Einsteiger stellt sich vor und hat Fragen

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Hallo zusammen,

bin neu hier und möchte mich gerne vorstellen und ein paar Anfängerfragen stellen. :)

Ich bin ein frisch gebackener Mundharmonika-Einsteiger und habe mir vorgenommen, Blues Harp zu lernen.

Ich spiele seit über 30 Jahren Gitarre (mit einigen Jahren Unterbrechung), am liebsten Blues und Rock. Insofern sind mir die Moll- und Dur-Pentatonik und die Blues-Tonleiter nicht fremd.

Vor ca. 2 Monaten hab ich entdeckt, dass es im September an der Volkshochschule einen Blues Harp-Kurs für Anfänger geben soll. Als notwendiges Werkzeug wurde eine A-Harp (10-Loch, Richterstimmung) angegeben.

Also hab ich bei Thomann Rezensionen gelesen. Ich muss zugeben, dass ich mich hier etwas nervös machen ließ: Zu praktisch jedem Modell liest man, dass es Produktionsfehler gibt, dass auf manchen Löchern kein Ton kommt, etc. Ich hab mich dann entschlossen, lieber etwas mehr auszugeben, als mit fehlerhaftem Material zu kämpfen. Als Anfänger kann man ja auch schwer beurteilen, ob der Fehler am Instrument oder an einem selbst liegt...

Meine Wahl fiel auf die Hohner Crossover. Mit meinem mittlerweile angelesenen Wissen würde ich mich heute wahrscheinlich eher für eine Special 20 als Einstiegsinstrument entscheiden. Aber ich bereue den Kauf der Crossover nicht. Und verglichen mit Gitarren sind Blues Harps ja sehr günstig im Preis. ;)

Nun ja, leider scheint sich kaum jemand für den Volkshochschulkurs zu interessieren, also wurde der Starttermin vorerst um 3 Wochen verschoben. Allerdings habe ich kaum Hoffnung, dass der Kurs noch zustande kommt.

Deswegen hab ich schon mal angefangen, mir das Harpspielen selbst beizubringen. Nach vielem Lesen im Internet (u.a. hier) und etlichen YT-Videos glaube ich einen ganz guten Eindruck bekommen zu haben, auf was es am Anfang ankommt. Das Einzeltonspiel klappt schon ganz vernünftig. Mit der Atmung haperts allerdings noch.

Aus Neugier hab ich mich auch schon mal an Bendings versucht - bei Blues/Crossharp ist ja ohne Bendings auch nicht viel los. Auf Loch 1 und 2 hab ich auch schon Bendings hingekriegt (so richtig sauber natürlich noch nicht). Auf den anderen Löchern ist bis jetzt kein Land in Sicht.
Das hatte ich vorher auch nicht geahnt - ich dachte, wenn man das mit dem Bending erstmal auf einem Loch hinkriegt, dann hat man die anderen Löcher auch im Griff.

Auf YouTube hab ich einige vielversprechende Blues Harp-Kurse gefunden, nur sind die alle für C Dur ausgelegt. Also hab ich mir noch eine Seydel Session Steel in C zugelegt. Wie schon gesagt: Mit meinem heutigen Wissen wäre es eher eine Special 20 geworden.
Andererseits wollte ich auch ein Bisschen den Unterscheid zwischen Hohner und Seydel erforschen. Die Seydels sind ja breiter und (zumindest die Session Steel) auch etwas dicker. Außerdem finde ich bei der Session Steel die Stahlstimmzungen vielversprechend.
Das ist noch so eine Sache, die mir anfangs nicht klar war: Ich dachte immer, dass so eine Mundharmonika auch bei ständiger Beanspruchung viele Jahre hält. Dass die Stimmzungen als Verschleißteile zu sehen sind, war mir neu.

