Externer Preamp ja/nein

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Ich bin gerade in einer kleinen Sinnkriese... und versuche mal meinen provokanten Titel zu erklären ;-)

Vorgeschichte:
Ich interessiere mich schon ewig fürs recorden, bin aber nie über den Amateur Status hinaus gegangen,
da ich andere Prioritäten habe, als mir ein dickes Studio aufzubauen. Bisher hab ich fast immer die Aufnehmen meiner Band übernommen,
da wir einfach nicht die Knete haben um auf das gewünschte Level zu kommen (ich rede da jetzt nicht von 3000-4000€ Aufnahmen).
Gewohnt bin ich es, so ziemlich alles in the box zu machen. Gitarren via Podfarm, Drums über Slate-Samples, n paar VSTis für Synthies.
Interface ist ein Focusrite 6i6. Vocals haben wir bei einem befreundeten Musiker aufgenommen.
Gemixt über einen AKG K701 Kopfhörer.

Was ich maximal mit dieser Amateur-Methode hinbekomme sieht so aus:
http://headquarter.supernovaplasmajets.de/audio/

Problem:
Da wir wahrscheinlich noch einmal 3-4 Songs recorden müssen, würden ich gerne ein wenig Geld aus der Bandkasse, in Studiogear investieren, das uns etwas voranbringt.
Nach etwas Leserei im Web, bin ich nicht wirklich schlauer, ob es soviel bringt, 300-700€ in einen Preamp zu investieren. Bzw. ob das so ein Sprung zu den Focusrite Preamps ist. Oder ein Fancy Compressor, wenn wir mal echt Vocals in meiner Hütte aufnehmen sollten (was ich fast bezweifle).
Das nächste Spiel sind Monitore... Ein päärle KRK Monitore wären jetzt nicht das Problem. Aber in einem ungedämpften Raum macht man auch wieder ein riesen Fass aus. Bleib ich dann nicht lieber beim Kopfhörermix?!

Ich merk schon, das ich mich gerade wieder in der Gear-Spirale verzettel ;-)

Wie ist denn eure Erfahrung mit der Problematik?

Gruß, Markus.
 
Eigenschaft
 
also sooo schlecht ist es ja erstmal nicht... bzw nicht durchgängig
ein Teil der Tracks brizzelt halt - was eher an der Strategie als am Equipment liegt
(die Unterschiede sind recht auffällig - gab es da 2 Phasen der Entstehung) ?
die vocals sind relativ direkt
da lohnt sich ein besserer Preamp durchaus... erleichtert die Optimierung der Mikrofonauswahl und bietet bessere DI Signale
(die Stimme klingt imho etwas 'nichtssagend', da kommt wenig Charakter rüber)
ein anderer Preamp wird sicher nicht den Tag/Nacht Unterschied machen, aber eben mehr Substanz (Persönlichkeit)
so ist es einfach nur laut und 'in the face'

wenn die Sachen produktionstechnisch einzeln eingespielt werden, wären Tascam UH7000 oder Audient ID22 mögliche Kandidaten
(letzteres habe ich selbst und bin angenehm überrascht worden - speziell vom Preis/Leistungsverhältnis)
der DI ist erstklassig (und erfordert kein Umstecken der Mikrofone), flexibles Routing mit Hardware Inserts plus Monitor-Controller
für's Amp Modelling würde ich mal Positive Grid BIAS checken - ich hab's auf dem iPad, seit kurzem gibt's das auch für PC
von der Grössenordnung her noch gut überschaubar, aber imho auch mit echtem Potential (wenn man im 3-stelligen Bereich bleiben will)

das Raum/Abhörproblem ist halt wie es ist - gegen Physik ist man machtlos :gruebel:
ich habe das meiste mit Büchern hinbekommen (also mit Masse im Raum, nicht mit dem Inhalt) :D
und sitze 90% der Zeit unter einem AKG K501... also vergleichbar

cheers, Tom
 
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Hey Tom!
Danke. Mit den 2 Phasen hast du recht. ;-)
Ich bin damit auch nicht zufrieden. Das ist im Moment einfach mein Maximum bzw. für mich die sichere Nummer.
Genau an so Sache wie das britzeln oder zu Tode laut gemastert merkt man das.
Mir ist der Moses Schneider/Beatsteakes-Ansatz z.B. sehr sympathisch. Aber dafür brauch man auch die Band/Mucke, um das umzusetzen.

