Warum sind unsere Bässe gestorben?

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Hallo allerseits,

wir haben vor kurzem unsere Anlage, bestehend aus 2 Tops (2x Wharfedale EVP X15p ) und 2 Bässen (1x American Audio PXW 18B und 1x American Audio PXW 15B ) für eine Party verliehen.
Wir waren allerdings vor Ort und haben uns auch um die Musik gekümmert - gespielt wurde Hauptsächlich so Clubmusik, Charts, ab und zu mal Rock, Dorfdisko halt.

Wir sind folgendermaßen vorgegangen: an den Bässen haben wir die Leistung voll aufgedreht, damit nicht irgend ein Besoffener das Ding aufreißen kann, weils ihm zu wenig bums hat, dafür haben wir Bass per EQ runtergeregelt.
an den Topteilen haben wir Bass fast komplett rausgedreht, da wir leider schon die Erfahrung gemacht haben, dass die Teller an den Dingern schon gestorben sind.

Ein Bass und Top waren links (und auch dem linken Kanal zugeordnet), der andere war rechts (und auch im rechten Kanal).
Sound kam aus einem MacBook pro in eine 19" Rack-Endstufe (genaue Bezeichnung gerade nicht zur hand, kommt noch), hauptsächlich MP3 Dateien.
Die Party war im vollen Gange und dann gegen halb 2 fällt uns auf einmal auf - der Bass ist weg. Panik bricht aus. Wir gehen an die Bässe, Signal/Limitleuchten sind fröhlich im Beat am blinken, aber sonst kommt auch nix raus, ein bisschen gucken und testen zeigt: an BEIDEN Bässen sind die Teller kaputt, und einen Teller in einem Topteil hat es auch mitgerissen (obwohl Bass fast aus war an den Teilen)

Schöne Schei*e. Jetzt würden wir halt nur gerne wissen: Warum?

Ein Tontechniker, mit dem ich gesprochen habe, meinte: MP3 Dateien ohne Limiter sind Bassmörder No1, durch die Konvertierung wären da Spitzen jenseits von gut und böse drin, die killen jeden Bass - kann das hier jemand bestätigen?

Danke schonmal,
Ruben
 
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Die Frage lässt sich relativ einfach beantworten: Fehlbedienung.

Ich zitiere die Bedienungsanleitung:
"NOTE: If the indicator glows or starts to blink frequently, you should turn down
the SUBWOOFER LEVEL."

und

"HIGH PASS XLR OUTPUT – These outputs are used to send the incoming signal to a full range active speaker"

Falls ihr letzteres nicht gemacht habt, ist auch klar, warum das Wharfdale Topteil tot ist.

Wenn man die Anlage massiv überlastet ist es kein Wunder, dass sie dabei kaputt geht. Und dein Tontechniker meinte höchstwahrscheinlich, dass durch die starke Kompression eben keine Spitzen mehr im Signal sind und deswegen bei gleichem Pegel die Leistung des Signals deutlich größer ist.

Und was ihr mit der Endstufe getrieben habt, obwohl ihr nur aktive Komponenten verwendet, würde mich auch interessieren.
 
Hallo allerseits,
Ein Tontechniker, mit dem ich gesprochen habe, meinte: MP3 Dateien ohne Limiter sind Bassmörder No1, durch die Konvertierung wären da Spitzen jenseits von gut und böse drin, die killen jeden Bass - kann das hier jemand bestätigen?

Ruben

Überhaupt nicht.



Und dein Tontechniker meinte höchstwahrscheinlich, dass durch die starke Kompression eben keine Spitzen mehr im Signal sind und deswegen bei gleichem Pegel die Leistung des Signals deutlich größer ist.

MP3 bietet mit 16Bit den selben Dynamikumfang wie CD. Und abgesehen davon (der Dynamikumfang eines Formats sagt nur sehr begrenz etwas über die Dynamik der eigentlichen Musik aus!) beinhaltet eine Konvertierung in MP3 keinerlei Reduktion der Dynamik. Es ist einfach falsch, wenn man MP3s die Schuld gibt. Wenn dann wurde der Track so arm produziert oder das File wurde von einer anderen Quelle bezogen, die evtl. auch die Dynamik reduziert (Radio, evtl. bestimmte Internet-Videos usw.) Kann gut sein, dass Euer Material massiv komprimiert war, aber nicht deshalb, weil es sich MP3 handelte.
 
Fakt ist, dass modernere Produktion massivst stärker komprimiert sind, als ältere Produktion. Dadurch sinkt die Dynamik eines Musikstücks (nicht des Mediums!) und bei gleichem Signalpegel (also Vollaussteuerung des Dynamikumfangs des Mediums) ist die Energie des Signals größer. Im Vergleich zu Live-Musik mit großer Dynamik müssen die Pappen also einiges mehr an (RMS-)Leistung verdauen (und können sie das nicht, brennen sie durch).
Dass das mit MP3s nichts zu tun hat, sollte klar sein.
 
Erklär mal etwas genauer wie ihr am EQ die Bässe gezogen habt. Am DJ-Pult? An einem Controller? An einem eingeschliffenem Gerät? Welchem?
 
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... Und dein Tontechniker meinte höchstwahrscheinlich, dass durch die starke Kompression eben keine Spitzen mehr im Signal sind und deswegen bei gleichem Pegel die Leistung des Signals deutlich größer ist
...

Ich habe vor rund 20 Jahren bei selbstkonvertierten MP3-Files tatsächlich schon breitbandige Pegelspitzen bis 0 dBFS gesehen, insbesondere am Anfang oder Ende eines Files. Zum Glück hatte ich die Files im Editor und nicht auf der Anlage... Später ist das aus irgendwelchen Gründen nicht mehr passiert (wohl auch, weil ich bei jeder Konvertierung nochmal einen FadeIn und FadeOut rechnen liess).

Gruß,
Jo
 

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