Proberaum Akustik (20m²)

Jawien
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Hallo :)

Habe mich schon ein bisschen durchs Forum gelesen, aber mich dann doch entschieden einfach einen eigenen Thread, spezifisch zu unserem Raum aufzumachen. Ich habe mit meiner Band seit circa 9 Monaten einen Proberaum und nun ist es unausweichlich geworden, sich der Raumakustik anzunehmen...

Kurz was zu der Bauweise des Raumes: Boden, sowie Wände sind aus massivem Beton. Fläche ca 4x5m. Den Boden haben wir mit dünnem Teppich ausgelegt.

Anbei ein Raumplan von dem Raum, wie er jetzt eingerichtet ist.

Wir sind uns selbst im klaren darüber, dass das so alles andere als optimal ist (alles klingt ziemlich blechern etc.), wissen aber nicht wirklich, was wir ändern/umstellen müssen, da wir alle nicht wirklich Ahnung von der Materie haben. Wir wären natürlich auch bereit, einen gewissen Betrag in Dämpfelemente (Noppenschaum/Pyramiedenplatten/..) zu investieren, habe allerdings auch davon keinen Plan. :D

Deshalb dachte ich mir, ich frag einfach mal hier nach und hoffe, dass uns geholfen werden kann.

LG Jacques
 
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*Klugscheißmodus an*
einen gewissen Betrag in Dämmelemente
Wieso das denn? Habt ihr Probleme mit der Raumtemperatur?
Dämmen tut man, wenn die Wärme abhaut bzw. eindringt.
Dämpfen tut man, damit die Akustik sich ändert.
*Klugscheißmodus aus*

Zur Bedämpfung des Raumes eignen sich alle schallweichen Materialen, wie Molton, Absorber aus dem Studiobereich, Teppiche, schwere Vorhänge, Sofa, etc.

Beton ist schallhart und dadurch kommt es zu unerwünschten und unschönen Reflektionen, welche es gilt zu unterbinden. Eine Holzvertäfelung mit einem gewissen Abstand zur Rückwand, welche man teilweise mit Styropor auskleidet ist auch nicht schlecht. Dann auch gleich diese Wände anschrägen, denn parallel gegenüberliegende Wände sind sehr empfänglich für stehende Wellen (Raummoden).

Gründsätzlich gilt es den erzeugten Schall zu absorbieren oder ihn zu zerstreuen.
 
Dämmen tut man, wenn die Wärme abhaut bzw. eindringt.
Dämpfen tut man, damit die Akustik sich ändert.

Danke, habe ich gleich mal verbessert... :D

Gut, also: Wir wollen dämpfen. Da wir den Raum gemietet haben, ist es nicht erwünscht, dass wir gleich ganze Wände bauen, deshalb meine Frage:
Wenn wir jetzt einige "Dämpf"elemente anschaffen, welche eignen sich hier im Preis-Leistungsverhältnis am besten (Wir sind arm.) und wo sollten diese angebracht werden um ein möglichst gutes Ergebnis zu erzielen?

Außerdem noch mal auf die Einrichtung des Raumes bezogen: Wäre eine andere Anordnung sinnvoll?

Danke für die schnelle Antwort @yamaha4711 ;)
 
Am günstigsten ist Molton oder eben schwerer Stoff, welche man auf einer entsprechenden Schiene über den gesamten Eingangsbereich zieht. Damit wird der direktschall aus den Boxen schon mal ordentlich absorbiert. Auch die Feedbackgefahr nimmt dadurch ab.
Dasselbe kann man auf den Längswänden machen. Ein Sofa und paar Pflanzen im Raum und vor allem den Ecken tun ihr übriges und so ne Pflanze verbessert auch ungemein das Raumklima.

Wichtig ist auch die korrekte Ausrichtung der Lautsprecher / Amps. Es bringt nix wenn so ein Gitarrenamp in die Kniekehle strahlt, also anwinkeln oder auf Ohrhöhe bringen.

