Bässe klemmen..Wer weiss Rat?

  • Ersteller Musikatoll
  • Erstellt am
Ich habe das gleiche Problem, die gleichen zwei Knoepfe haengen. Die Loesung war so trivial, da haette ich selber auch drauf kommen koennen.

Das auf den Basskoerper aufgeklebte Plastikfurnier hatte sich teilweise vom Koerper geloest und sich im Bereich der beiden Knoepfe nach oben gewoelbt. Fast nicht sichtbar. Aber wenn man das Furnier runterdrueckt, springen die Knoepfe wieder raus.

Mein Reparaturmann wird demnaechst den Bassteil auseinandernehmen, das Furnier ganz abloesen und neu verkleben.

Ich nehme an, Du hast diese Moeglichkeit bei Deinem Akkordeon schon ueberprueft, aber manchmal sieht man ja den Wald vor lauter Baeumen nicht.

Viele Gruesse
 
Hallo Leute!

Bin vorgestern erst aus meinem Türkeiurlaub zurückgekoimmen und habe somit erst jetzt die vielen Antworten auf meine Frage lesen können. Ehrlich gesagt weiss ich jetzt garnicht mehr was richtig und was falsch ist. Letztendlich ist es wohl am Besten das Akkordeon durch eine Werkstatt überprüfen zu lassen,bevor man was falsch macht und das Malheur noch grösser wird.

Allerdings taucht im Moment das Problem bei meinem Akkordeon nicht mehr auf-warum-weshalb-wieso?--Keine Ahnung!

Gruss Fritz
 
Theorie und Praxis unterscheiden sich übrigens nur in der Praxis :)
Und zu jeder Frage gibt es mindestens zwei Meinungen.

Wenn Du verunsichert bist geh besser zum Handzuginstrumentenmacher vor Ort
und lässt ihn das für einen Kaffeekassenobulus richten/reinigen/schmieren.

Dann hast Du für lange Zeit wieder Ruhe - bzw. Musik :great:
 
Moin moin alle zusammen! :)
Ich bin neu hier im Forum und habe mir ein altes Hohner Tango V M-Akkordeon gekauft, bei dem die Bässe auch stecken bleiben bzw. klappern, hauptsächlich die Bässe D und A. Viele Bässe sind schwergängig und stecken manchmal mitten im Spiel fest.
Hab das Instrument jetzt einmal aufgemacht und konnte aber - mit bloßem Auge - keinen Rost, keinen Staub oder etwas Verbogenes sehen.
Gibt es da eine Möglichkeit, das selbst genauer zu untersuchen? Ich habe etwas Angst, die Bassmechanik auseinander zu schrauben ...

Der Balg zieht auch etwwas Luft an der Schnittstelle zum Bassteil, oben und unten. Kann man sowas selbst flicken?

Wenn jemand eine Idee hat, wäre ich dankbar! Einen schönen Tag, viele Grüße, Danke! :)
 
Guten Abend Sven,
zunächst einmal ein herzliches Willkommen im Akkordeonforum, schön daß Du hergefunden hast.

Der Balg zieht auch etwwas Luft an der Schnittstelle zum Bassteil, oben und unten. Kann man sowas selbst flicken?
Das ist die einfachere Übung: zwischen Balg und Bassteil befindet sich der Balgrahmen, das ist ein Holzrahmen, der genau auf das Bassteil passt und an dem der Balg auf der anderen Seite angeleimt ist.
Zwischen diesem Balgrahmen und dem Bassteil befindet sich eine Dichtung, wenn Du diese erneuerst ist der Balg an dieser Stelle wieder dicht. Dazu ziehst Du die Balgnägel vorsichtig heraus und trennst den Balg vom Gehäuse. Die Dichtung kann man unter Angabe der Instrumentenbezeichnung und der Seriennummer bei Hohner bestellen, oder man macht sie aus einer Moosgummiplatte (oder Moosgummistreifen) passender Dicke eben selbst.


