Wachsschicht auf Geige

  • Ersteller Kylwalda
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Kylwalda,

Respekt für deinen McGyverism, der für Reparaturen zwingende Voraussetzung ist!
Die angeleimten Klötze + Schrauben sind super! nur hätte man sie besser innen angebracht.
Die Leimstellen können später Verfärbungen verursachen, die beim Neuaufbau des Lackbildes zum Problem werden.

Diese Art der Leimung gibt es auch bei den Profis, nur eben ausschließlich auf der Innenseite.
Die Mittelfuge ist nicht komplett geschlossen. (deutlich sichtbare Leimfuge)
Das wäre möglicherweise auch "geschlossener" gegangen, wenn du Druck auf die Wölbung nahe der Fuge erzeugt hättest.
Nur Druck auf die Ränder wölbt den Boden auf und verändert den Winkel der Leimflächen zu einem oben offenen V.
Rissklammern haben deswegen kleine Schräubelchen zur Erzeugung eines Gegendrucks.
Diese Moderne Variante der Rissklammern gab es zu meiner Lehrzeit noch nicht - wir haben das mit Fliesenkeilen gelöst.
Gleicher Effekt - schaut dafür abenteuerlicher aus.

Wahrscheinlich ist die Fuge gerade noch ok so. Du solltest aber unbedingt Rissbeläge über die gesamte Länge aufleimen.
Abstand etwa 5 cm, Pyramide - Maße LBH 10, 10, 3 mm. Maserung-Sperrwinkel würde ich 45° sagen, also bei quadratischem
Grundriss parallele Jahre zu einer Kante -> Rissbeleg sitzt mit je einer Ecke auf der Fuge.

(nach Möglichkeit nicht außen, ja? :D Schpass..)

cheers, fiddle
 
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:eek: Fernkurs Geigenbau??? :cool:

Auch wenn ich selber nie so arbeiten werde, finde ich hier deine Arbeit, Kylwalda, und deine Komentare, fiddle, echt :great:
 
GeiGit, bei einer Geige, die Du z.B. irgendwo aus dem Sperrmüll ziehst, würdest Du Dich bestimmt auch an den Halswinkel trauen. Gerade mit Deinem beruflichen Hintergrund und dem E-Gitarrenbau :great:. Die "guten" Instrumente umgibt halt so eine Unantastbarkeit, -was ja auch gut ist. Erzähl(t) doch mal, wenn Du bei fiddle warst, was es mit der Geige gegeben hat. Finde ich auch interessant.
Ja, bei einer Sperrmüllgeige würde ich mit meiner japanischen Feinsäge das Griffbrett vom Hals trennen, einen Keil anfertigen und dazwischenleimen. Bei Gitarren habe ich da weniger Respekt und lege so lange Hand an, bis ich absolut zufrieden bin. Ich bin auch mal gespannt, was fiddle zu meiner Geige sagt, allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis ich wieder die Zeit habe zu Thomann zu fahren. Leider, aber wie gesagt, ich spiele sie zur Zeit sowieso sehr selten. Es eilt also nicht. Lass dir den Wein schmecken! Du schaffst das!!!
 
Fernkurs Geigenbau???
ja.

(ich habe keinen Meister und darf nicht ausbilden. Aber ich darf in diesem Forum meinen Senf ablassen.
Viele Grüße an die verknöcherte Innung :D, hehe..)


cheers, fiddle
 
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Respekt an alle Beteiligten und ich merke mir in Fortsetzung von fiddle: McGywalda!
 
Vielen Dank für Eure positiven Kommentare und likes!

Die Kettenspanner wollte ich erst auch innen ansetzen, aber dann hätte ich durch die Wölbung bedingt nicht mehr so gut die Schrauben anziehen können. Hatte mir schon gedacht, daß Du das anmerken würdest, fiddle. Na, Gegendruck von oben kurz vor den Kettenspannern hatte ich schon auch noch erzeugt, aber das Bild wollte ich hier lieber nicht zeigen.:D
Bin jetzt mal mit ner Zieklinge über die Fuge gegangen. Bestimmt absolutes Geigenbautabu, aber nach den jüngsten Ereignissen scheint es mir sinnvoll, mehr Betonung auf die Optik denn auf Klangausbeute zu legen. Viel brauchte ich nicht abziehen, und es sieht schon gleich viel besser aus. Bilder kommen noch.

