Wo treiben sich Streicher so herum?

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Nuria_
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Hallo liebe Streichergemeinde,

ich trete in euren Kreis, weil ich auf der verzweifelten Suche nach passenden Streichern (E-Geige, Cello) für meine Band (Leipzig) bin.

Ich habe festgestellt, dass offenkundig im Gegensatz zu anderen Instrumenten über die gängigen lokalen Bandboards kaum jemand zu finden ist. Wo treibst sich denn der durchschnittliche Streicher so rum (on- sowie offline), damit ich passende Leute mal mit meinem Gesuch konfrontieren kann? Ich brauch ja noch die spezielle Untergattung: Interesse an Metal, wer sich in einem Kammermusikensemble wohlfühlt, tut es ja noch lange nicht zwischen E-Gitarren und Schlagzeug. Ich habe auch schon diverse Anzeigenbretts im Netz abgeklappert, aber Streicherinserate... na ja, sind mehr als rar und auf meine Aushänge kam auch fast keine Resonanz. Vielleicht suche ich in der falschen Ecke? Hilfe!
 
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Hi Nuria_,

tja, das wundert mich nicht.. Sorry, Leipzig ist mir zu weit, sonst würd ich mal vorbei schauen.

Aber ich tät sagen, daß wir deinen Beitrag einfach mal stehen lassen und es als Diskussion betrachten :D
Aus meiner Erfahrung ist das mit den Rock-Geigern nur ein purer Zufall.

Die richtige Anzeige zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Musiker, der das auch noch im richtigen Moment liest.
Möglicherweise würde es was bringen, wenn du aktiv einige Leute ansprichst, die an einer Musikschule herumgeistern
und bisher selber garnicht auf die Idee gekommen sind. Die Technik kann man lösen. (hier unter anderem)

Ich helfe gerne mit, wenns bei der Technik Fragen gibt :D


cheers, fiddle
 
... eigentlich sollte ich deinen Thread mit dem Komentar GruSuMu hier https://www.musiker-board.de/mb_kontakt.php?mode=musiker schließen oder löschen...

Hast du es schon mal mit Aushängen an der Musikschule oder Musikhochschule www.hmt-leipzig.de versucht? Vielleicht hast du da Erfolg.

Ansonsten gab es hier mal einen Thread "Wo kommt ihr Streicher her?" o.ä. kannst ja mal suchen (bei mir hängt grad das board :mad: :nix: )

Grüße
C&B

Edith hats gefunden: https://www.musiker-board.de/plauderecke-strings/141161-streicher-wo-kommt-ihr-her.html oder auch https://www.musiker-board.de/plaude...ennt-ihr-eure-laien-ensembles-vorstellen.html
 
Juniors Geigenlehrer ist seit einiger Zeit Metalgeiger. Geigenlehrer an Musikschulen oder privat scheint ein guter Tipp zu sein.
 
Ich bin damals gefunden worden, als ich vor einem wichtigen Konzert in der Musikschule einen Raum gesucht habe, wo ich nochmal mit meiner Duettpartnerin üben konnte. Der Gitarrenlehrer hat uns in seinem Raum üben lassen, ist verschwunden und dann mit zwei DemoCDs gekommen, hat die uns in die Hand gedrückt und gesagt, dass er zwei Geigen in der Band haben will und uns nächsten Mittwoch zur Probe am Bahnhof abholt :D Aber wir kannten uns schon über die Musikschule und er wusste auch, dass ich und meine Duettpartnerin Rock mögen.

Meine Nachfolgerin an der Geige habe ich über eine Anzeige hier im Musiker Board gefunden. Hat aber auch ein halbes Jahr gedauert bis sie meine Anzeige gefunden hat. Die Exgeigerin meiner Band und ihre Nachfolgerin sind über Bekanntschaft in die Band gekommen. X kennt Y, der weiß dass Z auf diese Musik steht und Geige spielt. Oder X weiß dass Y in einer Folk Band Geige spielt und fragt Y, aber Y hat zu wenig Zeit für eine zweite Band, kennt aber Z, die auch Geige spielt und sicher mal Lust auf was Neues außer Klassik hat.

