C-Dur oder A-Moll?

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Hallo zusammen,

ich scheine der einzige zu sein, den das verwirrt, denn ich finde nirgends eine Antwort darauf.
Wie kann ich erkennen, ob die Tonart jetzt die eine ist oder die Dur-/Moll-Parallele? Ich kann mich ja nicht immer drauf verlassen, dass mir Akkorde gegeben sind, oder eine Melodie mit dem Grundton beginnt. Außerdem sind das ja keine eindeutigen Beweise, oder? :gruebel:

Schon mal danke im Vorraus ;)
 
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Durch ZUHÖREN.

Ob ein Stück in Dur oder Moll ist, sollte sich ja eigentlich mir den Ohren erschließen lasssen. Wenn nicht, dann so lange Gehörbildungs-studien einschieben, bis das unfallfrei klappt.

LG, Thomas
 
Zuhören wird doch völlig überbewertet. Ich dachte mir da gibt es vielleicht noch was, dass meinem weniger musikalischen hobby dient. Nämlich klugscheißen :p sowas wie die Kadenz ist da natürlich super.
Danke euch beiden. ^^
 
Durch deine seltsame Ausdrucksweise weiß ich nicht so recht einzuschätzen, was Du uns - mir - sagen willst. Deshalb zur Vorbeugung eine Klarstellung: Der Kommentar von mir weiter oben - mancher mag es auch als Ratschlag auffassen - war weder schnippisch noch kugscheißerisch gemeint. Das war eine durchaus wohlwollende Empfehlung von mir.
Natürlich steht es dir frei, sie zu verwerfen und stattdessen auf die Bekanntgabe besserer "Tricks" zur Lösung des gegenstänlichen "Problems" zu warten.

LG, Thomas
 
Hallo zusammen,

ich scheine der einzige zu sein, den das verwirrt, denn ich finde nirgends eine Antwort darauf.
Wie kann ich erkennen, ob die Tonart jetzt die eine ist oder die Dur-/Moll-Parallele? Ich kann mich ja nicht immer drauf verlassen, dass mir Akkorde gegeben sind, oder eine Melodie mit dem Grundton beginnt. Außerdem sind das ja keine eindeutigen Beweise, oder? :gruebel:

Schon mal danke im Vorraus ;)

Die charakteristische Dissonanz ergibt die Tonart. Sie steht immer auf subdominantischer Stufe. In Dur gibt es zwei davon: Die S7+ und die S65 .
Letztgenannte ist auch Prädominante zur D und kann auch als ii7 aufgefasst werden. z.B. Quintfallprogression: ii7 - V - I. Die ii7 kann auch durch Erhöhung der Terz in die II7, also Doppeldominante überführt werden und wir erhalten DD7 - D - T (immer noch Quintfallprogression).

In Moll ist das Pendant zur S7+ die sP7+. Allerdings ist die sP7+ auch tG7+ ,steht also gewissermaßen zwischen Tonika und Subdominante. Funktional ist sie daher eher schwach. Die starke charakteristische Dissonanz in Moll ist die s65, welche obwohl subdominantisch eine Tritonusspannung aufweist - zwischen der S6 und der S3- . Die s65 lässt sich als Prädominante sowohl mit der DD als auch mit der SS als auch mit der D gut verbinden und daher ideal für (Schluss-)Kadenzen geeignet. Beispiel s65 für a-moll : D - F - A - H. Trit. zwischen F und H.

Fehlt die s65 , bleibt als "Rettungsanker" immer noch die D , da der Leitton nicht leitereigen ist, durch Hochalteration gewonnen werden muss und daher sehr auffällig ist.

Fehlt auch die D, bleibt das Kadenzmodell insgesamt modal. Die Tonart tendiert dann entweder zur SS (mixolydisch) oder aber zur Durparallele (ionisch Dur).

Beispiel wieder a-moll : Tendenz zu G-Dur (Dur mixolydisch) oder C-Dur (Dur ionisch). In der Pop-Musik ist eine beliebte Wendung die Erhöhung der bVI bzw der S3-, womit man mit dem D-Dur-Akkord die Dominante zur SS (G-Dur) erhält. Die eigentliche Dominante E würde aber die Tonart A-moll wieder herstellen .
 
