Wie kommt man besser in die hohen Lagen?

Also, ich habe Unterricht bei einem Profitrompete welcher einmal 1. Solotrompeter in der Wienerstaatsphilharmonie war.
Er meint, für eine gute Höhe gibt es mehrere Vorraussetzungen.
1. Starke Lippenmuskeln(guter Ansatz)
2. Zungeeng an die Zähne und weit nach oben
3. Viel Kraft im Bauch(Ich hab vor kurzem mit etwas Training für die Bauchmuskulatur begonnen und es hilft wirklich)
4. Viel Üben
Ich hoffe es hilft euch weiter;D
 
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Hallo HerluiN,

willkommen im Musiker Board.

Du beschreibst das Konzept der traditionellen Schule, der ich teilweise ebenfalls folge.

Was ich gerne wüsste, weil es mir bislang kein Lehrer plausibel erklären konnte:
wie erklärt man bei diesem Konzept eigentlich die Mühelosigkeit hoher Töne bei Spielern ohne die körperlichen Voraussetzungen eines jungen oder erwachsenen Mannes (Muskelkraft in Bauch und Lippen)?

Entsprechend begabte Kinder können immer wieder schon bald sehr hoch spielen, z.B. mit 13 Jahren nach nur drei Jahren Unterricht bis zum F3/G3.
Hier folgt das bekannte Beispiel eines zierlichen zehnjährigen Mädchens mit Tönen aus der dreigestrichenen Oktav:
http://www.youtube.com/watch?v=3zGXjGZMpxg

Umgekehrt kenne ich einen Fall, bei dem ein durchaus trompetenerfahrener "junger" Bodybuilder mit beindruckenden Muskelbergen und sicher gewaltigen Kräften einen Leistenbruch davontrug, als er mit schierer Kraft Töne der dreigestrichenen Oktav erzwingen wollte.
Rein anatomisch kann ich das erklären (Valsalva-Manöver, Überlastung der Stützmuskulatur), mich interessiert aber die instrumentalpädagogische und methodische Sicht bei deinem Konzept.

Gruß Claus
 
Hi Conquer/Claus
als ich studierte, mein Prof war auch Heilpraktiker, regte der sich immer auf, wenn man begabte Kinder auf hÖHE trainieren wollte.
Er wandte ein, dass die Lungenbläschen noch nicht genügend entwickelt und ausgereift seien und es zur Lungenerweiterung kommen könnte, was dann zum frühen Ende der "Karriere" führe. Ich bin kein Mediziner, aber ich denke da sollte wohl mal echt fachlicher Rat eineholt werden.
Gruß auch
 
...aber ich denke da sollte wohl mal echt fachlicher Rat eingeholt werden.

Fachlich-fundierte Ergebnisse in diesem kleinen Spezialgebiet findet man vor allem in neueren Arbeiten zur Musikermedizin bzw. bei Ärzten, Musikern usw., die sich damit beschäftigen.
http://www.dgfmm.org/152.html

Leider ist es möglich, durch Gewalt und fehlendem bzw. falschen Verständnis der blastechnischen Voraussetzungen und Abläufe besonders bei High Notes - Versuchen körperlichen Schaden zu erleiden.

Das kann vor allem ein durch zu festes Anpressen des Mundstücks überlastetes Lippengewebe betreffen oder die Überlastung der Leiste mit der Folge eines Leistenbruchs.

Der seltenere Fall eines Lungenschadens durch chronische Überlastung ist auch möglich, ein prominentes Beispiel wäre Louis Armstrong. Satchmo hatte zwar eine herausragende Begabung und erreichte die höchsten Töne seiner Zeit, aber leider stand ihm dafür keine möglichst effektive Blastechnik zur Verfügung, wie wir sie heute kennen (könnten).
http://www.hjs-jazz.de/?p=00008
http://www.tutgut.at/lungenemphysem-891/

...wenn man begabte Kinder auf hÖHE trainieren wollte.
Das ist gar nicht nötig.
Zeige mir einen jungen und sogar begabten Trompeter, der nicht hoch spielen will und das auch ganz von alleine versucht sobald etwas Erfahrung vorhanden ist.
Es wäre m.E unverantwortlich, so etwas nicht anleitend zu begleiten oder den Spieler gar durch allzu eindringliche "Warnungen" zu entmutigen.