Ich hab mir mal kurz das Tascam und Audident angeschaut, wag jetzt aber mal anzuzweifen, das es sich soviel gibt zum Focusrite.
Das is ja auch nicht gerade unterste Schublade. :D

BIAS hab ich auch schon ewig auf dem iPad schlummern. Muss mir mal die Demo ziehn, wenn ich Muse hab.
Oder einfach mal die Gitarren in echt reampen :D

--

Ne Idee wäre, einen Röhrenpre vor das Interface zu packen. Ich scheu mich immer nur davor, sowas zu kaufen und dann wahrscheinlich einfach mangels Erfahrung einschätzen zu können, ob das jetzt gut oder scheisse ist. Oder eben schon vor dem Interface die Vocals zu platt zu komprimieren oder zu heiß fahren, was mir später Probleme bereitet. Daher rührt auch teilweise das britzeln.

Alles in the box zu machen fühlt sich irgendwie sicher an, aber charakterlos.

Immer diese Bredouille :rolleyes:
 
ich bin ja eher ein Vertreter der Richtung weniger ist mehr...
(oder mit Dieter Rams gesprochen: weniger aber besser) :D
ein Röhrenpreamp, der tatsächlich eine Verbesserung bringt, liegt deutlich jenseits des angepeilten Budgets
gerade bei Pop-Vocals bleibt vom subtilen extra nicht wirklich viel übrig - da ist mehr Psychologie im Spiel...
ein guter Preamp ist ein guter Preamp - unabhängig von der genutzten Technologie
ein Neve bzw Clone wäre sicher auch eine Option... aber dann auch den Gesamtkontext im Auge behalten:
aequater Aufnahmeraum und Abhöre - weisst du ja selbst

das Scarlett ist sicher kein schlechtes Interface, aber solch Lobhudeleien wie man sie über das ID22 liest, kenne ich davon nicht
(und es ist mit Sicherheit kein geschrumpfter ISA Preamp - die machen sich ja nicht selbst Konkurrenz..) ;)
ich habe hier den Vergleich zu Telefunken V676a (kann man vom Charakter grob bei Neve einordnen) und Alesis USB Interface
Audient ist nicht 'vintage', aber man merkt schon, dass sie in die Preamps mehr investiert haben, als die meisten Interface Anbieter
insofern hat das ID22 ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis mit einigen Bedienungsvorteilen und dem cleveren Routing
(ich habe das übrigens nur, weil ich was mit Adat IO für's iPad gesucht habe - sonst würde ich nie ein USB Teil kaufen) :D
als Referenz könntest du sonst auch Reviews zum Mico Preamp von Audient hinzuziehen - ist die gleiche Technik
(nicht dass du meinst, ich will dir das aufschwatzen - es ist mir lediglich als erstaunlich brauchbar aufgefallen)

cheers, Tom
 
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Dieter Rams is immer gut ;-)
Ich denk auch nicht, das du mir was aufschwatzen willst. :tongue:
Wenn ich mir nochmal ein Interface holen würd, dann so ne Penisverlängerung wie das Apollo Twin :D
Mit den leckeren UAD Plugins.

Ich wollte den Focus auch gar nicht so arg auf die Vocals legen. Da tendieren wir eh dazu, es auswärts machen zu lassen.
Vielleicht auch etwas zwischen Gitarre und Interface klemmen, um das ganze ein wenig anzuwärmen. Aber ob man das merkt...

Eigentlich ist mir eh langsam klar, das ich mir die Antwort selbst geben kann.
Der ganze Spaß baut ja eh aufeinander auf (Mikro in gutem Raum in guten Preamp aus gutem Monitor...).