Womit ich im Moment noch die größten Probleme habe:

1. Die Atmung. Ich muss mir wirklich Zeit nehmen und die Bauchatmung üben. Hab hier den Tipp gelesen, dass man mal im Liegen spielen soll. Das werde ich versuchen. Veilleicht bekomme ich so ja ein besseres Gefühl für die richtige Atmung.
Mir geht beim Spielen auch schnell die Luft aus. Oft ertappe ich mich dabei, dass ich beim Spielen zusätzlich durch die Nase atme.

2. Die Ziehtöne auf Loch 2 und 3. Ich weiß, dass das das typische Anfängerproblem ist. Das hat bei mir sicherlich mit der Atmung zu tun.
Interessanterweise klappen die Ziehtöne auf Loch 2 und 3 auf meiner C-Harp deutlich besser. Auf der A-Harp kriege ich auf Loch 2 eigentlich gar keinen schön voll klingenden Ton hin. Tipps zu dem Problem hab ich im Internet etliche gefunden (u.a. auch von Guru Adam Gussow), ich kriegs nur noch nicht umgesetzt.

Soviel erstmal zu mir und meinem "Ausbildungsstand". :)

Ein paar Fragen hätte ich noch (bitte einfach lauthals schimpfen oder die Frage ignorieren, wenn sie hier schon öfter beantwortet wurde):

In welcher Tonart sind auf einer Blues Harp die Zieh-Bendings am leichtesten zu spielen? Gibt's da eine Regel, oder hängt das stark vom Spieler ab? Auf meiner A-Harp scheinen die Bendings (zumindest auf Loch 1 und 2) leichter zu gehen, als auf der C-Harp. Dafür sind die Ziehtöne auf Loch 2 und 3 auf der A-Harp schwieriger.

C Dur ist ja eine mittlere Tonlage auf der Blues Harp (die "normale" Spanne geht ja von G bis F). Ich empfinde die Töne der hohen Oktave einer C-Harp aber schon als sehr hoch. Geht euch das auch so?
Für die Tonart D würde ich deswegen schon gerne zu LD greifen, aber die tiefgestimmten Harps sind nicht so leicht zu spielen und sind eher als Begleitinstrumente zu sehen, hab ich gehört.

In den Promo-Videos zur Hohner Crossover heißt es zwar, dass der Kanzellenkörper dreifach lackiert wäre, aber wenn ich mir das Teil anschaue, dann scheint nur die Front (wo die Löcher sind) richtig lackiert zu sein. Die Seiten, Rückseite und vor allem die Innenflächen machen mir keinen lackierten Eindruck. Verschiedene Rezensenten bei Thomann u.a. sehen das auch so.
Meint ihr, es würde Sinn machen, die unlackierten Teile des Kanzellenkörpers nachträglich mit einem Holzklarlack zu lackieren?

Was macht ihr, wenn wie Stimmzungen eurer Harps verschlissen sind? Die ganze Harp wegschmeißen? Stimmplatten nachkaufen? Die verschlissenen Stimmzungen vom Hersteller ersetzen lassen? Die Stimmzungen selbst ersetzen?
Eine Stimmzungen mit der Feile etwas höher zu stimmen könnte ich mir ja noch vorstellen, aber einzelne Stimmzungen selbst zu ersetzen - ich weiß nicht...

Wie lange halten die Stimmzungen bei euch?

Wow, das ist jetzt ein langes Vehikel geworden. Sorry für das Gelaber.

Tschüß,

Ralf
 
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Hallo Ralf,

ich heiße dich erstmal herzlich im Forum willkommen.

In welcher Tonart sind auf einer Blues Harp die Zieh-Bendings am leichtesten zu spielen? Gibt's da eine Regel, oder hängt das stark vom Spieler ab? Auf meiner A-Harp scheinen die Bendings (zumindest auf Loch 1 und 2) leichter zu gehen, als auf der C-Harp. Dafür sind die Ziehtöne auf Loch 2 und 3 auf der A-Harp schwieriger.

