kann man im etwas höheren Alter als Gesangsanfänger noch etwas erreichen?

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ollesing
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Liebe Forumsmitglieder,

Ich bin neu hier und kann nicht singen, wünsche es mir aber sehr.

Nun überlege ich schön länger ob ich Gesangsstunden nehmen sollte oder ob das vergebene Liebesmüh wäre.
Am besten finde ich das bestimmt heraus wenn ich ein Feedback bekomme, aber dazu müsste ich erstmal vor jemandem singen, und da hört's schon auf.

Ich schäme mich echt wie Nachbars Lumpi! Vor jemandem zu singen, das geht einfach mal gar nicht!

Als ich euch dann Anfang der Woche entdeckt habe dachte ich das müsste Schicksal sein.
Ich war voller Hoffnung die Anonymität des Internets für mich zu nutzen um meine Gesangsstimme tapfer kritisieren zu lassen, aber beim durchstöbern wurde ich doch wieder sehr unsicher.

Ich möchte mich trotzdem zunächst vorstellen.

Ich bin ollesing und leider (bezogen auf das Singen) keine 20 mehr, sondern mindestens doppelt so alt. Das stellt für mich (NUR bezogen auf das Singen!) ein enormes Problem dar.
Denn ich habe hier gelesen man sollte sich klar darüber werden, was man erreichen will mit dem Gesang. Ich habe darüber nachgedacht aber das kann ich in meinem Alter gar nicht sagen, das ist ja das blöde am Altern.
Für eine Profikarriere ist zu spät, auf Omis Geburtstag singen ist blöd, Omi lebt nicht mehr.
Hobbybands etc. nehmen keine vergreisenden Anfänger(innen) und im Chor will ich absolut nicht singen. Was bleibt dann noch, außer für mich selber?

Aber nur für mich, lohnt sich dann GU überhaupt?

Ich bewundere Menschen wirklich sehr, die singen können und mit ihrer Musik etwas transportieren , ich liebe diese Kunst von Herzen.
Meine eigene Tochter ist eine wunderbare, talentierte Sängerin, ach was, Musikerin.

Ich singe seit ich denken kann gern und fröhlich zu meinen Lieblingsliedern mit und stelle mir vor, ich wäre selbst so eine begnadete Künstlerin.

***...Wieviel Talent bringe ich von Natur aus mit?***

Umso trauriger für mich, dass ich vielleicht nicht unbedingt mit diesem Talent gesegnet wurde. Findet übrigens auch mein Kater (der einzige "Mensch", vor dem ich jemals gesungen habe und genau genommen ist er noch nicht einmal ein Mensch).

Egal, in der Mitte des Lebens geht es ja mehr darum einen Kindheitstraum auszuleben und wenigstens zu versuchen etwas aus dem zu machen, was nun mal da ist.

Ich habe mir wirklich viele Hörproben hier angehört und ich muss sagen ich bin sehr beeindruckt was sich da Anfänger schimpft...da kann ich bei weitem nicht mithalten.
Aber hochgradig motiviert von den mutigen Anfängern hier im Forum habe ich mich mich vor mein Handy gesetzt und ein Liedchen aufgenommen!
...wirklich, sehr ernüchternd...

Töne treffen scheint nicht meine Stärke und der Klang meiner Stimme ist eher grauselig als betörend, leider.... Aber ich würd doch soooo gern schön singen können...


Also worauf ich hinaus will ist.

Was meint ihr kann man mit der Stimme in meinem Alter überhaupt noch irgendetwas erreichen? Also würde Gesangsunterreicht sich lohnen? Könnte ich eines Tages vielleicht wenigstens meinen Kater gesanglich betören?

GU ist ja auch nicht gerade billig und ich habe keine Ahnung ob mit über 40 Jahren noch irgendwas ausbaufähig ist, bzw. was realistischerweise zu erwarten ist.

Ich habe bei meiner Tochter erlebt wie sie von Jahr zu Jahr besser wurde, aber sie hat mit 6 Jahren angefangen. Das Potenzial dürfte doch naturgemäß in meinem Alter schon augeschöpft sein, oder?

Sorry ist jetzt etwas lang geworden, aber ich wollte mich an den Leitfaden- wie poste ich meine Hörprobe- halten und euch gern ein umfassendes Bild von mir und meinen Erfahrungen, meinem Anliegen sowie meiner Problematik vermitteln.