Bis denne
Kylwalda

GeiGit, so eine japanische Säge ist ja was Feines, aber die brauchst Du dafür nichtmal. Solltest Du so auch nicht tun, auch nicht bei einer Sperrmüllgeige. Ommas altes Brotmesser flach geschliffen aber nicht geschärft ist hier Werkzeug der Wahl. Aber das weißt Du als "Holzwurm" sicherlich. ;) :)

Für alle, die jetzt in Versuchung geraten, sich an ihr Griffbrett o.ä. zu begeben, hier mal ein anderer Fernkurs von fiddle, von dem ich übrigens auch ordentlich profitiert habe.
https://www.musiker-board.de/instru...ioline-abgestuerzt-wie-wieder-reparieren.html
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, daß das mein Lieblings-Thread ist? :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ahh kapiert, Dank an fiddle und Stollenfiddler für die "McGyver-Auszeichnung". Mußte ich, - da meiste Zeit meines Lebens TV-fern - , wieder erst mal "nachgurgeln" (<- sagt eine schwerhörige ihrerseits PC-ferne Arbeitskollegin immer so) . Fühle mich geschmeichelt. :)

Hier ist zu sehen, welche Art Rissklammern fiddle aus dem moderneren Geigenbau vermutlich meint: (Bild 11 und 12)

http://www.stringrepair.com/Violin_Crack_Repair.htm
(Interessant übrigens, welcher Aufwand hier für eine Geige mit Blenden betrieben wurde. Dafür haben sie, wie mir scheint, für das Stimmfutter (Bild 15) gar keine "Wanne" ausgehoben. Mh.)

Oder auch dies eine phantastische Seite, - hier kann man die Rissklammern mit den Schräubselchen gut sehen:

http://www.geigenbau.com/geigenbauer/lexikon/rissklammern/riss.html

So, und nun der aktuelle Stand:

IMG_0367.jpgIMG_0371.jpgIMG_0362.jpgIMG_0365.jpg
(Konnte mir ein erstes Polieren des Holzes nicht verkneifen. Der Moment, in dem es zu schimmern beginnt, ist einfach zu betörend.)

Hab sicherheitshalber die Lupe mal auch dazugenommen. fiddle, sag´jetzt bloß nichts Ernüchterndes. :weird::D Na ja, ich hab´ gegeben, was ich konnte, und bin soweit zufrieden.
Nun kommt sie zur Formwahrung und späteren Belegung wieder ins Gipsbett und hier ist für ne Weile erstmal Pause. Kampftrinken zwecks Korkgewinnung;)….außerdem kann ich seit zwei Wochen meine dauergeunfallten Handgelenk(e) wieder belasten/drehen und endlich wieder Geige SPIIIIELEN :rock:
Ich repariere mich gerade selbst dabei.:D

Grüße
Kylwalda
 
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Hey,

wird doch gut! (ganz geschlossen ist sie trotzdem nicht :D)

In dem link http://www.stringrepair.com/Violin_Crack_Repair.htm
sieht man ganz gut, sie die (in etwa) Rissbeläge aussehen sollten.
(Super diese Rissklammern aus Gas- / Abflussrohr? ..muss ich auch haben!)

Das Stimmfutter ist noch nicht fertig. Da kommt noch viel runter (hoffentlich).
Unter der Ellipse ist eine Wanne, in die dieser Block eingepasst wurde. (hoffentlich)
Ich habe sowas auch schon erhaben-stehen-gelassen gesehen, ist aber nicht Lehrbuch-mäßig.
Wenn es tatsächlich ohne Wanne gemacht wurde, dann ist das zwar etwas schwach, könnte aber eine
Entscheidung gewesen sein, die zum Instrumentenwert passen soll. (der Sperrwinkel ist ziemlich stark gewählt..)

Man muß es halt immer im Verhältnis betrachten..

Die Kollegen zeigen hier eine recht anständige Arbeit - dennoch, high-end sieht nochmal n bisi anders aus.
(ich möcht das behaupten dürfen, da ich sowas bereits selber auch schon gemacht habe)

Bei Reparaturen gibt es keinen wirklichen Standard, da jeder Fall anders ist.
Alle Methoden sind etwas unterschiedlich - auch Geschmackssache und hängen auch davon ab, wo man gelernt hat.


danke für den link! cheers, fiddle
 
Hey,

wird doch gut!

