GEMA kills the Internet Star?

  • Ersteller Johannes Hofmann
  • Erstellt am
Ganz genau, und darum geht es ja. Google hat so eine Marktmacht, dass sie prinzipiell machen können was sie wollen.
Dieses "machen können was sie wollen" äußert sich ja darin dass sie etwas nicht machen, und zwar bestimmte Musikvideos ausliefern.
Da wird es langsam schwer einen Vorwurf zu konstruieren, denn so sehr man YT in der Plicht sehen kann jeden von der GEMA geforderten Betrag zu zahlen wenn sie das Material denn nun ausliefern so wenig kann man ihnen die Pflicht auferlegen das Material auszuliefern.

Das Ganze hat zwei Seiten. Das eine ist dass YT selber Geld verdient anhand von Werbeeinnahmen (und diese im Partnerprogramm auch ausschüttet....), das andere ist dass sie die Plattform und die Infrastruktur bieten auf der man seinen Inhalt zugänglich machen kann. Wenn man da nun in die Verhandlung reingeht und sagt "Maximalforderung oder nichts", dann muss man halt auch bereit sein "nichts" zu akzeptieren.
Dann muss man als Musiker halt wieder seinen eigenen Webspace anmieten, seine Videos selber ausliefern und auf die Vernetzungseffekte verzichten oder einer der anderen Videoplattformen benutzen.

Ich will nicht den Anwalt von Google spielen, die kämpfen auch mit harten Bandagen. Aber man kann doch einen Konzern nicht vorwerfen dass sie Künstler ausnutzen und wenn dieser sagt: "Ok, machen wir nicht mehr" dann vorwerfen dass er das nicht mehr tut.
 
Ich hatte einen Haufen Zeug geschrieben aber alles wieder gelöscht, als ich eben auf diesen Satz gestoßen bin.

Meine Güte. Das ist also das Demokratieverständnis der GEMA-Befürworter?

Klar, die GEMA ist so mächtig, dass sie über jegliche Kritik nur lachen kann. So mächtig, dass sie sogar das demokratische Grundprinzip der Unschuldsvermutung (in dubio pro reo) auf den Kopf stellen kann. Klar, dass die über uns lachen und uns für blöd halten.

Johannes das hast Du völlig mißverstanden. Es geht hier nicht um Chauvinismus. Es geht darum:

Frage A:

Sind wir uns alle einig, dass wenn z.B. ein privater Rundfunksender wie Antenne Bayern, der sein Programm fast gänzlich auf der Sendung von Musik aufbaut und damit ordentliche Gewinne generiert, die Urheber der gesendeten Werke eine angemessene Vergütung von dem Sender verdient haben?

Ich hoffe, dass hier selbst der schärfste GEMA-Kritiker noch eifrig nickt.

Frage B:

Wie sollte in der Praxis diese Bezahlung von dem Radiosender an die Urheber von statten gehen, wenn nicht über eine Institution wie die GEMA? Soll jeder Radiosender mit Abertausenden von Urhebern individuelle Vereinbarungen treffen? DAS wäre nämlich die logische, aber natürlich völlig irrwitzige Konsequenz.

Man kann nicht zu A ja sagen und auf B keine Antwort haben! Bejaht man A, ist die Existenz der GEMA eine völlig unausweichliche Konsequenz! Das hat erstmal rein gar nichts mit Bürokratie und Juristenunfug zu tun, sondern ist genauso zwingend, wie etwa die Tatsache, dass ich Kraftwerke brauche, wenn ich zentrale Stromversorgung will.

Und für nichts anderes als die Abwicklung solcher Massengeschäfte ist die GEMA da. Die GEMA ist kein Musiker-Förder-Verein. (Im Übrigen sind auch sehr viele Musiker KEINE Urheber, sondern nutzen fremde Werke, was ohne GEMA auch nicht mögliche wäre). Die GEMA ist ein Dienstleister: Die Urheber stellen ihre Werke "in deren Laden" und die GEMA ist per Gesetz verpflichtet JEDEM Nutzungslizenzen für die Werke "in ihrem Laden" zu angemessenen Bedingungen einzuräumen. Wessen Werke nicht nachgefragt werden, ja der braucht sie natürlich nicht "einstellen", das ist aber sicher nicht die Schuld der GEMA.

So mächtig, dass sie sogar das demokratische Grundprinzip der Unschuldsvermutung (in dubio pro reo) auf den Kopf stellen kann. Klar, dass die über uns lachen und uns für blöd halten.

Die GEMA-Vermutung ist demokratisch sehr gut legitimiert, sogar durch das Bundesverfassungsgericht. Die GEMA-Vermutung kam auch nicht aus heiterem Himmel, sie wurde durch die Rechtsprechung (!) eingeführt, nachdem eben Verwerter nachweislich massenhaft versucht haben sich auf "GEMA-frei" 'rauszureden, um sich vor den Lizenzgebühren zu drücken. Wer ist nun also "schuld"?

Zum Super-Totschlag-Aufreger "GEMA mahnt KITAS ab" (alleine diese Schlagzeile enthält schon ZWEI faktische Fehler, aber egal...):

Ja, Noten kopieren ist in D grundsätzlich verboten. Ja, sicher könnte man per Gesetz es Bildungseinrichtungen erlauben. Ja, keine Frage. Hätte ich kein Problem.

Aber Moment:

Schauen wir mal 10 Jahre in die Zukunft. Da kommen vielleicht Schüler nur noch mit einem Tablet-PC in die Schule. Schulbücher müssen sie zum Glück nicht mehr schleppen. Sämtliche Schulbücher sind nun hübsch digital und interaktiv auf dem Tablet. Jetzt kommt sicher der ein oder andere auf die Idee zu sagen: "Ja, Moment. Hey, hier geht's um Bildung und die ist so superwichtig und Zeug, weil der Chinese* und ja auch der Inder und so. Wieso müssen denn die Schüler bzw. die Eltern (Anm.: Ja, in 10 Jahren) diese digitalen Lehrmedien für teures Geld kaufen?! Sind doch nur Nullen und Einsen und flugs kopiert! Wie die Hersteller wollen Lizenzgebühren? Ja, was sind denn das für Raubritter? Ich glaub' ich spinne! Das kann ja wohl nicht rechtens sein! Die dummen Politiker müssen da was tun!!!"

Wem immer noch kein Licht aufgeht...

*der böse Produktpirat, der all unsere guten teutschen Ideen klaut und unsere Kinder in seinen Fabriken schuften lässt
 
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Ich will nicht den Anwalt von Google spielen, die kämpfen auch mit harten Bandagen. Aber man kann doch einen Konzern nicht vorwerfen dass sie Künstler ausnutzen und wenn dieser sagt: "Ok, machen wir nicht mehr" dann vorwerfen dass er das nicht mehr tut.

Das tut auch keiner, der Vorwurf ist, dass YT die Videos ausliefern will ohne den dafür verlangten Preis zu zahlen.
Du kannst ja auch nicht zu deinem Bäcker gehen und ihm sagen: Ich zahl dir für das Brot nur 1,50 anstelle 1,95. Dann wird der Bäcker dir das Brot wahrscheinlich nicht verkaufen. Genau das tut die GEMA, YT ist nicht bereit den Preis für das Brot zu zahlen, also gibt es kein Brot.