Unter der Rubrik Hörproben, werde ich dann wohl mal meine Gesangsprobe posten...

Ich freue mich wirklich über Feedback
Ollesing
 
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Willkommen,

der Grund, warum man allgemein so sagt, im Alter lässt sich schwer noch was Neues lernen, hat nichts mit dem Alter selbst zu tun. Also nichts Anatomisches oder wegen einer begrenzten Aufnahmefähigkeit.

Es hat schlichtweg etwas mit Zeit, Interesse und Verpflichtungen zu tun. Denn die Sachen, die man gut machen will, macht man nicht ab und zu mal nebenbei.

Wenn du also meinst, du hättest genug Zeit, deine beruflichen / privaten Verpflichtung halten sich in Grenzen und ausreichend Interesse und Begeisterung für das Singen ist auch vorhanden, kannst du im Prinzip noch einiges reißen.

Man kann - theoretisch - auch mit 45 noch in ein Duo oder ein Ensemble einsteigen - oder ein Rockband gründen. Es ist zwar schwieriger, Mitmusiker zu finden (weil die auch keine Zeit haben). Aber im Prinzip ginge es.
 
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Hallo Antipasti,

wow so schnell habe ich gar nicht mit einer Antwort gerechnet!
Danke.
Ach so, ok, das macht aber Sinn was du da sagst.
Ich habe zwei Kinder allein großgezogen und war dabei immer Vollzeitberufstätig. Nun sind die Kinder selbständig und ich bin sozusagen nur noch Vollzeitberufstätig, da habe ich neu gewonnen Zeit für alte Träume.
Dennoch glaube ich das anatomisch irgendwie ein Problemdarstelltr, ich meine ich könnte jetzt ja auch keine Primaballarina mehr werden.... Aber auch das Selbstbewusstsein spielt ja eine bedeutende Rolle, z.B ist meine Tochter mit kindlicher Naivität und einem komplett anderen Selbstbewusstsein in den Gesang eingestiegenals ich es heute auch nur Ansatzweise tun würde.
Trotzdem finde ich deine Antwort super gut, und eben nicht niederschmetternd.

Klasse danke :)
 
Dennoch glaube ich das anatomisch irgendwie ein Problemdarstelltr, ich meine ich könnte jetzt ja auch keine Primaballarina mehr werden....

Man verliert mit dem Alter ein paar Tönchen. Aber du hast ja nichts davon gesagt, dass du eine 5-OKtavenstimme ausbilden willst. Singen und Ballett ist meiner Meinung nach auch nicht vergleichbar.

Aber auch das Selbstbewusstsein spielt ja eine bedeutende Rolle, z.B ist meine Tochter mit kindlicher Naivität und einem komplett anderen Selbstbewusstsein in den Gesang eingestiegenals ich es heute auch nur Ansatzweise tun würde.

Naja - das ist eine ganz andere Fragestellung. Dein Selbstbewusstsein ist ein Thema, was wir hier nicht beurteilen oder lösen können. Wenn du aber hier im Forum mal stöberst, wirst du feststellen, dass das kein Problem von alten Leuten ist, sondern genauso auch jüngere betrifft.

Ich kann deine Frage also nur ganz allgemein beantworten: Ja, Singen anzufangen - ob mit oder ohne GU, mit Chor oder Solo - kann sich mit 40 noch lohnen und vor allem Spaß machen.

Die individuellen, persönlichen Aspekte kannst du nur selbst beurteilen.
 
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Also erstmal: Es ist nie zu spät etwas Neues zu lernen. Du hast den Wunsch besser singen zu lernen, dem entsprechend bist du vermutlich auch hoch motiviert - das sind doch also beste Voraussetzungen.

Wegen dem Gesangsunterricht, du schreibst ja:

Meine eigene Tochter ist eine wunderbare, talentierte Sängerin, ach was, Musikerin.

