An alle fortgeschrittenen Gitarristen: Zeigt was ihr könnt!

danke für eure Kritik, das wird mir auf jedenfall weiterhelfen, eine Frage hätte ich noch wie setzt ihr eure blue notes ein nur als schnelle übergangsnoten oder setzt ihr die doch gezielter ein.

Man kann beides!

Meiner Meinung nach ist es nicht relevant welcher Ton über welchen Akkord klingt, sondern viel mehr, wie man ihn ansteuert und so zu etwas sinnvollen ertönen läßt.
Nimm als Beispiel mal Melodien von Allan Holdsworth. Der spielt Töne über Akkorde, die alleine über einen bestimmten Akkord, bestimmt erst mal sehr merkwürdig klingen würden, aber wie er bestimmte Töne ansteuert läßt es halt in einem sinnvollen Zusammenhang stehen.

Damit will ich sagen das man die Bluenote sehr gut als Durchgangston spielen kann, man aber auch, wenn man sie vorher richtig vorbereitet und ansteuert, auch mal als gezielten Ton verwenden kann. In der Regel wird das etwas schiefer klingen, aber wenn ich die Bluenote auch schon etwas "out" ansteuer z.B., dann kann das wieder recht interessant klingen und ich kann länger auf dieser Note verbleiben.

Also es geht beides, wichtiger ist halt wie du bestimmte Töne über einen Akkord anvisierst um ihn interessant, schräg,lustig oder wie auch immer, erklingen zu lassen.

Gruß wannenkind....
 
danke für eure Kritik, das wird mir auf jedenfall weiterhelfen, eine Frage hätte ich noch wie setzt ihr eure blue notes ein nur als schnelle übergangsnoten oder setzt ihr die doch gezielter ein.

Hi

Die setze ich schon gezielter ein. Aber wenn du mich nach dem genauen wie
fragst kann ich nur sagen gezielter aber trotzdem total intuitiv.

Für dich bedeutet das eher erstmal, versuchen schlüssiger zu spielen. Also
konkreter auf die Akkorde einzugehen, besser aufzulösen, dadurch
also auch melodischer zu werden. Wenn du dann bei solchen Übungsjams
einfach hier und da Bluenotes einstreust (genauso wie Bendings etec etc)
wirst du ein Gefühl dafür entwickeln was und wie es geht und was nicht.
 
ah ok danke, ich werde auf jedenfall mal weniger jammen und gezielter phrasen üben, kann ich ja dann in den jams ausprobieren, zu den pentatoniken in den jams da nehmt ihr auch mehr her oder nur die des grundtons würde mich auch mal interessieren wie da Leute mit mehr erfahrung rangehen. sorry das ich so viel frag aber wenn sich schon die Gelegenheit gibt muss ich das ausnutzen. ;)
 
ah ok danke, ich werde auf jedenfall mal weniger jammen und gezielter phrasen üben, kann ich ja dann in den jams ausprobieren, zu den pentatoniken in den jams da nehmt ihr auch mehr her oder nur die des grundtons würde mich auch mal interessieren wie da Leute mit mehr erfahrung rangehen. sorry das ich so viel frag aber wenn sich schon die Gelegenheit gibt muss ich das ausnutzen. ;)

Es geht nicht nur darum Phrasen zu beherrschen, sondern auch gerade um das auflösen.
Dir sollte jederzeit beim Spielen bewußt sein welcher Akkord gerade erklingt.
Das kann die I als in meinem Beispiel A7 (A dominant 7) sein. Eine Phrase
die über A7 passt kann u.U. genauso über D7 also die IV passen. Aber die
Töne auf die man geschickt auflöst sind dann eben 1-3-5-7 von D dominant 7 !!!!

Das A und O ist wirklich die ganze Zeit zu fühlen welcher Akkord gerade erklingt
in dem Song über den ich soliere (und wohin es danach weiter geht).
Und dann wird alles in einen Topf geschmissen und über A7 dann A Pentatonik,
A Bluesscale, Arpeggios, Chromatik, Bendings , Blue Notes Double stops etc etc benutzt.
Ich spiele jedenfalls nie länger richtige Tonleitern, sonder licks +Melodien
aus allem was mir zu Verfügung steht.
 