Gibt es da eine Möglichkeit, das selbst genauer zu untersuchen? Ich habe etwas Angst, die Bassmechanik auseinander zu schrauben ...
Du solltest dem Drang die Bassmechanik zu zerlegen auf jeden Fall widerstehen, ebenso solltest Du auf keinen Fall ölen. Man muß herausfinden welcher Knopf nicht läuft und dann schauen, ob das dazu gehörige Gestänge 1. sauber und 2. nicht verbogen ist. Meistens liegt es am Schmutz, wenn die Bassmechanik nicht läuft. Wenn Du aber von außen schon sehen kannst, daß ein Knopf nicht ganz gerade steht, mußt Du diesen Schieber richten. Schief stehende Knöpfe klemmen in den Führungen. Evtl. prüfst Du auch den Filz, in dem die Knöpfe geführt sind.
Aber bitte alles mit großer Vorsicht, die Bassmechanik ist relativ empfindlich.

Gruß
Reini2
 
Hallo Sven Svenson,

Die Tango VM ist so in den 50-ern gebaut worden - also n gute halbes Jahrhundert alt.

In der Epoche war die Tango Serie mit Kennbuchstaben "M" . Und ich gehe davon aus, dass die alle ungefähr die gleiche Bassmechanik gehabt hatten. (zumindest bei meiner Tango IIM und IIIM sieht das gleich aus).


Die dürfte dann ungefähr so aussehen:

Bassmechanik TangoIIM.JPG

Basseite TangoIIM.JPG

(also im ausgebauten Zustand)

Wenn da dann ein oder mehrere Bassknöpfe nicht mehr "laufen" dann liegts meist an der schwergängigen Gestängemechanik. Die Knöpfe laufen bei den Instrumenten frei durch die Knopfplatte und haben ziemlich Spiel (Klackediklackediklack...) die haben da praktisch keine Chance zum Klemmen.

Die komplette Mechanik kann man am Stück rausnehmen, nachdem man die Befestigungsschrauben am Boden abgeschraubt hat und wenn ich s noch richtig in Erinnerung habe kann man den Block auch noch in zwei separate Ebenen teilen: Die Koppelmatrix, wo die Knopfgestänge auf die verschiedenen Walzen zugeordnet werden und die Mitnehmerwellen, die die Klappen betätigen.

Soweit macht es noch Sinn das Gestänge zu zerlegen - alles was weiter geht mündet in ziemlich viel Arbeit mit anschließender Puzzlearbeit.

Die Metallstangen sind Oberflächenbehandelt.- Cadmiert oder Phospphatiert. Was genau, weiß ich nicht. Aber auf jeden Fall blüht der Oberflächenschutzim Laufe der Jahrzehnte aus und bildet damit einen Belag. der in den Lagerbohrungen dann stört.

Wenn man die Bassmechanik ausgebaut hat, dann jede Stange so gut man eben hinkommt kräftig abbürsten und alle beweglichen Teile kräftig hin und herbewegen. Alles Absaugen oder abbürsten. Entweder es läuft dann schon wieder alles leicht, odreman kann jetzt mit Teflonspray die lagerstellen einsprühen. Alles nochmals kräftig durchbewegen und eventuellnochmals einsprühen.

Wichtig: Kein Öl (Schon gar kein Silikonöl!) und nur ein Telfonsppray nehmen, das komplett abtrtocknet (vorher an was anderem ausprobieren) Denn jeder Flüssigkeitsfilm hat hinterher die Neigugn Staub und partikel an sich zu binden und dann irgendwann zu verharzen. Teflon bildet einen trockenen Gleitfilm.

Das Ganz muss außerhalb des Gehäuses erfolgen und sollte tunlchst im Freien durch geführt werden, da Teflon zwar super gleitet, aber sehr ungesund ist!


Und wenn das dann alles wieder funktioniert, dann kommt noch ne richtige Geduldsarbeit:

Die Knöpfe wieder durch die Löcher durch zufädeln. Mit etwas Übung geht das ganz gut - aber wenn man das zum ersten mal macht, kann es schon zeimlich nervenaufreibend werden!

Viel Spaß , maxito
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr beiden -
ganz vielen Dank, das ist ja fantastisch, was hier für ausführliche und total hilfreiche Antworten kommen!
Reini2, nach deiner Antwort habe ich das Akkordeon im Bass aufgemacht - aber nicht so zerlegt wie maxitos Bilder - und zum Vergleich meine Hohner Verdi III M auch geöffnet, es sah alles genau gleich aus, aber die Verdi gleitet gut und die Tango läuft schwer.
Morgen baue ich dann die Tango nochmal soweit aus wie auf deinen Fotos, maxito! Hoffentlich kklappt es dann, auf den ersten Blick sah alles ganz sauber aus, aber da kann sich ja wer weiß was zwischendrin verhangen haben.