Ein Trompeter, der sich nicht (mehr) sicher fühlt und sich nichts traut, braucht nämlich bald ein völlig anderes Instrument.
 
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hi,
ich nehme an, dass hier weniger der natürliche Ehrgeiz der Kids, sondern der übertriebene Ehrgeiz von Eltern und Lehrern gemeint war. Man kennt das ja auch aus dem Hochleistungssport wo Kinder kaputt trainiert wurden/werden. als Erwachsene haben sie dann Probleme. Verantwortlich begleiten ist was anderes.
Musikgeschichtlich erwähne ich noch zum Thema Louis Armstrong seinen Freund (der ihn auch gelegentlich mit ner guten Tüte versorgte) Hugues Panassié, Die Geschichte des echten Jazz.
http://www.amazon.de/Geschichte-ech...sr_1_2_cm_cr_acr_img?ie=UTF8&showViewpoints=1

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_no...azz&rh=i:aps,k:die+geschichte+des+echten+jazz

bis denne
 
...ich nehme an, dass hier weniger der natürliche Ehrgeiz der Kids, sondern der übertriebene Ehrgeiz von Eltern und Lehrern gemeint war...

Ich weiß leider gerade nicht, welchen Beitrag Du meinst. :gruebel:

Aber es ist ja klar, dass man sich Leistungsgrenzen immer mit wachem Verstand und Gefühl für sein Befinden nähern sollte. Umso mehr, wenn man sie verschieben will.
Trompeter sind generell gut beraten, neben allen "Fortschritten" immer die Basics von Atmung und Ansatz im Auge zu behalten und sich regelmäßig an den Standards zu "kalibireren". Man erpsart sich damit das Risiko von Problemen, wie sie hier beschrieben werden:
http://www.dgfmm.org/fileadmin/downloads/Abstracts/2009-3-2-Schaerr-kurz.pdf

Zur anderen Seite der Medaille zitiere ich aber gerne den Rat von Reinhold Friedrich, der als Trompeter an Erfahrung, Qualifikation und Reputation kaum zu übertreffen ist.
Er gab ihn vor ein paar Jahren auf einem dokumentierten Meisterkurs in Silico, Toskana während seines Solo Warm Ups, als er mit Mundstück Buzzing bis weit in die dreigestrichene Oktav arpeggierte.
"As long as you feel well, go on. Especially if you are young and go for, go over the limits - don't stop so fast.
I have some young students and the most important thing is, not to tell them, "that is something difficult!"
So, I let them go and they do in a short time a fantastic development.
So, don't be too shy."

Bei playwithapro.com gibt es eine Reihe von Videos zu diesem Meisterkurs. Sämtliche Videos von Reinhold Friedrich, Kristian Steenstrup und David Bilger (gehört nicht zum Meisterkurs) sind für Trompeter äußerst empfehlenswert. Man kann sich sowohl als lernender wie auch als unterrichtender Trompeter viel aus den Videos abschauen und abhören.

Das "Trumpet Bundle" ist eine Gesamtausgabe für 130 USD, ca. 100 EUR, das entspricht dem halben Preis der Einzel-Ausgaben zum Preis von 30 - 40 USD.

Für unterrichtende Blechbläser ist auch das Büchlein "Teaching Brass" von Kristian Steenstrup interessant. Es bietet einen Überblick zum Hintergrundwissen des Blechblasens hinsichtlich Lippen, Ansatz, Lernverhalten, angewandte Atmung sowie Grundlagenwissen zur Atmung einschließlich psychologischer Aspekte, alles mit Literaturhinweisen.
 