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Ok danke das ihr euch für mich Zeit genommen habt, bin dann mal am üben.
 
Ich hätte fürt Dich noch einen Ansatz zum Üben.

Was mir geholfen hat war, das ich z.B. über einen einfachen Blues in Dur oder Moll, je nachdem was Dir besser gefällt, erst mal nur mit den jeweiligen Arpeggios zu üben. So lernt man sehr gut wo die Akkordtöne liegen und wie sie von Akkord zu Akkord übers Griffbrett wandern.

Als Beispiel nimm Dir einen Blues in A auf und beginne im 5.Bund in den ersten 4 Takten mit einem A7 Arpeggio, dann 2 Takte D7 Arpeggio, in der gleichen Lage und wieder zurück 2.Takte A7 Arpeggio. Danach dann halt noch 1Takt E7, 1Takt wieder D7, 1Takt A7 und zum Schluss nochmal E7.

Erst mal alles in einer Lage damit Du 1. die Akkordtöne kennenlernst und 2. siehst wie diese von Akkordwechsel zu Akkordwechsel übers Griffbrett wandern. So erkennt man z.B. das vom ersten Akkord A7, die Terz und Septime, zum nächsten Akkord einen Halbton runterrutschen und dort aufeinmal die Septime und die Terz vom nächsten Akkord, D7, werden!

Gruß und viel Spaß wannenkind....:)
 
Vielleicht noch eine kurze Ergänzung dazu: wie schon mehrfach geschrieben wurde, ist es von ganz entscheidender Bedeutung für ein lockeres aber gleichzeitig überzeugendes Spiel, dass man das Blues - Schema quasi in sich selbst hat. Das führt in letzter Konsequenz dazu, dass man ein Solo völlig a capella spielen könnte und trotzdem jeder sofort die Akkordwechsel erkennt.

Dafür ist es eine sehr wichtige Übung - wie für alles, was mit dem Blues zusammenhängt (!!!) -, die E - Gitarre wegzulegen, Backingtracks zu vergessen, sich eine akustische Gitarre zu schnappen und Blues zu spielen!

Leider wird das - auch hier in diesem Thread - immer wieder vergessen!

Eine bessere Übung gibt es aber nicht!
 
Ich hätte fürt Dich noch einen Ansatz zum Üben.

Was mir geholfen hat war, das ich z.B. über einen einfachen Blues in Dur oder Moll, je nachdem was Dir besser gefällt, erst mal nur mit den jeweiligen Arpeggios zu üben. So lernt man sehr gut wo die Akkordtöne liegen und wie sie von Akkord zu Akkord übers Griffbrett wandern.

Als Beispiel nimm Dir einen Blues in A auf und beginne im 5.Bund in den ersten 4 Takten mit einem A7 Arpeggio, dann 2 Takte D7 Arpeggio, in der gleichen Lage und wieder zurück 2.Takte A7 Arpeggio. Danach dann halt noch 1Takt E7, 1Takt wieder D7, 1Takt A7 und zum Schluss nochmal E7.

Erst mal alles in einer Lage damit Du 1. die Akkordtöne kennenlernst und 2. siehst wie diese von Akkordwechsel zu Akkordwechsel übers Griffbrett wandern. So erkennt man z.B. das vom ersten Akkord A7, die Terz und Septime, zum nächsten Akkord einen Halbton runterrutschen und dort aufeinmal die Septime und die Terz vom nächsten Akkord, D7, werden!