Google versucht nun Stimmung zu machen gegen die GEMA weil die GEMA nicht bereit ist zum Google-Preis zu verkaufen. Aber habe ich als "Verkäufer" nicht das Recht meinen Preis selbst zu bestimmen?


Nehmen wir mal die GEMA raus. Als freischaffender Komponist (nicht GEMA-Mitglied) verwendet jemand meine Musik in einem Video, ich hätte dafür gerne pro ansehen des Videos 1ct. Der Ersteller des Videos sagt:"Dann verdiene ich nichts mehr, ich gebe dir 0,001 ct". Habe ich dann nicht das Recht zu sagen, er möge mich bitte küssen wo es schlecht schmeckt und aufhören meine Musik weiter zu verkaufen? Muss es mich denn interessieren ob der der meine Musik benutzt etwas daran verdient? IMO Nein, dass ist sein Problem, wenn sein Geschäft mit meinem Preis nicht mehr funktioniert dann hat er Pech gehabt.

Nur um das mal von der GEMA weg zu holen die hier für einige anscheinend ein rotes Tuch ist.
 
Aber man kann doch einen Konzern nicht vorwerfen dass sie Künstler ausnutzen und wenn dieser sagt: "Ok, machen wir nicht mehr" dann vorwerfen dass er das nicht mehr tut.

Verstehe ich nicht, wer macht denn Google diesen Vorwurf? Beziehst Du Dich auf den Sony-Chef? Wenn ja: GEMA und Plattenfirmen sitzen hier nicht etwa in einem Boot, es sind Gegenspieler. Zwar überschneiden sich die Interessen der GEMA und der Plattenfirmen anderweitig, aber nur sehr marignal, nämlich da wo es grundsätzlich um die Aufrechterhaltung bzw. kommerzielle Verwertbarkeit des "geistigen Eigentums" geht. Grundsätzlich sind die Plattenfirmen Lizenznehmer (!) bei der GEMA und an einer möglichst schwachen Position der GEMA interessiert.
 
Das tut auch keiner, der Vorwurf ist, dass YT die Videos ausliefern will ohne den dafür verlangten Preis zu zahlen.
Du kannst ja auch nicht zu deinem Bäcker gehen und ihm sagen: Ich zahl dir für das Brot nur 1,50 anstelle 1,95. Dann wird der Bäcker dir das Brot wahrscheinlich nicht verkaufen. Genau das tut die GEMA, YT ist nicht bereit den Preis für das Brot zu zahlen, also gibt es kein Brot.

Und wenn der Bäcker plötzlich 19,50€ verlangt? Oder 195€? Aus diesem Grunde haben wir eine soziale Marktwirtschaft - und wenn ein Bäcker die Preise unverschämt hochjubelt, sprießen neue Bäcker wie Pilze aus dem Boden und er bekommt Konkurrenz, und die bremst ihn aus. Und werden 2 Bäcker dabei erwischt, dass sie den Preis absprechen, dann haut ihnen das Kartellamt auf die Mütze. Funktioniert alles recht gut - von Ausnahmen abgesehen.

Genau das ist aber einer der wichtigsten Kritikpunkte. Die GEMA ist ein Monopol, diktiert seit Jahrzehnten den Preis und verhindert erfolgreich, dass irgendwer ihr in die Suppe spuckt. Ich habe keine Ahnung, wie sie es schafft, dass keine politische Strömung sie angreift, denn an sich ist so etwas bei uns "no go". Und die Gelder verteilt sie nach eigenem Gutdünken oder irgendwie jedenfalls ohne gesellschaftliche Einflussnahme...



Frage A:

Sind wir uns alle einig, dass wenn z.B. ein privater Rundfunksender wie Antenne Bayern, der sein Programm fast gänzlich auf der Sendung von Musik aufbaut und damit ordentliche Gewinne generiert, die Urheber der gesendeten Werke eine angemessene Vergütung von dem Sender verdient haben?

Ich hoffe, dass hier selbst der schärfste GEMA-Kritiker noch eifrig nickt.
Nein, ich nicke nicht eifrig, weil völlig offen bleibt, wer festlegt, was denn "angemessen" ist. Und dieses "angemessen" ist ein wesentlicher Punkt der Aussage.

Mir ist auch klar, dass es nicht geht, dass die Künstler selbst ihre Titel den Sendeanstalten anbieten... etwa, "meinen Titel bekommt ihr diese Woche zum Sonderpreis"... obwohl, die heutige Technik würde das vielleicht sogar ermöglichen und vielleicht gäb's dann mal was neues im Rundfunk.

Wir reden aber gar nicht davon, ob der Künstler seinen Anteil haben soll, sondern wir reden darüber, dass die GEMA ein Monopol hat und dass kein Künstler einen Cent bekommt, wenn er nicht irgendwie geschafft hat, zu den GEMA-Günstlingen zu gehören. Wir reden zB darüber, dass afaik im deutschen Rundfunk kein Titel gespielt wurde, dessen Rechte nicht im GEMA-Portfolio waren. Es war - afair nicht mal möglich, eine Platte pressen zu lassen, ohne der GEMA beizutreten. Und wir reden davon, dass der Künstler nur noch die Möglichkeit hat, die Politik der GEMA-Anwälte, zB gegenüber Google oder Kindergärten, gut zu heißen oder eben aufzuhören, Künstler zu sein.


Frage B:

Wie sollte in der Praxis diese Bezahlung von dem Radiosender an die Urheber von statten gehen, wenn nicht über eine Institution wie die GEMA? Soll jeder Radiosender mit Abertausenden von Urhebern individuelle Vereinbarungen treffen? DAS wäre nämlich die logische, aber natürlich völlig irrwitzige Konsequenz.

Es ist schon klar, dass es einfacher für die Sendeanstalten der ARD war, mit einem einzigen Verein abzurechnen. Der Verein hat das aber meines Erachtens missbraucht. Mit einer monopolistischen Sonderstellung verbindet sich eine ganz besondere soziale Verpflichtung und INSBESONDERE eine gesellschaftlich legitimierte Kontrolle.

Vielleicht hast du ja Zahlen. Wie viel Prozent der GEMA Einnahmen werden an Musiker ausgeschüttet und wie viel verbraucht die Verwaltung?


...das ist aber sicher nicht die Schuld der GEMA.

Sage ich das? Ich sage: All die eventuellen Missstände sind die Schuld der Politiker, die sich von den Lobbyisten der GEMA haben bequatschen lassen. Denn... ein derartiges unkontrollierbares Monopol zu errichten deckt sich nicht mit den grundsätzlichen Vorstellungen von Recht und Freiheit in diesem Land.


Die GEMA-Vermutung ist demokratisch sehr gut legitimiert, sogar durch das Bundesverfassungsgericht. Die GEMA-Vermutung kam auch nicht aus heiterem Himmel, sie wurde durch die Rechtsprechung (!) eingeführt, nachdem eben Verwerter nachweislich massenhaft versucht haben sich auf "GEMA-frei" 'rauszureden, um sich vor den Lizenzgebühren zu drücken. Wer ist nun also "schuld"?
Meinst du das ernst?

Ergo: Nachdem massenhaft Mörder versucht haben, sich mit falschen Alibis herauszureden, streichen wir die Unschuldsvermutung und es obliegt künftig jedem Mordverdächtigen, den Nachweis zu erbringen, dass er unschuldig ist.