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oh, entschuldigung dass ich nicht früher antworten konnte^^, also, ich hab ihn noch nicht gefragt.Aber das Training dass er mir vorgeschlagen hat besteht aus der kompletten Arbanschule usw.
dann binde übungen bis weit nach oben täglich vor dem eigentlichem spielen. Immer höher diese Bindeübungen.Wenn eine nicht ging, diese nochmal,wenn es wieder nicht ging, die nächste höhenstufe weitermachen und so weiter.Ich hoffe dass ist das was du meintest^^ ich bin 14 und daher hab ich deine Frage vielleicht nicht ganz verstanden:) wenn nicht, kannst du mir die Frage ja nochmal in meiner Sprache erklären;D
 
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oh, entschuldigung dass ich nicht früher antworten konnte
Kein Thema, Antworten sind natürlich ohne zeitliche Vorgaben willkommen. :)

Klar ist, auf der Trompete geht's ab einem bestimmten Punkt praktisch bei Jedem nur scheibchenweise weiter. Das Geheimnis eines Erfolges liegt m.E. aber nicht in den Notentexten von Arban oder sonstwem, sondern in der möglichst gelungenen Ausführung von geeigneten Übungen für alle Anforderungen des Trompete spielens. Der klassische Fundus umfasst Arban, Clarke, Schlossberg, Irons, Colin...

Diese Übungen benutze ich auch, "begleitend" ist mir jedoch mittlerweile die Herangehensweise näher, wie ich sie in den Beiträgen beschriebenen habe.
Nachfolgend steht der Link zur "Turbo-Version" einer bekannten Übung, die in ihrer ursprünglichen Form auf Vincent Cichowicz (ehemals CSO) zurückgeht. Im Wesentlichen spielt sie Reinhold Friedrich in seinem Solo Warm Up sehr ähnlich. Im Youtube Clip hört man einen Auszug daraus, in den Noten fehlen zugunsten eines einheitlichen Ablaufs ein paar Umspielungen und ausgelassene Töne.
http://www.mediafire.com/?h7nl3lchc1r9isi
http://www.youtube.com/watch?v=IH9PyK3bVr4#t=84s
 
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Also mir haben diese Übungen gut geholfen( Arban und von Unbekannt):D
aber generell:üben,üben,üben
Letztens hatte unser Jugendorchester besuch von einem japanischem Mädchen Jugend orchester.
Die haben so gut gespielt, ich hätte gedacht die sind erwachsen und hätten studiert,hätte ich nicht gesehen bzw. gewusst dass die 15 Jahre durschnittlich alt sind:D
Sie üben jeden Tag 4 Stunden ihr Instrument.Die Trompeten kamen mit leichtigkeit in hohe Lagen.
4 Stunden schaff ich noch nicht aber mit 3 bin ich auch so ziemlich gut dabei.
Ich spiele seit 3 jahren und nächstes Jahr gehts zu Jugend musiziert:).
Üben is des wichtigste;DD.
Piccolo Trompete ist aber auch ein gutesTraining meiner Meinung nach:)
aber naja, ich bin ziemlich vom Thema abgeschweift, aber egal^^
 
...Sie üben jeden Tag 4 Stunden ihr Instrument.Die Trompeten kamen mit leichtigkeit in hohe Lagen.

Natürlich geht es nicht ohne Aufwand. R. Friedrich hat eine fantastische Höhe und wie er selbst sagt, arbeitete er hart dafür.

"Leichtigkeit" finde ich extrem spannend und weiß auch von einigen sauguten Trompetern, dass es das gibt.
Leider kenne ich nur einen "Ausnahme"-Trompeter näher, dem das offenbar irgendwie in die Wiege gelegt wurde und der eine entsprechende Karriere hingelegt hat. Da macht zwar das Zuhören Spaß, aber erklären kann er leider nicht viel dazu.

Meine bemerkenswertesten Fortschritte verdanke ich den Buzzing-Übungen, die Atmung & Lippen sehr effektiv trainieren und koordinieren. Nichts anderes hat meine technischen Möglichkeiten bisher so erweitert und der Klang wurde "nebenbei" auch um Klassen besser.

Deshalb bin ich sehr gespannt, ob bzw. was es sonst noch so gibt. Hast Du den Mädchen mal beim Üben komplett zuschauen können oder einen vollständigen Übungsplan mit allen Details von ihnen?
 