Gruß und viel Spaß wannenkind....:)

Ja Arpeggios werd oft und gerne unterschätz/ignoriert ....
Man muss sowas auch nicht runterrassel können wie nen Jazzgitarrist :D
aber hilfreich sind die Grundarpeggios (Maj 7, Moll 7. Dom 7) schon

Vielleicht noch eine kurze Ergänzung dazu: wie schon mehrfach geschrieben wurde, ist es von ganz entscheidender Bedeutung für ein lockeres aber gleichzeitig überzeugendes Spiel, dass man das Blues - Schema quasi in sich selbst hat. Das führt in letzter Konsequenz dazu, dass man ein Solo völlig a capella spielen könnte und trotzdem jeder sofort die Akkordwechsel erkennt.

Das Schemas eines Songs, über den man solieren möchte, sollte man immer
total aufgesogen, in sich haben ...... wie auch immer man das formuliert !!!

Und ja das Ziel ist die Akkordwechsel auch ohne Backingtrack hören zu können.
Evtl sollten wir nen neuen Thread aufmachen ??

An alle fortgeschrittenen Bluesgitarristen - zeigt was ihr ohne Backingtrack könnt

:engel:
 
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Ja Arpeggios werd oft und gerne unterschätz/ignoriert ....
Man muss sowas auch nicht runterrassel können wie nen Jazzgitarrist :D
aber hilfreich sind die Grundarpeggios (Maj 7, Moll 7. Dom 7) schon



Das Schemas eines Songs, über den man solieren möchte, sollte man immer
total aufgesogen, in sich haben ...... wie auch immer man das formuliert !!!

Und ja das Ziel ist die Akkordwechsel auch ohne Backingtrack hören zu können.
Evtl sollten wir nen neuen Thread aufmachen ??

An alle fortgeschrittenen Bluesgitarristen - zeigt was ihr ohne Backingtrack könnt

:engel:

... einfach Stratmano anhören :)
 
... einfach Stratmano anhören :)

Neee...so einfach geht das auch nicht. Ich muß schon ganz schön üben. Immer wieder versuchen "zu hören", nicht zu daddeln. Das ist garnicht so einfach.

Manchmal nehme ich was auf und mache 30 Takes und bin total abgenervt, warum ich so einen Mist spiele (wenigstens merke ich das noch...:redface:)
Dann heißt es: Gitarre weglegen und irgend was anderes machen. Und manchmal ärgere ich mich kaputt, warum ich nicht auf den Record-Knopf gedrückt habe, weil ich das Feeling des 1. Takes kein zweites Mal hinbekomme.

Ich habe ja, wie weiter vorne schon mal geschrieben, ganz anders gelernt: Hören, Hören, Hören. Versuchen nach zu spielen und dann analysieren: "Wat macht der denn da?"
 
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Manchmal nehme ich was auf und mache 30 Takes und bin total abgenervt, warum ich so einen Mist spiele (wenigstens merke ich das noch...:redface:)
Dann heißt es: Gitarre weglegen und irgend was anderes machen. Und manchmal ärgere ich mich kaputt, warum ich nicht auf den Record-Knopf gedrückt habe, weil ich das Feeling des 1. Takes kein zweites Mal hinbekomme.

Ich habe ja, wie weiter vorne schon mal geschrieben, ganz anders gelernt: Hören, Hören, Hören. Versuchen nach zu spielen und dann analysieren: "Wat macht der denn da?"

Hihi du hast eben meine Herangehensweise ziemlich genau beschrieben ...... :whistle:
(Welcher Jahrgang bist du denn Stratomano ?? ick bin `64er ;) )

Abgenervt bin ich zwar nur noch selten, da ich weiß das das ganz normal ist,
aber ich bin halt ziemlich anspruchsvoll was das Feeling eines Takes angeht.
Perfektion dagegen finde ich wiederum sehr laaaangweilig.

Aber ich bin eigentlich ziemlich sicher das das hören ,hören, hören
das du selber beschrieben hast. Das ewige Zurückspulen der Kassetten
oder das Umsetzens des Plattenarms, also die Begeisterung und die Ausdauer
die man letztlich aufgebracht hat, eine unheimlich gute Schule war.
Sowohl für die eigenen Ohren und die eigene Musikalität, also auch für die
eigene Einstellung. Es ging halt nur langsam und mit Geduld voran.
Daher kann man aber Fortschritt u.U. auch ganz anders schätzen.