Es mag sein, dass das im Falle GEMA praktiziertes Recht in Deutschland ist. Noch sind aber die Gesetze so, dass ich das entsetzlich finden darf. Ich frage mich, wie lange man Jura studieren muss, bis man einen so elementaren Rechtsgrundsatz wie "in dubio pro reo" ins Gegenteil umkehren kann.

Und ...durch die Rechtsprechung (!) eingeführt. Ich dachte, das Parlament macht Gesetze... Ich staune immer mehr. Für die GEMA wird also nicht nur einer der elementarsten Grundsätze es abendländischen Rechts gebrochen, "in dubio pro reo", sondern auch mal hoppla kopp die Gewaltenteilung aufgegeben. Aber ja, kein Wunder, dass ich das nicht verstehe... ich habe ja nicht Jura studiert und kenne daher die Schlupflöcher nicht, mit denen clevere GEMA-Anwälte das vor Gericht durchgeboxt haben. Die Anwälte sind ihr Geld wert - oder vielleicht fressen sie auch das Geld der Musiker weg? Aber ganz ehrlich: Ich will in keinem derart verquarxten Juristenreich leben und Leute wie Anonymus werden mir daher immer sympatischer.


Zum Super-Totschlag-Aufreger "GEMA mahnt KITAS ab" (alleine diese Schlagzeile enthält schon ZWEI faktische Fehler, aber egal...):

Ja, Noten kopieren ist in D grundsätzlich verboten. Ja, sicher könnte man per Gesetz es Bildungseinrichtungen erlauben. Ja, keine Frage. Hätte ich kein Problem.

Das wäre zur Abwechslung mal ein vernünftiges Gesetz, aber Kindergärten haben keine Lobby.

Ansonsten hast du natürlich Recht... das nit den GEMA-Abmahnungen von Kindergärten ist ein Super-Totschlag-Aufreger - aber man braucht derartige Dinge, damit sich die Öffentlichkeit überhaupt erst für so was wie die GEMA interessiert. Daher ist es gut, wenn wegen 23,01€ irgendwelche GEMA Verwaltungsintelligenzbestien einen kapitalen Schaden für den Verein in der öffentlichen Meinung herbeiführen. Das retten dann auch nicht mehr Aktionen, wenn ein paar GEMA-Texter und -Komponisten mit ein paar Berliner Vorschulkindern ein Liedchen trällern... ohne GEMA-Rechnung, versteht sich.


Schauen wir mal 10 Jahre in die Zukunft. ...

Gerne. Ich verlange nicht mehr und nicht weniger, als dass auch im Musikmarkt und Urheberrecht die Regeln der sozialen Marktwirtschaft und noch mehr die der europäischen Wertegemeinschaft gelten. Ich erwarte, dass nationale Vetternwirtschaft zugunsten Internationaler Vereinbarungen aufgelöst werden. Ich erwarte, dass Musiker Musik erfinden können, wie sie das seit Jahrtausenden tun - mit durch Bach normierten 12 Tonschritten und indem sie immer wieder die schon bereits existierenden Schemata neu mischen und neue Musik schaffen. Ich erwarte, dass nicht ein Verein behaupten kann, er besitze die Rechte an allem, was bisher musikalisch geschaffen wurde und dass nur der legitimiert sei, neues zu schaffen, den die GEMA durch Mitgliedschaft legitimiert.
 
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Das tut auch keiner, der Vorwurf ist, dass YT die Videos ausliefern will ohne den dafür verlangten Preis zu zahlen.
Du kannst ja auch nicht zu deinem Bäcker gehen und ihm sagen: Ich zahl dir für das Brot nur 1,50 anstelle 1,95. Dann wird der Bäcker dir das Brot wahrscheinlich nicht verkaufen. Genau das tut die GEMA, YT ist nicht bereit den Preis für das Brot zu zahlen, also gibt es kein Brot.
Genau das passiert doch. YT sagt: ok, dann löschen wir das halt und schreiben drauf dass wir dafür die Rechte nicht haben. Wo genau ist Google jetzt der Buhmann? Sie machen doch genau das was die GEMA will. "bezahlt was wir wollen oder zeigt es nicht an". Sie zeigen es halt nicht mehr an.
Sollte doch kein Problem sein, mal abgesehen von den Künstlern die gerne ihr Video zeigen würden.

Ich sehe einfach gerade keinen Punkt wo sich Google unkorrekt verhält bzw. wo man ihnen den Vorwurf machen könnte. Sie verkrüppeln ihren Dienst doch wie gefordert.

Nehmen wir mal die GEMA raus. Als freischaffender Komponist (nicht GEMA-Mitglied) verwendet jemand meine Musik in einem Video, ich hätte dafür gerne pro ansehen des Videos 1ct. Der Ersteller des Videos sagt:"Dann verdiene ich nichts mehr, ich gebe dir 0,001 ct". Habe ich dann nicht das Recht zu sagen, er möge mich bitte küssen wo es schlecht schmeckt und aufhören meine Musik weiter zu verkaufen?
Was ist er damit aufhörst und du dann rumheulst dass er doch deine Musik boykotierst und du die Werbung eigentlich schon ganz gerne hättest.
Es ist doch das gute Recht deines Gegenübers deine Musik nicht zu benutzen wenn er deine Forderungen für überzogen hält.

Und es ist auch das gute Recht eines jeden der das Video toll fand das es nun nicht mehr gibt sich über dich zu ärgern. Das ist ja nicht strafbar.
 
Und wenn der Bäcker plötzlich 19,50€ verlangt? Oder 195€? Aus diesem Grunde haben wir eine soziale Marktwirtschaft - und wenn ein Bäcker die Preise unverschämt hochjubelt, sprießen neue Bäcker wie Pilze aus dem Boden und er bekommt Konkurrenz, und die bremst ihn aus. Und werden 2 Bäcker dabei erwischt, dass sie den Preis absprechen, dann haut ihnen das Kartellamt auf die Mütze. Funktioniert alles recht gut - von Ausnahmen abgesehen.

Und die GEMA wird vom Deutschen Patent- und Markenamt kontrolliert. D.h. können sich GEMA und Verwerter in Ihren Verhandlungen nicht einigen oder erachten Verwerter bereits ausgehandelte GEMA-Tarif als zu hoch, kommt das da vor die Schiedsstelle. Die Majors hatten z.B. erst wieder vor wenigen Jahren versucht die GEMA-Abgaben, die sie zahlen müssen, massiv zu drücken. Schlicht mit rigorosem Nicht-Zahlen. Beim DPMA sind sie damit nicht durchgekommen.

Mittlerweile sollte auch klar geworden sein, warum das Monopol der GEMA Sinn macht: Habe ich wieder zwanzig VGen führt das den Sinn als einziger Ansprechpartner zu fungieren ad absurdum. Das wäre ungefähr so sinnvoll, wie ver.di 1-20 zu haben. Und wer schon mal von Scheingewerkschaften gehört hat: Ja es GAB vor nicht allzu langer Zeit Versuche, eine konkurrierende VG (Schein-VG im Sinne eienr Schein-Gewerkschaft) zu errichten: Die VG Werbung und Musik. Das ist zum Glück kläglich gescheitert, hinter der steckten nämlich letztlich die Verwerter, die das System zu Ihren Gunsten unterwandern wollten. Hand auf's Herz, wer von denen, die GEMA-Konkurrenz fordern, haben das gewusst?

http://www.urheberrecht.org/news/m/Schlagworte/s/Verwertungsgesellschaften/p/7/i/2281/

Man muss halt etwas im Bilde sein.

