Vorstellung und Suche nach Anfängern in Düsseldorf

  • Ersteller photobix
  • Erstellt am
P
photobix
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
07.10.13
Registriert
02.10.12
Beiträge
13
Kekse
0
Ort
Düsseldorf
Moin,

ich möchte mich, bevor ich hier lesen und vielleicht auch schreiben werden, bei Euch vorstellen.

Seit ein paar Jahren spiele ich mit dem Gedanken, ein Instrument zu erlernen.
Bisher habe ich den Wunsch mit mir rumgetragen und jetzt endlich (es tat nicht weh) habe ich in der örtlichen Musik Academy eine Probestunde Cello genommen. Yup, das will ich lernen, auch wenn ich "schon" 32 bin.

Meine Lehrerin empfahl mir das Thoman Silent Cello (HB), da ein Akustik Cello eindeutig den Schlafgewohnheiten eines Kleinkindes (wird im März geboren) und der Konzentration meiner Frau entgegenwirken würde. Außerdem will ich den Nachbarmob (der mit den Fackeln) nicht vor der Tür stehen haben :)

Ja, es ist kein Prachtinstrument, aber ich hoffe dass es zum Üben reichen wird. Der Bogen muss auf jeden Fall getauscht werden, keine Frage. Ich werde hier möglichst bald bei einem Geigenbauer vorsprechen.

Vielleicht gibt es hier ja auch Düsseldorfer, die ebenfalls gerade anfangen, zwecks gemeinsamen Lernen, Üben und Tipps geben?

Grüße, Tobi
 
Eigenschaft
 
Hi Tobi!

Zunächst mal herzlich willkommen! Also, den Anfang hast Du schon gemacht und den auch ziemlich gut, indem Du zu einer Musikschule gegangen bist!

Die Empfehlung Deiner Lehrerin für ein HB E-Collo wundert mich etwas. Auf Babys wirken die tiefen gestrichenen Töne sehr beruhigend, wie ich mir habe sagen lassen. Vielleicht wäre ein Leihinstrument anfangs doch besser, wenn's damit wirklich nicht geht dann halt doch ein E-Cello. Frauen sind ja multitaskingfähig, da sehe ich auch kein Problem und gegen Nachbarn mit Fackeln hilft heißes Öl, Pech und Schwefel ;) . Nee, mal Spaß beiseite, man kann so einiges mit Nachbarn absprechen, Übezeiten und so, das Instrument dämpfen...

Gerade gab's ja eine ähnliche Frage unter "Instrumente und Zubehör", "Spiele mit dem Gedanken Cello zu spielen".

Grüße und viel Spaß und Erfolg

Thomas
 
Moin Thomas,

vielen Dank :)
Ich wohne mitten in Düsseldorf, trotzdem ist es hier so ruhig, dass es die Nachbarn am Sonntag Nachmittag stört, wenn meine leise Spülmaschine läuft.

Der Umstieg von E- auf Akustikcello soll, so meine Lehrerin, mit Willen und Üben aber durchaus möglich sein, wenn natürlich nicht fließend.
Ich werde bzgl. pimpen des Cellos (neuer Bogen, neue Saiten, neuer Saitenhalter) beim Geigenbauer vorsprechen (er soll ja auch was zu lachen haben). Wenn ich mich richtig einschätze, könnte er mir auch ein Mietcello in die Hand drücken, ich bin gespannt :)

Da ich für das Cello nur 150€ zahlen musste (wurde als Deko in einem Musikladen genutzt), könnte sich ein Pimpen lohnen.

Mal gucken ob er es als sportliche Herausvorderung ansieht, das Cello einigermaßen tauglich auszustatten.

Grüße, Tobi
 
So, das Ding muss gepimpt werden!
Ich habe gestern bei einem Geigenbauer (der-geigenbauer.de) vorgesprochen und habe ihm das Cello vor die Nase gehalten bzw. auf den Ladentisch gelegt.

Das Positive: Er hat wesentlich weniger gelacht, als mir vorstellte :)

Was muss gemacht werden?
Der Steg ist zu hoch. Hier würde er mir den vorhandenen Steg auf das rechte Maß stutzen und aufbereiten. Hinzu kommt der Übergab zwischen Wirbel und Griffbrett, auch hier liegen die Saiten zu hoch. Für beide Anpassungen werden ca. 80€ aufgerufen, was ich durchaus als fair bezeichne.