Internet ist ne coole Sache, aber die Vielzahl an musikalischen
Informationen Heutzutage, macht es nicht immer nur leichter ......
 
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Aber ich bin eigentlich ziemlich sicher das das hören ,hören, hören
das du selber beschrieben hast. Das ewige Zurückspulen der Kassetten
oder das Umsetzens des Plattenarms, also die Begeisterung und die Ausdauer
die man letztlich aufgebracht hat, eine unheimlich gute Schule war.
Sowohl für die eigenen Ohren und die eigene Musikalität, also auch für die
eigene Einstellung. Es ging halt nur langsam und mit Geduld voran.
Daher kann man aber Fortschritt u.U. auch ganz anders schätzen.

Das habe ich auch so erlebt. Sollte man aber nicht zu hoch hängen. Zu allen Zeiten sind "große" Musiker vor allem durch ihr außergewöhnliches Talent (+ Fleiß + Ausbildung bei Leuten, die es auch schon konnten) groß geworden. Es gab ja auch schon Zeiten vor dem Internet, vor dem Tonbandgerät und vor dem Plattenspieler. Zur besseren Ausbildung von Musikern tragen die technischen Mittel m.E. nichts Entscheidendes bei. Es sind die Schulungsmöglichkeiten im Jazz- und Popbereich, die sich entwickelt haben. Schulen für Jazz und Popularmusk gabe es früher in Deutschland nicht. Heute haben wir viele Musiker im Lande, die den Amis endlich in nichts mehr nachstehen.

Ein Steve Lukather hat seine Jazz-Lektionen in jungen Jahren bei kundigen Spezialisten gelernt und das Wissen in die Popmusik übertragen. Ein Uli Roth sogar hat ohne jegliche "Schulung" von außen mit als erster im Alter von 20 Jahren Modalität und heute als "Neoklassik" bezeichneten Elemente in die internationale Rockmusik getragen. Von daher: Die heutige technische Unterstützung ist schön, bringt allein gesehen aber nicht mehr "gute" Musiker hervor als vor 20, 50, 100, 300 Jahren.
 
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Neee...so einfach geht das auch nicht. Ich muß schon ganz schön üben. Immer wieder versuchen "zu hören", nicht zu daddeln. Das ist garnicht so einfach.
"

@Stratomano - Du beschreibst ziemlich genau ein Vorgehen, wie ich es auch betrieben hatte (als ich noch Zeit habe). Das habe ich, als ich Dein Spiel gehört habe, auch irgendwie erwartet :)

@Dr Dulle - schön, dass es noch andere "alte Knochen" im Forum gibt - bin auch ein "64er" und mit Rockmusik "groß" geworden. Immer schön gehört, gehört, versucht nachzuspielen und zu analysieren.

Heute haben's die Kidds doch alle einfacher - im Internet gibt es einfach alles, da muss man nicht mehr Taperecorder, Plattenspieler etc verschleissen und sich ärgern, dass es sich "langsamer drehen" die Tonhöhe ändert.

Ich gebe Hans auch recht - bei allem "Üben" - die großen Gitarristen verfügen dazu noch über ausserordentliches Talent. Das macht letztlich den "kleinen" Unterschied....
 
Und genau das ist Segen und Fluch in einem!

