Pentatonik - und nun?

Jägi
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Hallo zusammen,

ich spiele nun schon einige Zeit Gitarre und habe auch schon ziemlich gut die Pentatonik drauf. Oft nehme ich mir eine Grifffolge auf, lasse diese im Loop laufen und improvisiere Solos dazu mit der Pentatonik in den verschiedenen Lagen. Hierbei versuche ich immer das Ganze Griffbrett zu verwenden.
Ich versuche auf mit "Hammer ons, Pull offs, Bendings, Slides und ein paar sehr einfache Legatos" zu arbeiten.
Allerdings habe ich das Problem, dass sich die Solos sich immer sehr ähneln vom Sound her. Das wird auf dauer langweilig.

Habt ihr vielleicht ein paar Tipps, was ich mir als nächstes anschauen sollte, damit ich wieder einen schritt nach vorne mache, was das Solo spielen angeht?
Gibt es auch nennenswerte Seiten, auf denen ein paar Riffs aufgeführt werden, die auf der Pentatonik basieren - so eine Art Riffsammlung oder so?
Ich Speile auch immer nur einzelne Töne hinter einander - gibt es hier auch ein paar Übungen, um quasi Mehrtönige Solos (also ich meine 2-3 Saiten beim Solo spielen mit anzuschlagen) zu spielen?
Wie sollte ich nun am besten vorgehen, um schnell besser zu werden?

Für Ratschläge/Tipps, Themengebiete und Erfahrungen wäre ich sehr Dankbar.

Beste Grüße,
Jägi
 
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Schlag doch einfach mal mehrere Töne gleichzeitig an, die auf der Pentatonik liegen :p Gern genommen werden da auch der selbe Bund auf der h und g Saite..
Ansonsten klar, Pentatonik klingt irgendwie immer son bisschen nach rocknroll und Blues.. Wenn du dich nen bisschen davon abheben möchtest, musst du auch die anderen Töne benutzen, mal ne richtige Moll-Tonleiter oder so, vielleicht sogar mal mit tapping.. Und dich auf dein Backing einstellen - ist das vielleicht schon ein bisschen langweilig angesetzt? Wenn man sowas wie das Godfather Theme mal spielt, merkt man doch schnell, wo die Reise mit einfachen Mitteln hingehen kann^^
 
Jägi;6271118 schrieb:
Habt ihr vielleicht ein paar Tipps, was ich mir als nächstes anschauen sollte, damit ich wieder einen schritt nach vorne mache, was das Solo spielen angeht?

Du solltest mehr Töne als nur die Penta in Dein Spiel integrieren (lernen). Da bietet sich als erstes mal an, die Dur- bzw. Molltonleiter zu lernen. Zum anderen solltest Du einige technisch leichte Soli heraushören und spielen lernen. Zehn gute Soli kopieren - und verstehen, was da passiert - bringt richtig viel. Damit erweiterst Du enorm Dein Vokabular und Du wirst ganz schnell feststellen, dass es längst nicht nur um Pentatonik geht....

Gruss
Christof
 
Wenn du die Pentatonik kannst ist es ja zur Bluestonleiter nur ein kleiner Weg. Es gibt aber noch unzählig viele Skalen, die man lernen kann bzw. sollte. Am besten -da am meisten gehört/gewohnt- machst du auch gleich die Dur- und Molltonleiter. Damit hast du schon ein wenig mehr Improvisationsmaterial. Ein weiterer Bestandteil deines Repertoires sollten Arpeggien sein. Zu dem mehrsaitigen Spieltechniken: Besonders oft sind solche sog. "double stops" bei Clapton-Soli zu hören.
Und letztendlich empfehle ich dir viel Musik zu hören, denn was man hört das spielt man auch;)
 
Ja reicht langsam :D
3 mal die selben Vorschläge andes ausformuliert
 
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Dann mal ein anderer Vorschlag von mir (hoffentlich auch anders formuliert..): ich würde Dir eher dazu raten, noch eine Weile bei der Moll-Pentatonik zu bleiben und den Umgang mit ihr zu perfektionieren. Eine Moll-Pentatonik kann in den richtigen Händen niemals spröde oder monoton klingen. Wenn Du dies nicht glaubst, dann höre Dir einmal Angus Young, Albert King oder Otis Rush an. Ich möchte mich nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, da ich Dein Spiel ja nicht kenne, aber ich habe ein wenig den Eindruck, dass es sinnvoll wäre, wenn Du den Umgang mit der Moll-Pentatonik noch ein wenig vertiefen würdest. Hör Dir dazu einfach einige einfache Licks auf Platten ganz genau an. Bei der Moll-Pentatonik liegt der Teufel im Detail: sie ist eigentlich die einfachste Tonleiter, die man zum improvisieren verwenden kann, aber gerade deswegen erfordert es extremes Können, wenn man mit ihr interessant klingen will: hier zählt jede rhythmische Nuance, jeder kleine Vierteltonzieher und jeder Pull off/Hammer on.