Genau DEN wollte ich hören! :D

Ich mach´s trotzdem nicht nochmal neu, weil ich die eine Stelle da, knapp unter dem kleinen schwarzen Punkt auf Bild 4 schon super finde. :) :whistle:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke fiddle, für Deine aufbauenden Worte, aber Deine vorherige Einschätzung "gerade noch ok so" war, glaube ich, zutreffender. Eine Arbeit, bei der ich mit der Lupe nach ner "guten Stelle" suchen muß, kann ich doch nicht so stehen lassen, und habe sie wieder geöffnet. Und das ging verdächtig ! leicht,

Und dann wieder ein Verschlimmbastel-Klassiker: Hatte diesmal die Zwingen ohne Papertuch auf´s Holz gesetzt (hatte vorher auch getestet, ob´s Druckstellen hinterlässt), weil dies dazu neigte, sich in die Fuge zu klemmen. Dabei hat sich schwarze Farbe von der Zwinge mit dem überquellenden Knochenleim, der dann darunter saß mit ins Holz verirrt. Aceton half nicht, also Wasserstoffperoxid genommen. Aber es sind immer noch graue Schimmer zu sehen. Nicht dramatisch, aber stört mich irgendwie doch.
Gibt´s noch ne Idee, es restlos wegzubekommen?

Und ja, tu´ ich nie wieder sowas, ohne Schoner. :redface:

Grüße
Kylwalda
 
Alles wieder okay. Noch öfter mit Wasserstoffperoxid benetzen war erfolgreich.
(Ich weiß, bei DER Geige vielleicht etwas bizarr, auf derartige Kleinigkeiten Wert zu legen, aber wenn man von seinem Projekt erstmal integriert ist, kommt´s bisweilen zu etwas abwegig erscheinenden "Notwendigkeiten"….)
 
Hi,

So, nu geht´s hier kurz weiter, - so´n Frühling offenbart ja immer wahre Sträuße an Baustellen. Wie gut, daß es das Internet mit seinen vielen Heimwerker-Clips gibt. Sogar für gerissene Rolladengurte. Und wenn man den Aufwickler hinterher nicht verkehrt herum wieder in der Wand verschraubt, bleibt der Rolladen sogar oben ….Schauen wir also, was ich hier noch anstellen werde….
Außerdem war ich ja genial kühn und habe einen gigantischen Meteoriten Kabelklump (PC-Piano-...-...-Telefon- HiFi-Anlage) den ich 3, 4,...? Jahre in vollendeter Verdrängungskunst sogar bei Renovierung noch umschlichen hatte, enträtselt, gejätet und neu verpuzzelt. Das hat aber der Compi-Doc gerettet und anständig veredelt. Schließlich wollen wir am Ende ja auch hören, was sie von sich gibt, oder?! Vermutlich wird´s ja eher ne große Lachnummer, bin trotzdem neugierig und will Euch ja auch dran teilhaben lassen, wenn ich sie eines Tages mal zusammen haben sollte. Hey kort, kannste mal sehen, was Du dort https://www.musiker-board.de/instru...469-schimmelpilz-auf-geige-2.html#post6805969 in # 27 losgetreten hast …Dir verdanke ich jetzt ca. 1qm kabelfreien Wohnraumzugewinn. Dankeschön! :D

Und natürlich habe ich kein Kampftrinken veranstaltet. Hab´ ne ganze Kiste Sektkorken aus nem anderen stornierten Projekt überlassen bekommen.
IMG_0429.jpg

Viel mehr Korken als ich benötigte, aber die anderen kann ich vielleicht ganz gut für weitere Werkzeugherstellung für diese Geige und auch zukünftige Basteleien gebrauchen.
Hier nun das Gips-Himmelbett. Da waren jetzt Reste der Küchenarbeitsplatte für die Rahmung ganz brauchbar. Die "Holzwürmer" hier mögen bitte mit Milde auf den Wellengang meiner Sägekunst blicken. Bin nicht so oberroutiniert an der Bandsäge, und absolute Präzision ist für den Einsatz dieses Guß und -Zwingrahmens auch nicht erforderlich.
IMG_0382.jpg

Die Sägeausschnitte mit Gaffa ausgekleidet, damit der Gips sich nicht mit dem Pressholz verbindet.
IMG_0381.jpg

Die ausgegossene Form von oben.
IMG_0391.jpg

Das Ganze n.d. Abbinden umgedreht.
IMG_0387.jpg

Hier nun das ausgeputzte und im Rahmenumriss reduzierte Gipsbett. Die inzwischen im Umriss "vergröberten" Formwangen sind jetzt mit altem Fahrradschlauch ausgekleidet, um die Deckenränder, die nun über den Gipsbettrand hinausragen (sollen!), zu schonen. Dadurch, daß ich jetzt einen Spalt zwischen Bett und Rahmung habe, kann ich die beiden Deckenhälften zusammenzwingen. Also doch nix durchsägte Gipsform.