Man kann heute relativ schnell und einfach erste "Erfolge" feiern, aber es fehlt oft die "Fundierung".
Heute kann man z.B. hier "Fortgeschrittenenbereich" sehr schnell etwas posten, was auf den ersten Eindruck sehr gut passt, ja fast viruos ist. Was allerdings dahinter an wirklich massivem Wissen und Können steht, ist so gut wie nicht zu beurteilen.
Ich habe ja schon 'mal meine "Begegnung der 3. Art" in einem Musikgeschäft geschildert: da saß, als dazu kam, ein etwa 14 oder 15jähriger, der "For the Love of Gods" von Steve Vai fast 100% spielte, Dann kam ein etwa 40jähriger dazu, der die Akkorde von "House of the Rising Sun" mehr schlecht als recht klimperte. Der Jünglich versuchte nun einzusteigen, lag aber fürchterlich daneben. Nicht nur dass ihm jegliches Gefühl für Rhythmus und Phrasierung fehlte, nein, auch die Töne waren völlig daneben, schief und falsch.
Auf meinen vorsichtigen Hinweis "Am - C ....." kam von ihm:"Was ist das denn?"

Segen und Fluch eben..
 
Und genau das ist Segen und Fluch in einem!

Ich habe ja schon 'mal meine "Begegnung der 3. Art" in einem Musikgeschäft geschildert
.

Ja genau Segen und Fluch in einem. Bei mir gab es so ein Erlebniss auf einer Blues Session.

Ich war Teil der Opening Band und bin als letzter da aufgeschlagen. Alle waren bereits
auf der Bühne am aufbauen, und da wo mein Krempel hinsollte saß ein ca 20 jähriger
Gitarrist. Er hatte bereits sein Multieffekt an die PA angeschlossen und fing gerade
an zu spielen (war glaube ich nen Bekannter/Schüler vom Bassisten).

Heilige Scheiße :eek: irgentwelche Progrocklicks in (für mich) irrer Geschwindigkeit.
Technisch erstmal scheinbar alles OK. Kurze freundliche Begrüßung, wir spielen
wie geplant ein Set, dann geht die Session los. Der Jungspund schon ewig startklar,
nur leider konnte er nicht einmal mitspielen/einsteigen/den Groove eines Stückes
auch nur Ansatzweise nachvollziehen. Ausserdem ist sein Effekt beladener Sound
auch total untergegangen..... Nach 3 Songs war dann auch schon alles vorbei.
Er war einfach komplett in seiner eigenen Blase gefangen......
 
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Well, zu meinem Alter.... das sag ich nicht, das sag ich nicht, nanananana....:tongue:
Bin ein Baujahr 1965. Gebaut und Geboren..,,

Cassetten, Platten, habe alles kaputt gemacht. Geholfen hat mir aber auch: Bücher, ja Tabulaturen. Die gab's damals kaum, habe dann irgendwann ein Buch von SRV in die Hände bekommen. Man war ich glücklich. Da stand so einiges drin, was ich schon immer wissen wollte. Einiges war auch falsch, wie ich dann später merkte.
Videos (Hot-Licks oder so hiessen die) hatte ich nie. Waren zu teuer. Also Platte von SRV aufgelegt und versucht das im Buch und auf der Gitarre nach zu vollziehen.

Ich denke, die heutigen Möglichkeiten mit dem Internet hätte ich damals gerne gehabt. Aber es kann auch sein, das die "alte" Methode der 80er und 90er natürlich geschult hat was das "Hören" angeht. Dadurch verinnerlicht man vielleicht auch den ganzen Song mehr und hört auf Details. Nicht alles was man vorgesetzt bekommt bei YouTube ist das gelbe vom Ei.

Es gibt aber auch eine Menge junger Gitarristen, die höllisch gut sind. Ich staune immer wieder. Es gibt aber auch so einige Seifenblasen, das finde ich auch.
 
Jetzt mal ein ernstes Thema:
Ich habe einen Song ausgegraben, den ich 2012 mal aufgenommen habe. War aber nie richtig zufrieden damit.
Also: Re-Mix, Re-Mastert und Re-Videot.
Mich würde Eure Meinung interessiern. Ich spiele ja immer ein wenig mit dem Timing (wie ich schon mal schrieb), aber diesmal habe ich das Gefühl es etwas übertrieben zu haben.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Song nicht mehr nach vorne schiebt. Klingt es für Euch auch so??
Das Metronom läuft zwischen 95 und 109 bpm hin und her.



Ist das noch okay oder zu heftig?

Danke für Eure Meinung.
 
