2x12 zu leise für metal?

Die Lautstärke ist sicher nicht das Problem, und "Druck" - was immer man darunter genau verstehen mag - bringt auch eine 2x12er genug.
Was für den Metal-mäßigen Höreindruck aber schon einen Unterschied macht: der Sound kommt aus 4 Quellen zugleich (oder gar 8 beim Fulllstack).

Ich meine jetzt gar nicht mal primär die Abstrahlcharakteristik, sondern die sich überlagernden Phasen, die eine 4x12er bringt. Mehrere Speaker bringen immer minimale Laufzeitunterschiede mit sich, wodurch sich die Obertöne unterschiedlich mischen und der Soundeindruck quasi "chaotischer" wird. Das HiFi-Ideal ist ja die punktförmige Schallquelle, die 4x12 quasi das Gegenteil. Ein Psychoakustiker hat den Effekt nach meiner Erinnerung mal so erklärt, dass ein lauter Ton aus mehreren Klangquellen für unsere Vorfahren erhöhte Aufmerksamkeit verlangte und Gefahr signalisierte, weil er zum einen die Ortung erschwerte und zum anderen eine ganze Horde von Feinden oder Raubtieren bedeuten konnte. Machen wir uns nichts vor, Metal steht ja auch für ein gewisses Maß an Machtgehabe und Aggression, man fühlt also subjektiv mehr Power in dem, was man da raushaut. :m_git1:Geil.

Auch Singlenotes klingen fetter bei gleicher Zerre und Lautstärke. Man kann das durchaus vergleichen mit der Abnahme einer Saite durch einen Singlecoil oder auch einen gestackten HB und einen Fullsize-Humbucker, bei dem die Saite ja immer an zwei verschiedenen Stellen abgenommen wird. Auch dort wird ein sozusagen "verwascheneres" Klangbild erzeugt, das aber für bestimmte Anwendungen erwünscht ist. Über eine Strat mit einem SC und eine einzelnen 12er wird man nie das erzeugen, was man landläufig als "Metal-Klangbild" erwartet, selbst wenn man Höhen rausnimmt, das Gitarrensignal boostet und einen Rectifier als Amp hat. Das Ganze wird immer zu definiert und konkret sein. Wer sehr viel Wert auf den Ausdruck einer einzelnen Note legt, dem sind HB und 4x12er denn auch oft zu "schmierig". Wenn ich so drüber nachdenke (und nein, es liegt keine statistisch nachgeprüfte Studie zu Grunde): Bei Blues(bzw.-rock)ern sieht man schon auch mal Strats mit 4x10ern oder 4x12ern, während Les Paul oder ES meistens über 1x12 oder maximal 2x12er Combos laufen.

Gruß, bagotrix
 
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„Es wird mehr Luft bewegt, also hat die 412 mehr „Druck“!“. So? Wie funktioniert denn so ein Lautsprecher? Die Menge der bewegten Luft setzt sich in erster Näherung zusammen aus (maximal zulässiger) Auslenkung und Fläche der Membran. Letztere ist erstens unveränderlich und zweitens bei allen betrachteten LS gleich.
aber die Fläche der Membran habe ich bei 412 eben vierfach, und bei 212 eben nur doppelt.
So verstehe ich das Argument in Sachen größere Fläche.
 
Und der Hub..? 50 vs. 80%?
 
also geht's gar nicht um Fläche an sich, sondern Volumen?
 
"Bewegte Luft" liest man idR. Ich schrob ja dazu:

Eines ist doch wohl einleuchtend: Betreibe ich einen LS mit 83% seiner Nennleistung (212), bewegt er mehr Luft, als wenn ich den gleichen LS mit 50% seiner Nennleistung betreibe (412). Schlicht und ergreifend deshalb, weil der Hub sich vergrößert. Also will ich nun ein diffuses laues Lüftchen (412) oder einen fokussierten Sturm (212) erzeugen..? ;)
 
OT:
Wir sind zwar hier im Internetforum, aber ich liebe die deutsche Sprache und lese leider viel zu oft im Netz, auch wenn es vielleicht nicht ernst gemeint ist, "schrob". Schön, dass es weiterhin stark bleibt, aber leider falsch. Das musste endlich mal raus!
 