Nein, ich nicke nicht eifrig, weil völlig offen bleibt, wer festlegt, was denn "angemessen" ist. Und dieses "angemessen" ist ein wesentlicher Punkt der Aussage.

Angemessen ist in dem Fall nicht das entscheidende, denn selbst wenn 0,00000000001 Cent pro Sendung angemessen wären, bräuchte man zur Abwicklung die GEMA.

Wir reden zB darüber, dass afaik im deutschen Rundfunk kein Titel gespielt wurde, dessen Rechte nicht im GEMA-Portfolio waren.

Natürlich werden die GEMA-freien Titel kaum gespielt. Das hat aber nix mit Lobby und Schmarrn zu tun. Es geht schlicht darum, dass eben der Sender dann die Urheber persönlich um Genehmigung bitten müssten und die Vergütung aushandeln. Das funktioniert im Alltagsgeschäft eines Radiosenders natürlich nicht. Sendet er es ohne Genehmigung, kann ihm der Urheber mächtig auf die Finger klopfen. Jetzt können wir ein Gesetz machen, dass jedermann erlaubt, beliebige Werke beliebig zu senden ohne Genehmigung und ohne Vergütung! Kann das die Lösung sein? Welche Lösung sollte es zwischen diesen beiden Polen geben? Ich sehe da absolut keine.


Es ist schon klar, dass es einfacher für die Sendeanstalten der ARD war, mit einem einzigen Verein abzurechnen. Der Verein hat das aber meines Erachtens missbraucht. Mit einer monopolistischen Sonderstellung verbindet sich eine ganz besondere soziale Verpflichtung und INSBESONDERE eine gesellschaftlich legitimierte Kontrolle.

Wie gesagt DPMA und Bundesverfassungsgericht. MEHR demokratische Legitimation GEHT in unserem, sicher alles andere als perfekten Rechtssystem nun mal fast gar nicht. Natürlich steht es jedermann frei, demokratisch legitimierte Zustände mit demokratischen Mitteln auch wieder verändern zu wollen. Ab einem gewissen Grad stelle ich mir aber die Frage, wer nun eigentlich "undemokratischer" handelt. Zu einer gesunden demokratischen Kultur gehört es imho auch, irgendwann demokratisch legitimierte Entscheidungen zu akzeptieren. Beispiel Stuttgart 21: Wieviele direktdemokratische Volksentscheide müssen her, damit sich auch die Protestler als demokratisch-faire Verliere geben? Demokratie kann ja nicht bedeuten , so lange abstimmen zu lassen oder zu klagen, bis mir das Ergebnis passt.

Vielleicht hast du ja Zahlen. Wie viel Prozent der GEMA Einnahmen werden an Musiker ausgeschüttet und wie viel verbraucht die Verwaltung?

Ja habe ich und diese Zahlen sind auch alles andere als in irgendwelchen Hinterzimmern irgendwelcher Illuminatenkreise versteckt, sondern dem GEMA-Geschäftsbericht zu entnehmen, der für jedermann nur einen Klick entfernt ist:

https://www.gema.de/fileadmin/user_.../Geschaeftsbericht/geschaeftsbericht_2010.pdf

Seite 5 besteht neben der Überschrift aus lediglich drei sehr groß gedruckten Sätzen:

3 Kennzahlen zum Jahr 2010

1. DIE SUMME DER ERTRÄGE LIEGT BEI € 863,0 MIO.
2. DIE VERTEILUNGSSUMME BETRÄGT € 735,9 MIO. 2.
3. DER KOSTENSATZ BETRÄGT 14,7 %.

Ich finde es sehr bezeichnend für die Qualität dieser Diskussion, dass sich hier Leute in Brülllautstärke aus dem Fenster lehnen ("Verwaltungskosten fressen alles auf!"), ohne wenigstens diese Zahlen zu kennen.

Ergo: Nachdem massenhaft Mörder versucht haben, sich mit falschen Alibis herauszureden, streichen wir die Unschuldsvermutung und es obliegt künftig jedem Mordverdächtigen, den Nachweis zu erbringen, dass er unschuldig ist.

Der Vergleich ist so unpassend, dass er nicht mal hinkt. Betrachtet man rein statistisch sämtliche Nutzungsvorgänge von Musik, ist das halt nun mal zu - meine Schätzung - 99,9% GEMA-Material. Immer dran denken: Selbst wenn Friseursalon Susi, das Radio laufen hat und da ein Titel läuft ist genau das (nicht nur die Sendung) eine eigene Nutzung. Wir haben also alleine in D jede Minute eine schwindelerregende Zahl von Nutzungsvorgängen. Alles andere als die GEMA-Vermutung würde aus fast dem ganzen Urheberrecht sofort Makulatur werden lassen. In der Praxis.

Und ...durch die Rechtsprechung (!) eingeführt. Ich dachte, das Parlament macht Gesetze... Ich staune immer mehr. Für die GEMA wird also nicht nur einer der elementarsten Grundsätze es abendländischen Rechts gebrochen, "in dubio pro reo", sondern auch mal hoppla kopp die Gewaltenteilung aufgegeben.

Langsam fällt's mir wirklich schwer: Das ist keine Aufhebung der Gewaltenteilung, im Gegenteil, das ist PRAKTIZIERTE Gewaltenteilung!


Ich erwarte, dass Musiker Musik erfinden können, wie sie das seit Jahrtausenden tun - mit durch Bach normierten 12 Tonschritten und indem sie immer wieder die schon bereits existierenden Schemata neu mischen und neue Musik schaffen. Ich erwarte, dass nicht ein Verein behaupten kann, er besitze die Rechte an allem, was bisher musikalisch geschaffen wurde und dass nur der legitimiert sei, neues zu schaffen, den die GEMA durch Mitgliedschaft legitimiert.

Wenn Du damit wieder Bezug auf die angeblich von einem GEMA-Berater getätigte Aussage nimmst, man könne praktisch nur als GEMA-Mitglied legal komponieren, dann muss ich sagen:

Ich habe wirklich schon sehr viel Unfug gehört. Über die GEMA, das Urheberrecht und, und, und...aber das ist mit lichtjahregroßem Abstand der allergrößte Unsinn, den ich jemals gehört habe. Ich weiß nicht, ob der GEMA-Mensch das so gesagt hat oder Du es falsch verstanden hast. Jedenfalls ist an dieser Aussage, nicht nur überhaupt nichts dran, sondern so vieles abstrus falsch, dass man meinen könnte, es sei unter den Mitarbeitern eine Wette gelaufen, wer ahnungslosen Musikern wohl den größten Bären aufbinden kann.
 