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Jetzt mal ein ernstes Thema:
Ich spiele ja immer ein wenig mit dem Timing (wie ich schon mal schrieb), aber diesmal habe ich das Gefühl es etwas übertrieben zu haben.
Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Song nicht mehr nach vorne schiebt. Klingt es für Euch auch so??
Das Metronom läuft zwischen 95 und 109 bpm hin und her.

Hi, cooler Song, cooler sound - benutzt Du ein AutoWah? Finde, der Song hat Groove - möglicherweise beim Bass den ein oder anderen Ton weglassen - Basslinie könnte mehr Druck erzeugen. Timing fällt nicht weiter auf, lässt den Song eher lebendig klingen. Insgesamt würden dem Song coole Bläserlicks guttun. Gitarren Licks klingen "saugut", Phrasierung und Ton 1A. Trotzdem würde ich insgesamt noch versuchen, "einen Überraschungsmoment" einzubauen.
 
Hallo,
Danke für die Kritik.
Bläser wären tatsächlich eine gute Idee, habe ich nicht dran gedacht. Kein Auto-Wah, sondern bearbeitet in Amplitube.
Merci.
 
Gefällt mir total gut. Groovy und satt auf den Punkt gespielt.

Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass Du nie ganz zufrieden damit geworden bist. Grund ist m.E., das mit der Zeit einfach die Spannung raus geht. Das schwrierigste beim Songwriting/Arrangement ist ja immer, die Spannung entweder spürbar zur erhöhen oder sie so raffiniert zu erhöhen, dass sie unmerklich dem in jedem Falle zwangsläufigen Spannungsabfall entgegenwirkt.

Einige Dinge sind mir dazu aufgefallen:

Der Zwischenteil (E, F G) - ich nenne ihn mal X - ab 2:40 wird zu oft wiederholt und zieht in die Länge. 2 x statt 4 x ist hier besser. Zumal der folgende Gesangsteil (nenne ich Y) ebenfalls mit einer aufsteigenden Akkordfolge anschließt. Das ermüdet unbewusst.

Zwischen X und Y passiert aber eigentlich was Spannendes: X endet auf G-Dur, Y wechselt dann nach G-moll. Das wird aber nicht richtig ins Ohr gebracht. Damit das richtig rauskommt/wirkt, muss es klarer ausgespielt werden: letzter Chord im 2. Durchgang von X als erkennbares G-Dur mit gr. Terz stehen lassen - und ohne Septime(!), sonst fehlt der Spannungsübergang, wenn bei g wieder die Sept reinkommt. Den F-Akkord in Teil X würde ich zudem als Fsus2 färben. Das Solo für die beiden Durchgänge markant durchgestalten! Der Bass darf in Durchgang 1 über dem G ruhig wieder marschieren. Faustregel: Niemals mehrere solcher Durchgänge ohne jedwede Variationen laufen lassen.

Zu überlegen ist auch, ob ab 3:35 nicht eine Rückung nach Bb in Frage kommt. Zur Schlusssequenz wieder kackfrech auf G runter ("Ausflug beendet") .

Auch die eigentlich stimmigen und klanglich guten Soli können im Verlauf des Songs noch Anstieg der Tension vertragen, da Du Dich (zu) durchgängig auf die Pentatonik konzentrierst (und dadurch im Laufe der Minuten an Farbe einbüßt). Da das Ganze zu G dorisch tendiert, sollte die dorische gr. Sexte auch ab irgendwann mit eingebaut werden! Erstmal ist Penta OK, denn damit hältst Du Dir für die späteren Soli das Färben mit E offen, das du ja auch in dem Basisteil (g C) als Terz von C dominierend rausspielst.

Von der Hinzunahme von Bläsern halte ich pauschal gar nichts. Das bringt Klangfarbe, macht aber die Gitarrenriffs platt. Bläser und weiteres Instrumentengedöns etc. wirken nur, wenn der der ganze Kontext ohnehin schon total stimmig ist.
 
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