Wie wäre es wenn du mit ihr erstmal was machst und sie wird dir vielleicht auch einiges zeigen können? Dann kannst du immer noch über professionellen Gesangsunterricht nachdenken. Was das Schamgefühl beim singen angeht, das verliert man irgendwann sobald singen zur Routine wird - aber zuvor muss man halt in's kalte Wasser springen und sich überwinden. :)
 
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Mein ältester Schüler war 64 :eek:.
Ich glaube eher nicht daran, daß es für Vierziger schwieriger ist, Gleichgesinnte zu finden. Klar, wenig Zeit. Das ist bei den Kiddies aber heutzutage auch so. Und ein Problem bei der Musikersuche hat man im "höheren" Alter nicht mehr, man zieht eher am selben Strang. 18-jährige stampfen zwar mal mir nichts, dir nichts eine Band aus dem Boden….aber genauso schnell zerplatzt eben diese wieder. Ein paar 45er brauchen vielleicht etwas länger, um sich zusammenzuraufen, aber dann hält's auch länger. Man ist halt gesetzter, die Wahrscheinlichkeit, am selben Wohnort zu bleiben ist höher, man wechselt den Job nicht mehr (so häufig) und möchte lieber Stabilität als ständiges Herumgehopse. Außerdem sollte man nicht unterschätzen, wie viele Familienväter sich in dem Alter endlich wieder der Musik widmen wollen, nachdem sie Karriere gemacht und Kinder großgezogen haben. Jetzt haben sie wieder Zeit für ein Hobby und sind evtl. auch entsprechend eingerostet, man muß als Neueinsteiger also keine Angst haben...

Dann ist im Midlife auch mehr Geld für Proberaummiete, Equipment, Benzin etc. vorhanden - und wesentlich mehr Vernunft, was Lautstärken und sauberen Klang betrifft. Und wenn es um Auftritt geht, hat man die besseren Kontakte. Die Voraussetzungen sind meiner Ansicht nach fast allesamt besser. Lediglich zwei Dinge würde ich nachteilig bewerten: man ist vermutlich festgefahrener wenn es darum geht, Neues bzw. Veränderungen bzw. kreative Ideen zu akzeptieren - und das Feuer ist einem gewissen Realismus gewichen, man hat sein Bett gemacht. Aber es geht ja wohl auch nicht darum, eine Karriere als Rockstar zu starten, sondern um ein Hobby.

Dennoch geht in dem Alter noch so einiges. Ich erinnere mich gut an ein Aha-Erlebnis: vor knapp 10 Jahren stand ich mit einer meiner Bands ganz vernünftig da. Wir hatten etliche Auftritte, die allesamt ordentlich Geld einbrachten, hatten eine Mindestgage und einen festen Vorsatz: niemals auf Eintritt spielen. Dann wurde ich von einem Schüler zum Auftritt der Band seines Vaters eingeladen, die Mannen waren allesamt um die 50 und spielten ein Coverprogramm zur Hälfte Whitesnake, zur Hälfte Lynyrd Skynyrd. Die Band war völlig unbekannt, spielte lediglich 1-2 Auftritte pro Jahr und verlangte horrende 13,- Eintritt. Ich war fest davon überzeugt, dieser Gig würde völlig abschmieren. Niemand kannte die Band, niemand kennt Lynyrd Skynyrd, wer will heute noch Whitesnake hören und vor allem, wer zahlt 13,- Eintrittsgeld?? Selten sollte ich mich so geirrt haben. Der Laden wurde proppevoll, ca. 200 Leute, alle ungefähr im selben Alter wie die Band. Aber das war nicht alles, der Wirt machte ein Vermögen, die Leute bestellten wie die Verrückten - und auch eher hochpreisiges Zeugs. Wir rissen uns das Popöchen auf, um trotz regionaler Bekanntheit unsere Mindestgage abzugreifen und die alten Männer zeigen uns, wie's geht. Das war äußerst beeindruckend. Das Geheimnis ist wohl die Zielgruppe, die Musik zielte genau auf Leute ab, die an ihre Sturm- und Drangzeit erinnert wurden und genug Geld haben, daß ihnen ein hoher Eintrittspreis und eine ordentliche Getränkerechnung nix ausmachen. Wir spielten vor allem für 18-25 jährige, die vor allem eines sind: pleite - Lektion gelernt.

