Von Gitarre zu Geige?

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Hans Muff
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Tach,

ich wollte mal wissen, wie Ihr über folgendes Thema denkt.
Ich hatte mir überlegt, neben der Gitarre auch ein wenig Geige zu spielen. Jedoch bin ich nicht gewillt dafür Unterricht zu nehemen, sondern es auf eigene Faust zu probieren. Ein Instrument steht mir zur Verfügung, sodass keine Unkosten, sondern nur ein paar lästige Angehörigenbesuche auf mich zukähmen.
Hat bereits jemand Erfahrung damit gemacht oder wie denkt Ihr darüber? Ist das machbar, bzw. bringt mir das Gitarrenspiel dabei was (ca. 12 Jahre)?
Mir ist klar, dass eine Geige keine Bünde hat, etc.
Es brauchen also nicht sämtliche Unterschiede der Unstrumente aufgezählt zu werden. Mir geht es lediglich um Eure Meinung, ob es Theoretisch möglich wäre, so ein Instrument in Eigenregie, eine gewisse musikalische Grundkenntniss vorrausgesetzt, zu erlernen.

Bitte, ich warte auf Eure Meinungen zu dem Thema.

@Mod: Wenn doch lieber in den "Off Topic", dann bitte verschieben.
 
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Tach,

ich wollte mal wissen, wie Ihr über folgendes Thema denkt.
Ich hatte mir überlegt, neben der Gitarre auch ein wenig Geige zu spielen. Jedoch bin ich nicht gewillt dafür Unterricht zu nehemen, sondern es auf eigene Faust zu probieren.

Hi Hans Muff, deine Absichten sind sicher sehr zu loben. Ich bin den umgekehrten Weg gegangen, sprich habe zuerst viele Jahre Violine gespielt und hab dann auf (E-) Gitarre gewechselt. Du kannst auf jeden Fall von deiner Erfahrung als Gitarrist profitieren. Allerdings gibt es ein paar grundliegende Unterschiede in der Technik: Zur linken Hand (ich nehm mal an du spielst wie die Mehrheit der Leute: Bogen/Plek rechts) gebe ich folgende Tipps: An der Geige ist es empfehlenswert, die Hand ein wenig schräg zu halten, nicht im 90° Winkel zu Saite. Für die Klangfülle empfehle ich ein Armvibrato. zur Bogenhand: da wirst du dir wahrschienlich am Anfang etwas die Zähne ausbeissen: den Bogen zu führen ist nicht so einfach und die Arbeit mit dem Plek wird dir nur im übertragenden Sinn was bringen (du hast dich sicher mit Techniken wie Alternate Picking oder Sweeps auseinandergesetz), also so, dass du weisst, wie's klingen sollte. Grundsätzlich würde ich halt doch 5 bis 10 Lektionen bei einem Geiger nehmen, einfach damit du dir keine "schlimmen" Sachen angewöhnst. Doch auch bei der Geige gilt: gut ist, was gut tönt und obwohl viele Klassiker auf die eine richtige und wahre Haltung beim Spielen schwören, kenne ich auch ganz ausgefallene Musiker (Zigeuner) die sehr wohl fiddeln könne. Hoffe das hilft dir ein bisschen, viel Spass und stay tuned, das tiefe d
 
Also, wenn du ernsthaft Geige lernen willst, kann ich dir eigentlich nur davon abraten, ohne Unterricht an die Sache zu gehen. Die Fingerstellung auf der Geige ist doch noch einmal eine ganz andere als auf der Gitarre. Die Bogenführung sollte aber das eigentliche Problem darstellen. Erstens tut man sich generell mit dem Streichen schwer, wenn man schon älter ist (ich meine damit c.a. über 14), zweitens ist diese Bewegung von der der rechten Hand der Gitarre eigentlich grundsätzlich verschieden. D.h. wenn du keine Ansprüche hast, wird dir das reine Selbststudium möglicherweise reichen, wenn du welche hast, wird dich wahrscheinlich nur regelmäßiger Unterricht und harte Arbeit zum Ziel führen. Aber deine musikalische Erfahrung bringt dir in jedem Fall etwas, da dein Gehör einfach schon geschulter ist und du wahrscheinlich auch schneller lernen wirst.
 