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Läuft es nicht sowieso darauf hinaus, dass Daten frei verfügbar sind?
Ich hab schon etliche hundert Gigabyte große Musiksammlungen gesehen und kenne jetzt spontan auch kaum Leute, die wirklich CDs kaufen, weil sie nicht anders dazu kämen, die Musik zu hören. Und ich fürchte, dass mit dieser Tatsache auch die GEMA irgendwann fallen wird, heute hat fast jedes Auto mindestens einen CD-Spieler und da liegt fast immer eine CD mit Kopien aus dem Internet drin. Ich hab zu allem Überfluss auch manchmal Sachen kaufen wollen, die es in Deutschland einfach nicht gab, nichtmal bei Amazon, dann halt nicht.
Bei kleinen Auftritten wird man eher direkt vom Veranstalter bezahlt und der kann sich das auch leisten, das vorher mit einem abzusprechen. Die Leute, die ich selbst kenne verdienen durch Merchandise, Auftritte und CDs, die sie oft selbst den Leuten in die Hand drücken was. Ich wüsste auch überhaupt nicht, wieso man der GEMA beitreten sollte. Die Songs landen sowieso alle auf YouTube oder werden von den Bands teilweise selbst veröffentlicht. Und im Radio werde ich auch nie gespielt ;) Ich rede hier auch eher von kleineren Bands, wenn man national erfolgreich ist und seine Songs an Radiosender verkauft, oder viel gecovert wird oder in Clubs gespielt wird, kann man ja zur Gema gehen und gucken, ob die einem was aus den Einnahmen beschaffen können, aber man sollte vorher abwägen, ob der Verwaltungsaufwand sich rechnet *g*

(Irgendwelche Fehler?)
 
Mittlerweile sollte auch klar geworden sein, warum das Monopol der GEMA Sinn macht
Es macht zum Teil wirtschaftlich Sinn... aber eben nur wenn die restlichen Bedingungen erfüllt sind, die gesellschaftlich an ein zu legitimierendes Monopol zu richten sind. Und das sind sie im Falle der GEMA eben nicht.

Und dieser Punkt ist wichtiger als alle andere Kritik hier.

Wo ist zB die soziale Komponente? Reden wir von der kleinen Band, die auf der Kirmes ihren selbstkomponierten Song aufführt und spielen den Fall in mehreren Varianten durch. Der Veranstalter zahlt Gebühren an die GEMA... diese Kohle stünde nach meiner Rechtsauffassung zumindest teilweise der Band zu.

Variante 1: Die Band erhält nichts, weil sie nicht wirklich komponieren kann, sondern lediglich andere Titel "zitiert", die zu dem von der GEMA vertretenen Weltrepertoire gehören. Erst wenn die Bandmitglieder GEMA-Mitglieder würden, hätten sie Rechte zum zitieren und dies als eigene Kompositionen geltend zu machen.

Variante 2: Die Band erhält nichts, weil zu vermuten ist, dass sie den Titel nicht selbst komponiert hat, sondern in betrügerischer Absicht stattdessen gema-pflichtig "Smoke on the Water" spielt. Eine tatsächliche Eigenkomposition hätte sie der GEMA durch einen Gerichtsprozess nachzuweisen. Diesen Prozess würde sie dank der exzellenten GEMA Anwälte verlieren oder schon alleine wegen des hohen Prozesskostenrisikos nicht führen.

Variante 3: Die Band erhält nichts. Sie ist zwar mittlerweile der GEMA beigetreten und ihre Komposition somit legitimiert, aber sie muss natürlich erst mal ihre Mitgliedsgebühren bezahlen um Verwaltung und GEMA-Anwälte mitzufinanzieren. Diese Kosten sind erheblich höher als die Einnahmen durch den Gig auf der Kirmes.​


Ich Frage also noch mal: Wo ist zB die soziale Komponente? Denn nur die würde den gesellschaftlichen Anspruch rechtfertigen, als Monopol alle Musiker vertreten zu wollen. Und so lange das Monopol für mich nicht gerechtfertigt ist, geht für mich eben auch nicht, dass die GEMA "zum Nutzen aller Musiker" mit Google verhandelt.
 
Die GEMA aussen vor gelassen - wie sähe denn die Alternative aus? Ist es OK, dass ein Megakonzern (=Youtube/Google) seine Einnahmen nicht mit denjenigen teilt, die größtenteils die Grundlage für ihr Geschäftsmodell bieten?

Das ist aber nicht das Geschäftsmodell. Google und Youtube sind Plattformen, die Dank ihrer Popularität Künstlern zusätzliche Verbreitungskanäle bieten. Wenn ich als Künstler Plakate aufhängen möchte, muss ich die Werbefläche bezahlen, eben so, wenn ich einen TV-Spot senden möchte. Youtube bietet diese Reichweite umsonst und fordert dafür die kostenlose Nutzungsmöglichkeit.

Die Rechnung ist nicht ganz korrekt, da Youtube neben den Klicks auf Banner-Werbung neben Reichweitenstarken Kanälen zusätzlich eine Art Partnerprogramm anbietet, in dem User Geld nach Kanalabonnenten ausgezahlt wird. Youtube bietet also gleich drei Vorteile an: Man kann mit seinem Material als Künstler Reichweite bekommen, das Material wird kostenlos gehostet und, wenn das Material erfolgreich ist, erhält man von Youtube auch Geld. Erfolgreiche Youtube-Künstler wie Danboe erhalten bis zu 20.000 USD im Monat und wären ohne Youtube einfach nie populär geworden.

Ich sehe hier einfach keine Ungerechtigkeit. Es ist eben nur ein geschlossener Kosmos in dem eine GEMA nix zu suchen hat.

Auch wenn es von einigen Usern als nicht diskussionswürdig bezeichnet wird: Ich als Plattformbetreiber und Veranstalter bin sehr für eine Abschaffung der GEMA, die mich nur Geld und sehr viel Zeit kostet. Ob es für die Künstler der angenehmste Weg ist, zu ein wenig Geld zu kommen, ist mir wurscht, denn ich zahle doppelt. Ich zahle meine eigenen Kosten mein Angebot populär zu machen, ich zahle Mitarbeiter die Content zu Bands zusammenstellen und Programm erstellen und ich zahle noch einmal, damit ich das Material der Künstler dafür nutzen darf. Dabei wäre der Deal aus meiner Sicht schon rund: Der Künstler bietet Material und ich Reichweite.
 
Variante 1: Die Band erhält nichts, weil sie nicht wirklich komponieren kann, sondern lediglich andere Titel "zitiert", die zu dem von der GEMA vertretenen Weltrepertoire gehören. Erst wenn die Bandmitglieder GEMA-Mitglieder würden, hätten sie Rechte zum zitieren und dies als eigene Kompositionen geltend zu machen.

Johannes, bitte zeig mir eine Quelle, die diese völlig abstruse Grundannahme von Dir bestätigt, man dürfe nur komponieren, wenn man GEMA-Mitglied ist. Das ist völliger Unfug, egal, ob Dir das mal angeblich ein GEMA-Fritze erzählt hat. Es gibt doch zigtausende von GEMA-freien Komponisten, die Funktionsmusik komponieren und ewig viele Music Libraries, die diese Musik völlig legal auch an den Mann bringen. Nochmal: Es ist absoluter Quatsch.

Variante 2: Die Band erhält nichts, weil zu vermuten ist, dass sie den Titel nicht selbst komponiert hat, sondern in betrügerischer Absicht stattdessen gema-pflichtig "Smoke on the Water" spielt. Eine tatsächliche Eigenkomposition hätte sie der GEMA durch einen Gerichtsprozess nachzuweisen. Diesen Prozess würde sie dank der exzellenten GEMA Anwälte verlieren oder schon alleine wegen des hohen Prozesskostenrisikos nicht führen.