Beim Balg habe ich es jetzt nochmal genau angeschaut, das ist ja ein unglaublich dünner Moosgummistreifen, aber da, wo man ganz deutlich die Luft rauskommen gespürt hat, ist alles dicht, ich setze da nochmal etwas zusätzlich drauf.

Kennt ihr ein Mittel, mit dem man den Rost bei der Diskantregisterumrahmung usw. am besten wegkriegt und ob man die Vergilbung wegkriegt?

Schon mal herzlichen Dank für die große Hilfe, viele Grüße!
 
Da ich eben kein richtiges Moosgummi da hatte, aber schon einmal herumexperimentieren wollte, habe ich diese moosgummiartigen Küchentücher genommen und an den luftziehenden Stellen drübergelegt, da war es dann dicht, aber darunter kam Luft raus. Das machte ja auch Sinn, weil die neu belegten Stellen höher waren. Habe dann einmal herum alles ausgelegt, aber trotzdem zieht es hier und da Luft. Was macht man da, das macht einen ja verrückt :) , dagegen ist es ja ein Witz, einen Fahrradschlauch zu flicken ...
 
auf den ersten Blick sah alles ganz sauber aus, aber da kann sich ja wer weiß was zwischendrin verhangen haben.
!

Klar verbogene Gestängehebel können immer auch die Ursache sein. Das sieht man aber recht gut, wenn man die Knöpfe im eingebauten Zustand mal anschaut, in welche Richtungen die alle abstehen. Im GEstänge findet man meist nix. das ist in aller Regel die Patina auf dem Gestänge, das ganz einfach zu viel Reibung in den Lagern erzeugt.

Und der dünne Mossgummistreifen war früher mal dicker. Den am besten komplett entfernen und sich eine neuen besorgen.

Vergilbung? Ich nehme an deine Tango ist weiß.. bzw. war mal weiß! Die waren früher nicht reinweiß., sondern "cremeweiß" oder "Elfenbein" oder "Chamoix" - jedenfalls nie ganz reinweiß (das kam erst spater in Mode) Tja und die Vergilbung bringt man wohl nciht wirklcih weg, denn die sittz normalerweise richtig drin im Zelluloid. N bissl kann man viielleicht wegpolieren, aber viel nicht. Nimms einfach als Alterspatina!

Gruß, maxito
 
Ich fahr morgen mal zum Baumarkt, vielleicht bin ich dann erfolgreicher. Teflon und Moosgummi. Was meinst du mit "Im Gestänge findet man meist nix", meinst du, dass man da meistens keine Verbiegungen findet?
Die Knöpfe stehen alle so gut wie kerzengerade nach oben, verglichen mit der Verdi ist die Tango auch innen total sauber, war echt überrascht. Das Verdi-Akkordeon ist weiß (jetzt eher gilblich) und die Tango ist schwarz mit weißen Diskant- und Registertasten.
Viele Grüße! :)
 
Hallo, Sven,

das muß nicht unbedingt Moosgummi sein, man kann sich auch mit Schaumstoff-Klebestreifen oder ähnlichem behelfen. Ich denke da an Tesamoll oder so etwas. Wichtig ist, daß einerseits der Spalt zwischen Balgrahmen und Bassteil zuverlässig ausgefüllt ist und andererseits aber die Dichtung nicht so stark gepresst werden muß, daß die Balgnägel nicht mehr sauber passen.

Bezüglich der Bassmechanik könntest Du doch mal versuchen ein paar Bilder hier rein zu stellen, evtl. sehen wir Dinge, die Dir gar nicht als abnormal auffallen.

Vielleicht findest Du ja hier https://www.google.com/maps/d/viewe...536624,28.54248&mid=zaCrmvmrDq54.k0bLM7_HJImU einen Akkordeonisten, der Dir mal beim Durchsehen oder Reparieren behilflich sein kann.

