Geruch

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wibem
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Hallo, kein schönes Thema, aber leider bin ich jetzt davon betroffen und brauche einen Rat.
Bei diesen hohen Temperaturen zurzeit fing meine Posaune plötzlich an zu stinken. Bisher war das kein Thema. Da es mein erster Sommer mit dem Instrument ist, traf es mich ziemlich überraschend.Ich vermute, dass es die Wärme ist, die die Bakterien sprießen und damit den Geruch entstehen lässt.
Ich hab natürlich alles sofort durchgespült mit warmem Wasser und mit einer Bürste, soweit es möglich war, durchgezogen. Aber der Geruch steckt weiter in den Rohren. Ganz blöd sind die Rohre vom Quartventil, weil man da nicht durchkommt. Was kann man da machen? Hilft eine Reinigung mit Ultraschall?
 
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Hallo wibem

gönn Deiner Posaune mal ein Bad - Badewanne bis Trichterhöhe, Spülmittel rein und mal ne zeitlang
drin lassen.
Gut Abtrocknen - auch Zuginneres mit Wischer und dünnnstem Baumwolltuch - nicht in den Koffer sondern
außerhalb austrocknen lassen.
Grundsätzlich nach jedem Spiel mit Wischer durch den Zug trockenlegen - ansonsten bei alten "Messinghupen" wirste wohl damit
leben müssen

ansonsten fällt mir da nichts ein - aber die anderen Kolegen haben sicher auch noch den einen oder anderen Tip


Bernd
 
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Hallo wibem,

was Bernd geschrieben hat gefällt mir gut. Probier das Baden mal aus. Posaune in alle Einzelteile zerlegen und ab in die Wanne. Mache ich mit meinen Instrumenten auch so. Die beste Reinigungswirkung habe ich bisher, kein Gag und keine Schleichwerbung, mit Fairy Ultra erzielt. Anschließend ziehe ich noch einen Baumwollstreifen durch die Rohre, Ein besonderes Augenmerk lege ich dabei auf den Zugbogen, denn dort sammelt sich der meiste Dreck. Den Baumwollstreifen tränke ich von Zeit zu Zeit mit haushaltsüblichem Brennspiritus. Löst nochmals Fett und Schmutz, greift aber den Lack nicht an, wenn mal ein Tropfen daneben geht - einfach abwischen-.

Nun denn, gut putz und schrubb.

Gruß HERMANSON

PS: Meine Mundstücke werden in der Spülmaschine schön sauber.
 
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Hallo wibem,

Was ist das für eine Posaune? Marke, Material und Alter wären interessant. Ich hatte in 27 Jahren nie Probleme mit Geruch der Posaune, weiß aber natürlich trotzdem, wie man sie reinigt ;)

Die o.g. Tipps sind schon in Ordnung. Bitte bade das Instrument aber nicht zu heiß - dem Instrument macht das nix, aber u.U. dem Lack.
Ich verwende für meine Posaune immer nur milde Reinigungsmittel und wenn man schon einlegt (mache ich extremst selten), dann lege ich mehr Wert auf Einwirkzeit und mechanische Reinigung. Für die mechanische Reinigung gibt es Spiralbürsten, mit denen man auch um die Bögen kommt. Für den Zug und den sonst schwer zugängigen Zugbogen verwende ich den Stab mit flexibler Bürste von Slide-O-Mix, die abschraubbare Bürste kann man auch gut für das Quartventil verwenden. Die Open-Wrap Bauweise bekommt bei der Reinigung plötzlich noch einen ungeahnten Zusatznutzen...

Ich habe auch einmal die Reinigungspolitur "clean" von Heydays zusammen mit deren Bürstenstab zur Innenreinigung probiert. Hat gut funktioniert, ist für mich aber nur die nächste Eskalationsstufe - auch wenn der Hersteller sagt, dass die Reinigungspolitur das Messing nicht angreift. Den 3-teiligen Bürstenstab aus Carbon kann ich leider nur bedingt empfehlen, die eingepressten Metallgewinde sind viel zu kurz und brechen entsprechend leicht raus.

Zu guter letzt kann ein Instrumentenmacher noch mit weitaus aggressiveren Mitteln das Instrument professionell reinigen. Ich würde mir das nicht selbst zutrauen und derartige Schritte auf jeden Fall dem Fachmann überlassen. Wenn man sein Instrument regelmäßig sauber hält, sollten solche Schritte aber auch nicht nötig sein.