Das sei dir gegönnt. Ich versichere, es war ein absichtlicher "Fehler". ;)
 
Jo, das "schrob" ist seit einigen Jahren ein gern gemachter Jux. Schlimm wird's nur, wenn es die ersten in ihre "richtige" Sprache einpflegen. :D
 
Was mich grade interessiert: Macht es einen großen Soundunterschied, ob ich 2 1x12er Boxen nehme oder eine 2x12er?
BZw anders formuliert: Wo liegen da die Unterschiede? Hat da jemand von euch diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht?
 
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Ja, ich.

Du hast bei zwei 1x12er Boxen in der Regel den Vorteil, dass das Gesamtvolumen größer ist als bei einer 2x12er (außer, man spielt spezielle Oversized Boxen).
Und wenn man verschiedene Speaker benutzen möchte, beeinflussen die sich nicht gegenseitig, weil sie in getrennten Boxen/Kammern sitzen.
Zudem könnte man, wenn man wollte, eine 1x12er im Proberaum lassen, die andere mit nach Hause nehmen - oder bei Bedarf halt nur mit einer 1x12er spielen, wenn das ausreichend ist (kleine Gigs).

Aus der anderen Perspektive ist eine 2x12er meist handlicher als es zwei 1x12er sind, was ein Vorteil wäre.
 
gut das mit dem "handlicher" und " nur einen Speaker mitnehmen" ist irrelevant, ging mir einzig um den Sound. Danke für die Antwort!
 
Aus gegebenem Anlass ;)

Übelst derber Metal , schweinelaut ...

Das alles über ... na ? Jeweils eine 1x12er

Ohne Gehörschutz gings nicht ;)

Klar ... sieht aus als ob die "Eier" fehlen , der Sound war aber Brachial
 

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Das alles über ... na ? Jeweils eine 1x12er
Ohne Gehörschutz gings nicht ;)
Klar ... sieht aus als ob die "Eier" fehlen , der Sound war aber Brachial

Öhm...meinst Du jetzt die Comboverstärker mit den Mikros davor? "Schweinelaut" kann alles sein, was mit Mikro abgenommen wird. Und eine ausgelastete 100W 1x12er ist so oder so derbe laut. Hier zweifelt ja niemand wirklich daran, dass eine 1x12er zu leise wär...

Aber ansonsten ist es natürlich schon so, dass gerade in größeren Locations mit großer PA sonst vielleicht hörbare Unterschiede zwischen kleinen und großen Boxen verschwinden können. Da tritt dann eher der abgenommene Teller in den Vordergrund und es kann noch eine Menge am Mischpult gedreht werden.

Mustasch spielen beispielsweise Blackstar HT-1 LIVE. Ja richtig, 1-Watt-Röhrencombos mit 8"-Speaker. Und denen kann auch keiner absprechen, nicht ordentlich Wumms zu haben.
 
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Sie hatten die Combos nur als Cab genutzt ;) daran hingen ein Triple Recti und irgendein Bogner :D

Prinzipiell sollte eh alles über PA laufen , und wenn ich im Proberaum alles auf Anschlag fahren muss hab ich ohnehin ein Problem ;)
 
Sie hatten die Combos nur als Cab genutzt ;) daran hingen ein Triple Recti und irgendein Bogner :D

Prinzipiell sollte eh alles über PA laufen , und wenn ich im Proberaum alles auf Anschlag fahren muss hab ich ohnehin ein Problem ;)

Falsch Mustasch spielen die HT-1 übers Mic. abgenommen bzw. haben die Dinger glaub ich doch auch nen Rec. Out .