IMG_0420.jpg

Aber ach, … damit hat es nicht geklappt, weil bereits bei Beginn der Druckausübung der nächste Riss entstand. Decke zu fragil. Ich denke aber, das kann im Prinzip funktionieren. Die Korken hatte ich stehend zwischen Schraubzwingenausladung und Deckenfuge geklemmt. Schade, wäre so schön schlicht gewesen.

IMG_0449.jpg
(Bild nochmal nachgestellt, da vor Schreck vergessen zu fotografieren)

Aber für diese Decke kam für mich nur noch "von Handleimen" in Frage. Diesmal halt sorgfältiger und mit deutlich mehr und ausdauernderem Druck. Stück für Stück….:D:D:D

fiddle, sehr gut übrigens, daß Du Deine "Mörderzicke" erwähnt hattest. Das brachte mich auf die Idee, die Fugenkanten besser erst noch mit verdünntem Leim vorzutränken (Absperren nennt man das glaube ich, richtig ??), - wegen dieser ganzen Acetonaktion, Auswaschen, Föhnen usw.. Ich denke, das war tatsächlich ganz gut so. Konnte förmlich zusehen, wie der fast spurlos versickerte. Die Decke wird wohl ein Fall für diese "Vernice Bianca", um ihr etwas mehr Stabilität zu geben.

Es folgen Rissleimung, Randfutter und Belege. Ich werde mich natürlich tüchtig anstrengen und versuchen, optisch ein ebenso flottes Reparaturergebnis zu erzielen, wie hier auf meinem "Lehrbild". Besonders ganz unten die Vorgabe wird ne echte Herausforderung. Wobei die Kür wohl "Beleg auf Beleg" wird, oder vielleicht doch eher der "Mut zur Lücke" im Stimmbereich…?

worst repair.jpgworst repair 2.jpg*

Ich kann mich garnicht sattsehen, soooviel zu entdecken…man stelle sich das mal vor, man öffnet (fast) nichts ahnend ne Geige, dreht die Decke um und hat´s mit nem Gustav Klimt in 3D zu tun.
Aber ich glaube schon, daß sich da jemand mal ernstgemeint viel Mühe gegeben hat, bloß einfach keinen Zugang zu Informationen zum Thema Geigen und Holz (?) hatte. Ich jedenfalls hätte nicht den Nerv gehabt, eine so übel zersplitterte Geige für ne Bastelei überhaupt nur in Erwägung zu ziehen. Und da winsle ich wegen eines verschwundenen 4x7mm großen Splitters…

Findet angesichts dieses Schadensumfanges noch jemand, ich wäre verrückt? :D

Grüße
Kylwalda

*(entnommen aus dem Maestronet, "Worst repair jobs you´ve seen".)
 

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  • IMG_0389.jpg
    IMG_0389.jpg
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Zu den beiden letzten Bildern (*)..

großer Gott!! :eek:
Da bleibt mir echt die Spucke weg.

Schön, daß du an deiner Geige weiter machst! :great:


cheers, fiddle

cheers, fiddle
 
…nicht, daß noch wer glaubt, ich hätte eingepackt.

Hi allerseits,

:) und schön, fiddle, daß Du so unerschütterlich an den Fortgang des Projektes geglaubt hast. (Unterstelle ich jetzt mal ganz unverfroren).