Trotzdem Danke für's auf die Spur bringen ;-)

Cheers, Markus.
 
das ist doch die Hauptsache... :D
aber wenn du ein iPad hast (ab iPad2) wäre ein 2nd hand Alesis ioDock für 50-80€ quasi ein no-brainer um mal (richtig) in BIAS reinzuhören
ich kenne keine andere Amp-Sim, die so real wirkt - und man kann wirklich komfortabel Details am Amp tweaken

cheers, Tom
 
Ich hab das Teil mal dreckig über mein Line6 iOS Interface ans Pult gehängt. Da fand ichs n bissl steril. Denk halt, das es wie bei allen Modeller eine Sache des tweakens is. Hab halt nur so Ola Englund baller Presets draufgepackt :D

Ich spiel jetzt seit nem halben Jahr nur noch n Eleven Rack direkt ins Pult (auch live). Das ist auch richtig gut... Das ich als Amp-Nazi mal sowas schreib :D
 
dann bist du ja auch so gut versorgt ;)
welches Interface war das: SonicPort oder Mobile-In ?
(ich suche eventuell noch was kleineres statt Dock)

cheers, Tom
 
Das ist der Sonic Port. Ich benutz das Teil so gut wie gar nicht. Ich bild mir immer ein, das ich mich vorm Gig damit warmmach. Bleibt dann doch bei Bier :D

Hatte vorher diesen Peavey Amplink. Das war aber richtig schrottig im Vergleich. ;-)
 
damit wäre das dann schon mal aussortiert :p

cheers, Tom
 
Ich kanns dir gern mal zuschicken. Brauch das Ding eh nicht mehr ;-)
Is halt ne wackelige Angelegenheit.
Die haben aber glaub ich auch ne aktuellere Version am Start (Amplink HD heißt das dann). Ich hab noch das alte Teil.
 
ja, diese Kabel Geschichte ist eine echte Last...
(hatte mal ein Mikro für's iPhone, was noch einen zusätzlichen Line-Eingang hatte... mechanisch völlig unbrauchbar)
ich habe derzeit das Recording iPad am Audient ID22 und das alte ioDock mit mini Retina in den Inserts des ID22
stationär ist's ok, aber ich wollte es eventuell mal mobil machen und etwas Volumen einsparen
(mangels Treiber ist das momentan aber noch nicht spruchreif)

cheers, Tom
 
Hallo Hogan666,

ich stand sehr kürzlich vor einer ähnlichen Frage. Ich benutze seit einer Weile das Apogee Quartet, was ja eher in die neutralere Ecke gehört. Ich suchte gerade für den Pop/Rock Bereich einen anderen Klang, eine andere Farbe. Vor allem Vocals waren mir wichtig. Ich wollte aber auch E-Gitarre und Bass mit sattem Klang aufnehmen können. Ich dachte natürlich weiter und hätte mich auch gefreut, wenn mein künftiger Preamp auch mal an einer Snare kreativ werden könnte
Solide sollte er gebaut sein und mich für ein paar Jahrzehnte in dieser Frage bedürfnisfrei machen;-).

Allen Anforderungen entsprach für mich der BAE 1073 DMP: http://digitalaudioservice.de/bae-audio-1073-dmp.html

Eine spannende Frage ist natürlich, mit was für Mikros der BAE gefüttert wird. Ich habe zwei neutrale Schöps Mikros verglichen, eins direkt ins Apogee, eins in den BAE 1073. Man kann den BAE tatsächlich recht clean fahren, aber auch ganz ordentlich färben lassen. Mein Gefell MT771s ist allerdings im Moment das Mikro, bei dem es einem warm ums Herz werden kann, wenn seine Signale durch den BAE geleitet werden;-)

Wenn man den gebraucht bekommt, oder mal einen B-Stock erwischt, liegt er leicht bis deutlich unter 1000€. Dafür hat man dann was!!!

Viele Grüße,

Klaus
 
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