Du weißt offensichtlich nicht, wie in der Praxis die GEMA-Vermutung gehandhabt wird. Das ist eine unterschrieben Musikfolge, die man zu der Veranstaltung einreichen muss (geht inzwischen auch online)! Du unterstellst ja fast, die GEMA kassiert einfach mal immer und ein Veranstalter müsse schon vor Gericht ziehen, damit er nichts zahlen muss. Also bitte. Das ist vollkommen ohne jeglichen Bezug zur Realität. Ja, man muss aufgrund der GEMA-Vermutung die Veranstaltung vorher anmelden und man muss eine unterschriebe Musikfolge einreichen. Sind die Angaben alle korrekt, kassiert die GEMA auch nicht.

Variante 3: Die Band erhält nichts. Sie ist zwar mittlerweile der GEMA beigetreten und ihre Komposition somit legitimiert, aber sie muss natürlich erst mal ihre Mitgliedsgebühren bezahlen um Verwaltung und GEMA-Anwälte mitzufinanzieren. Diese Kosten sind erheblich höher als die Einnahmen durch den Gig auf der Kirmes.

Dann gibt es höchstwahrscheinlich in dem Fall den Weg der Netto-Einzelverrechnung, d.h. die Band bekommt genau das raus, was der Veranstalter für die Veranstaltung bezahlt hat, abzüglich der Verwaltungskosten. Ich hör schon wieder die Schreie was ein Schwachsinn, was soll das. Ja, die GEMA sorgt eben für einen gewissen "Mindestlohn".


Ich Frage also noch mal: Wo ist zB die soziale Komponente? Denn nur die würde den gesellschaftlichen Anspruch rechtfertigen, als Monopol alle Musiker vertreten zu wollen. Und so lange das Monopol für mich nicht gerechtfertigt ist, geht für mich eben auch nicht, dass die GEMA "zum Nutzen aller Musiker" mit Google verhandelt.

Wo bitte behauptet irgendwer, die GEMA verträte alle Musiker? Natürlich nicht. Erstmal vertritt sie sie Interessen Musik-Urheber und das natürlich z.B. auch GEGEN Musiker, die eben die Werke anderer verwenden und verwerten. Zweitens vertritt sie die nur Interessen Ihrer Mitglieder - wie gut oder wie schlecht ist eine ganz andere Diskussion - und das sind halt im Normalfall professionelle Musik-Urheber. Die GEMA ist so gesehen nicht zum Nutzen aller Musiker, will sie nicht, kann sie nicht, muss sie nicht. Dei GEMA hat zwar auch einen kulturellen Auftrag ja und muss einen Teil der Einnahmen dafür (Beispiel) verwenden, aber das ist beileibe nicht der Hauptzweck.

Die Rechnung ist nicht ganz korrekt, da Youtube neben den Klicks auf Banner-Werbung neben Reichweitenstarken Kanälen zusätzlich eine Art Partnerprogramm anbietet, in dem User Geld nach Kanalabonnenten ausgezahlt wird. Youtube bietet also gleich drei Vorteile an: Man kann mit seinem Material als Künstler Reichweite bekommen, das Material wird kostenlos gehostet und, wenn das Material erfolgreich ist, erhält man von Youtube auch Geld. Erfolgreiche Youtube-Künstler wie Danboe erhalten bis zu 20.000 USD im Monat und wären ohne Youtube einfach nie populär geworden.

Natürlich mag diese Rechnung für den ein oder anderen Künstler (bitte setzt nicht immer Künstler/Musiker und Urheber gleich, das ist fatal für das Verständnis) aufgehen. Aber darf ich mir als Urheber denn nicht das Recht ausbitten, selbst zu entscheiden, ob ich bei dem Spiel YouTube mit machen möchte oder nicht? Ich darf doch wohl als Urheber sagen: Entweder ihr zahlt Betrag xy oder verwertet meine Werke nicht. Wenn für einen Musiker diese Partnerprogramm-Sache aufgeht, dann ist das wunderbar. Aber muss ich als Urheber dabei zusehen, wie meine Werke auf YT landen - ohne Partnerprogramm, das bekommen ja nur die großen - und Klicks und Werbeeinahmen generieren, ohne das ich weder etwas davon abbekomme, noch was gegen die Verwertung tun kann? Wollen wir alle Urheber dazu verdonnern YT eine Zwangslizenz (den Begriff gibt es im UrhG) einzuräumen und es YT aber freistellen vielleicht über ein Partnerprogramm auszuschütten oder auch nicht. Opps, wo entwickelt sich das denn hin? Eine kleine Elite von Partnerprogramm-Illuminaten profitiert vom dicken Topf und 99% der kleinen Urheber gehen leer aus! Tolle Revolution, ein echter Schritt nach vorne! ;) GEMA 2.0, nur noch ungerechter und alles in der Hand eines rein privatwirtschaftlichen Unternehmens.

Ich sag den Kritikern immer wieder: Wenn erstmal das "Weltrepertoire" irgendeines schönen Tages unter dem faktischen Monopol von Google oder Facebook steht, werdet Ihr euch wehmütig an die seeligen Zeiten der GEMA zurückerinnern...
 
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Aber darf ich mir als Urheber denn nicht das Recht ausbitten, selbst zu entscheiden, ob ich bei dem Spiel YouTube mit machen möchte oder nicht? Ich darf doch wohl als Urheber sagen: Entweder ihr zahlt Betrag xy oder verwertet meine Werke nicht. ...

Und da haben wir wieder das Kernproblem: An sich würde ich hier klar sagen: Ja, der Urheber hat das Recht, von YT zu fordern, was immer er will. Und YT hat das Recht, zu zahlen oder das Werk nicht zu zeigen - so weit so gut.

Aber: Diese Möglichkeit hat der Urheber als Musiker in Deutschland ja nicht. Er kann seine Rechte eben durch die GEMA vertreten lassen, die ihn aber natürlich sicher nicht fragt, wie er zB die Sache mit YT geregelt haben möchte, oder er ist in Deutschland völlig weg vom Fenster.

Damit das klar ist: Ich erwarte nicht, dass die GEMA für jeden Urheber eine Extrawurst brät. Aber, da es eben keinerlei Alternative gibt, erwarte ich einen breiten gesellschaftlichen Konsens, dass die GEMA zum nutzen der Gesellschaft die Musiker vertritt. Und eben daran habe ich große Zweifel.
 
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Und da haben wir wieder das Kernproblem: An sich würde ich hier klar sagen: Ja, der Urheber hat das Recht, von YT zu fordern, was immer er will. Und YT hat das Recht, zu zahlen oder das Werk nicht zu zeigen - so weit so gut.

Aber: Diese Möglichkeit hat der Urheber als Musiker in Deutschland ja nicht. Er kann seine Rechte eben durch die GEMA vertreten lassen, die ihn aber natürlich sicher nicht fragt, wie er zB die Sache mit YT geregelt haben möchte, oder er ist in Deutschland völlig weg vom Fenster.

Damit das klar ist: Ich erwarte nicht, dass die GEMA für jeden Urheber eine Extrawurst brät. Aber, da es eben keinerlei Alternative gibt, erwarte ich einen breiten gesellschaftlichen Konsens, dass die GEMA zum nutzen der Gesellschaft die Musiker vertritt. Und eben daran habe ich große Zweifel.