Gruß
Reini2
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,

man kann natürlich auch einfach eine Balgdichtung für's Akkordeon kaufen, anstatt mit tesamoll (muss ja nicht schlecht sein!), Fensterdichtungen, Scheibenwischergummis, Spülschwämmen oder sonstwas rumzuexperimentieren...:confused: (meine Fantasie kennt keine Grenzen)

Gäbe es z.B. bei den nicht verwandten, verschwägerten oder kapitalmäßig verbundenen Unternehmen:

http://www.stringsandboxes.de/Akkordeon-Ersatzteile/Akkordeon-Balgdichtung-inkl-Anleitung

http://www.media-konkret.de/akkordeonshop/product_info.php?products_id=81

http://www.ebay.de/sch/Musikinstrumente-/619/i.html?_from=R40&_nkw=balgdichtung

Das ist dann wahrscheinlich auch tesamoll, wenn ichs mir recht überlege, :D:D:Daber du weißt, dass es funktioniert. Die Moosgummidichtbänder dürfte es im Baumarkt aber auch geben, als Fugendichtband oder tatsächlich als Fensterdichtung etc.

Hat schon mal jemand versucht, eine Bassmechanik "auszuwaschen"? Ich wüsste nur nicht recht, womit, damit das "oberflächenbehandelte" Material keinen Schadennimmt...:gruebel:. Aber so, wie ich das hier lese lieber mechanisch reinigen und aussaugen...

Und wer mal solche Ausblühungen sehen will, bitteschön:
DSCF2301.JPG



LG Schabernakk
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Leider gilt auch hier:"Aluminium ist aus Dreck und wird wieder zu Dreck!"
Derart oxydierte Oberflächen lassen sich nur mechanisch behandeln. Dazu musst Du die gesamte Bassmechanik zerlegen und alles in mühevoller Handarbeit bearbeiten.
Kann man nur machen, wenn man sowieso nichts zu tun hat oder wenn einem das Gerät besonders am Herzen liegt.

LG umarksch
 
Bei solchermaßen oxidierten GALu-Gestängen ist wirklcih mühsame Handarbeit am Einzelteil nötig.

Bei der obigen Tango VM waren die Gestänge damals jedoch aus Stahl und die Ausblühungen sind keine reine Korrosion des Grundmaterials,. sondern nur eine Umwandlung des Oberflächenschutzes. Den kann man nach meiner Erfahrung mit einer Drahtbürste recht gut abbürsten.

Gruß, maxito
 
Hallo, natürlich möchte ich mich nicht mit Putzlappen als Dichtung auf Dauer behelfen - habe mir jetzt richtiges Dichtungsband bestellt, danke für die Links. Gestern Nacht wollte ich es aber mit dem anderen Kram schon einmal ausprobieren.

Im Baumarkt gab es kein Teflon, und da ich das jetzt online bestellen würde, wollte oich nochmal fragen, was sich eher eignet zum Gängigmachen der Bassmechanik, WD 40 oder Teflon?
Ein Reparaturmeister für Akkordeons hat mir WD 40 genannt, aber ich habe irgendwo in einer Rezension bei Amazonn gelesen, dass es nicht auftrocknet? Beim Baumarkt meinte ein Mann auch, dass es leicht klebrig bleibt und noch ein dünner Film übrig bleibt...

Hier einmal ein paar Fotos der Bassmechanik der Tango VM, sieht da jemand etwas mit einem scharfen Blick?
Danke! :) P1080081.JPGP1080081.JPG P1080077.JPG P1080083.JPG P1080082.JPGP1080080.JPG P1080078.JPG
 
Im Baumarkt gab es kein Teflon, und da ich das jetzt online bestellen würde, wollte oich nochmal fragen, was sich eher eignet zum Gängigmachen der Bassmechanik, WD 40 oder Teflon?
Ich würde aus den bereits angeführten Gründen auf WD40 verzichten. Du wirst damit sicher einen schnellen Anfangserfolg haben, aber die daraus resultierende ewig klebrig-feuchte Oberfläche sammelt Dir jedes Staubkorn, das Du während des Spielens durch den Balg und das Instrument bewegst.
Teflonspray dringt nach meiner Information nach nicht selbsttätig in die Lagerstellen ein, sondern muß gezielt dahin gebracht werden.
An der Bassmechanik kann ich keine Unregelmäßigkeiten erkennen, außer, daß die Knöpfe durch häufige Benutzung einseitig abgegriffen sind.
Ich denke mit Reinigung, gängig machen aller Lagerstellen und etwas Teflon ist das Problem vom Tisch. Ich würde die Mechanik auch nur im Notfall weiter zerlegen, sondern die einzelnen Knöpfe solange bewegen, bis sie wieder einwandfrei laufen. Wenn ein Knopf überhaupt nicht will, muß man eben sehen wo es klemmt.