Was nun das Singen selbst angeht, niemand kann sagen, wie gut du werden oder wie weit du kommen wirst. Aber das kann man auch bei einem 16jährigen nicht, denn das hängt allein von dir selbst ab. Die rein physiologischen Voraussetzungen mögen bei jemand jüngerem besser sein, flexibler, besser formbar. Aber die Gefahr, daß er sein Potential nicht richtig nutzt, weil er noch 100 andere Sachen will und ständig von einer zur nächsten springt, ist größer. Du magst weniger Zeit haben, aber vermutlich mehr Disziplin, um dich konzentriert damit zu beschäftigen… Alles hat Vor- und Nachteile, auch das Alter. Hier paßt mal wieder mein geliebter Werbeslogan für Zement: Es kommt drauf an was man draus macht.
 
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Mein ältester Schüler war 64 :eek:.
Ich glaube eher nicht daran, daß es für Vierziger schwieriger ist, Gleichgesinnte zu finden.

Ich kann da leider nur aus eigener Erfahrung sprechen. Ab 40-45 hat man die Wahl zwischen Profis (teuer und wenig Zeit), Feierabendmusiker (gern einmal pro Woche (oder Monat) im Proberaum, um büschen zu jammen und paar Bier zu zischen - aber bitte keine Verantwortung und Gigs nur in der Nähe und am Wochenende) oder halt schlechten Musikern.

Gut, man könnte sich auch mit Jüngeren einlassen, aber ... ach neeeeh. :)

Außerdem sollte man nicht unterschätzen, wie viele Familienväter sich in dem Alter endlich wieder der Musik widmen wollen, nachdem sie Karriere gemacht und Kinder großgezogen haben.

Da muss ich dann noch bis mindesten Mitte oder Ende 50 warten müssen. Denn das Erstkindalter in meinem Dunstkreis liegt bei etwa 40.
 
noch einmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Antworten.

Mit meiner Tochter zu singen ist prinzipiell eine gute Idee, aber ich würde es doch gern für mich allein versuchen und entdecken und nicht von ihr lernen wollen. Das ist irgendwie ein zu seltsames Gefühl, schließlich habe ich sie immer in IHRER musikalischen Ausbildung unterstützt, und die Rollen zu tauschen kommt mir irgendwie seltsam vor, aber das ist ja ein anderes Problem.
sing-it-de ich finde es sehr ermutigend dass dein ältester Schüler 64 war und überhaupt alles was du schreibst gefällt mir richtig gut.

Lieber Antipasti, nein eine 5-Oktavenstimme will ich nicht ausbilden, aber wenn ich es wollte, wäre es wohl leider zu spät dazu.
Wie dem auch sei, ich finde es wirklich super das ich so viele Antworten auf meine Frage bekommen habe, und ich denke ich werde mich, jetzt wirklich mal näher damit beschäftigen und vielleicht mal eine Probestunde vereinbaren.

Vielen, vielen Dank,
ollesing
 
Ach, immer dieses blöde Alter. Ich verrate als Dame mein Alter nicht, aber dennoch sei gesagt: es ist mehr als gesetzt ;) Und ich würde, gäbe es in diesem Kaff nur Leute dafür, liebend gerne in so eine Wir-zeigen-mal-dem-jungen-Gemüse-wie´s-geht-Combo einsteigen, wie sing-it sie so schön beschrieben hat.
Meine aktuell ältesten Schüler sind über 50, manche hatten vorher noch nie GU und bis jetzt hat man bei allen nach ein paar Monaten Fortschritte gehört. Es will ja von denen keiner mehr auf die Opern- oder Musicalbühne. Das ist das einzige, was physisch tatsächlich nicht mehr geht. Aber Jazz, Pop und Rock stehen allen offen.
 
Ich kann da leider nur aus eigener Erfahrung sprechen. Ab 40-45 hat man die Wahl zwischen Profis (teuer und wenig Zeit), Feierabendmusiker (gern einmal pro Woche (oder Monat) im Proberaum, um büschen zu jammen und paar Bier zu zischen - aber bitte keine Verantwortung und Gigs nur in der Nähe und am Wochenende) oder halt schlechten Musikern.

Gut, man könnte sich auch mit Jüngeren einlassen, aber ... ach neeeeh. :)



Da muss ich dann noch bis mindesten Mitte oder Ende 50 warten müssen. Denn das Erstkindalter in meinem Dunstkreis liegt bei etwa 40.