Deswegen lohnt es sich weiter in der Szene Kontakte zu knüpfen. Es gibt insbesondere unter Frauen, die auf Folk, Gothic und Metal stehen, viele die Geige spielen. Natürlich sind diese oft bandunerfahren und haben noch kein Equipment. Aber das kann sich schnell ändern, wenn sie bei euch einsteigt. In diesem Genre bestehen für Geiger eh nicht viele Erfahrungswerte. Da läuft es viel nach trial and error. Ich, die Geigerinnen meiner Bands und ich denke auch fiddle, haben sich viel über Ausprobieren an Wissen und Erfahrung was Geige in Metalband angeht angeeignet. Dass es dieses im Vergleich zu anderen Foren recht moderne Streicherforum gibt, ist wirklich ein Geschenk!
Kannst ja auf Konzerte gehen von Bands mit Streichern. Siehe Unterforum Helden auf dem Instrument. Du kannst dich wirklich trauen die Leute nach dem Konzert anzusprechen. Oft kennen die jemanden. Und oft befinden sich Streicher unter den Zuschauern. Also die Leute anquatschen! "Der/die spielt so toll Geige/Cello! Ich finde Metalbands mit Streicher super, mal was Neues." Ins Gespräch kommen und nebenbei erwähnen, dass du auch gerne Streicher bei deiner Band hättest. Wenn der/diejenige Streicher ist und auch gerne eine Band hätte, wird sich diese/r schon outen. ;)

Ansonsten heißt es Geduld. Dass sich nach 2 Tagen keiner auf euer Inserat hier in der Musikersuche meldet, wundert mich überhaupt nicht. Aber ich fand bisher aber die Streichersuche einfacher als die Bassistensuche. Streicher, die solche Musik mögen und Lust auf ne Band haben, sind nämlich oft sehr aktiv auf der Suche und haben, weil Streicher in Bands nicht so gefragt sind, keine große Auswahl. Ich mochte meine erste Metalband nicht, war aber so froh überhaupt ne Metalband gefunden zu haben, die ne Geigerin braucht. Wenn sich einer meldet, passt es also meist gleich gut.

Und eigentlich ist hier keine Musikersuche erlaubt, aber c&b ist hier der Chef
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

vielen Dank für eure Tipps. Es war auch eher als Sammlung gedacht, wo man noch suchen kann, da die anderen Instrumente wesentlich unproblematischer zu besetzen waren und die dort genutzten Kanäle offenkundig für Streicher nicht so gut funktionieren (auf 50 Gitarristenbewerbungen kam 1 Streicher). Das Inserat hier in der Musikersuche ist zwar neu, aber ich inseriere mittlerweile lokal seit über einem halben Jahr. :) Ich habe auch schon über meine Klavierbegleiterin an der Hochschule versucht, an Streicher zu kommen, aber da ergab sich bisher auch noch nichts. Außerde die Hochschule mit Inseraten behangen, aber das Brett dort ist leider so unauffällig, dass man es sich aktiv angucken muss, um eine Anzeige zu sehen, man kann nicht beim Vorbeigehen drüber stolpern. Vielleicht sollte ich mich einfach mal auf den Flur stellen und alles, was nen Streicherkoffer trägt, anquatschen. Unser Bassist geigt außerdem und ist in der Musikschule unterwegs, aber dort hat er bislang auch niemanden passendes getroffen. Er sagte, dass dort die volljährigen Geiger ohnehin seeehr rar sind. Und wenn wir spät abends spielen, wäre das schon von Vorteil.

Ich nehme noch mit:
- direkt an die Lehrer gehen
- Bands mit Geigen anquatschen, ob die wen kennen
-

Liebe Grüße,
Nuria
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erzähle mal, wie ich gefunden worden bin :D

Die country-band schrub einen Brief an die Musikschule und ein aufmerksamer Lehrer leitete diesen
in seiner Verzweiflung an mich weiter. Den habe ich dann erstmal ne Woche liegen lassen, da ich dachte:
"och nö, country, nee, oder?"
Kurz darauf rief der Bandleader bei mir an und überredete mich, zu nem gig zu kommen.
Tja, heute sind daraus fast 12 Jahre geworden.