Ich denke, dass man zuerst fähig sein sollte, mit der Moll-Pentatonik gut umzugehen, bevor man sich anderen Skalen zuwendet: danach ist z. B. das Erlernen von dem Spiel mit dem ionischen Mode (Randy Rhoads, etc.) ein Kinderspiel, und der nächste Schritt führt dann für die Heavy-Fraktion zu der harmonischen Moll-Tonleiter (Malmsteen!). Der Engl-Verstärker auf Deinem Avatar und Deine Signatur spricht für mich ja dafür, dass Du eher in der Heavy-Welt unterwegs bist, also wird wahrscheinlich die Dur-Pentatonik (BB King, Peter Green) für Dich nicht so wichtig sein (vielleicht liege ich da aber auch falsch..). Wenn Du diese aber draufhast, ist der nächste Schritt der mixolydische Modus.

Wenn Du jetzt meinst, dass die Moll-Pentatonik und das ewige Verweilen in ihrem Koordinatensystem nur etwas für Old School-Blueser ist, muss ich Dir leider widersprechen: ein großer Teil des Spiels von Rhoads, Van Halen, Zakk Wylde, etc. basiert ebenfalls auf dieser alten Tonleiter.
 
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um vom statischen skalenorientierten spiel wegzukommen hat mir eins geholfen: melodien einfacher songs, kinderlieder, weihnachtslieder etc. auf der gitarre üben in allen möglichen lagen auf dem griffbrett. man lernt dabei automaitisch andere tonintervalle zu spielen, melodisch zu spielen. der nächste schritt ist , sich im kopf! melodien, kleine phrasen auszudenken, sie sich vorzusingen und sie dann aufs griffbrett zu übertragen. wenn man all das ne weile macht, spielt man nicht mehr wie ein skalengitarrist^^
 
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Tach!

Kümmere Dich um Deine Phrasierung, Deine rhythmische Sicherheit.

Wenn Du mich fragst, wie ich ausgerechnet darauf komme, dann würde ich sagen: Erfahrung.

Man kann mit der Pentatonik und seinen abgeleiteten Vettern wie der Bluestonleiter, der "Cowboy"-Skala usw. sein Leben lang solistisch glücklich werden. Nicht nur auf der Gitarre, sondern auf allen Instrumenten. Klar, wenn es um Begleitung, Akkordspiel und anderes geht, dann ist Pentatonik harmonisch zu grob gestrickt, man findet keine (oder nur selten) Leittöne.

Wenn Du die Frage ".. und nun" stellst, dann kannst Du offensichtlich mit der Pentatonik nichts anfangen, und weißt nicht, wie man damit Musik macht.

Es geht NICHT darum
-das ganze Griffbrett zu verwenden. Das ist kein Ansatz, der auch nur im Entferntesten musikalisch wäre. Sondern es ist schlicht eine Selbstbestätigung für Dich, dass Du Die Positionen möglicher Noten gut gelernt hast. Musik ist aber keine Klassenarbeit.
-Hammer Ons, Pull Offs und einfache Legatosachen zu spielen. Begründung wie oben. Das sind vielmehr Techniken, die Dir klangliche Optionen bieten.

Wenn Du aus diesen Motiven heraus an Improvisationen herangehst, wirst Du zwangsläufig langweilig klingen. Dann ist ein Ausweichen in komplexere Skalen bloß eine Flucht, die Dich auch nicht weiterbringt.

Was bringt Dich denn nun weiter..?

Ich würde, ohne Dich zu kennen, aus den Motiven schließen, dass Du, wie schon Rude Mood schrieb, Dich um die Anwendung der Pentatonik kümmern solltest.