Dein erster Punkt muß ja kein Nachteil sein. Evtl. ist das, was ollesing sucht ja genau das: eine Feierabend-Band, die einmal pro Woche zusammen spielt und vielleicht mal bei einem Bekannten auf dem 50sten einen kleinen Auftritt macht. Hobby eben. Davon abgesehen, muß er ja erstmal ein wenig Singen lernen/Üben, braucht also nix überstürzen…
Bei uns scheinen sich die Leute etwas naßforscher zu vermehren, da liegen die Eltern so bei Ende 20/Anfang 30 wenn der erste Nachwuchs kommt...
 
Mich hat es interssiert ob ich meine Stimme noch zu einer annehmbaren Gesangsstimme ausbilden lassen kann, obwohl ich bereits Erwachsen bin. Und wenn ja, und ihr mich nicht als hoffnungslos untalentiert empfindet, würde ich sehen was sich dann wiederum daraus entwickeln ließe.
Für mich war dieses Forum ein absolut erster Schritt um einfach mal ein Feedback zu bekommen.
Und ich habe tolle und hilfreiche Antworten bekommen.
Sollte ich also tatsächlich GU nehmen und damit auch eine vorzeigbare Stimme ausarbeiten können, bin ich jetzt schon froh und dankbar dass ich durch euch weiß dass es durchaus ambitionierte Hobbymusiker im mittleren Alter gibt, die sogar mehr oder weniger regelmäßig Auftritte haben.

Genau dieser Leitfaden hatte mir irgendwie gefehlt, also quasi:
wofür sollte ich in meinem Alter noch singen lernen, wenn nicht für mich selbst, und wenn nur für mich selbst, dann bräuchte ich ja irgendwie keinen Gesangsunterricht.

Ollesing alias Sing-Olle:hat:
 
Sollte ich also tatsächlich GU nehmen und damit auch eine vorzeigbare Stimme ausarbeiten können, bin ich jetzt schon froh und dankbar dass ich durch euch weiß dass es durchaus ambitionierte Hobbymusiker im mittleren Alter gibt, die sogar mehr oder weniger regelmäßig Auftritte haben.

Klar gibt es die - zuhauf sogar! Und auch du könntest so eine Band haben.
Aber macht bloß nicht die Preise noch kaputter als sie ohnehin schon sind. Probt ordentlich, schafft euch was drauf, was man vorzeigen kann, und dann verlangt auch anständige Gagen...
 
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Meine Güte, was soll denn dieses Gejammer über das "Alter" - und dann stellt sich raus, du bist knapp über 40... Hallo???!!! Das kann ich absolut nicht nachvollziehen.

Ich bin demnächst 43, soll ich jetzt etwa aufhören, mich für neues zu interessieren? Darf ich kein neues Instrument mehr lernen oder was? Ich habe eine Freundin im gleichen Alter, die lernt jetzt reiten, weil es ein Traum von ihr ist. Nie im Leben käme sie auf den Gedanken, sie sei dafür jetzt zu alt.

Ich habe eine Menge Schüler und Schülerinnen über die letzten Jahre in genau diesem Alter gehabt. Einige davon haben Bands gegründet oder in Ensembles gesungen oder was auch immer ihr Wunsch war.

Talent ist auf dieser Welt ungerecht verteilt. Das hat aber nichts mit dem Alter zu tun. Es gibt genau so viele unter 20jährige mit bescheidenem Talent und winzigem Stimmchen wie solche über 40. Und genauso habe ich SchülerInnen, die mit über 40 angefangen haben und tolle Ergebnisse erzielen.

Genau genommen habe und hatte ich SchülerInnen zwischen 12 - 70 Jahre im Gesangsunterricht. Es gibt nach meinen Beobachtungen keine Regeln darüber, in welchem Alter schneller gelernt wird oder das Talent größer wäre.
 
Meine Musikpartner sind, wie ich, um die 60. Ich hab schon immer gesungen, mein erster Kollege hat lange nichts gemacht (so seit der Jugendzeit) und nimmt Gesangsunterricht (was ich gut finde) und der dritte hat bisher noch nicht gesungen, der muss auch erstmal seine Gitarre irgendwie hinkriegen. Möchte aber durchaus auch singen. Wir werden einfach sehen, was wir draus machen können.