2x wenn ihr im P -Raum voll aufdreht dann haut was nicht hin! Ihr solltet da mal schauen das ihr die Frequenzen unter euch aufteilt sprich Bass: Bass und Tiefmitten 1 Gitarre: Höhen und Mitten /2: Gitarre: Mitten und Tiefmitten dann klappts auch ohne Gehör Schädung und ihr klingt brachial ;)
 
@Austin.Powers , da haste was Missverstanden ;)

Die von mir genannten Amps waren auf meinen Vorherigen Beitrag bezogen ;)

Und die Kernaussage zwecks Lautstärke hab ich oben ebenfalls genannt :D

Ich habe einen Drummer der sich im Griff hat und somit kann ich auf moderater Lautstärke Proben ;)
 
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Aus Erfahrung:

Ich mit 2x12 er (Celest. V30). + 36 Watt Amp (HK).

Rythmussgitarrist mit 4x12 er (Laney). + 100 Watt Amp (Engl).

Ich kann LOCKER mithalten.

Ich finde 2x12er was den Druck angeht sogar (eigentlich IMMER) besser als 4x12er. Bei den 4ern kommt mir der Druck zu sehr ausm Bass-Bereich. Bei den 2ern kommt er eher aus den tiefen Mitten was mir weitaus besser gefällt und definierter klingt.
So zumindest mein Eindruck.
 
ich finde VICIOUS und Austin haben gute ansätze.

Ach aus Erfahrung:

ja, als metaller braucht mann unbedingt 8x12" und ein 200W Mode 4 amp um ein cooler hund zu sein , um bei clubauftritte beeindruckend aus zu sehen und den kollegen von andere bands bei material ausleihe glücklich zu machen.

leider wird dadurch nur der gitarist glücklich der ausschließlich sich selbst knallen hören will. (Marshall Schneise)
Für die band ist es nicht hilfreich, nicht für den PA tontechniker, auch nicht für das publikum.

mein Marshall 1961 2x12 120W (normale marshall box in 4x12 größe) und Marshall JTM 45 Amp (einkanaler 30WATT) reichen dick aus um mit eine 100W JCM / 6100 und 4x12 box mit zu halten im proberaum und auf kleine Bühnen. Wir fast spielen immer mit Zerre und in standart tuning.

Der unterschied ist der sound: der 'leichtere' verstärker geht viel früher in die sättigung, die 2 'leichte' 60W Lautsprecher gehen früher in die sättigung, es fühlt sich an als ob die töne förmlich 'kleben' beim spielen. der sound wirkt viel mehr angeblasen, mann kann mit weniger zerre spielen was mein ton an sich nur zu gute kommt. Es dauert länger bis der ganze schellenden lärm anfangt zu nerven, weil die zerre aus den rohren und speaker kommt, weniger aus den (kratz) pedalen.

Mein Kumpel hat eine Fender 2x15 bassbox unter sein Marshall jcm, hat ein sehr tiefer sound. 1x18 und 2x10 drunter stellen macht auch bei scooped sounds laune. So kann mann sich im vergleich zum 2. gitarissen schon sein eigener bereich schneiden.

Auch macht es einen großen unterschied was für pedale mann benutzt und in welcher menge. Für mich macht es sinn booster, overdrive, distortion hinter einander zu schalten, und daraus (mit niedrige dosierung) verschiedene stufen der zerre zu erreichen. das meiste kommt aber aus dem AMP und Lautsprecher.
Es ist schon eine sucherei pedale amp und speaker zu finden die zu einander passen (ebay sei dank)

Auf eine kleine Bühne für 10-200 besucher ist mein beschriebenes set up meist schon überdimensioniert um als BAND einen guten ton aus der PA hin zu bekommen.

Um meinen 'guten ton' aus dem proberaum ohne PA auch auf die Bühne zu bekommen musste ich so weit aufdrehen, das schlagzeug, und andere instrumente so laut über das monitoring kamen, das ich sausen in den ohren hatte, der PA mann probleme mit BAND-sound nicht im griff bekommen hat.

Deswegen sind wir irgendwann gewechselt von volle kanne AMP sound auf DI, und haben uns die frequenzbereiche für die unterschiedliche instrumente aufgeteilt. 1000 mal geiler.
Besucherfeunde bleiben länger im proberaum, das publikum kommt näher an die bühne ran, insgesamt kann mann jetzt die musikstücke von einander unterscheiden weil mann sie hört.

besser als 2x 12 und 4x 12

gruß

Denis
 

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