Sprüche - Als Geiger Abseits der Klassik unterwegs...

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Ich gehe echt gerne zu Jam-Sessions. Als Geiger habe ich die Erfahrung gemacht, dort immer viel "Aufsehen" zu erregen, abseits der Klassik ist man je als Streicher augenblicklich ein Exot, was einem eine angenehme Rolle zuweist: man kann seine Rolle sehr frei definieren. Trotzdem wird man immer wieder mit skurilen Vorurteilen und eigenartigen Erwartungshaltungen konfrontiert. Hier mal eine kleine Liste lustiger Bemerkungen, die mir aus dem letzten Jahr in Erinnerung geblieben sind:


Am Rande der Country-Session: "Cool, Du spielst Geige - (kurzes Nachdenken) - spiel mal die 4 Jahreszeiten!"

Aus dem Publikum: "Kennst Du von dieser Ostband "Am Fenster"?"

Gitarrist bei der Rock-Session: "Wir haben einen Geiger dabei, lasst mal Country machen!"

Bekiffter Bassist im leisen Singsag fragend: "Kennst Du den Gerrit?"

Gittarist mit Capo: "Wieso soll Cis-Moll ein Problem sein - sind doch alle Noten drauf auf der Geige..."


Habt Ihr Ähnliches erlebt?
 
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^^ :rofl: mehr davon!!!
 
Hallo,
jo, das kenne ich.....
Da spiele ich den ganzen Abend in irgenteiner Formation und werde angesprochen, ob ich das professionell mache.
Ja, lautet meine Antwort und gleich kommt die nächste Frage: In welchem Orchester ich denn sonst spiele????

Die nächste Frage lautet dann: Ob man denn davon leben kann. Meine Antwort: Hab ich doch gesagt, ich mache das professionell.....

Gut, an City "Am Fenster" führt hier kein Weg vorbei, das muss, wenn man Cover macht einfach dabei sein. Ist mir aber eigentlich zu lanweilig, was der Gogow (der City-Geiger) da macht. Wir kennen uns zwar seit zig Jahren, aber ich sags mal so: Es gibt Kollegen, die ich mehr mag.
Wenn ich diesen Titel spiele, lasse ich markanten Stellen wegen dem Wiedererkennungswert etwa 1:1, ansonsten mache ich daraus etwas ganz anderes, aber ohne den Titel zu zerstören. Wenn die Mit-Musikanten und das Publikum mitziehen, können das schon 10 Minuten und mehr werden.

Und, so einen Spezi (Kapodaster-Gitarristen) habe ich auch; bei 5 Auftritten wenigstens 3-4 verschiedene Tonarten. Mittlerweile sehe ich das sportlich und als Herausforderung...

so, ich muss jetzt los, die Kinder schreien nach Brot!

robbert
 
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Diese krummen Tonarten sind eine never-ending-story.

Es ist einfacher, sich mit etwas Kampfgeist da durch zu wurschteln, als jedesmal einem Gitarristen
unser Lagensystem erklären zu versuchen. Das kapiert sowieso keiner trocken.


cheers, fiddle
 
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Vor 2 Wochen auf einer saugeilen Session (Monday Music) im ländlichen Raum vor den Toren der Stadt Hamburg. Ich bin das erste Mal dabei, hab keinen Plan, was da auf welchem Level wie gespielt wird und werde ungefragt in den Opener besetzt. Die unglaublich herzliche Organisatorin Heidi macht Ansage, stellt mich vor, weist auf die vielen "Löcher" in meiner E-Geige hin und ergänzt locker, die sei in der Schweiz hergestellt und ginge dort als "Käse-Geige" über den Ladentisch :D
 
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Die Gitarre von Willie Nelson kommt auch aus der Schweiz. (ist da nicht ein Kreuz auf dem Stirnband?)

willie-nelson-259a2127f4e9f703c430ad9d150e72299c7cad42-s6-c30.jpg


Die wurde mal beim Hornussen (http://de.wikipedia.org/wiki/Hornussen_(Sport))
als sogenannte "Schindel" eingesetzt.
Hornussen_catching.jpg


(der 5. von links ist Willie)


:D fiddle
 
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Wo ich das grad mit den Löchern sehe:

Als ich das erste Mal meine E-Geige im Worship spielte kam vom Podium von unserem Pastor dieser Spruch (im schnoddrigem Hamburgerisch):

"...Wir haben einen Geiger, ist das nicht toll? - Aber sag mal, was hast Du denn mit Deiner schönen Geige gemacht? Warum hast Du da lauter Löcher reingesägt?"

Ich hab mich schier weggeschmissen! :rofl: Die Frage war aber ernst gemeint, deshalb habe ich ihm und dem Rest der Gemeinde (ca. 250 Anwesende) dann in kurzen Worten gesagt, dass das nicht meine normale Geige, sondern eine E-Geige ist.
 
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Also meine damalige E-Geige (Yamaha) wurde von einem Bandkollegen auch schon mal
als: "abgenagtes Hühnerbein" vorgestellt mit der Betonung darauf, daß es immernoch
eine Geige ist, nur halt elektisch.. :D
 
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