Es war halt so ein Austausch, wo ich drei aufnehmen musste für ein paar Tage.Diese habe ich in Facebook geaddet.
Ich kann sie einfach mal fragen wie die Trompeterinnen heisen.Dann kann ich diese auch adden und fragen;) aber ich weiß, 2 Stunden täglich Orchester Probe(schwerere Lieder) und danach so 2 Stunden zuhause.
Nach dem Übungsplan kann ich mal fragen:)
mfg,
Thomas
 
Hallo Claus,

auch wenn Deine Beiträge schon ein wenig her sind: Allen Respekt!
Super erklärt, sauber beschrieben: --> Einfach Klasse!

Danke!

Viele Grüße

Harry
 
25 EUR für eine halbe Stunde privaten Einzelunterricht finde ich ok.

Kannst Du schon etwas zum Lehrer bzw. zum Unterricht sagen? Ein Name ist natürlich nicht nötig, interessant sind aber die Methode, verwendete Literatur und Übungen oder schlicht, was in der halben Stunde abläuft.

Meine Ansicht ist, dass man es von Anfang an im guten Sinne leichter haben kann oder auf ein bis zwei Jahre Anfängerfrust gebucht wird, weil das schon immer so war (Naturtalente ausgenommen).

Diese Übung ab t=50s ist m.E. Gold wert:
http://playwithapro.com/video/online-trumpet-lessons-with-david-bilger-vol-1-solo-warmup-program
Man kann damit unbewusst und technisch richtig Ansatz und Atmung aufeinander abstimmen und weiterentwickeln.
Gezeigt wird im Clip sozusagen der erste Schritt bzw. die Grundform, das Üben mit Mundstück lässt sich später wesentlich weiter treiben.

Gruß Claus
 
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25 EUR für eine halbe Stunde privaten Einzelunterricht finde ich ok.

Kannst Du schon etwas zum Lehrer bzw. zum Unterricht sagen? Ein Name ist natürlich nicht nötig, interessant sind aber die Methode, verwendete Literatur und Übungen oder schlicht, was in der halben Stunde abläuft.

Ok, werde es momentan aber trotzdem drauf verzichten müssen ! Da ich mich beruflich neu orientieren muss und deswegen das nötige Kleingeld dafür fehlt, außerdem benötige ich die Knete zur Restaurierung meines Oldtimers. :-D

Habe mir stattdessen "Burbas Brass Master Class" besorgt und " Die Kunst des Blechblasens von Farkas " (noch auf dem Weg).

Über den Tag verteilt mache ich folgende Übungen mache :
- Zwerchfellatmung und Breah Attack
- den Laut [py] mit Zettel an die Wand
- die Praxis mit der Trompete, Griffe lernen und bissl Theorie
- ständiges Mundstückbuzzing mit dem Ansatzprüfer, ohne viel Mundstückdruck (so wie du es erwähnt hast ) was aber am meisten Spaß macht ist zu Liebessongs zu buzzen, im meinem Fall zu Chris Botti :)

Seitdem übe ich seit 2 -3 Wochen jeden Tag :-D Das g2 lässt sich aber noch schwer erreichen.

Diese Übung ab t=50s ist m.E. Gold wert:
http://playwithapro.com/video/online-trumpet-lessons-with-david-bilger-vol-1-solo-warmup-program
Man kann damit unbewusst und technisch richtig Ansatz und Atmung aufeinander abstimmen und weiterentwickeln.
Gezeigt wird im Clip sozusagen der erste Schritt bzw. die Grundform, das Üben mit Mundstück lässt sich später wesentlich weiter treiben.

Das war erste die erste Stunde. Wir haben erst das Lippensummen geübt und mit ständig absetzten auf dem Instrument, drauf geachtet das die Töne schön voller kommen. Im Glissando nennt man das glaub ich ?

Zur Ansatzmuskulatur wollte er nicht viel sagen...

