Fußschalter für Roland AC 60 Akustikamp

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Hallo,

ich habe mir neulich einen Roland AC 60 Akustikamp zugelegt, mit welchem ich sehr zufrieden bin.
Roland hat für die Fuß-Fernbedienung vorgesehen, die Effekte Chorus und Reverb/Delay sowie das Auslösen der automatischen Suche nach der Feedback-Frequenz mit diesen Fußtretern, das schalten der Mute-Funktion mit diesem Fußtreter aus dem Hause Boss zu schalten. Alternativ können auch ähnliche Fußschalter anderer Hersteller genutzt werden.
Noch alternativer lassen sich zwei von jenen Fußschaltern einsetzen. Solch einen hatte ich bereits an einem anderen Amp im Einsatz, bis zum ersten mal auf der Bühne mitten in der Spielrunde die 9-Volt-Batterie alle war. Allerdings versagten dann nicht nur die LEDs ihren Dienst, nein, der ganze Schalter war stillgelegt. Das Ableben der Batterie kündigte sich nicht durch dunkler werdende LEDs an (anders als in der Bedienungsanleitung beschrieben). Und nichts ist schlimmer wenn man von jetzt auf sofort nichts mehr schalten kann! Einen 9-Volt Eingang für ein Netzteil hat der Schalter übrigens auch nicht.
Somit ging er umgehend an den Verkäufer zurück!
Im Laden habe ich mir dann die einzelnen Schalter angeschaut, spaßeshalber einmal zusammengesteckt: Heraus kam eine Mäusewippe, von den vier einzelnen Schaltern berührte nur einer den Boden, der Rest schwebte frei in der Luft.

Am besten wäre natürlich ein einziges Gehäuse mit drei Tastern und einem Schalter drin!
Diese eierlegende Wollmilchsau gibt es, allerdings muß man selbst etwas Hand anlegen.

Ich bestellte zunächst einen IFS4X von Ibanez, der hat auch gleich das passende Kabel dabei (2 mal Stereo-Klinke). Allerdings funktionieren nur die LEDs, wenn man ihn so an den AC 60 anschließt.
Des weiteren bestellte ich drei Stück Einbautaster. Nun ist Handarbeit angesagt.
Das Ibanez-Gehäuse muss geöffnet werden, die Lötverbindung von drei Schaltern entfernt und anschließend die Schalter ausgebaut werden. Als einziger verbleibt der Schalter mit der Beschriftung "Overdrive" (ganz links) im Gehäuse, dieser schaltet später die Mute-Funktion des AC 60. Allerdings muss auch an diesem die LED aus der Reihe entfern werden, den Draht anschließend direkt an den Schaltkontakt löten. Dieser Schalter hat noch einen Alternativkontakt, diesen habe ich mit der LED belegt. Diese leuchtet nun, wenn der Amp an ist, bei Mute erlischt sie.

Zurück zu den drei zu ersetzenden Schaltern:
Sind diese ausgebaut, muss mit einer halbrunden Schlüsselfeile noch die kleine "Nase" im Loch des Gehäuses weggefeilt werden, ansonsten passt der neue Taster nicht hinein.
Anschließend die Taster einbauen und die Belegung nach Gusto verlöten. Dabei darauf achten, dass die ankommende Leitung auch mit den beiden Schaltleitungen der jeweiligen Klinkenbuchse übereinstimmt. Zum Schluß noch die LEDs mit den Schaltkontakten des jeweiligen Schalters verlöten. Vorsicht mit den LED-Beinchen, mir ist eins weggebrochen, dafür leuchtet jetzt die Mute-LED bei Betrieb des AC 60 wunderhübsch grün. :D
Die LEDs der Taster leuchten dann außer beim Tastvorgang immer, das hat auf finsteren Bühnen den Vorteil dass man sieht wo man hintreten muß.
Idealerweise passt das Schaltergehäuse genau in die kleinere Seitentasche der dem AC 60 mitgelieferten Tragetasche.

Eins ist noch zu bedenken:
Durch den Eingriff in den Ibanez-Schalter und dessen Umbau erlischt natürlich sämtliche Garantie!
Genau so gebe ich natürlich keinerlei Garantie für die Funktion meines hier beschriebenen Umbaus! Ich weiß nur dass es bei mir funktioniert. :rolleyes:

Gruß vom Dicksaiter
 
Eigenschaft
 
Guter Bericht! :great:

Mir ist noch eine Idee gekommen:
Es wäre es denn beim Boss FS-6 nicht möglich, eine DC-Buchse an die Kabel vom Batterieclip zu löten.
Absintia hier aus dem Forum hat so etwas wohl mit der Behringer AB200 gemacht, was ist glaub ein Nachbau der Boss FS-6.
Er wollte eigentlich in seinem Review über den Funktionstest berichten, vielleicht sollten wir ihn daran erinnern. :p

Also versteh mich nicht falsch, ich finde Deine Lösung mit dem IFS4X viel schicker und kompakter, das ist für Bastler sicher die bessere Lösung. ;)
Aber eine Verbindung zu einem 9V-Netzteil zu ist auf jeden Fall einfacher zu realisieren, das bekommt fast jeder hin.
Ob das dann so viel kompakter ist als 3xFS-5U und 1xFS-5L bleibt jedem selber überlassen.
Diese FS-5x sind dann doch wenigstens passiv - oder? :confused:
 
Hi GEH,

das wäre natürlich auch eine Möglichkeit mit den Boss FS-6, allerdings benötigt man dann zwei Stück davon plus Stromversorgung. Wo wir schon bei einem Preis von über 100 Teuronen wären (meine Lösung kostete mich genau 67,50 Teuronen plus Nachnahmegebühr und wegen Dusseligkeit eine neue LED zu 50 Centrinen).
Und so ein Behringer-Teil habe ich mal bei Conrad-Elektronik gesehen, naja...
Zudem bekäme ich Bauchschmerzen wenn ich an die mechanische Verbindung zwischen den Zweifach-Schalteinheiten denke (Mäusewippe), ich könnte wir vorstellen dass es da genau so ist wie bei den Einzelkämpfern.

Falls jemand Bedarf anmeldet würde ich noch eine detaillierte Umbauanleitung einstellen, ich denke dass fast jeder (Elektro-) Musiker schonmal einen Lötkolben bedient hat. Und viel mehr gehört nicht dazu.

Gruß vom Dicksaiter

PS: Ich habe gerade den Behringer-Review gelesen. Wie kann man nur etwas bauen, das man zum Batteriewechsel aufschrauben muß! Da verengen sich mir die Magenwandungen!
Ich hatte ja beim Boss FS-6 das glorreiche Erlebnis, dass mitten in der Runde die Batterie ohne Ankündigung ihren Geist aufgab. Das Problem konnte der Bühnentechniker binnen einer Minute beheben.
Aber wenn ich mir vorstelle dass man da erst mit dem Schraubenzieher...
083.gif

Nööö, ohne "Umbastelei" absolut Bühnenuntauglich, das Behringerteil!
 

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