Frage zu Akkord - Lehrer weiß es nicht...

G
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Hallo!

es geht um einen Akkord, den ich aus dem "Funk keyboards"-Heft von Gail Johnson habe.
Da sind am Anfang so Übungen drin mit jeweils 3 Akkorden (nicht als Noten sondern als "Tastatur-Griffbilder" grafisch dargestellt). Die Akkorde (Voicings) sollen in der rechten Hand ohne Grundton gespielt werden. In der linken Hand kann man dann den Grundton z.B. 1 Oktave tiefer spielen.

Der Akkord, um den es geht, lautet schwarz auf weiß: "B + 7 (#9)" (also B=H deutsch) (also H-Dur)

Aus dem Griffbild geht hervor: A, D, D# und G. A ist die 7, D die #9, D# die 3. Aber was ist das G??? Meiner Meinung nach ist das doch in diesem Fall eine übermäßige Quinte. Dann fehlt doch aber im Akkordnamen das "aug 5"?! Oder hab ich da einen Denkfehler???

Ich bin noch Klavieranfänger und lerne im Unterricht eher so Kinderlieder und ähnliches, Noten lesen, etc. Aber privat interessiert mich das halt, dieses "Jazz-Zeugs", ich schnupper' da halt gern rein, auch wenn's natürlich anspruchsvoller ist... Jedenfalls konnte mein Lehrer mir das nicht erklären mit dem Akkord, ich hatte auch so den Eindruck, daß ihm das überhaupt nicht viel sagt, diese Akkordoptionen #9, oder überhaupt die Zahlen 3,7,5, u.s.w. Er hat dann irgendwie gesagt: "Ach, was die Engländer da schreiben, das is nix, u.s.w...." :confused: Er hat auch gemeint, daß ich am besten gar nix mehr in dieser Richtung lernen soll sondern mich eher auf die Lieder aus dem Unterricht konzentrieren soll. Naja, aber es interessiert mich halt.
Deshalb meine Frage hier an die Experten....
 
Eigenschaft
 
B+ steht für den übermäßigen Dreiklang. Er enthält Grundton, große Terz und übermäßige Quinte. Statt + kann auch aug geschrieben werden, das steht auch für übermäßig. Da ist das das G als übermäßige Quinte im Dreiklang enthalten.

Die anderen Töne hast du richtig entschlüsselt.
 
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Super, Danke MaBa!! Jetzt isses klar! Echt cool...
 
Der selbe (!) Akkord kann (und wird) gegebenenfalls auch als

B7#9b13

auftauchen (13 = 6; +5 = b6 )

LG, Thomas
 
Dann ist das aber falsch notiert.
Wenn es eine übermäßige Quint ist, sollte sie nicht als kl. Sext notiert sein.
Auch das Cisis (überm. None) als D zu verkaufen macht einem die Theorie nicht gerade leicht.
Aber vermutlich sehen die Jazzer das nicht so eng ;)

LG Jakob
 
Wenn es eine übermäßige Quint ist, sollte sie nicht als kl. Sext notiert sein.

Ja ... WENN. Aber meist ergibt sich aus dem Zusammenhang und aus der dazugehörenden Chordscale, daß in Wahrheit die Quint eine "normale" ist, aber die Sext vermindert ist ...
 
Er hat auch gemeint, daß ich am besten gar nix mehr in dieser Richtung lernen soll sondern mich eher auf die Lieder aus dem Unterricht konzentrieren soll.
Das nenne ich mal ein pädagogisches Armutszeugnis.

Wenn du dich für solche Sachen interessierst und dein Lehrer keine Ahnung hat, solltest du ihn DRINGEND wechseln! Such dir am besten jemanden aus der Jazz/Rock/Pop-Ecke. Es ist wichtig, dass man am Instrument die Dinge lernt, auf die man Bock hat! Sicher wird dir ein erfahrener Lehrer dann sagen, dass die Basics nötig sind um eben an die spannenden Sachen zu gelangen.
 
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Dann ist das aber falsch notiert.
Das war überhaupt nicht notiert, sondern ein Griffbild. Der TE hat es halt als G interpretiert.

