5. B. Das Arbeiten am geschriebenen Text

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B. Üben und Wollen - Voraussetzungen für die Arbeit mit Texten

Ich gehe davon aus, dass die Bereitschaft vorliegt, mit dem Text zu arbeiten. Oft entscheidet auch hier die Tagesform. Das merkt man schnell und kann es durchaus auf später verschieben. Da geht es dem Gehirn wie den Fingern auf dem Griffbrett oder der Tastatur. Sind sie zu steif, klingt es verkrampft. Vielfach ist also auch Geduld gefragt, die oft Mangelware vor allem bei jungen Heißspornen ist, wenn sie vielleicht ihrer neuen Liebe schon am nächsten Morgen das ultimative Liebeslied kredenzen wollen. Gut Ding will Weile haben.

Auch beim handwerklichen Arbeiten mit Texten gilt, dass es ohne Übungen nicht geht. Ein Zauberwort heißt dabei "Synonym", also wie kann ich z.B. Wortwiederholungen vermeiden indem ich andere Worte finde, die dasselbe sagen. Auch wenn Ihr lacht, Kreuzworträtsel sind da eine gute Schule und helfen oft, den Griff zum Synonymwörterbuch zu vermeiden. Weitere wichtige Übungsmöglichkeiten sind gezielte Reimübungen. Versucht einfach mal, einen bekannten Witz, einen Gag und eine lustige Situation als Vierzeiler zu formulieren :


Die Susi hörte nix von Peter,
sie dachte noch, da hinten steht er,
doch hatte es ihn umgehaun,
beim Pinkeln am Elektrozaun.

Das sowie die beiden nächsten Übungen eignen sich auch als Spiele in lustiger Runde. Da macht das Üben dann fast so viel Spaß, wie eine geile Probe. Ebenso lustige Formulierungen ergeben sich beim Erfinden von Schüttelreimen :


Viele haben den Keiler gern,
denn in ihm ruht ein geiler Kern.

Dabei müssen die "geschüttelten" (und nicht gerührten !) Reimworte nicht zwangsläufig am Zeilenende angeordnet werden :


Es legt sich die Schlacht auf den Magen
wenn sie wegen der Macht sich schlagen.

Ihr werdet sehen, wie viele Reimworte Euch auf bestimmte Endungen einfallen, die sich dennoch leider nicht so ideal schütteln lassen, wie zum Beispiel diese :


So kann ´s noch nicht für Schröder bleiben,
Man sollte es noch blöder schreiben !


Ein etwas komplizierteres Reimschema ist den sogenannten Limericks eigen. Dabei handelt es sich um Fünfzeiler etwa mit der Metrik eines Vierzeiler (grob gesagt, ich weiß). Das Reimschema ist

a-a-b-b-a,

was so viel heißt, dass sich die Zeilen 1, 2 und 5 reimen, sowie die Zeilen 3 und 4. Dabei haben wegen der Metrik die Zeilen 3 und 4 zusammen etwa die Länge der anderen 3 Zeilen. Beispielsweise so :


Es machte in Wien, gleich am Prater,
ein freches Gör ein Theater.
Dieses Geheule
wegen der Beule,
nervte nicht nur ihren Vater.

Ein kluger Richter spricht,
ein weises Urteil vor Gericht :
"Ich glaub voll und ganz,
diese Instanz,
war bei weitem die letzte nicht !"

Limericks lassen sich am besten erfinden, wenn mehrere zusammenspielen. So sind sie auch entstanden, nämlich als Zeitvertreib wenig beschäftigter Beamter der irischen Grafschaft gleichen Namens, die nichts besseres zu tun hatten, als Limericks zu dichten.

Für weniger gut aber durchaus verständlich für den Fall, dass gar nichts mehr läuft, halte ich die Verwendung von Reimmaschinen. Ich glaube, da besteht dann eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Text später nur wegen eines bestimmten Reims in eine andere inhaltliche Richtung gerät oder dass er holpert, nur um den Reim zu kriegen. Hier sollte einfach gelten :

Ist der Reim auch noch so geil,
es klingt auch ohne ihn schon steil.
 
Eigenschaft
 
Der obige Text ist von steinhart.

Ich habe ihn nur hier reingestellt, damit - falls nötig - noch an ihm gearbeitet werden kann.

x-Riff
 
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