Stimmt es, das die Unterlippe nicht nach innen eingerollt werden darf um an Höhe zu gewinnen ? :eek1:

(eins von Charlie Porters Videos)
 
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Du kannst dir sicher vorstellen, dass Du mit einer Mischung von Youtube-Profis, Forendiskussionen und dem (recht speziellen) Burba-System auch auf einige widersprüchliche Informationen stößt.
Es gibt jedenfalls professionell erfolgreiche "Einroller" und Jeff Smiley, The Balanced Embouchure sieht das als einen Pol des Ansatzes, den er ganz ausführlich üben lässt. Der Gegenpol dazu sind die Doppelpedaltöne, für die Smiley eine ganz besondere Ausführug vorschreibt.

Es gibt beim Blechblasen und speziell beim Trompete spielen verschiedene Methoden, die sich für einen Teil der "Schüler" auch gut bewährt haben. Dumm ist nur, wenn man nicht zu diesem Teil gehört.

Einige Elemente der Methode von Malte Burba haben mir vor einigen Jahren den Weg aus einer bösen Ansatzkrise geebnet. Insgesamt bin ich aber nicht allzu dogmatisch, was "richtig" oder "falsch" betrifft, viele Wege führen nach Rom.
Zum hilfreichen Vorbild hat sich bei mir am meisten die in Bruce Nelson, Also sprach Arnold Jacobs und in Kristian Steenstrup, Teaching Brass diskutierte Methode von Arnold Jacobs entwickelt, die ich hier deshalb oft erwähne. Beide Bücher enthalten allerdings eher Hintergrundinformationen für den Blechblas-Aficionado, es ist definitiv keine "Ausbildungsliteratur" für den Anfang.

Wie schon mehrmals erlaube ich mir den Hinweis, dass für schlappe 30 USD eine m.E. sehr effektive, weil natürliche Trainingsmethode für Ansatz und Höhe von Reinhold Friedrich als Lehrvideo zum Mitmachen erhältlich ist. Er begleitet durch Vorturnen bis zum dreigestrichenen A. Und wenn man das erst einmal in seinem Tonumfang hat, weiß man definitiv von selbst, wo's lang geht.
http://playwithapro.com/video/trumpet-fundamentals-and-solo-warm-up-1

Die letzte Zeile der Flow Studies von Reinhold Friedrichs Solo Warm Up:
range.jpg


Gruß Claus
 
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Wie schon mehrmals erlaube ich mir den Hinweis, dass für schlappe 30 USD eine m.E. sehr effektive, weil natürliche Trainingsmethode für Ansatz und Höhe von Reinhard Friedrich als Lehrvideo zum Mitmachen erhältlich ist. Er begleitet durch Vorturnen bis zum dreigestrichenen A. Und wenn man das erst einmal in seinem Tonumfang hat, weiß man definitiv von selbst, wo's lang geht.

Danke für den Link !

vor einigen Jahren den Weg aus einer bösen Ansatzkrise

Hm, was war den genau der Grund für die Ansatzkrise ? Und wie lange spielst du dann schon ?

Elemente der Methode von Malte Burba

Bezogen auf das System von Malte Burba, erzählt er, das einer der größten Probleme der Blechbläser die Aperiodizität sei, also Störungen durch die Stimmbänder die unteranderem durch seine Übungen verhindert werden sollen. (auch genannt als Doppelfrequenz)

Heißt das, dass man versucht die Stimmbänder komplett nicht mit einzubringen durch den lautlosen Vokal [py], so dass die Luft ungehindert vorbei schießen kann oder habe ich das falsch verstanden ?

zonquer ? du bist doch der englische Sprache mächtig, richtig ?

Kannst du mir sagen wie Roger Ingram die Atmung ausführt ? In deutsch, bitte :D




Kann dir vielleicht auch helfen, falls du das noch nicht kennst ;)

http://www.yoga-welten.de/forum/pranayama/4153-complete-yoga-breath-bitte-um-eure-erfahrungen

komprimierte Luft => schnelle Luft => hohe Töne

Gruß,
José
 
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Deine Motivation ist ja gewaltig. :)

