersten 150-200 Seiten) sehr simpel gestrickt, die aberdeener Polizei entdeckt in einem Container im Hafen, die Teile eines Menschenkörpers (zu mundgerechten Happen verarbeitet und eingeschweißt) und findet heraus, dass diese und andere Fleischstücke schon seit längerer Zeit in Umlauf gekommen sind.
Sie haben auch einen Haupttäter, Ken Wiseman (der früher schonmal auffällig gewesen ist in dieser Richtung Verbrechen), auf den sie sich komplett einfahren und ihn unbedingt einbuchten wollen, der Mann ist jedoch wie eine graue Maus bei Nacht und nicht zu schnappen. Da sie ihn so sehr verdächtigen, weiß der geneigte Leser sofort, dass er mit an nahezu 100% grenzender Sicherheit nicht der Täter ist.
Es geschehen immer mehr Morde und die Polizei tappt nahezu 200 Seiten im Dunkeln, das übliche halt, was man in jedem Kriminalroman lesen kann. Falsche Fährten, ein schlimmer Vorgesetzter, weitere Morde, Metztgereien werden durchsucht, ob sie normales Tierfleisch verkaufen oder ob sich unter ihrem Fleisch vll Menschenfleisch befindet.
Mit der Zeit nimmt die Geschichte an Spannung zu, es kommen neue Namen ins Spiel, McRaes Vorgesetzter DI (Detective Inspector) Insch wird vom Dienst suspendiert, er bekommt eine neue Vorgesetzte, DI Steel, mit der er weiter im Dunklen tappt. Relativ schnell wird jedoch klar, dass der Vorzeigepolizist McRae der Einzige ist, der die Ermittlungen voranbringt und neue Fährten findet.
Sehr verwirrende Verbindungen decken letztendlich den richtigen Verbrecher auf (oder sollte ich sagen: Verbrechin? ;))
Mehr will ich auch gar nicht dazu sagen, sonst nehme ich zu viel vorweg.

Der Schreibstil an sich ist relativ simpel gehalten, man kommt leicht mit dem lesen rein, das ganze ist immer wieder durch nette Fotomontagen von Zeitungsartikeln unterbrochen, die man zwar nicht zum Verständnis lesen muss, die ganze Geschichte aber auflockern und den Lesefluss auch nicht beeinträchtigen.
Anfangs denkt man wirklich, dass das Buch einer von diesen typischen 2€-Flughafenkriminalromanen ist, die man sich schnell mal zwischendurch für einen Flug kauft, anliest und dann nach dem Flug wieder wegschmeißt. Demnach war ich auch angetan, das Buch wieder wegzulegen, bin mittlerweile aber echt froh, weiter gelesen zu haben, denn es hat sich echt gelohnt. Mit zunehmender Entwicklung des Falles wird es spannender, man lernt Zusammenhänge kennen.
Das Problem, was ich mit dem Buch habe ist, dass ich zu der Hauptperson, wie schon beschrieben, keine Verbindung aufbauen kann, da Logan McRae ein komplett langweiliger Musterschüler ist, der hier und da abends mal auf ein Bierchen weggeht, sonst alles mach, was ihm seine Vorgesetzten sagen und auch sonst relativ gefühlskalt ist, was die Trennung von seiner Freundin anbelangt, die nebenbei im Buch beschrieben wird. Ihm scheint das ganze nicht wahnsinnig viel auszumachen, er hockt sich halt einfach vor den Fernseher und schläft ein :nix:

Das Buch ist auch weit weniger schlimm, als der Titel vermuten lässt, so wahnsinnig blutrünstig ist das Buch nicht, höchstens die letzten 30 Seiten vll, auf denen diverse Menschen umgebracht werden und die paar Szenen, in denen der Unbekannte Mörder, Fleischer genannt, seine Opfer kunstgerecht auseinandernimmt und in Stücke zerschneidet.

