Hallo
Normalerweise sollten die Ventiltöne nicht viel anders ansprechen als ohne Ventil. Sicher gibt es Unterschiede, aber nicht so sehr, dass man von "Geräusch" sprechen könnte. Ein "Geräusch" bekommt man eher, wenn das Ventil nicht komplett betätigt wurde, was z.B. passiert, wenn es ausgeschlagen ist. In dem Fall geht die Luft vom Zug kommend zum Teil durch die Ventilschleife, z.T. aber auch direkt ins Schallstück. In der tiefen Lage kann man mit halb gedrücktem Ventil Töne machen, dass man meint, da kommt ein Elch...
Ich gehe mal davon aus, dass es sich um ein klassisches Drehventil handelt. Wenn Du den Ventildeckel abschraubst, siehst Du in der Mitte den Ventilzapfen in der Führung. Meisten sind in Zapfen zwei Kerben und in der Führung eine Kerbe eingeritzt, die es erlauben fstzustellen, ob das Ventil korret ausgerichtet ist. In der jeweiligen Ventilstellung müssen diese Kerben in einer Linie liegen, ansonsten muss das Instrument zur Reparatur.
Wenn das in Ordnung ist, und trotzdem "Geräusche" kommen, bitte überprüfen, ob die Rohre nicht verstopft sind. Stimmzug herausziehen und durch den Stimmzug Wasser laufen lassen. Ebenfalls Wasser durch die nun offenen Rohre der Ventilschleife geben und schauen was passiert, wenn man das Ventil betätigt. Läuft alles so, wie es soll?
Wenn all das nicht hilft, hilft wahrscheinlich nur Üben, was ich aber nach wie vor als Ursache für unwahrscheinlich halte. Beim Üben idealerweise identische Töne mit und ohne Ventil im Wechsel lange aushalten und darauf achten, dass die Klangfarbe möglichst gleich bleibt. Man kann z.B. auch Viertel im Wechsel spielen: c auf Platz 6 & Q1, H auf Platz 7 & Q2-, B auf Platz 1 & Q3- usw. Bitte darauf achten, dass die Zugabstände beim längeren Instrument auch länger werden und daher nach unten ausgeglichen werden sollten (bei Unsicherheit Stimmgerät benutzen!). Eigentlich hat die Quartventillage nur 6 Positionen, daher kann man das Kontra-H auf einer Quartposaune auch nicht sauber spielen. Es geht schon, dann aber mit viel Üben als Phantomton - oder man zieht den Stimmzug des Ventils raus...
Viele Musiker schwören bei der Ventiltechnik auf neuere Bauformen a la Thayer, Hagmann etc, weil hier der Luftfluss nicht so sehr eingeschränkt wird. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich sagen, dass das meiner Meinung nach stark überschätzt wird. Meine alte Bach 50BG hatte klassische Drehventile (aber schon open-wrap) und die Ventiltöne klangen damit genauso voll und offen wie die Töne ohne Ventil. Meine Lätzsch Cieslik hat nun zwar auch die offeneren full-flow Ventile, aber da ich auch zuvor keine Klangeinschränkungen wahrgenommen habe, sehe ich hier auch keine Verbesserung. Die Lätzsch spielt sich allerdings um Klassen einfacher und klingt einfach - nach meinem Geschmack - besser. Die wartungsfreien, da kugelgelagerten Ventile finde ich einfach nur genial - nie mehr Ventile ölen!
Viele Grüße
Marco