Hi-Note-Techniken wie Bobby Shews Wedge setzen gut ausgebildete Grundlagen bei Stütze, Ansatz und Atmung voraus, soweit ich weiß.
Ingram führt die Technik genauso aus, wie man es sehen kann. Sein Kommentar ist nicht nur teilweise schwer verständlich, sondern eigentlich auch überflüssig. Du findest im Internet aber Beschreibungen und Diskussionen der Technik.
Das Problem daran ist nur, dass dir diese Technik zu nichts nutzen, wohl aber schaden kann.
Bezogen auf deinen auf absehbare Zeit spielbaren Bereich deutlich unterhalb des dreigestrichenen G wäre es z.B. falsch, zum normalen Trompete spielen möglichst viel Luft aktiv möglichst tief einzusaugen. Falsch wäre es auch, zum normalen Spielen die Schultern hochzuziehen bzw. Luft aktiv in die oberen Lungenspitzen zu lenken usw...

Ich kenne die Wedge-Technik nur theoretisch, weil ich alter Bobb Shew Fan bin. Wenn du unbedingt darauf einsteigen willst, würde ich empfehlen, das nicht aus YT-Clips und/oder Internetartikeln zu lernen, sondern von einem soliden Profi auf einem Workshop. Bei derart fortgeschrittenen Techniken entscheiden Kleinigkeiten, die nur jemand bemerken und korrigieren kann, der das selbst erfolgreich anwenden kann. Möglich ist das z.B. bei Andy Haderer oder Rüdiger Baldauf.

Pranayama ist ganz toll, wenn Du dich für Yoga interessierst. Das ist aber ebenfalls etwas anderes als das, was dir beim Trompete spielen nützt und was Du zunächst ausbilden solltest: eine so natürliche Atmung wie die eines gesunden Babys. Dazu gibt Malte Burba auf seiner DVD viele gute Hinweise.

Heißt das, dass man versucht die Stimmbänder komplett nicht mit einzubringen durch den lautlosen Vokal [py], so dass die Luft ungehindert vorbei schießen kann...
Ja, genau. Die Übungen zum [py] im Kapitel "Koordination und Synchronisation I" finde ich klasse.

Das [py] ist ja offensichtlich eine Kombination. Der stimmlose Explosiv-Laut "p" wird unmittelbar in einer ebenfalls stimmlosen Zungen-Lippenstellung "y" fortgeführt - quasi durch ein pantomimisches "y".
Der Widerstand der anfangs geschlossenen Lippen beim Explosivlaut "p" erleichtert die aktive Ausatmung, von der man das Luftgeräusch hört.
Das Ganze wird auf der DVD bei der von Malte Burba demonstrierten Umsetzung auf dem Instrument am Ende der Lektion sehr schön deutlich.

Was ebenfalls zu diesem Thema gehört: als spezielle Übung zu dem wichtigen Gefühl des "offenen Halses" gibt es auch eine Atemübung auf der DVD, die sich sehr lohnt.
Bei dieser Übung wird zwischen Luft anhalten mit den Stimmbändern "im Hals" und dem Luft anhalten durch die nach außen gewölbte Bauchmuskulatur bei "offenem Hals" hin- und hergeschaltet. Das ist eine sehr gute Übung zur feinen Körperwahrnehmung in diesem heiklen Bereich.

Ergänzt wird das Thema noch in Brass Master Class DVD - Teil II, Kapitel "Funktionale und therapeutische Übungen". Diese Burba'sche Breath Attack hilft beim Ausschalten von Störungen durch die Stimmbänder. Dabei ist es wichtig, dass die Sprengung des Lippenschlusses und der Stützimpuls gleichzeitig erfolgen.
Es ist übrigens eine gute Übung für die Entwicklung von Höhe, wenn man aus den Breath Attacks eine Legato-Übung macht.
breath_attacks.jpg

Ausführlicher: http://www.mediafire.com/view/i2xohe9m2gfmp3h/Basics.pdf

Es gibt im Board übrigens einen ausdrücklichen Malte Burba - Brass Master Class Thread, den könntest Du für weiteren Austausch zur Methode gerne "wiederbeleben". :)
https://www.musiker-board.de/threads/malte-burba-brass-master-class.371831/

Gruß Claus
 
Deine Motivation ist ja gewaltig. :)

Tja muss sein ! Das ist meine Einstellung, erst wenn ich ein System genau verstanden habe, kann ich mich selber daran machen meine Probleme zu lösen, sei es in der Arbeit oder sonst wo.

