Zu viel Schalldämmung?

[tobigpunkt]

Hallo, kann ein Proberaum zu viel gedämmt werden?
Unser Problem: Der Drummer hört weder Gitarren (einzelne Töne) noch Gesang vernünftig.
Der Raum in dem wir Proben ist ca. 4m x 8m und die Afstellung ist ungefähr so:

Die Wände sind mit Teppich und dicken Filz/Stoffbahnen abgehangen. Hinter dem Schlagzeug ist Noppenschaum (6cm) an den Wänden.
Die Decke ist aus Holz und darunter haben wir auch Stoffbahnen angebracht.
Auf dem Boden liegt ein ca. 8cm dicker Filz.

Haben wir was falsch gemacht?
Sollten wir evtl. ne Wand "für" den Schall einbauen?

Grüße
Tobi

 

[Rockopa]

Hallo, kann ein Proberaum zu viel gedämmt werden?

Ja man kann einen Raum auch tot dämmen.

Unser Problem: Der Drummer hört weder Gitarren (einzelne Töne)

Sind die Gitarrenamps schon hoch gestellt worden ,also mindestens auf Ohrhöhe des Drummer?

Unser Problem:noch Gesang vernünftig.

Dazu müsste man auch etwas darüber wissen was ihr als Gesangsanlage verwendet wie es eingestellt und was ihr an Mikros benutzt.

 

[tobigpunkt]

Sm58-yamaha mg166-behringer Endstufe-yamaha Boxen. Gitarrenamps sind hochgestellt.

 

[Wil_Riker]

Hallo Tobi,

da der Drummer lt. Deiner Skizze hinter den Boxen sitzt: In welche Richtung zielen denn die Lautsprecher?

 

[tobigpunkt]

Halb auf den Schlagzeuger und halb auf den Sänger. Wir müssen die Endstufe (2x500W) meist 3/4 aufdrehen damit der Gesang durchkommt.
Die Gitarrenamps stehen nur auf 1-2 (von 10) und der Bass auf 1/3.

 

[Jawien]

Ein ähnliches Problem hatten wir auch mal.
Das PA oder Gesangsproblem haben wir letzten Endes dadurch gelöst, dass wir die Boxen an zwei nebeneinander liegenden Ecken platziert haben und den Drummer an die gegenüberliegende Wand gesetzt haben. Dadurch sollte der Drummer und auch der ganze Rest etwas von der PA mitbekommen, da sie ja nun von der Ausrichtung den ganzen Raum beschallt. Inwiefern ihr das in eurem Fall umsetzten könnt müsstet ihr euch dann überlegen.
Bei der Dämpfung kann man natürlich übertreiben, da würde ich aber in eurem Fall erst dran arbeiten, wenn ihr die Anordnung von allem (soweit wie möglich) noch einmal überlegt, bzw überarbeitet habt.

 

[tobigpunkt]

Vielen Dank für die Antworten. Wir werden mal ein wenig umstellen und evtl ein paar mobile Wände aufstellen.

 

[mix4munich]

Ich habe nach Deiner Beschreibung auch den Eindruck, dass das ganze übermäßig stark bedämpft ist. Sorry für's Klugscheissen, aber auf Dauer wird es für alle Beteiligten leichter, wenn man die korrekten Ausdrücke benutzt.

Dämmung: Den Übergang des Schalls nach draussen erschweren, eben eindämmen (halt, was ein Damm mit Wasser macht)
Dämpfung: Den Schall innerhalb des Raumes reduzieren
Wikipedia erklärt das ganze noch viel schöner als ich, die Artikel dort zu den Themen sind sehr lesenswert.

Laut Deiner Beschreibung habt Ihr Material verbaut, mit dem man ganz stark die mittleren und hohen Frequenzen bedämpft. Und diese Frequenzbereiche sind halt für deutliches Hören zuständig. Daher würde ich überlegen, ein wenig von dem Dämpfungsmaterial abzumontieren. Wichtig: Geht dabei schrittweise vor, denn sonst geratet Ihr nur vom einen Extrem ins andere, und aus "wir haben ihn totgedämpft" wird wieder "das kesselt aber in den Ohren." Die Wände um das Drumset herum sollten jedenfalls erstmal bedämpft bleiben.

Was auch möglich ist: In Eurem Raum (der ist groß, hat parallele Wände und ist eben übermäßig in Mitten und Höhen bedämpft) könnten die tiefen Frquenzen nun übermäßig dominant sein. Denn gegen Dröhnen und Wummern habt Ihr anscheinend nichts in dem Raum unternommen. Setz den Drummer mal unter Drogen, damit er Euch reine die Wahrheit und nichts als die Wahrheit erzählt: Was ist genau sein Problem?
- dröhnt es an seiner Position zu sehr?
- oder klingt für ihn alles undeutlich, weil es an Mitten und Höhen fehlt?

Wenn letzteres der Fall ist, könnt mit meinem Tipp von oben anfangen.
Wenn es dagegen zu stark dröhnt, müsst Ihr Basstraps bauen. Oder zuerst mal bei Gitarren und Bass die Bässe im Sound reduzieren. Okay, es klingt dann (einzeln) nicht mehr so geil, aber dafür funzt es besser im Zusammenhang.

Gruß,
Jo