Wie leicht oder schwer Bendings fallen, ist wirklich stark vom Spieler und zusätzlich natürlich auch von der benutzten Harp und der gespielten Kanzelle abhängig. Ein Bending auf einer tiefen Kanzelle einer G-Harp unterscheidet sich beispielsweise nicht nur tonal sondern auch technisch sehr stark von einem Bending auf eine rhohen Kanzelle einer F-Harp. Dann ist jetzt zwar ein Extrem-Beispiel, verdeutlicht die Sache aber (hoffentlich). Im Zweifelsfall würde ich zum Ausbau deiner Bending-Fähigkeiten deshalb empfehlen, sämtliche möglichen Bendings zunächst auf einer (mittleren?!) Harp zu üben und dich dann anhand der Tonhöhen weiter vorzutasten - also nicht von G nach F wechseln, sondern einen nicht zu großen Sprung wählen (es muss dabei nicht unbedingt die nächste, kann aber vielleicht die übernächste höhere oder tiefere sein). So kannst du sicher erlernte Kenntnisse mit relativ geringen Änderungen anwenden, um die nächste Harp für dich zu "erobern".


C Dur ist ja eine mittlere Tonlage auf der Blues Harp (die "normale" Spanne geht ja von G bis F). Ich empfinde die Töne der hohen Oktave einer C-Harp aber schon als sehr hoch. Geht euch das auch so?
Für die Tonart D würde ich deswegen schon gerne zu LD greifen, aber die tiefgestimmten Harps sind nicht so leicht zu spielen und sind eher als Begleitinstrumente zu sehen, hab ich gehört.

Das Empfinden von Tonhöhen ist natürlich erstmal eine rein subjektive Einschätzung. Wenn dir tiefe Stimmungen besser gefallen, dann spricht da nichts gegen - allerdings ist die technische Spielweise bei extremen Stimmungen natürlich auch etwas anpassungsbedürftig (Bendings, Luftbedarf etc.). Im Prinzip spielen sie sich aber auch nicht anders bzw. schwieriger als "normale" Stimmungen. Was die Eignung zum Solo-Instrument angeht: Auch das geht prinzipiell genauso gut, wie mit jeder anderen Harp - innerhalb eines Band-Gefüges setzen sich aber höhere Töne naturgemäß besser durch als tiefe...


Was macht ihr, wenn wie Stimmzungen eurer Harps verschlissen sind? Die ganze Harp wegschmeißen? Stimmplatten nachkaufen? Die verschlissenen Stimmzungen vom Hersteller ersetzen lassen? Die Stimmzungen selbst ersetzen? Wie lange halten die Stimmzungen bei euch?

In der Regel wechsle ich die Stimmplatten - das Stimmzungenaustauschen ist mir zuviel Gefummel (geht auch nicht immer) und die ganze Harp wegzuschmeißen wäre mir zu schade. Wer die Zeit, Geduld und das nötige handwerkliche Geschick hat, der kann sich natürlich mit dem Stimmzungentausch beschäftigen. Allerdings gehen bei meinen Harps nur noch äußerst selten überhaupt Zungen zu Bruch, so dass das auch keinen nennenswerten finanziellen Faktor mehr darstellt. Das wiederum liegt meines Erachtens an drei Faktoren:
1. Die Harp immer (nicht nur neu) leicht anwärmen (kurz mit der Hand, dann durch ein Paar mal leichtes Anspielen) - erst dann "volle Pulle"
2. "Volle Pulle" ist nicht gleich "Anstrengung" oder "Kraft" - ein voller Ton entsteht durch die richtige Atmung in Verbindung mit einem lockeren und damit größeren Rachenraum
3. Die Harp sollte nach dem Spiel gut belüftet trocknen könne und regelmäßig gereinigt werden

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg!
Matz
 
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Hallo Matz,

danke für das Willkommen und die guten Tipps. :)

Bis dann,

Ralf
 

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