Mußte mich jetzt erstmal ne Weile um dringendere Angelegenheiten kümmern. Und mit Alarm im Nacken sind Fehler beim Basteln vorprogrammiert. Zumindest bei solchem Friemelkram. Daher jetzt erstmal der derzeitige status quo, bisher ohne Belegung. Hab´ hier noch nirgends feinjähriges Fichtenholz für das Stimmfutter auftreiben können. Von der anderen Geigendecke vielleicht…mal schauen.
Na ,*meine* Geige ist´s ja nicht. Auch wenn der Eigentümer sie mir tatsächlich schon überlassen wollte. (Nee, nee, der ahnt nichtmal, wiiiie zerlegt die gerade ist). Aber ich muß auch nicht alles haben, was ich schön finde. Hab´ schon genug schönes (g)eigenartiges "Restholz" ;) hier. Signalisierte mir aber, daß ich zeitlich nix forcieren muß.
Zur Decke. Auch hier kann man wohl nicht von einer richtig geschlossenen Fuge reden, aber man kann auch nicht sagen, ich hätte sie nicht zusammenbekommen. Diese "Windmühle" wäre also schonmal …

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Wenn auch nicht 100%ig geschlossen, klingt sie beim Klopfen aber schon deutlich konkreter, als noch bei der provisorischen Leimung, bei der ich die Leimkonsistenz bewusst dick gehalten hatte, damit es schnell klebt. Eine satte Holz-an-Holz-Verbindung war für die Vorarbeiten nicht erwünscht. Für die endgültige Leimung mußte dies aber unbedingt geschehen, und es brauchte, - da von Hand mit Oberschenkelunterstützung - , verflixt viel Geduld, Ausdauer und auch `hinfühlende´ Kraft. War ne interessante neuartige Erfahrung, so bewußtermaßen die Handinnenflächen eine derart andere Muskelausübung (Druck und Formung horizontal) machen zu lassen, als die Daumen (Druck und Formung vertikal). Hört sich leicht an. Isses abba nich…"Zen und die Kunst des….. Festhaltens"….ich war ganz Rissklammer.:D Und wo ich schonmal dabei war, bin ich mit den Rissen gleich ebenso verfahren.

Liegt in der Natur der Sache, daß es vom Procedere selbst keine Bilder gibt.

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(Dies sind die Risse, die beim Leimversuch (s.o. # 52) im Gipsbett direkt neben den bereits vorher (eigentlich provisorisch) schon geleimten Rissen entstanden sind.)

Die Randeinlagen mit dünnem Knochenleim nachgetränkt. Bei dem ganzen Getüntel dürfte der originale Leim dort ausgewaschen worden sein, und sie schauen auch etwas mürbe aus. Nicht, dass die irgendwann anfangen zu schnasseln (…falls sie wider Erwarten irgendwie klingen und gespielt werden sollte. Man weiß ja nie….).

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(War nicht ganz einfach bei gleichzeitigen Fotographieren noch mit der Nadel in der Spur zu bleiben )

Und dann wollte ich vor der Belegung auf Nummer sicher gehen, und habe lieber vorher mit der "Vernice Bianca" getränkt. Rezept (meine bevorzugte Version) liegt auf´m Tisch.

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(Die Randeinlagen von Dictum sind leider nicht identisch mit den originalen)

Und es gibt wieder nen `Glücksfall´ zu berichten. Der Hals. Der lugte nämlich bei einem Ausweichsprung Richtung Telefon,- ich wollte nicht auf den an unerwarteter Stelle schlummernden Dachhasen treten-, meinem Schienenbein entgegen. Die Schachtel war mal wieder auf dem Tisch eingespannt. Glücklicherweise ziemlich sauber "abgeworfen". Ich betrachte dies letztlich aber doch als konstruktive Fügung, da der Stoß an den Geigenhals garnicht mal sooo kräftig war und die Verbindung mit dem Korpus offenbar labil war. Der wäre mir bei vollem Saitenzug garantiert irgendwann um die Ohren geflogen. Also, so betrachtet kann ich wirklich froh sein, daß das passiert ist.

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Und noch einen Vorteil hat das Ganze. Ein Ausbuchser am A-Wirbelloch muß gemacht werden. Und ohne Schachtel dran am Hals ist das auch bequemer zu machen. Ich bin doch ein Glückskind...:D

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Grüße
Kylwalda
 
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Hi,

Hier geht´s in absehbarer Zeit weiter. Momentan bin ich dabei, endlich mal einen als solchen definierten Bastelbereich einzurichten, was bei zeitgleicher Totalsanierung des Raumes (Hochwasserfolgeschäden) geschieht. Kann also noch nen Momentchen dauern, aber ich geb´ alles.

(Es tut so gut zwischendurch mal Dinge zu tun, die auf Anhieb gelingenn :D)

Grüße
Kylwalda
 
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Hochwasserfolgeschaden klingt :bad: Ich hoffe, es hat dich nicht zu schlimm erwischt!