Etwas störend sind für mich auch immer die Zwischenszenen in denen das ganze Buch durchweg ein Opfer, Heather Inglis, beschrieben wird, die eigenartigerweise vom Fleischer nur gefangen genommen worden ist, aber nicht umgebracht wird, sondern immer nur beim Schlachten zusehen muss (auch dieses Rätsel löst sich am Ende auf). Die Szenen hab ich oft übersprungen, da sie da immer nur im Wahn mit ihrem toten Mann, den der Fleischer zuvor umgebracht hatte, spricht und sich selbst bemitleidet. Sind relativ langweilig, gehören zwar irgendwie dazu und machen den Schreibstil abwechlungsreicher, müssen aber auch nicht unbedingt sein.
Zudem nerven teilweise, meist am Anfang, wenn man sich noch nicht so reingelesen hat, die vielen Abkürzungen (DI für Detective Inspector, DS für Detective Sergeant, CC für Chief Constable (?), DSI und weitere, ich kenne und kann sie immer noch nicht alle) mit denen ein Leser, der davon keine Ahnung hat, noch nicht wirklich zurecht kommt

Alles in allem ein Buch, das anfangs abschreckt und sagen will: "Lass mich, ich bin langweilig!" :) und sich dann letztlich aber doch noch zu dem Bestsellerthriller entwickelt, der es laut Aufkleber auf dem Cover zu sein verspricht.

Mit 8,95€ war es auch nichtmal teuer. Alle die einen kurzweiligen, spannenden Roman lesen wollen, bei dem man bis zum letzten Augenblick im Unklaren über den eigentlich Täter bleibt und auch vor einem etwas langatmigen Anfang nicht zurückschrecken (der aber nicht langweilig ist), sind hier in meinen Augen bestens bedient.

Wenn ich Punkte vergeben müsste (wie bei den CD-Reviews), würde ich mal so spontan 7,5/10 aus dem Ärmel schütteln.

Cheers, MJ
 
Zuletzt bearbeitet:
Um das jetzt noch zu vervollständigen, hier noch mein Review über Sniper von Lee Child
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Wollte eigentlich dieses Buch zuerst lesen vor "Blut und Knochen", habs aber nun leider erst später gemacht. Dafür habe ich es nicht bereut. Das kann ich im Vorhinein schon sagen: Es ist mehr als lesenswert!

Inhalt
Die Geschichte spielt in Indiana in den USA, allerdings fühlt man sich nie wirklich wie in einer echten amerikanischen Stadt, sondern eher wie in einer Zombiestadt, da das Drumherum nur selten beschrieben wird. Man fühlt sich eher ziemlich verlassen in einer Stadt, in der nur die Hauptdarsteller hausen und alle anderen Menschen drumherum wirklich nur nebulöse unwichtige Statisten.
Zuallererst wird das eigentlich Massaker beschrieben: Ein Unbekannter scheißt (anscheinend) wahllos in eine Menge von Menschen und bringt mit 6 Schüssen aus einem Scharfschützengewehr 5 Menschen um. Dabei hinterlässt er so viele Spuren, dass die Polizei schon nach wenigen Stunden den Täter - einen alten Sniperschützen aus der Armee zu Zeiten des Desert Storm - gestellt hat.
Die Beweise sind erdrückend und für alle ist mittlerweile klar, dass James Barr, der Sniperschütze, der Täter sein muss.
Dann kommt Reacher (der früher mit Barr im Desert Storm tätig war) auf den Plan, als Barr in der Vernehmung nur sagt, er wolle Reacher sprechen, mehr nicht. Der will Barr jedoch in Gefängnis bringen, weil Barr damals zu Zeiten des Desert Storm in Kuwait City 4 hohe Tiere der Armee getötet hat.
Reacher allerdings kommen die Beweise gegen Barr auch allzu glatt vor, sodass er auf Wunsch der Anwältin von Barr der Sache nachgeht. Mithilfe der Anwältin, einer Starreporterin, einem Ex-Polizisten namens Franklin und einem Ex-Marine kommt Reacher schließlich einer russischen Verbrecherbande auf die Spur, die hinter dem Amoklauf steht.
Auf den letzten 30 Seiten wird schließlich in Perfektion beschrieben, wie ein einzelner Marine ein Haus mit einer ganzen Handvoll Verbrecher lautlos infiltrieren kann. Da läuft einem geradezu der Angstschweiß das Gesicht runter. Genial! :great:

Schreibstil
Schlichtweg grandios. Von der ersten Seite an fesselt das Buch, es "döst" nicht die ersten 100 Seiten vor sich hin, wie beispielsweise das oben erwähnte "Blut und Knochen", sondern geht gleich von Anfang an mit Action los. Lee Child hat top recherchiert, ich glaube nach dem lesen dieses Buchen könnte jeder, der im Besitze eines Scharfschützengewehres ist, einen Amoklauf ausüben, so genhau sind die Vorgänge beschrieben. :eek:
Was ich bemängeln muss, ist, dass man sich nie wirklich in den Hauptakteur Jack Reacher reinversetzen kann, er ist einfach ein Mann, der sein Leben ungezügelt lebt, alles vorausahnt, quasi schon im Vorhinein immer weiß, was der Gegner machen wird und deswegen alles richtig macht. Er ist ein perfekter Kämpfer, ihm laufen alle Frauen hinterher, macht was er will... Das nervt manchmal etwas, er weiß halt immer genau was zu tun ist, läuft so gut wie nie in eine Sackgasse.
Ansonten ist das Buch echt mitreißend und gut geschrieben, alle, die einen kurzweiligen Roman suchen, den man schnell mal in einer Woche durchhat, weil er so spannend ist, sind hier bestens beraten.

Ich würde 8,5/10 Punkten geben, weil er an manchen Stellen doch etwas ZU voraussehbar ist, für die Spannung am Ende und die nie aufkommende Langeweile während des Lesens aber doch sehr gut gemeinte 8,5. :)
 
Hi das ist ja lustig, dass du dieses Buch gelesen hast...ich hab das Cover gesehen und gleich erkannt.

Vor etwa 3 Wochen hat es mir meine Mutter aus der Bücherei mit gegeben und ich habe die ersten 20 Seiten gelesen...das wars! Ich fand das Buch so unglaublich öde, ich weiß, dass ich da recht vorschnell bin, aber ein Buch ist doch ein Produkt und das muss doch am Anfang überzeugen.

Ich wollte das nur schreiben, weil es das exakte Gegenteil von deiner Meinung über den Beginn ist - jeder sieht es anders.


Ich lese im Moment Doof it yourself...ist nicht wirklich besonders hochwertig - aber leichter Lesestoff nach der Arbeit. Vor kurzem habe ich ein Fänger im Roggen gelesen! Und dieses Buch ist mehr als großartig! Ich werde sobald ich Zeit habe (hab gerade angefangen zu arbeiten - da hat man noch eine schlechte Zeiteinteilung) werde ich einen Review für meinen Blog schreiben und hier auch veröffentlichen.
Aber eins vorweg - diese Buch ist absolute Pflichtlektüre! Unglaublich!
 
Is ja in Ordnung. So hat man neutrale Meinungen und kann sich selbst ein Bild machen ;)
 
Ich lese im Moment Doof it yourself...ist nicht wirklich besonders hochwertig - aber leichter Lesestoff nach der Arbeit. Vor kurzem habe ich ein Fänger im Roggen gelesen! Und dieses Buch ist mehr als großartig! Ich werde sobald ich Zeit habe (hab gerade angefangen zu arbeiten - da hat man noch eine schlechte Zeiteinteilung) werde ich einen Review für meinen Blog schreiben und hier auch veröffentlichen.
Aber eins vorweg - diese Buch ist absolute Pflichtlektüre! Unglaublich!

Das will ich mir noch demnächst von einer Freundin ausleihen :). Ich freue mich schon darauf, es zu lesen.

So, ich erzähl dann auch mal wieder von einem der Bücher, die ich in letzter Zeit so gelesen habe.

das_verlorene_symbol_robert_langdon_band_3.jpg

Das Buch gehört zum dritten Band, den Dan Brown über Robert Langdon geschrieben hat ("Illuminati" und "Sakrileg" sind die vorherigen). Wie in den anderen von Dan Browns Bücher geht es um wahnsinnig gelungene Verschwörungstheorien, es geht darum, Morde zu verhindern und insbesondere das Geheimnis der Freimaurer-Brüder zu wahren. Robert Langdon wird von seinem ehemaligen Mentor Peter Solomon gebeten, für ihn einen Vortrag in Washington zu halten. Doch anstatt, wie erwartet, gespannte Menschen im Kapitol vorzufinden, trifft er auf eine tätowierte, abgetrennte Hand eines Menschen vor. Das Werk eines "Verrückten", der von Robert Langdon verlang, das Geheimnis der Freimauerer-Pyramide zu enträtseln. Und das muss ihm innerhalb von 12 Stunden gelingen.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Dan Brown hat es geschafft, mich völlig in diese Welt hineinzuziehen. Es gab zahlreiche Codes, die es zu entschlüsseln galt und Rätsel zu lösen. Das einzige, was mich ein wenig enttäuscht hat, war, dass ich vor dem Ende schon darauf gekommen bin, wer der Killer eigentlich ist. Aber trotzdem bin ich überzeugt, dass nur wenige solche Verwicklungen so gut beschreiben können, wie Dan Brown es tut, ohne dass man sich schon nach der Hälfte des Buches alles zusammenreimen kann. Seine Bücher sind immer für eine überraschung gut, und ich kann "Das verlorene Symbol" wie auch "Sakrileg", "Illuminati" und auch "Diabolus" von Dan Brown nur empfehlen :great:. Echte Bestseller, die zu kaufen es sich lohnt.