Die S7+ und die S65 .

Klingt wie Straßenverkehrs-Nachrichten ...

Ich persönlich kann ja irgendwie damit leben, aber Du solltest Dir vor Augen halten, daß jemand, der augenscheinlich Probleme damit hat, Dur und Moll auseinanderzuhalten, mit Deiner "detaillierten" Art der Beschreibung vielleicht nicht viel anfangen kann ... ?

Nur ein Gedanke ...

LG, Thomas
 
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Wie kann ich erkennen, ob die Tonart jetzt die eine ist oder die Dur-/Moll-Parallele? Ich kann mich ja nicht immer drauf verlassen, dass mir Akkorde gegeben sind, oder eine Melodie mit dem Grundton beginnt. Außerdem sind das ja keine eindeutigen Beweise, oder? :gruebel:

Okay, du hast also eine Melodie ohne Harmonisation (=ohne Akkordsymbole oder ausnotierte Akkorde) und willst deren Tonart bestimmen. Eine Melodie für sich allein hat aber keine Tonart. Nur dort, wo Akkorde existieren, kann eine Tonart bestimmt werden.

Nicht bei allen Melodien lassen sich überhaupt Tonarten bestimmen, und bei manchen gibt es mehrere mögliche Lösungen. Du suchst eindeutige Beweise, und die gibt es nicht immer. Das erst mal vorweg.

Ansonsten musst du halt wissen, was eine Tonart überhaupt ist: eine Hierarchie von Harmonien. Bestimmte Akkorde sind also wichtiger/schwerwiegender/bedeutungsvoller/schlussfähiger als andere. Ein perfekt schlussfähiger Akkord wird Tonika genannt, und nach diesem Akkord wird auch die Tonart eines Stückes benannt. Wenn also von einem Stück in c-Moll die Rede ist, ist der schlussfähige und entspannteste Akkord der Cm-Akkord.

Und das Herausfinden des entspanntesten und schlussfähigsten Akkordes ist in der Tat eine Sache der Gehörbildung. Von daher ist turkos Ratschlag, vor allem hinzuhören, der einzig grundlegend richtige.

Der Tonika entgegengesetzt ist die Dominante. Sie steht per Definition auf der 5.Stufe der Tonleiter der Tonika und ist immer ein Dur-Akkord (obwohl wir hier im Board darüber auch schon kontrovers diskutiert haben). Die Dominante ist ein sehr spannungsreicher und überhaupt nicht schlussfähiger Akkord. Wenn Cm die Tonika ist, wäre also G die Dominante. In dem Moment, wo du an entscheidenden Stellen eines Stückes die Akkordverbindung G-Cm ausmachen kannst, hast du Grund zur Annahme, dass Cm die Tonika ist und damit das Stück in Cm steht. Die "entscheidenden Stellen" sind insbesondere Anfang und Schluss von Formteilen.

Darüberhinaus hat jeder Drei-(und auch Mehr-)Klang, der sich aus einer Tonart bilden lässt (es gibt immer 7 Stück, auf jedem Skalenton einen) eine charakteristische Spannung. Das sind die leitereigenen Drei-/Vierklänge, die man kennen sollte. Wenn man sie intensiv kennt, kann man noch mehr Beweise für oder gegen eine Tonart finden und damit die Bestimmung absichern.

Für deinen konkreten Fall: du solltest zuerst die Melodie harmonisieren, um eine Tonart des gesamten Stückes zu bestimmen. Eine Melodie für sich allein kann keine Tonart haben. Sie kann aber eine Tonart nahelegen, indem z.B. charakteristische Töne einer Dominanten oder einer Tonika verwendet werden.

Harald
 
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Der Grundton -auch Root genannt ist bei C-Dur natürlich C und bei Am das A .

Wie schon geschrieben hört man das oder steht im Notenblatt .
 

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