Bei der härteren Mucke habe ich im MB-Flohmarkt inseriert: "suche Band, egal was, hauptsache es rockt."
Diese Anzeige hab ich eigentlich schnell vergessen, da ich dachte: kommt eh nix dabei rum.
Ein paar Tage später klingelte das Telefon. (Heute sinds auch schon wieder 1,5 Jahre)


cheers, fiddle
 
Ich danke für den Lehrer-Tip: Meine "Ich schreibe alles, was als Geigenlehrer in Internetbranchenbüchern und Plattformen für Leipzig zu identifizieren ist, an"-Aktion hat zu einem Erfolg geführt und wir haben einen fähigen motivierten Mann an der Geige gefunden. Fiddle, ich werde sicher bald auf dein Angebot mit der Effekt-Beratung zurückkommen, ich habe mich schon ein bisschen durch den Effekte-Bereich hier im Forum gewühlt und mir schwirrt der Kopf. Wir überlegen, ob es Sinn macht, zwischen akustischer Geige und E-Geige zu wechseln je nach Part bzw. Song - Ob es mit Klavier und Cello ein sehr klassisches Element ist oder zusammen mit der E-Fraktion richtig zur Sache geht. Und wir werden uns dann natürlich auch überlegen müssen, was an Effekten eingekauft wird, denn bisher sind zwar eine akustische und eine elektrische Geige vorhanden, aber nichts dahinter (abgesehen von der PA, die unser Geiger natürlich mitbenutzen darf). (Und für die akustische Geige auch nichts zum Abnehmen.) Vermutlich liegt eine gewisse Zeit des Experimentierens vor uns.
 
Vermutlich war ich zu voreilig... die Motivation schwand mit der Erkenntnis, dass vom Blatt spielen allein nicht reicht. Aber ich gehe weiterhin jedem Geiger oder Geigenlehrer auf den Keks, der sich per Suchmaschine finden lässt oder mir über den Weg läuft!
 
Hi Nuria,

ich kann nur erneut darauf hinweisen:
Viele Streicher tummeln sich im Hafen der Klassik und kommen von sich aus selten auf die Idee,
es mal mit anderen Musikstilen zu versuchen. Von der Ausbildung her gibts da keine Unterstützung
in Richtung Popular-Musik. Von E-Technik hat der ordinäre Geigenlehrer auch selten ne Ahnung.

Tip von mir: suche gleich Leute, die schon etwas mehr Temperament besitzen. Im Idealfall wäre das
dann ne "Rampensau". Mauerblümchen, die sich in der 3. Reihe hinter einem Orchesterpult verstecken,
sind wahrschinlich eher ungeeignet. Nachher steht man nämlich ziemlich blank auf der Bühne.

Wenn du n gutes musikalisches Konzept im Kopf hast, dann hilft das. Mach auch ne Probe-CD mit
Hörbeispielen über das in Frage kommende Genre. Direkt beim Gespräch in die Hand drücken.

Instrumenten-Technik, Notation/auswendig spielen, Lautstärke: alles kein Problem. Gleich die
volle Hilfsbereitschaft anbieten. Nicht unbedingt gleich ne Zusage erwarten, einfach in ne Probe
einladen und mal ganz zwanglos zusammen sitzen.
Du brauchst nicht unbedingt den ausstudierten Vollprofi. N guter Amateur reicht auch.
(vgl. Frau Schmidt von subway to sally)

Manche Leute sehnen sich insgeheim nach mehr Aufgaben, z.B. background vocals, eventuell
andere Instrumente, musikalisches Mit-Ausarbeiten/Arrangieren/Komponieren/Texten (wasweißich..)
Auch das solltest du mal erwähnen/anfragen. Vielleicht macht es in der Kombination bei jemanden "Klick".


cheers, fiddle
 
Ich kann dem nur beipflichten. Die allermeisten Geiger haben überhaupt keine Banderfahrung und überhaupt noch nie Contempory gespielt, geschweige denn was eigenes geschrieben. Gut ist, dass ich selbst damit Erfahrung habe und den/die neue/n Geiger/in unterstützen kann in Sachen Equipment, Technik, etc. Wenn möglich, dann immer Noten geben. Irgendwann ist der dann so lustig und variiert die Noten eines Tages und wenn der sich irgendwann in der Musik pudelwohl fühlt, denkt der sich auch mal selbst was aus. Aber am Anfang will ein Geiger ohne Banderfahrung gut betreut werden, weil er ja sonst nicht weiß wie.
Kleiner Tipp: Da Geiger ohne Banderfahrung vorher noch nie über Verstärker gespielt haben und gerade bei Metalbands sich nicht hören, sollte er lernen mit Gehörschutz zu spielen. Dann kann er sich über Knochenleitung "monitoren" und hört sich wieder direkter. Das braucht aber auch Zeit bis man sich an dieses Spielgefühl gewöhnt.
 
Man muß auch fairerweise noch eine Sache ansprechen:

Das Monitoring sollte klappen und das ist mit einigem finanziellen Aufwand verbunden.
Gerade Metal-sound-Umgebung bedeutet gehobene Ansprüche an das Equipment.

Es bedarf auch einer gewissen Ausdauer, bis man sch als Streicher an so eine Klangumgebung
gewöhnt hat. Da darf man nicht so schnell die Flinte ins Korn schmeißen.

Von nem Geiger gleich zu Beginn das volle Equipment zu fordern ist wahrscheinlich zu heftig.
Von daher müßt ihr ihm mindestens eine eigene Monitorbox mit eigenem Weg + eigenem Hall
hinstellen. Der braucht mehr Pegel, als das für deine Ohren gut ist.

Ich mach bald mal noch ne Bidlreihe von meinem setup, dann wird die Technik etwas durchsichtiger.


cheers, fiddle
 
Hey ihr beiden, Danke für eure Tipps. Ein bissl Service gibt's bei uns immer. PA inkl. Monitore steht schon da, Cello, Klavier und Gesang liegen da zwar auch drauf, da der Rest aber nun schon ein komplettes Jahr die Stücke ohne Geige probt, kriegen wir das auch hin, wenn wir von uns fast nichts mehr hören und dem Neuankömmling den Monitor-Vorrang erstmal überlassen. Hat bei dem kurzen Gastspiel des oben genannten Geigers auch gut funktioniert, der war absolut differenziert zu hören. Es gibt von allen Stücken ausgeschriebene Komplettpartituren, natürlich immer mit dem Hinweis, dass der Geiger auch daran herumändern darf, wenn er eine bessere Idee hat (unter Rücksprache mit der Band, damit das Ganze nicht in Chaos ausartet). Demos gibts von uns schon, darüber hinaus: da ich im Guitar Pro arrangiere, kann sich der Geiger seine Spur auch einzeln anhören oder die Spur ausblenden und zur elektronischen Restband spielen, die Lizenz zum Programm gibt's von uns, weil wir gleich ne Komplettbandlizenz gekauft haben. Wir versuchen das Einfitzen möglichst zu erleichtern, ich wedel und singe Einsätze/Melodielinien in der Probe, wenn was unklar ist. Für den Anfang haben wir im Notfall sogar ne günstige E-Geige zum für die Probe nutzen, weil unser Bassist nebenbei etwas geigt - und das alte Effektgerät unseres Gitarristen steht auch zur Verfügung, um erste Berührungsängste mit anderen Klängen aus der Geige zu überwinden. Am Material scheitert es bei uns also nicht, sondern an den Kontakten. Ich habe mir schon die Hochschulklassenabende auf die Liste gesetzt, vielleicht hilft es da was, hinzugehen und alles anzuquatschen, was etwas offener wirkt, nachdem ich gerade sämtliche Streichensembles der Stadt, die mir unter die Linse kamen, angeschrieben habe, ob sie wen kennen, der passen könnte. Und klar, ambitionierte Amateure sind auch absolut willkommen, so lange ein gewisses Grundlevel vorhanden ist. Habe auch schon in den normalen Musikschulen ausgehangen und Lehrer angesprochen, nur da gab es fast nur Kinder, die wir dann schlecht spät nachts als Rampensäue in die nächste Metalkneipe stellen können.