Aber vermutlich sehen die Jazzer das nicht so eng ;)
Man könnte es aber als G notieren, weil B+7(#9) als Upper Structure einen G-Dur Akkord enthält, den man dann sehr schnell lesen kann.
Z.B. von unten nach oben: L.H.: H dis a R.H.: d' g' h' liest sich schneller als L.H.: H dis a R.H. cisis fisis h, weil man den G-Dur-Akkord in der r.H. im Notenbild mit einem Blick erkennt.
Er hat dann irgendwie gesagt: "Ach, was die Engländer da schreiben, das is nix, u.s.w...." :confused: Er hat auch gemeint, daß ich am besten gar nix mehr in dieser Richtung lernen soll sondern mich eher auf die Lieder aus dem Unterricht konzentrieren soll. Naja, aber es interessiert mich halt.
Deshalb meine Frage hier an die Experten....
:eek: Da legts di nieder. Da fällt mir nichts mehr ein.:nix: Da soll er wenigstens sagen, daß er es nicht kann, wenn er eine Koryphäe auf einem anderen Gebiet ist. So etwas kann ja sein. Aber ein "das is nix" kann man den Herren Chick Corea, Herbie Hancock und McCoy Tyner nun wirklich nicht an den Kopf werfen. :mad:

Viele Grüße,
McCoy
 
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:eek: Da legts di nieder. Da fällt mir nichts mehr ein.:nix: Da soll er wenigstens sagen, daß er es nicht kann, wenn er eine Koryphäe auf einem anderen Gebiet ist. So etwas kann ja sein. Aber ein "das is nix" kann man den Herren Chick Corea, Herbie Hancock und McCoy Tyner nun wirklich nicht an den Kopf werfen. :mad:

Ich glaube, so etwas nennt man "Ignoranz" nicht nur im Sinne von "Unwissen", sondern vor allem im Sinne von "nicht wissen wollen". :mad:
Oder: Ach was, das sind doch keine richtigen Musiker...! Dafür gab es im Dutzendjährigen Reich den Begriff "entartete Musik"... :eek::mad:
Ich weiß ja nicht, welchen Teil der Herr Lehrer nicht verstanden hat, aber das "+" für übermäßig ist doch schon bei guten, alten, ehrlichen, deutschen Dreiklängen gängige Bezeichnung, oder irre ich mich da? Die #9 ist zwar weniger "klassisch", aber dennoch verständlich.

Ein Lehrer mit der Einstellung "Was ich nicht weiß, kann auch nix sein!" ist untragbar, vor allem, wenn es sich um musikalisches Allgemeingut und grundlegendes Handwerkszeug handelt. Wenigstens hätte er sagen können: "ich informiere mich und sag's dir in der nächsten Stunde.

Viele Grüße
Torsten
 
Oder: Ach was, das sind doch keine richtigen Musiker...! Dafür gab es im Dutzendjährigen Reich den Begriff "entartete Musik"...

Torsten, so eine Aussage wurde nicht gemacht und steht hier überhaupt nicht zur Debatte. Dieser Nazi-Vergleich ist eine politisch unangemessene Überinterpretation.

Ich selbst stimme auch nicht mit der Haltung des Lehrers überein, so wie sie hier dargestellt wurde. Auch ich bin Klavierlehrer (privat/Musikschule) und kann so eine Aussage nicht nachvollziehen. Aber: kennen wir Boarduser die Begleitumstände der Kommunikation, können wir die Situation angemessen einschätzen, um beiden Seiten gerecht zu werden? Ich denke: nein, und deswegen schlage ich vor, wir belassen es hier beim Threadthema. Die Beantwortung der Ausgangsfrage ist ja schon umfassend erfolgt.

Was so ein kleines Plus-Zeichen auslösen kann...ich staune.

Harald
 
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Torsten, so eine Aussage wurde nicht gemacht und steht hier überhaupt nicht zur Debatte. Dieser Nazi-Vergleich ist eine politisch unangemessene Überinterpretation.

Hallo Harald,

im Nachhinein muß ich Dir zustimmen, meine Reaktion war übertrieben heftig und unangemessen (und auch ungerecht).
Ich wollte nicht die Nazi-Keule rausholen, es lag nicht in meiner Absicht und es steht mir auch nicht zu, einen mir völlig Unbekannten (den Lehrer) in eine rechte Ecke zu rücken.
In unserem Land macht man (aus gutem Grund) mit so etwas keine Scherze und ich entschuldige mich in aller Form für diesen verbalen Fehlgriff.