Allerdings demotiviert es schon einen wenig, vor allem wenn sich alle wegen Probleme in der dreigestrichenen Oktave beschweren und ich noch nicht mal den Standardumfang spielen kann :-D

Rüdiger Baldauf kommt am 16.5 auf ein Workshop nach Schongau, das ist nicht weit weg von mir.

Was ebenfalls zu diesem Thema gehört: als spezielle Übung zu dem wichtigen Gefühl des "offenen Halses" gibt es auch eine Atemübung auf der DVD, die sich sehr lohnt.
Bei dieser Übung wird zwischen Luft anhalten mit den Stimmbändern "im Hals" und dem Luft anhalten durch die nach außen gewölbte Bauchmuskulatur bei "offenem Hals" hin- und hergeschaltet. Das ist eine sehr gute Übung zur feinen Körperwahrnehmung in diesem heiklen Bereich.

Ok, ja das scheint bei mir noch ein Problem zu sein...

Ab dem E2 macht dann mein Hals langsam irgendwie zu, weil ich vielleicht versuch durch das Voraushören der Note anfange in das Instrument zu singen und so die Stimmbänder mit einbringe.

Aber bis zu einer bestimmten Höhe scheint es doch mit den Stimmbändern zu funktionieren ?

Funktioniert es wenn man dabei auf den Kehlkopf achtet ? Wenn die sich bewegen, dann sind die Stimmbänder im Spiel ?

a, genau. Die Übungen zum [py] im Kapitel "Koordination und Synchronisation I" finde ich klasse.

Welche Auswirkung hat der Vorderzungenverschluss [t] und Hinterzugenverschluss [k] auf das Spiel oder sollte man nur mit dem Lippenverschlussarbeiten [p] arbeiten und dann die Zunge in die Stellung bringen ?

Ich weiß ich stell viele Fragen, aber das Trompetespielen erfordert einfach bisschen Hilfe :)

Vielen Dank !
José
 
Zuletzt bearbeitet:
Rüdiger Baldauf kommt am 16.5 auf ein Workshop nach Schongau, das ist nicht weit weg von mir.
Super - Glück muss man haben! :)
Ab dem E2 macht dann mein Hals langsam irgendwie zu, weil ich vielleicht versuch durch das Voraushören der Note anfange in das Instrument zu singen und so die Stimmbänder mit einbringe.
Das Singen beim Spielen ist natürlich als reine Vorstellung gemeint, Du denkst dir den Ton bzw. die Phrase.

Nimmt man die kleine Breath Attacks Übung, die ich oben notiert und als PDF hinterlegt habe, könnte man nach den ersten Warm Up Übungen wie Lip Buzzing und Mouthpiece Buzzing so vorgehen:
Die erste Zeile dient nur dem Kennenlernen, wenn man mit dem kleinen Atemimpuls aus der Rumpfmuskulatur noch keine Erfahrung hat. Als allererster Schritt ohne Instrument ist die Lachübung ein guter Einstieg: Ha-Ha-Ha-Ha...Ha-Ha-Ha-Ha... usw.

Die zweite Zeile ist die eigentliche und warm up-mäßig einfache Übungsform, die man chromatisch transponieren kann:
in C Dur spielen und wenn man das kann, kommt "in C#/Db";
Wenn man das kann, kommt in D; wenn man das kann kommt in D#/Eb; wenn man das kann, kommt in E.
Vermutlich müsstest Du dir diese Dur-Tonleitern mit Fingersätzen erst einmal aufschreiben, gerade Db-Dur ist im tiefen Register schon ein ziemliches Fingerspiel.

Mit diesen Übungen hast Du jedenfalls deinen aktuellen Tonraum geübt.
Wenn das für dich locker spielbar ist, kommt die Übung in F und das wird wieder solange im Täglichen warm up gespielt, bis sie locker spielbar ist. Weiter geht es mit F#...
Du musst natürlich nicht alle Tonarten jeden Tag komplett durchspielen und genauso wenig musst Du jeden Tag versuchen, die Grenze nach oben zu verschieben. Besonders an nicht so tollen Tagen macht es Sinn, sich mit den
Grundübungen zu beschäftigen, möglicheriwese findet man dann wieder Ton und Ansatz.