Edit sagt: Dass mit dem nur Klassik gewohnt kann ich sogar gut nachvollziehen. Vor der Band habe ich noch nie über ein Mikro singen müssen, als Sopranistin stell ich mich eben in den Raum und leg los. Am Klavier das gleiche. Und Ohrstöpsel fand ich erst auch ganz komisch. Wenn man sich drauf einlässt, stört es aber relativ schnell nimmer find ich (abgesehen von meinem "ich bringe die Ohren zum Bluten bei hohen Tönen weil ich nicht vom Kopfbügelmic wegkomme"-Problem). Und irgendwann ist auch der Fremdgefühl-Effekt verschwunden. (Der Ton des Klaviers kommt nicht direkt aus dem Ding vor mir - das kann nicht ich sein, die da von sonstwo aus dem Monitor zu hören ist. Oooh, war doch meine linke Hand und nicht der Bass...)
 
Zuletzt bearbeitet:
So, neue Violinistin, neues Glück bei uns. (Dieses Mal wurde über einen Aushang von uns gestolpert.)

Und prompt: Fragen. Wir haben nun zwei Proben lang ein wenig an der Technik herumexperimentiert- Ausgangspunkt ist die Yamaha SV 150 als E-Geige, die wir als erstes Experiment über das mitgelieferte Effektgerät bearbeitet, als zweites Experiment über das mitgelieferte Effektgerät wg. Strom durchgeschliffen und über das alte Multieffektgerät unseres Gitarristen gejagt und in unsere PA gestöpselt haben.

Das Ergebnis nach Multieffektgerät war in jedem Fall deutlich besser als nur das mitgelieferte Exemplar.

Jetzt geht es an die Feinheiten.
Frage 1: EQ. Unsere Geige klingt zwar schon wie eine Geige, aber sie sägt klanglich noch ein wenig. Gibt's da bewährte do's und don'ts, was das Verhältnis von Höhen-Mitten-Tiefen beim Geige-Pegeln angeht?

Cleansound: bekam von uns bislang nur etwas Hall, das klang auch soweit gut.

Baustelle: Zerrsound.
Auf einen Octaver haben wir erst einmal verzichtet, da bei uns darunter neben Gitarre, Bass und linke Hand Klavier eh noch ein Cello herumrumort, da macht es sich ganz gut, wenn die Geige an den meisten Stellen tatsächlich in der Originallage bleibt, auch verzerrt.
Aus irgend einem Grund rauscht die Geige aber verzerrt deutlich stärker als Clean. Wir haben schon das Noisegate des Multieffektgeräts aktiviert und hochgezogen, aber so richtig verschwunden ist das immer noch nicht. Wir werden bis zur nächsten Probe mal checken, ob wir aus dem Noisegate irgendwie noch mehr herauskitzeln können.
2. "Problem": Wie verzerre ich richtig. Wir haben mit verschiedenen Reverbmengen experimentiert, war schon nicht verkehrt. Mit weiteren Späßen wie delay und co sind wir sparsam umgegangen/haben es erstmal ganz weggelassen, um keinen Soundbrei zu produzieren. Aber wir haben den seltsamen Effekt, dass die Geige, obwohl sie objektiv nicht leiser verzerrt ist, im Bandgefüge aber plötzlich ein Stück untergeht, sobald sie verzerrt. Natürlich könnten wir jetzt einfach den Zerrsound in der Lautstärke anheben, aber lieber würden wir verstehen, warum das so ist und ob wir evtl. was bei der Zerr-Einstellung falsch machen.
Auf Hall haben wir im Zerrsound weitestgehend verzichtet, da die Geige dort von alleine schon recht stark nachrauscht/hallt.