Oder passend zum "+"-Zeichen: ich habe "übermäßig" reagiert: :redface:

Viele Grüße
Torsten
 
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Alles klar, kein Problem!

Harald
 
Gott sei Dank ist kein Dim-Akkord Ausgangspunkt des Threads gewesen ... :)

Thomas

Wieso? Weil dann nur verminderte Reaktionen zu erwarten gewesen wären?

Oder weil zum Dim-Akkord mglweise völlig unterschiedlichen Auffassungen über seine Funktion kundgetan werden könnten?
 
Wieso? Weil dann nur verminderte Reaktionen zu erwarten gewesen wären?

Immerhin hätte man wenigstens auf verminderte Schuld- bzw. Zurechnungsfähigkeit abstellen können.
So kann man mir Dolus directus 1. Grades (Absicht) unterstellen. Oder zumindest 2. Grades (Vorsatz). ;)
 
Oder weil zum Dim-Akkord mglweise völlig unterschiedlichen Auffassungen über seine Funktion kundgetan werden könnten?

Du denkst zu kompliziert ... für mich jedenfalls ...

Ich gebe ja zu: Es war nicht mein bester ... Aber wenn man eine (beabsichtigte) Pointe noch schriftlich erklären muß ... :)
 
...:)...sorry, daß ich so ne Diskussion ungewollt angestoßen hab. Naja, Spaß muß sein...:) Also mein Lehrer ist menschlich gesehen schon ok, vielleicht etwas unbeholfen, aber ich hab halt jetzt draus gelernt, ich weiß wie seine Einstellung ist. Also ich hab vor, den Unterricht mal so bis Sommer/Herbst weiter zu machen, wenigstens damit ich unser Buch halbwegs durch hab, danach kuck ich mal.
 
...damit ich unser Buch halbwegs durch hab, danach kuck ich mal.

In Ergänzung zu einigen früheren Tips könnte ich dir etwas aus den folgenden Heften/Büchern als "Ferienkurs" ans Herz legen. Damit ist dir "jede Menge" Durchblick ziemlich sicher :D
Die Aebersold Links hatte ich dir ja schon geschrieben, nur zum Überblick stehen sie unten noch einmal. Dazu könnte ich mir für die Aufbereitung und Vertiefung des Grundwissens Folgendes gut vorstellen. Der Stoff der verschiedenen Autoren überlagert sich natürlich stark, soweit es um Grundlagen zum Akkordaufbau und Akkordsymbole, Voicings, Stimmführung usw. geht :
Tim Richards, z.B.
https://www.thomann.de/de/schott_blues_piano_1_workshop.htm
https://www.thomann.de/de/schott_trichards_blues_piano_2.htm
https://www.thomann.de/de/schott_jazz_piano_bd1.htm
https://www.thomann.de/de/schott_jazz_piano_vol2.htm

Neil Olmstaead, Solo Jazz Piano
http://www.amazon.de/Solo-Jazz-Pian...r=8-2&keywords=Neil+Olmstead,+Solo+Jazz+Piano

John Valerio
https://www.thomann.de/de/hal_leonard_john_valerio_jazz_piano.htm
http://www.amazon.de/s/ref=sr_nr_sc...11&h=279640acfaa3760a5d24a35bad12d850e8c468a2

Mark Harrison
z.B. The Pop Piano Book
https://www.thomann.de/de/hal_leonardintro_to_jazz_piano.htm
http://www.amazon.de/s/ref=sr_nr_sc...11&h=d8eefa841f22046bccee908ce5c828201f7002db

Zum Nachschlagen bei Aebersold:
http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FREE-nomenclature.pdf
http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FREE-scale-syllabus.pdf
http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FQBK-handbook.pdf
 
Haha, den Akkord nicht entschlüsseln können und dumme Sprüche klopfen... :D:D:D
Wechsle am besten so schnell wie möglich den Lehrer. Da fällt einem nix mehr zu ein!
 

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