Dazu ein Beispiel:

AFAIK war es von Anfang an ein ZENTRALER Streitpunkt zwischen YT und GEMA, dass die GEMA die exakten Nutzungsdaten haben wollte, diese aber YT nicht rausrücken wollte. Warum wollte die GEMA das? Damit sie eben AUCH an die kleinen Urheber ausschütten kann. Es wäre völlig gerecht: Es gibt einen YT-Topf, den die GEMA dann genauestens verteilen kann und auch Schülerband XYZ bekäme dann ihre 3,50 EUR. YT wollte das aber nicht. Das würde dann WIEDER dazu führen, dass es einen Topf gibt und die GEMA sich irgendwas einfallen lassen muss, wie sie den nun verteilt. Dann würde es wohl heissen, der Topf geht als Aufschlag an die, die im Rundfunk und TV eh stattfinden. Dann wäre zu recht das Geschrei wieder groß, dass eh nur die Elite verdient.

Also?
 
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Entweder ihr zahlt Betrag xy oder verwertet meine Werke nicht. Wenn für einen Musiker diese Partnerprogramm-Sache aufgeht, dann ist das wunderbar. Aber muss ich als Urheber dabei zusehen, wie meine Werke auf YT landen - ohne Partnerprogramm, das bekommen ja nur die großen - und Klicks und Werbeeinahmen generieren, ohne das ich weder etwas davon abbekomme, noch was gegen die Verwertung tun kann? Wollen wir alle Urheber dazu verdonnern YT eine Zwangslizenz (den Begriff gibt es im UrhG) einzuräumen und es YT aber freistellen vielleicht über ein Partnerprogramm auszuschütten oder auch nicht. Opps, wo entwickelt sich das denn hin? Eine kleine Elite von Partnerprogramm-Illuminaten profitiert vom dicken Topf und 99% der kleinen Urheber gehen leer aus! Tolle Revolution, ein echter Schritt nach vorne! ;) GEMA 2.0, nur noch ungerechter und alles in der Hand eines rein privatwirtschaftlichen Unternehmens.

Youtube verwertet Werke aber nicht, da Youtube kein eigenes Programm erstellt. Es sind immer Youtube-Nutzer, die entweder eigenes Material hochladen oder Material mit dem Material anderer kombinieren und daher kann sich Youtube da raushalten. Geld verdient Youtube nicht mit dem Material von Künstlern, sondern mit seinen Usern, seiner Platform und seinem Service.

Wer von der Reichweite von Youtube profitiert hat doch schon einen Vorteil durch Youtube gewonnen, er ist also schon auf der Soll-Seite.
Ich sag den Kritikern immer wieder: Wenn erstmal das "Weltrepertoire" irgendeines schönen Tages unter dem faktischen Monopol von Google oder Facebook steht, werdet Ihr euch wehmütig an die seeligen Zeiten der GEMA zurückerinnern...

Das sehe ich völlig anders. Ein faktisches Weltmonopol von Google gibt es heute schon nicht, da Google zum Beispiel in Asien völlig irrelevant ist. Und da Google eben ein Privatwirtschaftlicher Konzern ist, kann der genau so schnell wieder verschwinden, wie er gekommen. Es gibt auch Vimeo und andere Dienste, die Youtube jederzeit den Rang ablaufen können. Ich habe vor einem privaten Konzern weniger "Angst" als vor staatlichen Stellen, die auch ohne Berechtigung weiterexistieren können, da sie unabhänging von Nutzern und Werbekunden finanziert werden.
 
Youtube verwertet Werke aber nicht, da Youtube kein eigenes Programm erstellt. Es sind immer Youtube-Nutzer, die entweder eigenes Material hochladen oder Material mit dem Material anderer kombinieren und daher kann sich Youtube da raushalten. Geld verdient Youtube nicht mit dem Material von Künstlern, sondern mit seinen Usern, seiner Platform und seinem Service.

Also ich kenne fast keinen GEMA-Kritiker/YT-Befürworter mehr, der sich noch auf dieses Argument beruft. Zu offensichtlich war das schon immer eine fadenscheinige Schutzbehauptung. Ich glaube da herrscht zwischenzeitlich - und einige Gerichtsurteile später - ein recht breiter Konsens.
 
Was viele Gemamitglieder nicht wissen, und was von der GEMA gerne totgeschwiegen wird! Lesenswerte Informationen gibt es hier:
http://www.allmusic.de/module.php5?fid=7&ident=38&k_fid=7&k_ident=12&k_mod=vorlagen&mod=vorlagen

Damit wird auch klarer das Johannes nicht richtig aufgeklärt worden ist. Das ist heute noch noch Praxis, der Mitarbeiter. Leider.

Wichtig ist auch das bei Liveauftritten mind. 80% Prozent eigene Titel gespielt werden müssen.
Ich zitiere das noch mal
Für live auftretende Autoren ist die Optierung zur Direktverrechnung (setzt mindestens 80 % eigenes Repertoire voraus!) eine praktikable Alternative. Doch auch da gibt es Nachteile.
Deshalb Details unter Direktverrechnung lesen!
Werden mehr Titel gecovert fällt man aus der Berechnungsgrundlage heraus und erhält in dem Fall keinen Cent zurück!
Diese Regel ist so weit ich weis neu. Bin mir in diesem Fall aber nicht sicher.
Weiß jemand was darüber?
Wenn dem so ist, wie rechtfertigt die GEMA das?

Übrigens ist http://allmusik.de immer eine gute Informationsquelle für Musiker und Veranstalter.

Um noch ein wenig weiter zu meckern wie die GEMA was handhabt hier noch etwas Lesestoff:
http://www.kraftfuttermischwerk.de/blogg/?p=30917
http://musik.klarmachen-zum-aendern.de/pressemitteilung/2011/10/08/operation_gema-vermutung-1255
http://musixxbox.com/content/verwaltungsfehler-bei-der-gema

Das Problem ist auch das bei CC-Musik keine Pflicht besteht den Klarnamen anzugeben.
Und welches Recht besitzt die GEMA die Namen der Urheber zu verlangen? Ihre Mitglieder dürfen nicht unter Creativ-Commons veröffentlichen.

Die Herrausgabe von Klarnamen ist rechtlich, aus Datenschutzgründen, gesehen eigentlich gar nicht erlaubt. Und dennoch fordert die GEMA sie ein?
Begründet wird dies damit, dass der Urheber die Anmeldung ja vergessen haben könnte.
Das ist nun fies, aber ich kann mir die Bemerkung nicht verkneifen.
++Der Urheber leidet an Alzheimer, veröffentlicht unter CC, und hat schlicht vergessen das er Mitglied in der GEMA ist++

Urhebervermutung! Ist diese in der heutigen Zeit noch zu halten?
Das verflixte Urheberrecht, oder Behördenvereinsregulierungsichweissnichtwasichtuaberichtueseinfachweilsseinmusswahnsinn!
Was ist denn so schwer an der einfachen Massnahme Musik zu machen und zu veröffentlichen?

Ich vergleiche das mal mit einem öffentlichen Parkplatz.
Und wenn ich überlege kommt der Vergleich sogar weitestgehend hin.

Beispiel 1: Ich bin Kneipenwirt und zahle brav meine Gemapauschale. Ich habe eine Playlist und eine gewisse Auswahl an Musk für meine Gäste. Das vergleiche ich mal mit einem Anwohnerparkplatz. Ich bezahle eine monatliche Gebühr/Pauschale für ein Recht mein Auto zu parken.

