Hallo Sven Svenson,
wenn die Bassmechanik geölt wurde,
ist das schon eine ziemliche Sauerei und eigentlich ein Grund das Instrument zurück zu geben.
Auch wenn es jetzt seinen Dienst tut - in einem halben Jahr klemmt alles, da Staub festkleben wird.
Wenn was quitscht, werden es wahrscheinlich die Blechstäbe unter den Bassknöpfen sein.
Um ganz sicher zu gehen, man kann die Bassmechanik auch ausbauen.
Technisch nicht wirklich aufwendig, man muß jedoch sehr sauber sortieren, damit die 120 Hebelchen nicht vertauscht werden.
Im Grunde sind alle Systeme ähnlich:
Unter den Knöpfen sind lange Stäbe mit verschiedenen kleinen Pinnen, die über Hebel unten laufende Längsachsen bewegen.
Sagenhaft kompliziert....
Man kann aber alles ausbauen und reinigen (und bei der einmaligen Gelegenheit gleich die Klappenbeläge im Bass mal ansehen...)
Meist schaut einen ganz oben eine feine Holz- oder Aluleiste mit ein paar feinen Schrauben an. Diese entfernen, die Leiste auch.
Jetzt liegen die Führungen für die ersten vier Bassreihen (die Akkorde) lose.
Diese kann man jetzt ganz vorsichtig Reihe für Reihe herausfädeln
und ganz sorgfältig auf einen grossen Tisch aufreihen.
Man kann natürlich die Knöpfe an den Blechstreifen auch einzeln mit einem edding numerieren...
Nach zwei Reihen kommt eine dünne schwarze Kunststoffleiste diese müsste vorsichtig am Stück seitlich herausgezogen werden.
Dazu die Führungsmechanik einseitig lösen.
Die letzten beiden Reihen haben eine eigene Führung - da geht es jetzt ganz einfach.
Wenn bei den einzelnen Bassknöpfen und den Stäben darunter schon alles ölig klebt , jeden Bassknopf einzeln festhalten und unten ich ein Glas mit Aceton oder einem vergleichbaren
Reiniger rühren. Der Knopf selber darf nicht mit dem Reiniger in Berührung kommen.
Bei Hohner üblich, bei den Italienern eher nicht, kann es sein, daß an den kleinen Pinnen noch Gummihülsen aufgesteckt sind,
die die Klappergeräusche mildern sollen. Die dürfen dann auch nicht ins Aceton !
Sollten die Blechstreifen unter den Bassknöpfen aus Alu sein, könnte das Material aufgeblüht sein und das wäre eine Ursache für
Klemmen und Quitschen. Das könnte man vorsichtig mit einem Dremmel und einem Bürstenkopf abschleifen.
Im Idealfall liegen nachher 120 Bassstäbchen mit Knöpfen sauber gereinigt und sauber sortiert vor Dir.
Jetzt ragen aus dem Bassgehäuse dünne Drähte, die alle , wie Finger nach oben ragen.
Sie sind alle an den quer liegenden Achsen angelötet.
Diese sollten sich alle sauber bewegen lassen und auch sofort zurückschnellen.
Wenn die unterne Achsen auch zugeölt sind, müssten die auch raus !
Sie müssen teilweise mit etwas Fummelei aus den Klappen herausgefädelt werden-
auch hier unbedingt die Reihenfolge merken !
Beim Wiedereinbau darauf achten daß die Schrauben an den Längsachsen nicht zu stramm angezogen werden,
sie müssen sich frei bewegen können. Nichts darf klemmen - nicht sollte zuviel Spiel haben.
Die Bassknöpfe werden einfach wieder der Reihe nach von hinten nach vorne eingebaut.
Dabei jeden Bassknopf einzeln einsetzen, die Hebelchen von den Längsachsen auffädeln.
Wenn die Blechstreifen unter den Knöpfen jetzt irgendwie seitlich schaben, sind sie wahrscheinlich nicht ganz gerade.
Dieses einzeln korrigieren. Die Hebelchen von den Längsachsen klemmen nicht, wenn alles richtig eingebaut wird !
Alles wieder zumachen und dieschwarzen Gleitbänder wieder reinschieben und die Leisten wieder anschrauben.
Sollte bei einem Test jetzt ein Dauerton sein, ist eines der Hebelärmchen verbogen.
Den Ton lokalisieren und nachsehen.
Bevor man daran herumbiegt ,bitte testen , ob der Fehler nicht woanders liegt
(falscher bassknopf - Längsschienen laufen nicht frei oder die Klappenhebel liegen nicht richtig an.
Kein Öl verwenden !!!!
Die größte Überwindung ist es, damit anzufangen.
Man braucht aber nur etwas Geschick und ein gutes Auge.
Und es ist immer sicherer und genauer, alles auszubauen
und wieder einzusetzen, als irgendwo einzeln herumzubiegen !
Viel Erfolg !!!
Gruss,
Ludger