Gruß
Reini2
 
http://www.ebay.de/itm/1x-400ml-PTF...127?pt=Autopflege_Wartung&hash=item2a344d3b57

Danke für die Tipps :) Ich hab mal geguckt, dieses Teflon hier ist ein Trockengleitspray / Trockenschmierstoff, unten steht auch

"ist ein nicht fettendes Gleit-, Trenn- und Schmiermittel. Nach dem Aufsprühen und Ablüften (trocknen) ergibt sich eine harte Beschichtung aus Polytetrafluorethylen das in speziellen Harzen gebunden ist. Die damit erzeugte Beschichtung wirkt als Gleitfilm der Quietsch- und Knarrgeräusche verhindert. Reibung und Verschleiß werden auf ein Minimum reduziert. Perfekt einsetzbar wo öl- oder silikonhaltige Mittel die Nachbehandlung der betreffenden Teile negativ beeinflussen würden."

und

"
Eigenschaften:

• leichte Handhabung

• temperaturbeständig -180°C bis +260°C

• ohne Öl und Fett

• gute Haftfähigkeit auf den unterschiedlichsten Untergründen

• verträglich mit allen gängigen Kunststoffen

• wasserbeständig

• korrosionsschützend

• wirkt reibungs- und verschleißmindernd

• verhindert Staubbildung (Antiadhäsivität)

• Schmierfilm (nach dem Verdunsten des Lösemittels)

• physiologisch unbedenklich

• hohe Ergiebigkeit


Also es trocknet, kein Silikon, kein Öl oder Fett, verhindert Staubbildung - dieses Zeug könnte man nehmen oder?
Dann geht das nächste Woche los :)
Danke nochmal !!!
 
Moin, bezüglich des Akkordeons hat sich die Sache jetzt geregelt - ich konnt von einem anderen Akkordeon die Bassmechanik einfach ausbauen - ohne ein Mittel benutzen zu müssen.
Jetzt habe ich ein Crucianelli-Akkordeon und da die Bässe z. T. quietschen, habe ich die Mechanik aufgemacht. Leider kann man die Bassmechanik nicht wie bie Hohner in einem Stück rausnehmen. Auf jeden Fall hat hier der Vorbesitzer geölt oder irgendein schmieriges Zeug draufgesetzt und es war nicht zu übersehen, dass überall von den Bassknöpfen abwärts den Hebel runter und stellenweise auch noch richtig in der Mechanik drin Fusseln hängen geblieben sind. Die habe ich jetzt entfernt, so gut es ging.

Sollte das ausgebaut werden, damit man sicher gehen kann, dass wirklich gar keine Fusseln mehr vorhanden sind? (Obwohl ich es dann ja eigentlich auch erst ausbauen könnte, wenn die Bassmechanik wirklich einmal klemmen sollte, jetzt geht es ja gut.)
Wenn da schon Öl oder so dran ist und es trotzdem noch quietscht, hat da jemand eine Idee?

Danke !! :)
 
Hallo Sven Svenson,

wenn die Bassmechanik geölt wurde,
ist das schon eine ziemliche Sauerei und eigentlich ein Grund das Instrument zurück zu geben.
Auch wenn es jetzt seinen Dienst tut - in einem halben Jahr klemmt alles, da Staub festkleben wird.

Wenn was quitscht, werden es wahrscheinlich die Blechstäbe unter den Bassknöpfen sein.

Um ganz sicher zu gehen, man kann die Bassmechanik auch ausbauen.
Technisch nicht wirklich aufwendig, man muß jedoch sehr sauber sortieren, damit die 120 Hebelchen nicht vertauscht werden.
Im Grunde sind alle Systeme ähnlich:
Unter den Knöpfen sind lange Stäbe mit verschiedenen kleinen Pinnen, die über Hebel unten laufende Längsachsen bewegen.
Sagenhaft kompliziert....