Das Cello an sich ist natürlich kein Prachtexemplar, aber der Hals ist grade, die Saiten könnten sogar Quinten rein sein. Nach erfolgreicher Reparatur soll das Cello spielbar sein und durchaus ein paar Jahre halten können.

Der Stock mit Fäden (Bogen wollte er nicht sagen :) ) ist natürlich Fratze und muss ausgetauscht werden. Im Angebot ist ein 90 Jahre alter Bogen, welchen er aufbereitet hat für 250€ oder ein Richter Bogen für 240€, welchen er in Kommission genommen hat und welcher von ihm geprüft wurde. Ich werde mir wohl beide ausleihen und versuchen Unterschiede zu bemerken (auch wenn ich nicht wirklich daran glaube, dass ich in der Lage bin, hier was zu erkennen). Vielleicht kann ich Tipps von meiner Lehrerin holen.

Soweit, Grüße, Tobi
 
Hi Tobi!

Das klingt doch mal ganz gut! Zu den Bögen: Um unteren Preissegment haben sich ja auch Carbonbögen ganz gut bewährt, Carbondix-Bögen für Cello in 4/4 Größe gibt es bei den bekannten Versendern ab ca. 120,-- €, wäre vielleicht noch eine Alternative.

Der Übergang zwischen Wirbel (eigentlich: Wirbelkasten) und Griffbrett heißt übrigens Obersattel, unten wo die Haltesaite (regional auch Hengelsaite, Hängelsaite, Henkelsaite,...) zwischen Stachel und Saitenhalter verläuft befindet sich der Untersattel.

Grüße

Thomas
 
Ah ja, Obersattel, vielen Dank :)

Angesprochen auf den Carbondix rümpfte der Geigenbauer die Nase und berichtete, dass es wohl nach dem Lernen auf einem Carbonbogen nur noch sehr schwer möglich wäre überhaupt wieder auf einen Holzbogen zu wechseln. Ist hier was dran?

Er verkaufe jedenfalls keine Carbonbögen mehr, was auch dazu geführt hat, dass diverse Cellolehrer diese jetzt selber besorgen und an die Schüler verkaufen würden.

Auch sprach er von der mangehaften Behaarung der Carbonbögen, womit bei ihm 72€ für eine Neubehaarung fällig wären. Das wären also 40€ weniger als ein Holzbogen bei ihm (wobei dieser überholt und neu behaart wäre). Klingt für mich also eher nach einem "schönen" Holzbogen, direkt bei ihm gekauft und verglichen mit ähnlichen Bögen. Hat irgendwie mehr Charme, jemand vor Ort zu haben, der als Ansprechpartner da ist.

Dank und Gruß, Tobi
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hi Tobi!

Danke für Deine Antwort! Ich wollte keinesfalls Werbung für Carbonbögen machen, war nur als Denkanstoß gedacht. Auch hier gilt: Es kommt immer auf den einzelnen Bogen an. Ich selbst habe zwei Carbonbögen der 150,-- €-Klasse für meine Bässe, einer ist spieltechnisch verdammt gut und hatte auch schon eine gute Werksbehaarung, ist aber für mich gewöhnungsbedürftig leicht und etwas kühl im Klang. Der andere ist vielgelobt, ist mir aber in sich zu weich. Für den Preis o.k. um Detaché-Sachen (ganz "normales" Hin- und Herstreichen) auf dem EUB in bruchgefährdender Umgebung zu spielen, mehr aber auch nicht.

Naja, ob ein Wechsel von Carbon zu Holz wirklich so problematisch ist wage ich etwas zu bezweifeln, ich spiele meine im Wechsel mit einem recht guten Holzbogen. Insgesamt hat sich die anfängliche Begeisterung für Carbonbögen wohl etwas gelegt, bei mir auch. Nun sind die Preise von Carbonbögen in den letzten Jahren gewaltig gefallen, kann sein, daß durch die Massenproduktion auch bei ein und demselben Hersteller die Qualität etwas gelitten hat. Arcus-Bögen gelten ja als Krönung der Carbonbögen (mit Preisen von Holzbögen der Profiklasse), Vito Liuzzi, ein bekannter italienischer Bassist, meinte sein Arcus sei der Bogen mit dem schlechtesten (!) Preis-Leistungsverhältnis, den er jemals gespielt habe.