Selbstbewusstsein wächst mit der Zeit die man singt. Vielleicht etwas mehr, wenn da auch Leute dabei sind, als wenn man allein im Badezimmer singt.
Nun, wir sind jedenfalls schonmal drei und wir werden den Rest für eine komplette Band auch noch finden. Wieso sollte das dann mit 40 nicht möglich sein?
Wir haben als Duo vor einem dreiviertel Jahr angefangen. Das hat gewisse Vorzüge, allerdings werden wir mit jedem zusätzlichen Bandmitglied unsere Songs nochmal neu bearbeiten müssen. Muss man halt abwägen. Ich finde es ganz ok so wie es läuft. Hängt ja auch von der angestrebten Musik ab, wieviele Leute man braucht. Finden lassen sich welche, auch wenn es schonmal mühsam ist.
 
Und ein erneutes Hallo,

ich möchte kurz auf Shanas Antwort eingehen.
meine Frage war weder als Gejammer ums Alter zu verstehen, noch war die Rede davon das man im Alter nichts Neues lernen "dürfte". Mein Interesse bezog sich auf die physischen Möglichkeiten MEINE Stimme noch vernünftig klingen zu lassen. Man sollte nie aufhören im Leben Neues auszuprobieren und zu erlernen, wäre ich anderer Meinung, hätte ich nicht einmal die Frage selbst gestellt!
Vor wenigen Jahren habe ich noch einmal berufsbegleitend studiert, und siehe da, ich war sogar erfolgreicher als im Jugendalter.
Ich habe erst vor 4 Jahren das Skifahren gelernt und es reicht mittlerweile für wirklich nette Skiurlaube.
Reiten ist ebenfalls ein Kundheitstraum den ich irgendwann noch mal in Angriff nehmen werde.
Ich bin nie müde Neues zu erlernen im Gegenteil!Aber anatomisch sind nun mal Grenzen da, ich kann z.B. tanzen lernen, aber die Geschmeidigkeit und den Ausdruck, den ein ausgebildeter Tänzer hat und ausstrahlt, werde ich in meinem Alter nicht mehr erlernen können, da dies nur durch Jahrelanges hartes Training erreichbar wäre.
Nun war meine Frage mehr auf MEINE Stimme bezogen und eure Meinung ob sich GU überhaupt lohnt für mich.

Grüsse
 
Mein Interesse bezog sich auf die physischen Möglichkeiten MEINE Stimme noch vernünftig klingen zu lassen.


Also ich sehe da keine physischen Probleme im Alter von 40 aus der Stimme noch was zu machen. Reden kannst du auch noch genauso gut wie mit 20, oder? ;-)

- - - Aktualisiert - - -

Aber anatomisch sind nun mal Grenzen da, ich kann z.B. tanzen lernen, aber die Geschmeidigkeit und den Ausdruck, den ein ausgebildeter Tänzer hat und ausstrahlt, werde ich in meinem Alter nicht mehr erlernen können, da dies nur durch Jahrelanges hartes Training erreichbar wäre.

Grüsse

Du kannst doch aber trotzdem jetzt Tanzkurse belegen, wenn du tanzen lernen möchtest. Und auch noch ziemlich gut werden, falls du Spaß dran hast und evtl sogar Talent entdeckst/freisetzt.

Ich sehe dein Problem irgendwie nicht:
Orientierst du dich an Spitzentänzerinnen bzw. Spitzensängerinnen? Wenn du noch nie gesungen hast und hättest jetzt vor, noch professionelle Opern-, oder Musicalsängerin zu werden, DANN würde man wahrscheinlich darauf hinweisen müssen, daß es dafür zu spät ist.

Alles andere zwischen Hobby und Semiprofi steht dir meines Erachtens noch offen sowohl was Gesang als auch was Tanz angeht. Kommt einfach nur drauf an, was du für dich vorhast: Welche Art von Gesang (oder Tanz) und was sind deine persönlichen Ziele damit?
Und natürlich hat es auch was mit muskalischem Talent zu tun. Falls du Rhythmik-, oder Intonationsprobleme hast ist der Weg eben etwas weiter.

Stimmen mit physiologischen Problemen gibt es selbstverständlich auch. Die kommen aber nicht automatisch wegen dem Alter. Stimmprobleme können in jedem Alter auftreten, auch bei Kindern. Wenn du solche Probleme mit der Stimme hast müsstest du evtl vor dem Gesangsunterricht oder begleitend Logopädie machen. Aber wenn du eine ganz normale, gesunde Stimme hast steht dem Gesangsunterricht nichts entgegen :)
 
Vielen Dank nochmal Shana,
genau das war meine Frage, kann ich in meinem Alter noch "ziemlich gut werden" und bringe ich wenigstens ein bisschen Talent mit, obwohl ich die Töne nicht optimal treffe.
Als gesanglich absolut unerfahrener Mensch ist mir das nicht klar gewesen und ich wollte Meinungen von erfahrenen Musikern hören.
Ich orientiere mich an Musikern, die mich gesanglich berühren können und nicht an solchen, die lediglich die Technik erlernt haben. Das ich technisch, egal in welchem Alter, vlt noch halbwegs was erlernen kann war mir natürlich schon klar.
Deswegen hatte ich gleichzeitig zu dieser Fragestellung eine Hörprobe reingestellt. . Die Frage war tatsächlich auf mich, meine Stimme, meine Voraussetzungen in Bezug auf mein Alter bezogen.
Und ich habe dazu hilfreiche und ermunternde Antworten bekommen.
Danke auch die für deine Mühe meine Frage zu beantworten.
Schönes Wochenende
 
Deswegen hatte ich gleichzeitig zu dieser Fragestellung eine Hörprobe reingestellt. . Die Frage war tatsächlich auf mich, meine Stimme, meine Voraussetzungen in Bezug auf mein Alter bezogen.
Und ich habe dazu hilfreiche und ermunternde Antworten bekommen.
Danke auch die für deine Mühe meine Frage zu beantworten.
Schönes Wochenende


Sorry, die Hörprobe ist an mir vorbeigegangen und jetzt ist sie wohl nicht mehr online.
Aber wenn Bell sagt, du hast Potential, dann glaub ihr mal und leg los :)
 
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Hallo Ollesing,

wenn dir singen Freude macht - Tu es!
Wenn du dir Gesangsunterricht leisten kannst und willst - Tu es!

Wie meine Vorredner schon gesagt haben, steht dem dein Alter überhaupt nicht entgegen. Vorausgesetzt natürlich das körperlich alles in Ordnung ist.
Ich persönlich bin der Meinung das jeder singen lernen kann (also den gesunden Einsatz der Stimme). Talent, Stimmfarbe, zur rechten Zeit am rechten Ort sein... das sind allerdings die Dinge die wir kaum, oder gar nicht, beeinflussen können. Aber wenn es dir Freude macht zu singen und du das weiter ausbauen willst, ist das auch mit über 40 Jahren gar kein Problem. Das Wichtigste ist doch - gerade in der Musik - das man Spaß hat an dem was man tut.... und wenn dass der Fall ist, transportiert man dies beim Singen.

Für eine Profikarriere ist zu spät, auf Omis Geburtstag singen ist blöd, Omi lebt nicht mehr.
Hobbybands etc. nehmen keine vergreisenden Anfänger(innen) und im Chor will ich absolut nicht singen. Was bleibt dann noch, außer für mich selber?

Klar will jeder Musiker sein Können auch zeigen... allerdings kann es schon wahnsinnig befriedigend sein einfach "für sich selber" zu singen. Musik ist ja nicht nur das "Zeigen nach Außen" sondern, (und das noch viel mehr!) das man selbst fühlt was man da singt.

Aber nur für mich, lohnt sich dann GU überhaupt?

Weshalb sollte es sich nicht lohnen? Viele Menschen nehmen in Bereichen Unterricht mit denen sie kein Geld verdienen oder das Ergebnis präsentieren können. Denk nur mal an jemanden der Ski fahren lernen möchte. Er wird ggf. auch erst mal einen Kurs besuchen um die Basics zu lernen. Er geht evtl. überhaupt nicht davon aus jemals ein Rennen zu fahren oder gar Spitzensportler zu werden. Er macht das schlicht und ergreifend nur weil es ihm Spaß macht.
Solange dir der Gesang und der Unterricht Freude machen, lohnt es sich schon. Letzten Endes musst du entscheiden: Gibt mir die Musik genug um diese weiter zu betreiben oder auszubauen? Das muss weder Geld noch Auftritte noch Ansehen sein, sondern kann eben auch einfach der Spaß, das Lernen, die Weiterentwicklung sein.
 
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