Der Vorteil dieser Legato-Tonleiter-Breath Attacks ist, dass Du dabei die Koordination von Atem und Ansatz aufrecht erhalten kannst.
Wenn eine Zeile legato gut spielbar ist, kommt die Wiederholung der Zeile in staccato dazu.
Gestoßen bedeutet nicht, mächtig Druck aufbauen und ein "knallhartes t" zu artikulieren. Günstig ist eine kleine Zungenbewegung, mit der Zeit wird der Anstoß aufgrund der guten Koordination klar und deutlich. Dazu hilft es, langsam zu üben und auf den guten Klang zu achten bzw. sich immer darum zu bemühen.

Eine weitere geeignete Übung ist die First Study von Herbert L. Clarke, die darf man aber erst ab nächstem Jahr aufschreiben. Es ist einfach eine chromatische Tonleiter, aber nur vom Grundton bis zum Tritonus und zurück. Das wird viermal gespielt und mit einem lang ausgehaltenen Grundton abgeschlossen.

E2 ist also aktuell deine spielbare obere Grenze, ab der das Atem/Ansatz-System nicht mehr so richtig mitspielt.
Über die genauen Mechanismen könnte man nun spekulieren, für dich nützlicher ist aber eine gelassene Selbstbeobachtung wie bisher und die Strategie "fordern ohne überfordern". :D


Was ich zum Einstellen des Körpers auf das Trompete spielen und zum Erweitern des Tonraums weiß und was ich als Übungen mag steht zum großen Teil schon in den vorigen Beiträgen des Thread.

Mir bringt es viel, die Flow Studies in der Version des Reinhold Friedrich Lehrvideos im Warm Up zu haben.
Das Versagen an der oberen Tonraumgrenze zeigt sich dann bei mir in der Regel nur selten durch das unangenehme "Hals zu"-Gefühl. Meistens blendet sich der Ton aus, er wird dünner und leiser. Es gibt auch Tage, wo das nicht hinhaut, das ist normal.

Dass ausreichend Pausen sehr wichtig sind, gehört auch zu den guten Tips für die Entwicklung von Ansatz und Höhe. Mit "platt spielen" baut man den Ansatz nicht auf, sondern ab (aufgrund der sich einschleichenden Fehler). James Morrison hat das in seinem Lehr-Video schön mit seiner Unterscheidung von "tired vs. sour lips" beschrieben.
Welche Auswirkung hat der Vorderzungenverschluss [t] und Hinterzungenverschluss [k] auf das Spiel...
Solche Worte kenne ich gar nicht, wo hast Du das denn her?
Für den Anstoß der Doppel- und Triolenzunge benötigt man die k- oder g-Artikulation. Die Ausführung erfolgt wie beim natürlichen Sprechen von t-k-t-k bzw. d-g-d-g mit einem g (oder k) durch möglichst kleine Bewegung der Zunge.
Die "weichen" Artikulation d-g-d-g ist oft eine gute Wahl, um das unverkrampfter üben zu können.
Wenn man die Technik drauf hat, hört man keinen Unterschied zwischen t und k bzw. d und g. Um das zu üben, kann man einen Teil der täglichen Skalenübungen allein mit g oder k artikulieren.
Ich kann DZ/TZ nicht gut, habe es mangels MV-Erfahrung aber auch nie gebraucht und übe es überhaupt erst in den letzten Jahren, weil DZ/TZ ein gutes Zungentraining ist.
Bei solchen Übungen macht es Sinn, das Metronom einzuschalten.

Ich weiß ich stell viele Fragen,...
Normal - ich habe übrigens den Eindruck, dass Du schon recht viel weißt.

Benutzt Du eigentlich eine bestimmte Schule/Methode zum Trompete lernen ode wie baust Du deinen Übungsplan auf?

Gruß Claus
 
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