Des Weiteren diszipliniert MITEINANDER spielen. Ich sage immer: Wenn der Sound ohne Verstärkung schon stimmt und die Gesangsstimme da noch halbwegs zu hören ist, dann wird alles gut.

Ärger macht meist auch das Schlagzeug, wenn der Bediener eben unter dynamischen Spielen nur die "hau drauf was geht" Methode kennt. Klaut ihm die Stöcke und gebt im Besen oder HotRods. Ist bei so einem kleinen Proberaum angebraucht.
 
Ihr könnt auch die Wände mit Rips-Teppichboden (2 € der qm) beziehen. Hierzu einfach einen extra starken Kleister nehmen oder auch Sprühkleber welcher sich wieder lösen lässt.

Bei der Verwendung von Kleister hat es den Vorteil, dass der Teppich wieder entfernt werden kann in dem man ihn durchnässt. Lässt sich dann einfach wieder abziehen.
 
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Ärger macht meist auch das Schlagzeug, wenn der Bediener eben unter dynamischen Spielen nur die "hau drauf was geht" Methode kennt. Klaut ihm die Stöcke und gebt im Besen oder HotRods. Ist bei so einem kleinen Proberaum angebraucht.

1) Die Dinger heißen Rods
2) Das Spielgefühl ist ein total anderes und der Sound auch. Daher ist dieser Tipp so ziemlich das schwachsinnigste, was ich in dem Bereich gelesen habe. Rods benutzt man um andere Sounds zu erzeugen und nicht um leiser zu spielen.
3) Zu Besen statt Sticks brauch ich in dem Zusammenhang ja wohl nix mehr schreiben ...

Ergo: Rods & Besen sind absolut keine Alternative zu einer lauten Spielweise. Das einzige Mittel dagegen ist üben, üben und nochmal üben und zwar so lange bis der Drummer in der Lage ist auch auf leisen/mittleren Lautstärken die Grooves zu zocken ohne, dass das Feeling verloren geht.
Beim Rest stimme ich aber zu. "Miteinander statt gegeneinander" ist das Stichwort. Wenn man sich nicht hört sollte der Griff zum Lautsärkepoti immer der letzte Schritt sein, sonst ist man schnell in einem Teufelskreis.

Ansonsten hab ich noch ganz gute Erfahrung mit Matratzen an den Wänden gemacht. Am besten keine Federkern sondern aus Schaumstoff. Aber nicht alle Wände damit zukleistern, sonst habt ihr nur noch Mumpf statt einem klaren Sound. Vorteil dieser Variante: gibts öfter mal kostenlos beim Sperrmüll abzugreifen. Nachteil: die Dinger sind halt gebraucht und die muss man im Zweifel sauber machen oder in nen Bettbezug stecken.
 
Ich würde damit anfangen, erstmal DICKEN Teppich auszulegen. Ob Teppiche oder Teppichboden ist dabei erstmal unerheblich. Im Baumarkt kann man Reststücke günstig abstauben, auf dem Sperrmüll oder dem elterlichen oder großelterlichen Dachboden evtl. ganz umsonst was abstauben.
Danach die Position von Mischer und Drums tauschen.
Unter den Drums ein Podest mit kräftig Teppich drauf (den Raum darunter könnt Ihr als Stauraum für Koffer und Cases nutzen).
Hinter und über den Drums Molton locker drapiert vor die Wand bzw. wie einen Baldachin unter die Decke montieren.
Mit den PA-Boxen mehr auf die Mitte des Raumes zielen.
Hinter den Mikros dick Molton an der Wand entlang drapieren oder gleich Matratzen an die Wand montieren.
Falls die Gitarren jetzt noch zu laut kommen (bitte kennzeichne mal, wo die Gitarristen relativ zu ihren Boxen stehen), die Wände gegenüber den Gitarrenboxen bedämpfen. Am besten so, dass man das ganze wie einen Vorhang verschieben kann, dann kann man nämlich auch wieder einen Schritt zurück gehen, wenn man den Raum übermäßig bedämpft hat. Das klingt nämlich tot und shice.
Falls dann noch Platz ist: Ein Sofa im Raum tut der Akustik und der Gemütlichkeit echt gut.