Grüße

Thomas
 
Moin Thomas,

vielen Dank für die Infos! Da ich den Unterschied zwischen verschiedenen Bögen noch nicht gespürt habe, fehlt mir eine Grundlage für die Einschätzung.
Da ich aber ein Fan von Handarbeiten bin, wird es wohl ein (der) vom Geigenbauer überholter und neubehaarter Bogen, welcher 90 Jahre auf dem Buckel hat.
Es steht auch ein Bogenmacher drauf (Reiter oder Reuter), sagt der Dir was?

Dank und Gruß, Tobi
 
Hi Tobi!

Es gibt sowohl eine mittenwalder Geigenbauerfamilie Reiter als auch Geigenbauerfamilie Reuter, ursprünglich in Sachsen, später in Den Haag ansässig. Nebenbei: Fritz Reuter hat, soweit ich mich erinnere, Ende der 50iger Jahre einen weltweiten Skandal mit gefälschten Spitzeninstrumenten (Stradivaris und so) ausgelöst, in einigen Ländern, wohl auch der BRD, wurde daraufhin das Urheberrecht geändert.

In diesem Umkreis mal suchen/googeln, mehr weiß ich auch nicht. D i e Quelle für solche Fragen ist ja "der Lütgendorff", aus urheberrechtlichen Gründen sind bislang erst die ersten beiden Bänden von dreien online, Band II ist jetzt genau 90 Jahre alt: http://archive.org/details/diegeigenundlaut02lt .

Grüße

Thomas

P.S. "Fan von Handarbeiten" - ich auch. Eine tolle Seite zum Bogenbau: http://www.gerbeth.at/
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tobi,

um mal von meinem Miet-E-Cello-Thread hier rüber zu kommen:

Ich habe mir heute auch ein Harley-Benton HBCE 830 angeschafft. Guter Preis von 120.- für ein neues (!) Gerät samt allem Zubehör - da konnte ich nicht nein sagen.

Wenn man gute Instrumente gewohnt ist, fällt einem in der Tat erstmal die Kinnlade runter, wenn man sich die "Qualität" des 830er anschaut. das muss echt die mieseste China-Qualität sein, die man da drüben kriegen kann. Dafür originale 333.- zu zahlen - um Himmels Willen ...

Aber: es funktioniert.


Meine Überlegungen zum Pimpen meines Exemplars:

-> neue Saiten, klar

-> ordentlicher Bogen

-> neues Kolofonium. Das beigelegte ist steinharter Schrott

-> neuer Steg im Eigenbau. Angedacht wäre da Makassar-Ebenholz.

-> neuer Obersattel im Eigenbau, ebenfalls aus Ebenholz. Der Originale - nun ja, sieht ziemlich nach Brennholz aus.

-> Griffbrett glätten und ölen

-> Grundplatte für die Klinkenbuchse neu. Das Original schwabbelt und ist viel zu dünn. Mal sehen, ob ich noch ein bisschen Messingblech habe.



Ist natürlich nicht alles was für heute und morgen, aber ich würde sagen, man kann was aus dem Teil machen ...
 
P.S. "Fan von Handarbeiten" - ich auch. Eine tolle Seite zum Bogenbau: http://www.gerbeth.at/
Sehr schöne Seite, da werde ich mich mal dranmachen, mich dort einzulesen.

Dank und Gruß, Tobi

- - - Aktualisiert - - -

Moin Kort,
Guter Preis von 120.- für ein neues (!) Gerät samt allem Zubehör - da konnte ich nicht nein sagen.
Das kann ich verstehen :)

-> neue Saiten, klar
Da überlegt mein Geigenbauer noch, ob sich die alten nicht nutzen lassen

-> ordentlicher Bogen
Auf jeden Fall, ich suche jetzt einen

-> neues Kolofonium. Das beigelegte ist steinharter Schrott
Meines war sogar gesprungen :)