Viele Grüße
Marco
 
Hallo, ich habe eine Jupiter 636 open wrap Posaune. Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass das Modell dabei eine große Rolle spielt. Wie oft sollte man die Posaune reinigen? Nach jedem Spielen den Zug durchwischen ? Sollte man den Quartventilbogen immer rausziehen zum Abtrocken?
Inzwischen habe ich eine Lösung für das Geruchsproblem gefunden. Das Durchspülen oder Baden hilft jedenfalls nicht. Ich habe einen organisch wirkenden Geruchsentferner genommen, der die Bakterien zersetzt mit Hilfe anderer Bakterien. Es ist ansonsten völlig harmlos, greift also nicht das Metall an. Eine halbe Stunde einwirken lassen und der Geruch ist weg. Super!
 
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die Bakterien zersetzt mit Hilfe anderer Bakterien.

"Biologische Kriegsführung im Kleinformat!" ;) Hauptsache, es hat geholfen und schadet dir nicht.

Betr. Reinigung:

Nach Rücksprache mit meinem Händler wische ich den Innenzug einmal in der Woche außen ab und gebe neues Schmierdingens drauf. Außerdem einmal in der Woche ein paar Tropfen Hetman für das Ventil - auch an der Feder.

Einmal im Monat findet eine Generalreinigung statt, bei der der Außenzug und der Innenzug mehrmals mit dem feuchten Schwämmchen und dem Perlondraht durchzogen wird. Stimmzug schmieren mache ich nach Bedarf. Ich lege die Posaune NIE ganz ins Wasser; habe Bedenken, dass Wasser unter den Lack kriechen könnte. Deshalb auch wöchentliche Behandlung mit Sprühwachs; vor allem an den Stellen, die von den Händen und dem Hals berührt werden. Einmal im Jahr gebe ich das Instrument zum Händler, der es reinigt und pflegt (ist wahrscheinlich nicht nötig, war aber im Kaufpreis drin).

Da ich täglich spiele, lasse ich die Posaune immer außerhalb des Koffers trocknen; zerlegt wird sie dabei nicht.

Außerdem esse ich nie während der Probe und des Übens (auch wenn ich Hunger habe und andere Erdnüsse futtern :rolleyes:).

Mag sein, dass ich etwas übertreibe, aber schließlich gibt man für sein Instrument einen Haufen Geld aus - und warum sollte man das weniger pflegen als sein Auto, Motorrad, Fahrrad etc?

Grüße von Peter
 
Hallo Peter , danke für Deine ausführliche Beschreibung. Was machst Du mit den Quartventilrohren? Die waren bei mir besonders verseucht. Ist ja klar, weil man die nicht durchwischen kann und die auch nicht trocknen können, wenn man den Bogen drinlässt.
 
Hi wibem,

gezielt reinigen kann ich die Bereiche um das Quartventil auch nicht. Deswegen beuge ich eben vor (nicht essen) und ich denke, dass das wöchentliche Tröpfchen Öl evtl. auch etwas reinigt. Mit dem Trocknen des ventilbereichs wäre ich vorsichtig; möglicherweise geht dann auch der Ölfilm weg ... und dann könnte Korrosion einsetzen. Hier ist es halt sehr wichtig, dass man das richtige Rotoröl einsetzt (und nicht irgendein Öl).

Nur als Idee:
Man könnte natürlich einen Schlauch ansetzen und mit sehr geringem Druck Wasser (evtl.mit einem leichten Reinigungsmittel) von beiden Seiten durch den Ventilbereich laufen lassen (ständig öffnen und schließen). Danach natürlich wieder sehr gut ölen. Aber das ist nur ein Gedanke für den worst case; mit meinem vorbeugenden Verhalten bin ich bisher immer gut gefahren.

...für ein geruchfreies Spiel

;)

Peter
 
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Hi Peter,
wie ölst Du genau das Quartventil? Das Öl, das man von außen auf die Drehachse gibt, kommt doch wohl kaum ins Innere auf die Drehflächen. Wodurch wird also das Innere geschmiert?
 