Mehr dazu unter www.mix4munich.de/proberaum.htm

Gruß,
Jo
 
Daher ist dieser Tipp so ziemlich das schwachsinnigste, was ich in dem Bereich gelesen habe. Rods benutzt man um andere Sounds zu erzeugen und nicht um leiser zu spielen.
Wenn du dir mal die Mühe machst nach dem Stichwort Rods zu suchen, dann wirst du feststellen, dass dies doch ein probates Mittel ist, um das ganze leiser zu machen.
 
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Natürlich sind Rods erstmal leiser. Aber Rods klingen anders und Rods haben ein ganz anderes Spielgefühl. Damit ist nämlich u.a ein Wirbel unmöglich, daher sind Rods nicht zu empfehlen wenn es darum geht leiser zu spielen. Ich wiederhole mich aber hier hilft nur üben. Denn wer mit Sticks nicht leise spielen kann wird die Rods schneller durchgeprügelt haben als du das Wort buchstabieren kannst.
Rods sind nur dann eine Alternative, wenn die Musikrichtung und Spielweise dies zulässt, ansonsten ist das rausgeschmissenes Geld.
 
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Hallo Jawien,

hast Du schon einige der Tipp sumgesetzt? Welche? Mit welchen Ergebnissen? Es ist immer ganz cool, wenn man als Poster hier eine Rückmeldung bekommt, wie die vorgeschlagenen Methoden genutzt haben.

Gruß,
Jo
 
Erst einmal danke für die vielen Tipps!

Wir haben jetzt einige Moltonreste an die Wände gehängt und tatsächlich ist der Sound schon etwas besser geworden!
Unser nächstes Projekt ist jetzt der Molton-Vorhang, der uns auch von anderer Stelle noch empfohlen wurde.
Nun sind wir, wie wahrscheinlich jeder, der sich in dieser Thematik beschäftigt, auch auf die Frage der Eierkartons gestoßen. Ist es tatsächlich wahr, dass sich diese positiv auswirken, oder ist das nur ein Mythos?

LG
 
Hier hat der kürzlich verstorbene Eberhard Sengpiel ebs mal was zu Thema geschrieben. Fazit: Lass es! ;)
 
Danke! @Ruhr2010
 
Ist der Molton glatt gezogen oder hängt er mit Faltenwurf?
 
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Interessehalber frag' ich nochmal nach - hat der Molton-Vorhang was gebracht?

Gruß,
Jo
 
Leider haben wir es aus Zeit- und Kostengründen noch nicht geschafft einen anständigen Vorhang zu installieren. Jedoch haben wir von einem Bekannten ein paar Noppenschaumreste bekommen und auch diese noch an der Wand befestigt. Auch hier haben wir kleine aber feine Erfolge verzeichnen können.

Wir haben uns als Ziel gesetzt den Raum generell mal einer Renovierung zu unterziehen. Eventuell werden wir uns dann in diesem Zuge nochmal mit der Idee des Vorhangs auseinandersetzen.
Falls gewünscht berichte ich dann gerne! ;)
 
Hiermit gewünscht :)
 
Bei der Raumakustik gibt es einen Effekt: sobald ein Problem gelöst ist, kommt das andere um so deutlicher raus.
Am Anfang klingt es oft hallig und matschig. Dann kommt Noppenschaum zum Einsatz, der die Höhen dämpft und die empfundene Halligkeit vermindert. Dass es auf Mitten und Bässe keinen Einfluss hat sei dahingestellt.
Dann hört man Flatterechos bzw. diesen flangerartigen metallischen Klang. Das kriegt man durch noch mehr Noppenschaum (im worst case) und anderere Aufstellung (im best case) in den Griff.
Übrig bleibt der Bassmatsch. Und der Bass wird nie gut klingen. Der Bassist hört sich nicht oder nur dröhnig - je nach Ton.
 

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