Wir werden natürlich weiterhin fleißig experimentieren, nehmen dabei aber natürlich gerne Anregungen mit. :)
 
Hallo Nuria,

Gratulation zur neuen Geigerin! (nur hätscheln, nicht tätscheln :D)

Meine Erfahrungen:
EQ bei 4000 Hz muß richtig tief runter! (-10 db, oder mehr!) Im clean sollten drüber aber noch Höhen bleiben,
sonst geht der Geigencharakter hops. Je nach dem, wie ihr im Gesamtgefüge unterwegs seid, könnten die Tiefen
um 250 Hz etwas angehoben werden. Aber das hört man eigentlich nur, wenn eine Solo-Passage kommt.
Das meiste geht aber im Gemetzel unter - is so.. (Monitoring klingt immer scharf, weil die Tiefen geschluckt werden)

Zerre: die Geige will über eine analoge Zerre nicht wirklich zerren. Da bekommt man mehr Rauschen, als brauchbares.
Wenn sie zerrt, wird das mittiger und geht leichter unter. Ist bei mir auch so. Deshalb drehe ich den gain etwas höher
und an meinem soundblox die Höhen noch mehr rein (Anschlag!).

Gefährlich sind alle analogen Zerren und davon besonders ein Fuzz. Bei mir ist alles digital.

Möglicherweise müßt ihr nicht unbedingt zerren. Vielleicht macht ein Chorus+Flanger+kurzer Delay mehr von dem,
was bei euch reinpasst. Das müßt ihr mühsam ausprobieren. Aber bleibt offen für alles.
Wie gesagt, die hohen Frequenzen zerren nicht gerne und analog ist auch wirklich n Problem.. (vor allem bei Y.)

Es gibt kein: "so gehts richtig". Ich kann nur meine Erfahrungen mitteilen. Ich fürchte, außer mir gibt es hier nur
ne Hand voll Leute, die ne E-Geige auch mit Effekten betreiben.
Ein guter cleansound ist mal wichtig und macht 80% von eurem sound und Programm aus. Für alles andere muß man
eventuell auch im Arrangement Lücken schaffen. Auch 2 schlecht aufeinander abgestimmte Gitten können alles zumatschen..

Bei Seelenstein arbeiten wir mit Gitte, keyboards und Geige im selben Spektrum. Es ist ein gewolltes Stilmittel, alles zusammen
als eine mächtige Wand in den Raum zu stellen. An anderen Stellen müssen wir ausdünnen, damit einzelne Instrumente
hervortreten. Das ist also ne Arrangement-Frage. Alles immer Vollgas geht nicht/klingt nicht.


cheers, fiddle
 
Hi, ich nochmal,

ich bin gerade über folgendes gestolpert:
https://www.musiker-board.de/source-audio-soundblox-pro-multiwave-distortion-969/

Das ist wieder n soundblox Zerrpedal.
Das Zerlegen in 10 Einzelfrequenzen und selektives Zerren jener, klingt für mich
recht plausibel. Vor allem im Hinblick auf das problematische Frequenzband der Geige.
Ich habe selber das rote classic. Das hier scheint mal n Versuch wert zu sein!

Das arbeitet digital und rauschfrei!
Ok, 280 bucks ist nicht wenig, aber man kann auch viel Geld für one-trick-ponies rauswerfen..


cheers, fiddle
 
Hallo fiddle,

vielen, vielen Dank für deine ganzen Tipps - wir werden erst einmal von deinem vorletzten Post die Tipps berücksichtigen und an dem vorhandenen Material herumprobieren. Wenn wir dann einschätzen können, wie viel das Gerät wirklich für die Violine taugt, ist dann neues Equipment ja oder nein der nächste Schritt - ich bin gespannt, was wir so für einen Sound hinbekommen und werde berichten.
 