@daemonica bei mir war es genauso nach 10 Jahren Geige auf Gitarre umgestiegen
zum Thema: Also die beiden vormir schon sagten, im musikalischen Sinne bringt dir deine Gitarrenerfahrung. Aber ein paar Unterrichstunden wären nicht verkehrt, allein schon um die richtige Haltung des Instruments, der Hand zu wissen. Und die Sache mit dem Bogen die ist kompliziert, das ist nicht Plektrum in die Hand und los gespielt. Wäre von Vorteil wenn dir jemand die Haltung des Bogens zeigt. Ansonsten einfach merken, nicht mit Gewalt streichen. Allerdings solltest du bedenken das eine Geige um einiges anspruchvoller als eine Gitarre ist.
 
Schon mal danke für die Antworten.

Dann werd ich wohl so vorgehen, wie damals mit der Gitarre. Da hatte ich ein Jahr Untericht, um mir die Grundkenntnisse beibringen zu lassen. Ab dann alles selber beigebracht (mit Erfolg).
Wird nur sicherlich schwehr einen Lehrer zu finden, der mir das ganze unbezwungen zeigt. Weiss nur von mehreren Musikschulen in der Gegend, wo Verträge für mind. ein halbes Jahr abgeschlossen werden müssen. Das ist mir aber zu lang. Werd mich wohl weiter schlau machen müssen.
 
Passt hier evtl rein:

Was ist bei Geige besser ? Als Linkshänder den Bogen mit Links zu führen oder lieber mit Links zu greifen ?
 
Es gibt viele linkshändige Geiger, aber keinen, der mit links streicht.

Es ist nur eine Frage des Lernens. Ein Linkshänder kann genau so gut mit rechts streichen und mit links greifen wie ein Rechtshänder.

Die einzigen mir bekannten Ausnahmen sind Leute, die irgendwelche Finger verloren haben und umlernen mussten. Charly Chaplin soll auch mit links gestrichen haben. Ansonsten vergleiche man den Linkshänder-Anteil in der Bevölkerung (vielleicht 10%) mit dem Anteil der links streichenden Streicher (0,0000000001%).

Gruß Tommok
 
Also ich kann dir nur Mut machen, das ganze einfach mal zu Probieren. Ich bin auch so einer, der seit der 1. Klasse Gitarre spielt und auch richtig gelernt hat und jetzt (mit 24) angefangen hat, sich selbst versucht Geige beizubringen.
Ich hab als Grundlage mir das hier: Violin Masterclass x-Mal angesehen. Ist zwar Englisch, aber so im Groben ausreichend. Ich hab mir gesagt, ich stelle keine großen Ansprüche. Ich werde eh kein Berufsmusiker und auch kein Musikschullehrer. Aber um so mehr ich übe um so besser werde ich. Und als ich das dann mal Freunden vorgespielt habe, die selber Geige spielen, die haben mich nur gelobt. Man braucht nur ein richtig gutes Gehör.
Wenn man nun auf der Internetseite die Videos ansieht, und viel viel übt. Kann man es auch schaffen. Es ist schon wesendlich schwerer als mit der Gitarre. Aber nicht unmöglich. Und wenn ich mir eine falsche Haltung anlerne, was solls. Das hat ja nur zur Folge, dass ich irgendwo dann mal nicht weiter komme. Aber das nehme ich in Kauf.
 
Als "alter Streicher" der sich selber Gitarre und Bass (dann zwischendurch mal ein paar Stunden...) beigebracht hat, empfehle ich Hans Muff
-mach wie du es geschrieben hast, nimm dir ein paar Stunden zu Beginn, dann stimmen die Grundlagen. Wenn es dir Spaß macht und du "mehr" willst, ist es sonst sehr viel Arbeit, grundsätzliche Fehler auszumerzen. (Eigene leidvolle Erfahrung mit dem "Fuhrmannsgriff" und falscher Barreetechnik auf der Gitarre :(.
 