-> neuer Steg im Eigenbau. Angedacht wäre da Makassar-Ebenholz.
Hier will mein GB den Steg nutzbar machen (kürzen, schleifen, begradigen), da er bei diesem Cello wohl eher weniger Einfluss auf den Klang haben wird

-> neuer Obersattel im Eigenbau, ebenfalls aus Ebenholz. Der Originale - nun ja, sieht ziemlich nach Brennholz aus.
Erst einmal wird auch dieser abgeschliffen und aufbereitet. Ein Austausch steht später vielleicht an

-> Griffbrett glätten und ölen
Hier würde ich mich über Infos freuen und dieses ggf. ebenfalls machen wollen. Du kommst nicht zufällig aus Düsseldorf oder Umgebung?

-> Grundplatte für die Klinkenbuchse neu. Das Original schwabbelt und ist viel zu dünn. Mal sehen, ob ich noch ein bisschen Messingblech habe.
Och, die sitzt bei mir gut fest. Ich überlege das Bruststück zu pimpen, das Kleiderschrankscharnier macht einen komischen Eindruck...


Ist natürlich nicht alles was für heute und morgen, aber ich würde sagen, man kann was aus dem Teil machen ...
Darauf hoffe ich. Ein wenig basteln kann man hier ja, an einem guten Cello würde ich es unterlassen :)

Grüße, Tobi

PS: Ich gebe meines am Sa. zum GB, ich berichte sobald ich es wiederhaben werde, ca. nach einer Woche
 
Hallo Tobi,

die Qualitätsschwankungen bei dem Gerät scheinen gewaltig zu sein. Ich habe mir das Beste unter diversen, teils ziemlich schrottigen, Exemplaren rausgesucht. Es scheint in der Fabrik nicht gerade geregelte Arbeitsabläufe zu geben. Mal ist das Scharnier der Stütze mitlackiert, mal nicht. Jedes hat auch an anderen Stellen Lackfehler. Ist aber eher alles Optik. Je nachdem, wie die sich in der Praxis zeigt, baue ich mir die aber auch in Wunschform neu.

Da ich heute das erste Mal Cello gespielt habe, sind die Pimpungen erst fällig, wenn ich mir ein paar Basics angeignet habe, bzw. sie mir habe zeigen lassen. Die Saiten jedoch sind fällig, eine hat im Sattelbereich schon die Umwicklung verloren und liegt auf dem Kern auf ...

Der Neubau von Sattel und Steg ist bei mir kein Thema, da eine entsprechende Hobbywerkstatt samt lecker Holz vorhanden ist. Ein neuer Steg dauert nicht lange im Bau, der Originale kommt mit doch etwas komisch von der Kerbung vor. Die A-Saite ist nur leicht von der Seite her spielbar, ohne die D-Saite mit zu erwischen.

Das Griffbrett werde ich schlichtweg mit sehr feinem Schmirgel behandeln, und mit Möbelöl ölen. Da ist an sich nichts besonderes dran, macht Dein Geigenbauer sicherlich auch, wenn er so und so schon dran ist. Ansonsten: ich komme aus Herne.

Wenn Du die gleiche Grundplatte für die Buchse hast, also eine schwarze Plastikplatte, dann kann das eigentlich auch bei Dir nicht besonders stabil sein. Zumindest bei mir biegt sich das Teil bei jedem Stecken in Druck- oder Zugrichtung mit hin und her.

Ein bisschen Spinnerei wäre auch, diese :igitt: Wirbel gegen Mechaniken von einer E-Gitarre oder vom E-Bass auszutauschen. Das dürfte aber etwas Bastelei sein, steht zu vermuten.

Kommt Zeit, kommt Rat ...
 
An meinem Roland XL 60 Bass-Combo klingt das 830 übrigens richtig lecker. Ein bisschen Hall rein und mit dem EQ angepasst - toller Sound. Natürlich nicht das akustische Timbre, aber für so eine Elektro-Billiggurke vollkommen akzeptabel.

Mit einem Mainstream-Kopfhörer direkt am Cello kommt natürlich nicht viel rüber, aber dafür hat der Combo ja auch einen Ausgang. Da wird es wieder sehr schön voluminös und klar, selbst mit den ollen Originalsaiten. Kein Vergleich zum trockenen Spiel ...
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben