Restaurierung - Fender Bronco

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Hallo Zusammen,

nach der Gibson SG 90 Double möchte ich euch heute meinen zweiten Neuankömmling eine Fender Bronco vorstellen.
Ansicht wollte ich immer eine alter Fender Mustang haben (die aus Japan neuen sagen mir garnicht zu. Der Lack fühlt sich wie Plastik an und der Hals liegt nicht gut in der Hand) aber nun habe ich mich am Montag spontan entschlossen diese ja fast baugleiche Bronco zu kaufen. Aber die Mustang kann ja auch noch kommen :D. Ich bin immer wieder traurig wenn ich sehe wie es alten Instrumenten teilweise ergangen ist und habe große Freude daran diesen wieder in den möglichst originalen Zustand zu verhelfen.

Bronco.jpg

Der Body wurde leider vor einem Vorbesitzer sehr unprofessionell in Giftgrün lackiert. Alles andere ist noch in original Zustand und funktioniert tadellos.
Ich möchte die Bronco nun in ihren original Zustand zurück setzten. Das heißt den Body wieder schwarz zu lackieren und einige Macken welche wohl beim runterschmeißen des original Lacks entstanden sind ausbessern.

Pickguard.jpg

Laut Seriennummer (S882631) müsste es sich um ein Modell von 77/78 handeln aber die ganzen anderen Stempel (Halsfuß, Potis, Pickup) sagen 79 (leider vergessen die Nummern zu notieren).
Kann hier ein Fender Profi etwas zu sagen?

Serial.jpgNeck_Stamp.jpgNeck.jpg



Beginnen kann ich wie mit der SG leider erst in einigen Wochen, da mein derzeit gebrochener Daumen erstmal wieder verheilen muss.

Grüße
Sven
 
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Interessant. Könnte - je nach Fräsung - ja vielleicht auch mit 'nem zweiten PU ausgerüstet werden.
Ich habe übrigens eine Japan Mustang und finde die schon ziemlich genial in Punkto Authentizität.
Habe sie gebraucht für weniger als die Hälfte des Neupreises bekommen. Warten kann sich also lohnen.
 
Interessant. Könnte - je nach Fräsung - ja vielleicht auch mit 'nem zweiten PU ausgerüstet werden.

Die Fräsung ist noch unangetastet und auch nur für einen Pickup ausgeführt. Da ich die Gitarre ja auch unbedingt in den Originalzustand zurücksetzen möchte ist ein zweiter Pickups für mich keine Option. Es gibt im Netz aber viele Bilder von Broncos welche zur "Mustang" umgebaut wurden.


Ich habe übrigens eine Japan Mustang und finde die schon ziemlich genial in Punkto Authentizität.
Habe sie gebraucht für weniger als die Hälfte des Neupreises bekommen. Warten kann sich also lohnen.

Ok... Interessant! Ich war erst vor ca. 2 Monaten in Köln und habe dort im Store eine Japan Mustang getestet. Daher meine Aussage. Eventuell hab ich einfach die falsche erwischt, aber gegen die originale 64er welche ich davor von einem bekannten in der Hand hatte hat die Japan mir gar nicht zugesagt. Aber wie auch immer selbst wenn alle so sind wie die die ich getestet habe ist das immer noch Geschmackssache!
 
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Ja, die Japaner verwenden keinen Nitrolack. Das wird der Unterschied sein, der Dir aufgefallen ist.
 
Hallo zusammen,

meiner Hand gehts nun wieder besser und ich habe in den letzten Tagen mit dem herunterschleifen des "Hulk" grünen Lacks begonnen.
Zunächst die Ausgangssituation:

Body_vorn.jpg Body_hinten.JPG

Anschließend habe ich den Lack soweit mit der Hand heruntergeschliffen, bis ich keine wirklichen Fortschritte mehr gemacht habe. Daher bin ich für die letzten Reste doch auf den Schwingschleifer mit 150er Papier umgestiegen. Es sind hier und da noch kleine Reste der Grundierung sichtbar. Diese wurden nicht entfernt, da der Body an diesen Stellen nicht ganz eben ist und ich um diese zu entfernen noch sehr viele länger hätte schleifen müssen. Allerdings würde dies auch zwangsläufig die Dicke / das Shaping beeinflussen was ich definitiv nicht wollte. Nun ja ich denke auch kaum das diese Reste der ursprünglichen Grundierung in irgendeiner Art und Weise stören werden (Auf den Bildern ist das Holz etwas dunkler, da der Body kurz zuvor mit angefeuchtet wurde um die Fasern aufzurichten):

Schleifen_3.JPG Schleifen_4.JPG

Als letztes habe ich dann den kompletten Body mit verdünnter Clou Holzpaste eingepinselt um die Poren / Vertiefungen zu füllen. Einige wenige größere Macken habe ich gesondert mit unverdünnter Paste verspachtelt:

Kitten_1.jpg Kitten_2.JPG

Das war es nun erstmal. Heute werde ich mir das Ergebnis der Holzpaste ansehen und alles Überflüssige wieder herunter schleifen. Anschliessend werde ich entscheiden ob ich nochmal mit Holzpaste füllen muss oder ob ich sofort grundieren kann.
 
Hallo,

die erste Schicht Lack ist gestern auf die Gitarre gekommen (diese wird übrigens genau so wie es auch original der Fall war schwarz). Leider musste ich danach feststellen, dass immer noch einige Poren offen waren, so dass ich die erste Schicht Lack mehr als Grundierung betrachten durfte.

Also habe ich den Lack mit 600er Nassschleifpapier bestmöglich auf eine Ebene gebracht. Es ist noch nicht perfekt aber nun schon deutlich besser.
Die nächsten 1-2 Schichten Lack werden daher wohl auch noch einen Zwischenschliff brauchen.

Hier der aktuelle Stand nach dem Nassschleifen:

Grundierung_1.JPG Grundierung_2.JPG
 
Cooles Projekt, werde ich definitiv weiter verfolgen! Bin ja auch großer Fender Fan, und abgesehen von den üblichen Verdächtigen (Strat und Tele) schon immer von den Offset Modellen begeistert, besitze auch selbst eine Japan Mustang (das Cobain Modell).
Mich juckt es auch immer in den Fingern, wenn ich die alten CBS Offset Schätzchen für verhältnismäßig wenig Geld bei eBay sehe, daher könnte Dein Restaurationsthread im (für mein Konto) schlechtesten Szenario durchaus GAS auslösen :D:great:
 
So Zeit für ein Update!

Es geht leider etwas schleppend voran, da ich wie bereits gesagt auf Grund von etwas schlechter Grundierung mehrere Schichten Lack (jede mit Zwischenschliff) aufbringen muss um auch die letzten Poren / Dellen zu schließen.

Nun hier sieht man den Body nach der zweiten Schicht Lack und dem zweiten Zwischenschliff. Dieser ist bereits mit 1000er Körnung nass erfolgt. Wie man sehen kann schimmert hier schon kein Holz mehr durch und alles ist relativ glatt:

Zwischenschliff_1.JPG

Aktuell (nach der dritten Schicht Lack) sieht der Body so aus. Der Zwischenschliff kommt heute Abend:

Vorn_1.jpg Hinten_1.jpg

Wenn ich mit dem Zwischenschliff durch bin werde ich entscheiden ob es noch eine weitere Schicht Schwarz wird oder ich als nächstes mit Klarlack lackiere. Wie auch immer... zum nächsten Lackieren komme ich leider frühestens Donnerstag oder Freitag.
 
Hallo Zusammen,

hab mich nun etwas länger nicht gemeldet. Grund ist unter anderem, dass ich mit der Band auf Tour war und daher keine Zeit hatte die Gitarre fertig zu stellen.
Nun aber. Die letzte Schicht lack hatte ich bereits vor 3 Wochen aufgetragen. Gestern hatte ich nun Zeit für den Endschliff, Politur und Zusammenbau.

Da ich euch nicht lang warten lassen möchte hier Bilder vom Ergebnis:

1.JPG 2.JPG 3.JPG 4.JPG 5.JPG 6.JPG 7.JPG

Ich bin relativ zufrieden. Natürlich geht’s besser aber ich bin kein Profi und kann auch nur mit Dose lackieren.

Zur Vollständigkeit hier nochmals die Arbeitsschritte:

1. Entfernen des alten Acryllacks mit 80er und 100er Schleifpapier
2. Grundieren mit verdünntem Clou Holzkitt und anschließendes Verschleifen mit 150er Körnung
3. Auftragen des schwarzen Lackes (Kwasny Auto-K) mit Häufigem Zwischenschleifen auf Grund der etwas schlechten Grundierung mit 600er Nass
4. Auftragen des Klarlacks (Kwasny Auto-K) anschließend Endschliff mit 1000er und 2000er Nass
5. Politur mit Autopolitur und Bohrmaschinen Politur Aufsatz

Was ich aber denke ist, dass ich mir am Anfanfg etwas mehr Zeit hätte lassen soll um bereits von Beginn an eine perfekt glatte Ausgangsbasis zu haben. Der Erlebody war einfach ziemlich ramponiert und das bissel Holzkitt hat einfach nicht gereicht um alle Beschädigungen auszubessern. Nun ja habe für die nun anstehende Restaurierung der Gibson SG 90 Double wieder etwas dazu gelernt!


Zur fertigen Gitarre:

Aufgezogen habe ich 10-46er Ernie Ball Saiten. Nach erfolgtem Setup habe ich mich über eine relativ niedrige Saitenlage mit sehr geringem Schnarren gefreut. Deadspots oder sonstige Unannehmlichkeiten gibt es nicht.
Der Singlecoil liefert relativ wenig Output neigt aber nie dazu spitz und schrill zu klingen. Clean und auf mittlerer Zerre macht er eine gute Figur.
Das Tremolo arbeitet leider nicht wirklich Stimmstabil. Ich denke die Lagerbolzen sind nach fast 40 Jahren nicht mehr ganz in Ordnung. Leichtes Tremolieren geht aber noch gerade so in Ordnung. Das werde ich mir nochmal ansehen.
Wirklich Probleme machen allerdings die Mechaniken. Diese sind größtenteils einfach auf und arbeiten sehr schwergängig und in „Sprüngen“. Ich habe leider keine Ahnung ob man diese öffnen/ölen oder sonstig auffrischen kann. Auf den ersten Blick ging es nicht. Hat hier jemand Erfahrung? Für die Bühne wäre sie daher momentan unbrauchbar aber für mich daheim ist es ok. Tauschen werde ich die Mechaniken nicht.


Fazit:


Schöne Gitarre mit kleinen Mängeln die sich gut ein meine Sammlung einfügt. Spielerisch macht sie Spaß und spielt sich sehr einfach. Klangliche Variationen sind auf Grund von nur 1 Pickup Fehlanzeige aber dazu hat man ja noch andere Gitarren.
 
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Ist wirklich gut geworden. In Deinem Fall hätte ich überlegt nicht irgendeinen durchsichtigen Lack zu nehmen, da sie ja auch eine schöne Maserung hat, von der ja nun nichts mehr zu sehen ist.
 
Ist wirklich gut geworden. In Deinem Fall hätte ich überlegt nicht irgendeinen durchsichtigen Lack zu nehmen, da sie ja auch eine schöne Maserung hat, von der ja nun nichts mehr zu sehen ist.

Danke. Ziel war es allerdings die Gitarre in den Originalzustand zurück zu setzen.
Die Gitarre war ausschließlich in den Farben Weiß und Schwarz erhältlich und nach den Lackresten in Hastasche und Tonabnehmer Fräsung war diese damals mal schwarz weshalb ich mich entschieden habe diese wieder schwarz zu lackieren.
 
Sieht ja auch in schwarz gut aus. Ich wäre nach dem Entlacken aber vermutlich von dem eigentlichen Plan abgewichen.
 
Sehr sehr schönes Projekt. Ich bin ja wegen der kürzeren Mensur nie warm geworden mit den Jaguar - Style - Gitarren, aber optisch finde ich sie sehr ansprechend... erst recht, was du daraus gemacht hast. Klasse!!!!:great:
 
Hallo Sven,
gut geworden. Mach mal Nahaufnahmen von einer Mechanik von allen Seiten, eventuell kann man sie doch öffnen. Nach Deiner Problembeschreibung müssen sie gereinigt und geölt werden. Das Springen kann aber auch am Sattel liegen, falls es da klemmt.
Viel Erfolg
Uwe.s.
 
Dank euch!

@govnor : Ich selbst Spiele am liebsten eh Gibson und da diese die gleiche Mensur haben für mich kein Problem. Die Bronco spielt sich wirklich sehr einfach man sollte eventuell nur nicht die größten Hände haben.

@Uwe.s. : Ich werde heute Abend mal eine Mechanik abschrauben und Bilder machen. Im Sattel klemmt definitiv nichts. Der Vorbesitzer hatte 12er Saiten drauf. Die Kerben sind eher zu groß als zu klein
 
So,

hier die Bilder zum Mechaniken Problem. Weiss jemand wie man diese öffnen / reinigen / ölen kann?

Hinten.JPG Vorn.JPG
 
Da fällt mir maximal vorsichtiges aufbiegen ein, aber da wartest du lieber auf einen Rat von unseren Gitarrentechs
 

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