Beethoven Sonate in F-Dur Opus 54

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WusseL
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Hallo, ich lese seit einiger Zeit in diesem Forum mit, habe mich allerdings nie "getraut" etwas zu schreiben.
Ich hoffe ich schreibe diesen Thread in den richtigen Bereich. (wenn nicht gerne verschieben)
Nun zu meinem Problem...
Ich schreibe gerade an einer Hausarbeit zu der oben genannten Sonate.
Nun will ich ein bisschen Analyse einbauen, also wenigstens Tonart und Funktion.
In Takt neun des ersten Satzes komm ich einfach nicht weiter, vielleicht steh ich auf dem Schlauch und die Anwort ist ganz logisch.:(
der Satz steht im 3/4 Takt und in F-Dur. In Takt acht steht ein Auftakt bestehend aus den Noten f und a.
Takt 9 beginnt mit einem f und einem gleichzeitig gespieltem cis, dann folgen b und d gleichzeitig, dann g, e, d und zum schluss ein h.
besser verständlich sind auf jeden fall die Noten http://imslp.org/wiki/Piano_Sonata_No.22,_Op.54_(Beethoven,_Ludwig_van) (link zu imslp)
Kopfzerbrechen bereiten mir vorallem das cis und das h, welche Tonart(en) haben wir in Takt 9?
meine einzige Idee wäre, dass man das cis als Durchgangston zu d deutet, dann hätte man B-Dur (mit quinte im Bass) was gut passt als S zu F-Dur... aber ein Durchgangston auf der 1 bei einem 3/4 Takt ?
Den hinteren Teil des Taktes 9 würde ich als C-Dur interpretieren, allerdings fehlt da der Grundton. Und vorallem warum h und nicht b und was macht das d da?
Schlüssig wäre es auf jedenfall da in Takt 10 eindeutig F-Dur kommt, somit wäre das ganze eine schöne Kadenz...
aber stimmt das ganze so ? Ich weiß es einfach nicht!:(

Ich hoffe irgendwer versteht meine Ausführungen und kann mir helfen.:)
liebe grüße und vielen Dank schonmal im voraus!
Wussel
p.s. ich hoffe ich hab jetzt keinen Doppelpost produziert(habe so lange geschrieben, dass ich nicht mehr angemeldet war als ich auf abschicken gedrückt hatte)
 
Eigenschaft
 
Deine Deutung geht in Ordnung: cis' ist chromatischer Vorhalt zur Terz d' von B-dur, das h ist chromatische Nebennote, das Ganze kann man als Kadenz IV-V-I auffassen über dem Orgelpunkt F (nicht Quinte von B-dur, sondern Grundton-Orgelpunkt von F-dur). Das h nimmt sich dabei ein wenig seltsam aus, da es in der (nur durch die zwei Töne G und e vertretenen) Dominante keinen funktionalen Sinn hat, aber e-moll oder e-moll-7 kann man hier auch schlecht annehmen. Funktionstheorie verbucht so etwas unter freier Leittonstellung.
Letztlich entscheidend ist, was man hört; ich höre cis' als Vorhalt zum d' und h als leittönig zum c'. cis' ist dabei kein "Durchgangston auf der 1", wie du sagst, sondern ein angesprungener Vorhalt, und angesprungene chromatische Vorhalte findet man bereits bei Bach, nicht erst bei Beethoven, die sind also nichts Ungewöhnliches.

Nebenbei: Die Oberstimme ab Takt 9 lautet cis'-d'-h-c'. Der Krebs dieser Folge ist c'-h-d'-cis'. Transponier diesen mal einen Ganzton nach unten - was erhältst du dann? (Nein, hat nichts zu bedeuten und ist reiner oder gewissen harmonischen Strukturen immanenter Zufall, ist aber interessant insofern, als man vor lauter Analysieren und Deuteln auch überdeuteln kann, wenn man nur will.)
 
Vielen Dank für die Antwort!:)
Das waren wichtige Hinweise! Als Vorhalt gibt cis deutlich mehr Sinn!
Das f als Orgelpunkt gefällt mir auch sehr viel besser, quinten im Bass... da klingelt irgendetwas negatives :redface:
b a c h :)

grüße
Wussel
 

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