Aber ich gehe noch weiter, ich glaube nicht, dass ich zu weit aus dem Fenster lehne, wenn ich Dir rhythmische Probleme unterstelle, die Du angehen solltest. Vielleicht fehlt es Dir aber auch nicht an Rhythmik an sich, sondern nur an der Bearbeitung dieses Themas. Jeder gute Gitarrenlehrer würde Dich daraufhin abchecken, Dich z.B. zum Metronom klatschen lassen, um damit festzustellen, wie gut Deine Rhythmik und Dein Timing ausgebildet ist und ob er mit Dir daran arbeiten muss. Erst durch gutes Timing werden Töne zu Musik. Und dann stellt sich auch die Frage, "was das denn soll" nicht mehr, weil gute Phrasierung und guter Rhythmik Deinen Tönen erst einen Sinn gibt, den auch Du selbst als Spieler empfinden wirst und nachvollziehen kannst.

Ich lege Dir hierzu eine Website ans Herz, die auch schon anderswo im MB verlinkt hatte. Diese Site ist eine phantastische Rhythmik- und Timingschule, und sie hat es in sich. Die Übungen dort sehen pipifax aus, die Midifiles klingen grottig, es ist im Grunde Jazz und Blues, also mal so richtig old school, aber das ist nicht der Punkt. Der Stoff dort reicht für Jahre: http://www.jazclass.aust.com/rhythmcl/1rc.htm

Natürlich wirst Du auch weiterhin an Skalen üben, das bleibt einfach nicht aus. Aber auf Basis einer sicheren Rhythmik wirst Du die Frage, was ".. und nun?" bestimmt nicht mehr stellen.

Grüße Thomas
 
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Eine gute Idee wäre vielleicht auch ein Buch wie Blues you can use. :gruebel:
Da wird schon ziemlich schnell das mit der Pentatonik gemacht, was von einigen hier schon angesprochen wurde:
Erweitern um Blueston oder akkordeigene Töne oder Doppeltöne.
Dazu gibt es hier im Forum übrigens einen netten Workshop! ;)

So gehört bei einem Major-Blues ja nicht die Terz des Grundakkords zur Pentatonik, kann aber natürlich an den entsprechenden Stellen auch gespielt werden.
Schauen/registrieren, wo befinde ich mich harmonisch eigentlich und was kann ich an der Stelle außer der Pentatonik noch erweitern finde ich einen guten Ansatz.
Akkorde anschauen und mit Pentatonik vergleichen ...
 
Der Engl-Verstärker auf Deinem Avatar und Deine Signatur spricht für mich ja dafür, dass Du eher in der Heavy-Welt unterwegs bist, also wird wahrscheinlich die Dur-Pentatonik (BB King, Peter Green) für Dich nicht so wichtig sein (vielleicht liege ich da aber auch falsch..). Wenn Du diese aber draufhast, ist der nächste Schritt der mixolydische Modus.

Wenn Du jetzt meinst, dass die Moll-Pentatonik und das ewige Verweilen in ihrem Koordinatensystem nur etwas für Old School-Blueser ist, muss ich Dir leider widersprechen: ein großer Teil des Spiels von Rhoads, Van Halen, Zakk Wylde, etc. basiert ebenfalls auf dieser alten Tonleiter.

Bin ja auch gar nicht der TE, hehe.

Naja Lamb of God spielen auch sehr viel Bluesorientiertes Zeug, wenn man genau hinhört, deshalb ist mir "darauf basiert sein" zu ungenau ^^ Wer natürlich mal fremde Töne einwirft, klingt schon wieder ganz anders, aber das hab ich ja oben alles schon geschrieben xD Als erster, der Dur und Moll vorgeschlagen hat *brusttrommel*
 
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Sorry, Mann...habe nicht ordentlich hingeschaut und Eure Avatare verwechselt. 10000x Entschuldigung!
 
@ Jägi

Ich habe in einem ähnlich gelagerten Thread folgendes vorgeschlagen, was du dir auch mal ansehen könntest:
https://www.musiker-board.de/griff-spieltechnik-e-git/513807-powerchords.html#post6250230

Insgesamt finde ich aber die Beiträge von FretboardJunkie und Rude Mood sehr gut und richtig... einfach nur Töne hinzuzufügen, macht kein Solo und keine Improvisation besser... Ergänzend ist das auch richtig, wichtig und sinnvoll, aber ohne die von den beiden genannten Punkte, hilft es dir nicht viel weiter.
 
Was mir am meisten gebracht hat: "Transkribieren". Lieder raushören und in Noten oder Tabulator aufschreiben! Hör und spiel deiner Meinung nach besten Solos nach. :) Viel Erfolg
 
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