zu der frage mit ner linkshändergeige: ich hab die erfahrung gemacht, dass alle linkshänder auf rechtshänderzupfinstrumenten besser spielen können!
 
ich glaube das geige schwerer als gitarre ist, ist quark. das kann man einfach nicht miteinanander vergleichen. wobei ich als multiinstrumentalist sagen würde, dass klavier etc am schwersten ist, weil ich zum beispiel mit 4 melodiestimmen arbeite. das is dann noch mehr koordinationstechnik als schlagzeug^^ is natürlich alles mein persönliches empfinden, wenn jemand da was anderes denkt, darf er das ruhig. vllt is geige am anfang schwerer als gitarre, weil man erstmal die töne finden muss, aber danach siehts doch eigendlich ganz easy aus. ganz easy is jetzt natürlich übertrieben, es heißt natürlich schon üben üben üben:great:
 
" ...dass klavier etc am schwersten ist..."
Na endlich bestätigt das einmal jemand.
Man liest doch immer wieder, wie einfach Klavier im Vergleich zur Geige sein soll.
Von wegen!
 
Aber wenn man richtig Konzertgitarre spielen will, dann muss man teilweise auch 4 stimmig von den Noten spielen. Das ist dann auch nicht einfacher.
Tja aber bei dem Klavier brauchst du dir absolut keinen Kopf machen, ob der Ton nun gerade ist oder nicht. Entweder es stimmt, wenn man drauf drückt, oder das Klavier ist verstimmt. Eine Geige kann richtig gestimmt sein und es klingt, wenn man nicht supergenau drauf drückt trotzdem schief. Auch wenn man es einmal gelernt hat, muss ich sagen bleibt das trotzdem schwer. Auch auf der Geige kann man 2 oder max. 3 stimmig spielen, aber das muss man erst mal können.

Also ich würde einfach mal sagen, jedes Instrument hat seine Tücken, auch wenn sie ganz unterschiedlicher Art sind. Kann man auch nicht ohne weiteres vergleichen. Und wenn man es richtig gut beherrschen will, dann kommt man am üben, üben und nochmal üben nicht vorbei.
 
Mal ne andere Frage .

Wieso wird der Bogen mit der Seite ( also seitlich geneigt ) gespielt ?
 
Mal ne andere Frage .

Wieso wird der Bogen mit der Seite ( also seitlich geneigt ) gespielt ?

Und noch eine hinterher :

Was für ein klanglichen Unterschied gibt es zwischen Stahl- und Darmsaiten? Ich denke mal die Darmsaiten klingen wärmen und voller , aber ist der Unterschied soo gravierend?
 
Und noch eine hinterher :

Was für ein klanglichen Unterschied gibt es zwischen Stahl- und Darmsaiten? Ich denke mal die Darmsaiten klingen wärmen und voller , aber ist der Unterschied soo gravierend?


Mit dem Bogen wird gerade über die Saiten gestrichen, und ich weiss nur von Darmsaiten. Stahlsaiten für Geige, gibt's das tatsächlich? Schwer vorstellbar...
 
Gerade ja, aber mit leicht in Richtung Griffbrett gekippter Stange. Das ist so eine Art Standard, wahrscheinlich deshalb, weil es so leichter ist, die Spur zu halten. Wenn man die volle Breite benutzt, rutscht der Bogen eher zu Seite. Als Fortgeschrittenner muss man das allerdings auch können.

Natürlich gibt es Stahlsaiten für Geigen und zwar in Vollkern und in Seilkern-Ausführung.
Der Klangunterschied dürfte ähnich sein wie bei entsprechenden Gitarren.
Außerdem gibt es auch noch Nylon und synthetische Saiten.

Näheres hier:
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Vielen Dank , der letzte Link war besonders hilfreich.
Nun steige ich aber durch die Saites Auswahl garnicht mehr durch.:screwy:
 
Selbst ich als nicht-Geiger habe mitbekommen, dass man mit dem Stichwort "Saiten" in diesem Forum viel finden kann, dass es für Geige Darm, "Nylon" und Stahl gibt, und dass vor allem Anfängern von echtem Darm abgeraten wird. Schau Dich doch noch mal genauer um.
 

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