LG
Lynn
 
Lynnie
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Doublette ...
karte_und_gebiet.jpg

Inhalt:
Jed Martin ist Künstler. In seinen ersten Arbeiten stellt er Straßenkarten und Satellitenbilder gegenüber, zum Durchbruch verhelfen ihm jedoch Porträts. Einer der Porträtierten: »Michel Houellebecq, Schriftsteller«. Doch dann geschieht ein grausames Verbrechen: ein Doppelmord, verübt auf so bestialische Weise, dass selbst die hartgesottenen Einsatzkräfte schockiert sind. Die Kunst, das Geld, die Arbeit. Die Liebe, das Leben, der Tod: Davon handelt dieser altmeisterliche Roman, der auch hierzulande bereits als literarische Sensation gefeiert wird. Michel Houellebecqs neustes Werk ist ein vollendeter Geniestreich von überraschender Zartheit. Der einstige Agent provocateur erscheint darin gereift und auf so humorvolle Weise melancholisch wie nie. ›Karte und Gebiet‹ wird nicht nur die Freunde Houellebecqs begeistern, sondern auch manchen seiner Feinde.
Karte und Gebiet ist das erste Buch, das ich von Michel Houellebecq gelesen habe. Möglich, dass es daran liegt, dass ich den Intellekt des Autors nicht gänzlich habe nachvollziehen können. An vielen Orten der Erzählung habe ich den Eindruck bekommen, dass ich nicht die Geschichte der Protagonisten lese, sondern dass ich in einem Skizzenbuch von Houellebecq höchst persönlich lese, in welchem er seine mürrische und gesellschaftskritische Art nicht hat unterbinden können. Gedankenfetzen zur modernen Welt; kritisch, zynisch und teilweise nicht ganz fertig. Viele Überlegungen lässt er in's leere Laufen. An anderen Stellen hingegen widmet er sich dermassen detailreich zu einer Kleinigkeit, dass man sich fragt, wie man diese umfangreiche Beschreibung nun einordnen kann (sein Fable für Autos, Kameras, Kunst und Gastronomie z.B). Der eigentlich Roman spielt nur zweitrangig eine Rolle. Daher wirkt er für mich auch nicht ganz stimmig. Zu vielen Namen, die einen durch das ganze Buch begleiten, fehlt mir auch zum Schluss ein Gesicht. Ich hätte mir eine etwas bildhaftere Darstellung der Figuren gewünscht. Auch beim Sprachfluss bin ich unsicher, ob er nicht der Übersetzung in's Deutsche zum Opfer gefallen ist. Der Schluss wirkt aufgesetzt, den Höhepunkt der Geschichte erreicht das Buch nämlich schon nach drei vierteln der Seiten.

Insgesamt ein durchaus lesenswerter Roman, da er in seiner Eigenart ziemlich anders ist als alles, was ich bisher gelesen habe. Die doch immerhin 400 Seiten hatte ich in 3 Tagen durch. Zu den Pluspunkten zählen eindeutig die sehr eigenwilligen Erklärungen, die sprachlichen Ausdrücke und die wirren Ideen (dies gilt übrigens auch für die Geschichte an sich). Abzüge erhält der Roman für mich beim etwas flachen Schluss, der irgendwie nicht ganz in's Bild passt, die etwas holperige Sprache (möglicherweise aufgrund der Übersetzung vom Französischen) und die wenig bildhafte Sprache.

3 von 5 Punkten.

Alles Liebe,

Limerick
 

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