Beispiel 2: Ich bin Kneipenwirt und habe eine Coverband für einen Abend in meiner Gaststätte. Ich bezahle für die Band an dem Abend die Gemagebühren für die Coverband. So weit ist das ja auch alles O.K. Das kann man dem Beispiel eines Parkautomaten vergleichen. Ich möchte auf einem öffentlichen und Gebührenpflichtigen Parkplatz parken und bezahle dafür halt eine Gebühr.
Bis dorthin ist ja auch alles so weit korrekt und nachvollziehbar.

Die Gemaversion: ist etwas abstrus. Ich muss im Vorraus melden das ich mein Auto auf einem nicht gebührenpflichtigem Parkplatz parken möchte. Dann darf ich erst dort parken. So, nun ist die Politesse aber der Meinung, das dort ein Schild gewesen sei, und das der Parkplatz gebührenpflichtig wäre, obwohl er definitiv Entgeldfrei ist. Das bedeutet ich muss den Nachweis erbringen, das die Politesse Unrecht hat und der Parkplatz sogar im Privatbesitz ist.
Merkwürdige Welt.

Wo auch immer uns dieser Regulierungsschwachfug hinführt.
Die Erderwärmung ist uns sicher!
Und die Vorratsdatenspeicherung!
Und nicht zu vergessen! Der morgendliche Stuhlgang! Vorrausgesetzt der Tod ist nicht schneller!

Fakt ist die GEMA macht sich durch ihr Gebahren immer unbeliebter.
Das liegt aber nicht an ihrem Auftrag sondern an ihren eigenen Mitgliedern von denen meist ca. 150-250 an den Vesammlungen teilnehmen.
Dort werden von einer Handvoll Mitgliedern Anträge eingereicht, die dazu dienen sich weiter die Taschen zu füllen.
Das Problem hat die GEMA schon seit Jahren und viele Mitglieder die noch ein wenig Anstand in den Knochen haben versuchen das zu unterbinden.
Trotzdem schaffen es einige immer noch sich auf Kosten der anderen zu bereichern.

Ein wenig Lesestoff zu dem Thema (etwas viel muss ich zugeben)
Trotzdem amüsant sich da durchzulesen ;-)
http://blogs.nmz.de/badblog/2009/07/12/pilotenspiel-gema-einige-gedanken-ueber-die-gema-teil-2/
http://blogs.nmz.de/badblog/2009/07/03/ein-paar-gedanken-zur-gema-teil-1/

Ein Sience Fiction Author (ich weiss nicht genau War es Issac Asimov, oder F. Herbert, oder ein anderer. Ich habe jetzt kein Bock 200 Bücher durch zu wälzen) hat mal gechrieben,
Wenn du ein System bekämfen willst ist der Einsatz von Waffen ein wenig geeignetes Mittel. Der Kampf ist am effectivsten wenn du die Vorteile des System nutzt und zu deinen Gunsten wendest.
oder so ähnlich. ich habe den genauen Wortlaut nicht mehr im Gedächtnis. Aber wenn die GEMA so weiter macht, bleibt eigentlich nur abzuwarten wann der Zeitpunkt der Demontage durch die eigenen Mitglieder eintritt.

Derweil lege ich mit einem Lächeln die Füsse hoch und warte.
 
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Also ich kenne fast keinen GEMA-Kritiker/YT-Befürworter mehr, der sich noch auf dieses Argument beruft. Zu offensichtlich war das schon immer eine fadenscheinige Schutzbehauptung. Ich glaube da herrscht zwischenzeitlich - und einige Gerichtsurteile später - ein recht breiter Konsens.

In der Branche der Plattformanbieter bzw. Provider ist das ein sehr gängiges Argument. Gerade in der laufenden ACTA Disukussion berufen sich Betreiber ja genau auf die faktische Nicht-Prüfbarkeit der einzelnen Inhalte. Wenn ich als Anbieter eines Social Web Angebotes dauraf festgenagelt werden kann, habe ich da ein Problem.

Außerdem ist das kein Argument in der Debatte, dass Leute, die mit ihren Inhalte meine Plattform und meine Reichweite nutzen wollen, dafür eben Rechte abtreten müssen. Die erhalten ja einen Gegenwert.
 
Ob die deutsche bzw. europäische Rechtsprechung das letztlich durchgehen lässt bleibt abzuwarten. So wie es aussieht nicht bzw. nicht so einfach.

Außerdem ist das kein Argument in der Debatte, dass Leute, die mit ihren Inhalte meine Plattform und meine Reichweite nutzen wollen, dafür eben Rechte abtreten müssen. Die erhalten ja einen Gegenwert.

Ich weiß nicht, ob wir aneinander vorbeireden? Ich rede von DEN Urhebern, die bei YT verbreitet werden, ohne dass sie es wollen bzw. ohne dass sie von der Reichweite und von Clicks indirekt profitieren. Was bitte habe ich als Urheber davon, wenn jemand ein Video mit meiner Musik unterlegt, 38 Fantastilliarden YT-Clicks hat und pro Klick 10 EUR vom YT-Partnerprogramm bekommt? Richtig, gar nix.

Anderes Beispiel: Der typische virale Werbespot. Ja natürlich hat der Werbetreibende da ein großes Interesse, dass das Ding auf YT möglichst viele Clicks bekommt. Für den ist die kostenlose Reichweite ein Gottesgeschenk. Der will auch kein Partnerprogramm. Was bringt mir das als Urheber der Musik? Richtig, gar nix.

Dein Blickwinkel scheint mir sehr stark auf den selbstkomponierenden und gleichzeitig selbstaufführenden Musiker eingeschränkt (also eben z.B. die typische Band). Der ist zwar heute nicht mehr, wie noch vor nicht allzulanger Zeit, die Ausnahme, aber das ist halt eben nur eine Untergruppe der Urheber, die z.B. durch die GEMA vertreten werden und vermutlich nicht die Größte.
 
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Was bitte habe ich als Urheber davon, wenn jemand ein Video mit meiner Musik unterlegt, 38 Fantastilliarden YT-Clicks hat und pro Klick 10 EUR vom YT-Partnerprogramm bekommt? Richtig, gar nix.

Anderes Beispiel: Der typische virale Werbespot. Ja natürlich hat der Werbetreibende da ein großes Interesse, dass das Ding auf YT möglichst viele Clicks bekommt. Für den ist die kostenlose Reichweite ein Gottesgeschenk. Der will auch kein Partnerprogramm. Was bringt mir das als Urheber der Musik? Richtig, gar nix.

Dein Blickwinkel scheint mir sehr stark auf den selbstkomponierenden und gleichzeitig selbstaufführenden Musiker eingeschränkt (also eben z.B. die typische Band). Der ist zwar heute nicht mehr, wie noch vor nicht allzulanger Zeit, die Ausnahme, aber das ist halt eben nur eine Untergruppe der Urheber, die z.B. durch die GEMA vertreten werden und vermutlich nicht die Größte.

Das kann ich aber nicht ganz so stehen lassen.
Wenn du eine starre Position dazu hast das dir das nix bringt, könntest du evtl. Recht haben weil deine Meinung festgefahren ist.
Andererseits könntest du von der kostenlosen Werbung auch profitieren. Nicht übermässig, aber doch mit einem kleinen Effect.

Die Welt ist nicht nur schwarz oder weiss, sondern irgendwo in der Mitte.
Es kommt auf den Standpunkt an. :gutenmorgen:

Klaus
 

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