Bild 8.png

Man kann aber alles ausbauen und reinigen (und bei der einmaligen Gelegenheit gleich die Klappenbeläge im Bass mal ansehen...)
Meist schaut einen ganz oben eine feine Holz- oder Aluleiste mit ein paar feinen Schrauben an. Diese entfernen, die Leiste auch.
Jetzt liegen die Führungen für die ersten vier Bassreihen (die Akkorde) lose.
Diese kann man jetzt ganz vorsichtig Reihe für Reihe herausfädeln
und ganz sorgfältig auf einen grossen Tisch aufreihen.
Man kann natürlich die Knöpfe an den Blechstreifen auch einzeln mit einem edding numerieren...
Nach zwei Reihen kommt eine dünne schwarze Kunststoffleiste diese müsste vorsichtig am Stück seitlich herausgezogen werden.
Dazu die Führungsmechanik einseitig lösen.
Die letzten beiden Reihen haben eine eigene Führung - da geht es jetzt ganz einfach.
Wenn bei den einzelnen Bassknöpfen und den Stäben darunter schon alles ölig klebt , jeden Bassknopf einzeln festhalten und unten ich ein Glas mit Aceton oder einem vergleichbaren
Reiniger rühren. Der Knopf selber darf nicht mit dem Reiniger in Berührung kommen.
Bei Hohner üblich, bei den Italienern eher nicht, kann es sein, daß an den kleinen Pinnen noch Gummihülsen aufgesteckt sind,
die die Klappergeräusche mildern sollen. Die dürfen dann auch nicht ins Aceton !
Sollten die Blechstreifen unter den Bassknöpfen aus Alu sein, könnte das Material aufgeblüht sein und das wäre eine Ursache für
Klemmen und Quitschen. Das könnte man vorsichtig mit einem Dremmel und einem Bürstenkopf abschleifen.

Im Idealfall liegen nachher 120 Bassstäbchen mit Knöpfen sauber gereinigt und sauber sortiert vor Dir.
Jetzt ragen aus dem Bassgehäuse dünne Drähte, die alle , wie Finger nach oben ragen.
Sie sind alle an den quer liegenden Achsen angelötet.
Diese sollten sich alle sauber bewegen lassen und auch sofort zurückschnellen.
Wenn die unterne Achsen auch zugeölt sind, müssten die auch raus !
Sie müssen teilweise mit etwas Fummelei aus den Klappen herausgefädelt werden-
auch hier unbedingt die Reihenfolge merken !

Beim Wiedereinbau darauf achten daß die Schrauben an den Längsachsen nicht zu stramm angezogen werden,
sie müssen sich frei bewegen können. Nichts darf klemmen - nicht sollte zuviel Spiel haben.
Die Bassknöpfe werden einfach wieder der Reihe nach von hinten nach vorne eingebaut.
Dabei jeden Bassknopf einzeln einsetzen, die Hebelchen von den Längsachsen auffädeln.
Wenn die Blechstreifen unter den Knöpfen jetzt irgendwie seitlich schaben, sind sie wahrscheinlich nicht ganz gerade.
Dieses einzeln korrigieren. Die Hebelchen von den Längsachsen klemmen nicht, wenn alles richtig eingebaut wird !
Alles wieder zumachen und dieschwarzen Gleitbänder wieder reinschieben und die Leisten wieder anschrauben.
Sollte bei einem Test jetzt ein Dauerton sein, ist eines der Hebelärmchen verbogen.
Den Ton lokalisieren und nachsehen.
Bevor man daran herumbiegt ,bitte testen , ob der Fehler nicht woanders liegt
(falscher bassknopf - Längsschienen laufen nicht frei oder die Klappenhebel liegen nicht richtig an.

Kein Öl verwenden !!!!

Die größte Überwindung ist es, damit anzufangen.
Man braucht aber nur etwas Geschick und ein gutes Auge.
Und es ist immer sicherer und genauer, alles auszubauen
und wieder einzusetzen, als irgendwo einzeln herumzubiegen !

Viel Erfolg !!!


Gruss,

Ludger
 
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Lieber Ludger, noch einmal ganz vielen Dank für die Antwort! Die Beschreibung hilft mir sehr, ich muss mich nur einmal ransetzen.
Würdest du empfehlen, das direkt bald zu tun oder erst dann, wenn es wirklich klemmt? Ich habe bereits viel Öl weggewischt und vielleicht vielleicht ist ja gar nicht mehr so viel Öl darin und wenn ich alle paar Monate die leichten Fusseln heraushole, könnte es ja klappen?

Das Akkordeon hab ich über ebay-Kleinanzeigen gekauft, das kann ich dann sicher nicht mehr so leicht zurückgeben oder?

Eigentlich wollte ich einfach zu einem bezahlbaren Preis ein Akkordeon haben, das gut funkioniert und wo ausnahmsweise mal kein großes Problem entsteht ...
Danke auf jeden Fall!!! :)
 

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