Hallo wibem,

zu deiner Frage wie das Quartventil zu ölen ist, gibt es eine Gebrauchsanweisung von hetman, die das recht anschaulich beschreibt. Hier der Link

http://www.hetman-eu.com/html/hetman_oele.html. - Bedienungsanleitung -

Die Zahlen in den Grafiken zeigen dir welches Öl bzw. Fett an welchen Stellen empfohlen wird.

Gruß HERMANSON
 
Leider versteh ich das auch anhand der Gebrauchsanweisung nicht . Braucht man da verschiedene Öle für die Achse und für das Innere (heißt wohl Rotor)? Wie bekommt man das Öl hinein?
 
Hi wibem,

ich verwende Hetman 11.5, ein Öl, das speziell für das Ventilinnere gemacht wird. Bei älteren Instrumenten werden andere Öle mit anderen Eigenschaften empfohlen.

Du bekommst es ganz einfach hinein, indem du den Zug abschraubst, die Posaune umdrehst und von "oben" ein paar Tropfen hineinplumpsen lässt und dabei das Ventil betätigst.

Dieses Öl (und die anderen für Gestänge, Feder usw) bekommt man bei Big T. Dort - und auch hier irgendwo im Forum (finde es gerade nicht) - gibt es weitere Hinweise zum Ölen.

Um die Kirche im Dorf zu lassen: Kauf dir ein vernünftiges Rotor-Öl; damit lässt sich auch mal die Feder ölen. Man muss keine Sortimentsammlung haben. :)

Grüße

Peter
 
Hallo,

Alternative ist den Stimmzug des Quartventils herauszuziehen und ein paar Tropfen in das Rohr das zum Ventil führt geben. Zusätzlich den Ventildeckel abschrauben und auf den kleinen Knubbel in der Mitte einen Tropfen geben. Ventildeckel wieder aufschrauben. Mehrfach den Ventilhebel drücken.

Ich verwende auch nur ein Öl für Ventil und Achsen und mit einer mittleren Viskosität solltest du eigentlich zurecht kommen. Z.B. Hetman Zylinderventile, je kleiner die Zahl(10) um so dünner ist das Öl, je größer die Zahl (15), umso dicker ist das Öl und deshalb für mehr Ventilspiel gedacht.

Gruß HERMANSON
 
Hallo,

Also meiner Meinung und Erfahrung nach brauchen zum Erhalt der Laufeigenschaften des (klassischen) Drehventils hin und wieder nur die Ventilachsen geölt werden. Dazu die Ventilabdeckung abschrauben und 1-2 Tropfen mittig auf den Ventilzapfen geben, Bachposaunen haben hier sogar eine kleine Vertiefung als Reservoir, bei den meisten anderen Posaunen ist die Fläche flach, da muss man dann ggf. öfter nachlegen. Auf der Gegenseite ebenfalls die Ventilachse ölen (dort wo der sich bewegende Teil aus dem Ventilkörper rausschaut). Die Verwendung einer Ölflasche mit feiner Dosierspitze empfielt sich, damit das Öl auch nur da hinkommt, wo es hin soll. Die Laufflächen des Ventils benötigen dagegen eigentlich eher kein Öl, da der dort befindliche Wasserfilm bereits ausreicht und hinzu gegebenes Öl mit dem Kondenswasser ohnehin schnell ausgespült wird - schaden kann das Ölen der Ventilflächen aber auch nicht, s.u. Als Öl sollte man auf jeden Fall ein nicht-harzendes Öl nehmen. Meine alte Bach 50 (2 Ventile) hat immer das Yamaha Rotor-Oil aus der transparenten Flasche mit grünem Deckel und aufschraubbarer Dosiernadel bekommen. Die kleine Flasche hielt bei regelmäßiger Anwednung nach obigem Schema locker mehrere Jahre.

Zur Instrumentenpflege kann man aber durchaus gelegentlich mal ein paar Tropfen Öl in die Rohre zu geben (aber nicht die Zugrohre des Außenzugs, die werden ja anderweitig geschmiert!). Ich denke, dass der Effekt am größten nach dem Reinigen und Auswischen des Instruments sein dürfte. Insofern sind die o.g. Tipps nicht ganz falsch. Und sie bringen mich auf die Idee, wie ich mein übrig gebliebenes, und dank kugelgelagerter Ventile jetzt eigentlich nicht mehr benötigtes Ventilöl vielleicht doch noch sinnvoll einsetzen kann. Danke dafür :)

Viele Grüße
Marco
 

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