Bastelecke aber :great: - beim Einrichten und Weiterbasteln weiterhin viel Spaß und Erfolg :great:

Danke für das Update
 
Nee, nee, ich persönlich hatte noch richtig Glück, weshalb ich auch neulich erst anlässlich meiner Bastel-Eckenvorbereitung den bröckeligen feuchten Putz, angegammelten Teppich und Schimmel ! (noch) hinter der Tapete vorfand. Und auch nur in dieser Ecke. Ein Zeichen, ein Zeichen…:D

Ich geh dann jetzt mal die Kabel wieder anschließen. Wenn Ihr nichts mehr von mir hören solltet, hatte ich wohl beim Exorzieren eine Erleuchtung.:eek::D

funky, funky

Kylwalda
 
Sooo, wie ich sehe, geht dieser Thread bereits ins dritte Jahr, aber wie heißt es doch so schön:

"Der späte Wurm lebt länger."


Nachdem meine "Schimmel-Exzorzitien"
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dann doch noch etwas Möbel/Raum/-und Zeit greifender wurden und die nächsten Geschehnisse auch gleich in der Tür standen…, .… geht´s jetzt aber hier

IMG_0891.JPG

mal weiter.

Manch einer mag angesichts meiner von Hand geleimten Decke denken: <<Oh ha, ob das wohl hält, später bei vollem Saitenzug?>>
Ich muß zugeben: Das frage ich mich auch, und das macht mir die Sache noch spannender!

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Einen genügend feinjährigen kompakten Fichtenholzklotz habe ich nicht auftreiben können, also habe ich Futter für Stimm und -Backenbereich aus einer anderen Decke ausgeschnitten. Irgendwie hielt ich es für eine wahnsinnig gute Idee, die Ränder von Wannen und Futter anzuschrägen. Wie zu sehen ist, ist das....öh...stellenweise...fast... passgenau geworden. :D Okay, bei einer "richtigen" Geige kann man das natürlich nicht so lassen, aber wieder rausnehmen und neu machen, war mir jetzt auch zu heikel.


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...dann noch mit Ziehklinge und Stecheisen nacharbeiten, Futter mit recht viel Druck eingeleimt. Dann wieder Vorarbeit mit dem Hobel....

Bei dem Backenriss bin ich ebenso vorgegangen, nur, daß ich dort eine deutlich tiefere Wanne ausgehoben habe. Dort fehlte nämlich ein Holzspan, der somit eine Unterbrechung der Holzfläche zufolge hatte. Also wollte ich mit dem Futter einen möglichst dichten "Anschluss" herstellen.

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Aaaaber: Fertig ist die Decke so noch lange nicht...:)


Grüße
Kylwalda
 
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Ich muss sagen: das ist für einen Amateur wirklich sehr, sehr ordentlich!

Irgendwie hielt ich es für eine wahnsinnig gute Idee, die Ränder von Wannen und Futter anzuschrägen.

Der Gedanke ist schon sehr gut, jedoch wird deine Idee noch besser, wenn ich dir erzähle, daß bei jedem Futter die Flächen
eine durchgespannte, harmonische (elliptische) Kurve darstellt, die zu den Rändern ausläuft.
Also nix mit: "kantigen Kübel" in die Decke einpflanzen. Es ist ein Ellipsoid, oder vielleicht anschaulicher: ein rundgeschliffener Flusskiesel.
Das ganze kann mittels Kreideabdruck so gut eingepasst werden, daß man zum Schluss kaum einen Übergang sieht.

Deine Rissbeläge (Pyramiden) könnten etwas niedriger sein (nicht viel) und ich hätte sie zueinander stärker versetzt.
Die Größe der Beläge (Kantenlänge) ist echt gut.
Ich würd die Position aber jetzt nicht mehr verändern - das ist ok so.
Die Geige wird eh keine Granate werden - der jetzige Bassbalken kann halt auch nicht viel.

Ich glaube, das ganze wird einen vollen Saitenzug ohne Probleme aushalten.

Auch wenn das alles bei einem Geigenbauer noch ein bischen anders aussieht: wirklich und ganz ehrlich: Respekt!


cheers, fiddle
 
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Ich muss sagen: das ist für einen Amateur wirklich sehr, sehr ordentlich!
<snip>
Auch wenn das alles bei einem Geigenbauer noch ein bischen anders aussieht: wirklich und ganz ehrlich: Respekt!

cheers, fiddle


DAS nenne ich einen Ritterschlag!

Sehr geil!
 
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