Stipo
  • Gelöscht von Vali
  • Grund: Offtopic
Hallo liebe Streichergemeinde,
nach langer Zeit melde ich mich wieder zurück.
Streicher zu suchen ist mittlerweile mein zweites Hobby gefühlt geworden - der Großteil unserer Bandgeschichte ist von der verzweifelten Suche nach dem passenden Streichpersonal begleitet gewesen.
Dabei ist die Krux an der Sache: In der Theorie habe ich eine Idealbesetzung an der Hand. ABER: Die Band wirft noch keine Gagen für die Mitglieder ab und so müssen mir meine streichenden Kollegen ständig Mucken absagen, um bezahlte Gigs anzunehmen/kriegen nicht immer Urlaub (Unsere Band besteht aus einer Mischung aus Semiprofis und Profis) oder springen mir im schlimmsten Fall wieder ab, um ein bezahltes Projekt zu spielen.
Über unsere Kontakte durch andere Bands habe ich auch theoretisch Kontakte zu anderen Rock-Streichern, praktisch brauchen die aber alle eine Gage und die kann ich mir einfach nicht leisten.
Also suche ich mich dumm und dusselig. Folgende Ansatzpunkte verfolge ich:
- Einen Pool Musiker für jedes Instrument, damit jeder mal ausfallen kann (Nachteil: dafür sind die dann weniger eingegroovt und stehen teils mit ihrem Notenständer auf der Bühne, während der Rest frei agiert)
- Mich durch das Musikerumfeld durchfragen
- Musikschulen und Musikhochschule mit Aushängen pflastern
- im Netz inserieren
- Geigenbauer nerven und darum bitten, Gesuche auszuhängen
- Streich-Lehrer fragen, ob sie wen kennen
- Streichstudierende bei FB ausfindig machen und sie persönlich per PM anschreiben
Bei 90% der Leute, die das Projekt an sich interessant finden, scheitert es am Geld. Das kann ich aber nun nicht herbeihexen. Was habe ich übersehen, wo könnte ich noch Streicher entdecken, die einerseits ein gutes Spielniveau haben, aber andererseits es sich leisten können mit uns abzurocken?
 
Bei 90% der Leute, die das Projekt an sich interessant finden, scheitert es am Geld.

Ja, das ist leider so. Wenn du gute Leute suchst, sind das meist keine Immobilienmakler oder Vorstandsvorsitzende mit Musik als Hobby, die es sich leisten können, Zeit und Finanzen in ein Projekt zu investieren, das nix abwirft.

Man kann keinem Musiker vorwerfen wenn er Prioritäten setzt. Und da steht nun mal an erster Stelle das Geldverdienen, besonders dann, wenn Familie, Kinder, Auto, Versicherungen, Miete oder Haus und Grundstück, usw. finanziert werden müssen.

Leider scheitern regelmäßig tolle Projekte, die gute Musiker brauchen, daran. Auch die "Stammbesetzung" leidet darunter, dass zu wichtigen Gigs immer wieder neue Leute eingearbeitet werden müssen und zusätzliche Proben notwendig sind; der Frustfaktor steigt, was bis zu Austritten führen kann, weil der Glaube an die Realisierbarkeit des Projektes immer mehr verschwindet.

Vielleicht gelingt es dir erst einmal, dein Projekt auf "wirtschaftliche" Beine zu stellen, wenn du mit einer Minimalbesetzung anfängst, aber dabei auch kommerzielle Interessen verfolgst. Wenn dir das gelingt und es ankommt, kannst du für Nachfolgeveranstaltungen den Veranstaltern empfehlen, noch den einen oder anderen Musiker dazu zu buchen.... :gruebel:

Ansonsten fällt mir nur noch ein das bedingungslose Grundeinkommen für Musiker einzuführen. ;)


PS: ... nach Leipzig sind zwar nur ca. 150 km von mir, liegt noch im Aktionsradius und ich könnte mir sogar vorstellen, 1x für nix dorthin zu fahren; beim zweiten Mal für "umme" hätte ich ein Problem, das meiner Familie zu erklären ... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit der Wirtschaftlichkeit versuche ich parallel anzugehen, es beißt sich ja die Katze in den Schwanz... um gute CDs und Live-Shows als Basis für das Wachstum der Band abzuliefern, braucht es gute Leute, für die guten Leute braucht es aber eigentlich ein bereits gewachsenes Projekt, um sie bezahlen zu können. Nicht desto trotz muss man das Ganze ja auch gut vermarkten und um Letzteres in Schuss zu bringen, arbeite ich mich gerade komplett in das Online Marketing ein, obwohl ich von Natur aus absolut niemand bin, der sich freiwillig mit dem ganzen Businesskram auseinandersetzt. Aber muss ja irgendwo herkommen alles...
 

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